16. Der Trainingskampf

Chuuya und Misaki waren gerade auf dem Weg ins Hauptquartier der Mafia, da dort, in einem der Räume im Untergeschoss, das Training stattfand. Da ihr die gestrige Spritztour so gut gefallen hatte, hatte sie den Rothaarigen darum gebeten, erneut mit dem Motorrad zu fahren und dieser hatte erfreut zugstimmt. Ihr gefiel das Gefühl, wie das Adrenalin durch ihren Körper strömte und diese Glücksgefühle, die sich dadurch in ihr ausbreiteten. Der Nervenkitzel war einfach berauschend und ließ sie alles um sich herum vergessen, alles, bis auf Chuuya, an dem sie sich festhielt. Misakis Lächeln wurde immer breiter, je schneller er fuhr, was dem Rothaarigen nicht entging und ihn zusätzlich anspornte. Da er diese hohe Geschwindigkeit ebenfalls liebte und das Ausweichen, dank seiner Fähigkeit, kein Problem darstellte, hielt er sich auch nicht zurück. So kamen sie auch viel schneller vor dem Hauptquartier an, als erwartet.
Vor dem Eingang des Gebäudes standen zwei Männer, denen Chuuya bloß lächelnd zunickte, während Misaki sie freudestrahlend begrüßte. Dies brachte die beiden Männer ebenfalls zum Lächeln, denn es gab sonst niemanden, der sie so enthusiastisch grüßte und ihnen damit den Tag verschönerte. Das machte sie aber nicht nur bei ihnen, sondern auch bei allen, denen sie innerhalb des Gebäudes auf dem Weg zum Fahrstuhl begegnete. Es war beinahe so, als wäre ihr Lächeln ansteckend, denn die meisten wirkten sogleich um einiges fröhlicher.
Als Chuuya und Misaki den Fahrstuhl betraten, befand sich Akutagawa bereits in diesem und lehnte mit seinem Rücken an dessen hinterer Wand. Nachdem sie sich in Bewegung gesetzt hatten, verbeugte er sich vor dem Rothaarigen und betrachtete seine Begleiterin abschätzig. Misaki lächelte ihn dennoch an und verbeugte sich aus Höflichkeit, ehe sie sich wieder umdrehte. Sie warf einen verwirrten Blick zu dem Hutträger, der schief grinste, bevor er zu einer Erklärung ansetzte:

„Nimm sein Verhalten nicht allzu persönlich, denn er vermeidet menschlichen Kontakt so gut er kann. Man könnte sagen, dass er etwas menschenscheu ist und soziale Interaktionen nicht besonders mag. Außer es geht darum, jemanden zu töten.“

Diese Aussage kommentierte der Schwarzhaarige bloß mit einem genervten Zischen, woraufhin er husten musste. Die unangenehme Stille, die nun herrschte, wurde erst von den sich öffnenden Türen des Fahrstuhls unterbrochen. Misaki ging still neben dem Rothaarigen her, während Akutagawa ihnen einfach folgte. Der Gang, auf dessen Seiten sich einige hölzerne Türen befanden, war bloß spärlich belichtet und wirkte durch die grauen Mauern noch um einiges düsterer.
Als sie schließlich vor der richtigen Tür anhielten, klingelte plötzlich Chuuyas Handy. Er wies die beiden an, schon mal reinzugehen und dort auf ihn zu warten. Akutagawa ließ sich dies nicht zweimal sagen, Misaki folgte ihm direkt und schloss die Tür hinter ihnen. Dieser Raum war ziemlich groß und, im Gegensatz zu dem Gang, hell beleuchtet, jedoch waren auch hier die Wände bloß in einem schlichten grau gehalten. Abgesehen von einem bequemen Stuhl, auf dem Chuuya oft saß, war er auch komplett leer. Dadurch hatte Misaki immer genug Platz gehabt, um ihre Fähigkeit zu trainieren, ohne ausversehen etwas zu zerstören.
Nun breitete sich erneut diese unangenehme Stille aus, welche sie zu erdrücken schien. Sie fragte sich, ob der Schwarzhaarige, jetzt da sie alleine waren, mit ihr sprechen und vielleicht auch mal lächeln würde. Denn sie konnte sich nicht erinnern, ihn jemals lächelnd gesehen zu haben und so beschloss sie, es wenigstens zu versuchen. Sie wollte sich erstmal vorstellen, um die Spannung etwas zu lockern. Breit grinsend stellte Misaki sich, mit gewissem Abstand, ihm gegenüber, ehe sie zu sprechen begann:

„Also, mein Name ist Misaki und es ist schön dich endlich kennenzulernen, Akutagawa-san.“

„Ich weiß, wer du bist und es interessiert mich nicht. Also lass das fröhliche Getue gefälligst“, sagte er genervt.

Misakis Lächeln verschwand und sie zog eine Augenbraue hoch, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. Sie merkte schon, dass dieser Tag alles andere als einfach werden würde. Nur verstand sie nicht, weshalb der Schwarzhaarige so unfreundlich und abweisend zu ihr war. Immerhin kannten sie sich bis jetzt nicht persönlich und Misaki war auch nicht unhöflich oder etwas dergleichen gewesen. Für sie stand dennoch fest, dass er offensichtlich irgendein Problem mit ihr hatte und dem würde sie nun auf den Grund gehen.

„Was ist dein Problem? Du scheinst mich offensichtlich nicht leiden zu können, obwohl wir uns gerade erst kennengelernt haben und das verstehe ich nicht“, sagte sie ruhig.

„Ich muss mich vor einem Schwächling, der einfach weggelaufen ist, nicht rechtfertigen. Menschen wie du haben keinen Wert auf dieser Welt und sollten den Stärkeren Platz machen", antwortete er in einem herablassenden Ton.

Wut stieg in Misaki auf und sie biss fest die Zähne zusammen, um sich jeglichen Kommentar zu verkneifen. So gern sie auch etwas darauf gesagt hätte, musste sie sich einem Ranghöheren gegenüber dennoch respektvoll verhalten. Das hatte ihr Chuuya deutlich erklärt und daran musste sie sich halten, wenn sie keinen Ärger wollte. Denn nichts, was sie zu sagen hätte, wäre auch nur annähernd höflich gewesen. Die Einstellung, die der Schwarzhaarige hatte, passte ihr überhaupt nicht und sie nahm sich fest vor, ihm das Gegenteil zu beweisen. Immerhin würden sie heute gegeneinander kämpfen und da konnte Misaki ihm zeigen, dass sie keineswegs ein Schwächling war. Doch der eigentliche Grund, aus dem sie so wütend war, war ein ganz anderer. Denn sie hatte selbst immer gedacht, dass sie keinen Platz mehr auf dieser Welt hätte. Seitdem sie A und C verloren hatte und sie – ihrer Meinung nach – immer unmenschlicher geworden war, hatte Misaki diesen Gedanken immerzu gehabt. Dies hatte sich erst dann langsam geändert, als Chuuya in ihr Leben getreten war, ebenso wie Atsushi und auch Dazai. Die drei hatten, auf ihre ganz eigene Art, ein wenig von der Dunkelheit in ihr vertrieben, die sie schon so lange quälte. Und nun musste Akutagawa sie wieder daran erinnern, auch wenn das nicht seine Absicht gewesen war.
Als Chuuya die Tür öffnete und in den Raum trat, bemerkte er an Misakis verkrampfter Haltung sofort, dass etwas vorgefallen war. Er hatte sich von Anfang an gedacht, dass es eine schlechte Idee war, die beiden alleine zu lassen. Immerhin kannte er den Schwarzhaarigen gut genug, um zu wissen, dass dieser gern auf andere herabsah und dies auch deutlich machte. Zumindest war die Situation nicht außer Kontrolle geraten und sie lebten beide noch. Doch der Rothaarige hätte den Anruf auch nicht einfach ignorieren können, da es Mori war, der ihn angerufen hatte. Sein Boss hatte ihm mitgeteilt, dass er am morgigen Tag, zusammen mit Misaki, zu ihm kommen sollte. Der genaue Grund dafür war Chuuya jedoch unbekannt geblieben, was ihn allerdings nicht besonders störte, da er es morgen ohnehin erfahren würde. Jetzt musste er sich erstmal um seinen Schützling und Akutagawa kümmern, die noch immer regungslos dastanden.
Als der Hutträger auf die beiden zukam, entspannte Misakis Haltung sich sichtlich, doch ihr Blick war kalt. Chuuya wusste, dass nachfragen an diesem Punkt wohl sinnlos wäre, zumindest solange der Schwarzhaarige ebenfalls anwesend war. Deswegen beließ er es vorerst dabei und ging direkt dazu über, ihnen ruhig die Details des Trainingskampfes zu erläutern.

„Also, ich werde euch nun erklären, wie das hier heute ablaufen wird. Ihr werdet ernsthaft gegeneinander kämpfen, als wäre dies ein echter Kampf gegen einen Feind. Allerdings ohne euch gegenseitig zu töten oder den anderen tödlich zu verletzen, das ist die einzige Regel. Sobald einer von euch kampfunfähig ist, ist das Training vorbei. Habt ihr noch Fragen?“

Die beiden schüttelten bloß den Kopf, woraufhin der Rothaarige sie anwies, in die Mitte des Raumes zu gehen. Er selbst setzte sich auf den bequemen und gepolsterten Holzstuhl, der an der Wand stand. Bevor Misaki der Aufforderung nachkam, zog sie ihre Handschuhe aus und legte sie neben dem Hutträger auf den Boden. Anschließend nahm sie das Messer, welches sie nun immer bei sich trug, schnitt sich in beide Handflächen und legte es dann ebenfalls ab. Sie würde es ohnehin nicht brauchen, da sie ihre Fähigkeit nun auf beiden Händen flexibel und problemlos anwenden konnte.
Chuuya hatte eine ungute Vermutung und hielt sich deswegen bereit, um sofort einschreiten zu können. Da sie zuvor wohl schon aneinander geraten waren, konnte man schwer einschätzen, ob sie sich zügeln würden. Bei Akutagawa wäre dies keine Überraschung und auch Misakis anhaltender, kalter Blick sprach für sich. Er würde seinen Schützling später definitiv fragen, was genau vorgefallen war. Denn, auch wenn man es von einem Mafioso wohl eher weniger erwarten würde, kümmerte er sich immer um all seine Untergebenen und behandelte sie gut. Natürlich war er dennoch streng und bestrafte jeden, der sich nicht an die Regeln hielt. Immerhin sollte sich niemand einbilden, seine Autorität untergraben zu können. Wobei das, bei seinem Ruf, noch nie ein Problem gewesen war.

„Da ihr bereit zu sein scheint, könnt ihr anfangen“, sagte Chuuya, während seine Augen wachsam auf den beiden ruhten.

Als diese Worte ausgesprochen waren, erschien augenblicklich Rashoumon, Akutagawas dunkle Bestie, und stürzte geradewegs auf Misaki zu. Sie sprang reflexartig zur Seite und hielt sogleich ein blutrotes Katana in der rechten Hand, mit welchem sie nun das Monster abwehrte. Wobei dies nicht gerade einfach war, weil der Schwarzhaarige aus allen Richtungen angriff. Auch wenn sie diesen Kerl nicht besonders leiden konnte, musste sie zugeben, dass seine Fähigkeit beeindruckend war. Jedoch hatte Misaki langsam genug davon, dass sie immer nur abwehren und ausweichen konnte, da seine Angriffe nicht aufzuhören schienen. Allerdings war das auch nicht unbedingt schlecht, weil sie dadurch seine Bewegungen und Angriffe analysieren konnte. Obwohl die Attacken anfangs unregelmäßig und zufällig gewirkt hatten, konnte sie nun doch ein Muster darin erkennen.

„Was ist los, du Schwächling? Willst du weiterhin weglaufen, oder tust du auch mal etwas?“, fragte Akutagawa spöttisch.

Auf diese Aussage hin lächelte Misaki bloß schief, denn wenn er es unbedingt so wollte, dann würde sie seinem Wunsch nur zu gerne nachkommen. Auch Chuuya, der den Kampf interessiert beobachtete, wusste, dass sie jetzt erst richtig loslegen würde. Er hatte oft genug mit ihr trainiert, um zu wissen, dass sie nichts ohne Grund tat. Vor allem, was die Analyse betraf, erinnerte sie ihn doch sehr an Dazai. Abgesehen davon hatte sein Schützling noch einen entscheidenden Vorteil, denn sie unterschätzte ihren Gegner keineswegs. Dies war ein Fehler, den Akutagawa immer wieder machte und der Rothaarige hoffte, dass er diesmal endlich daraus lernen würde.
Als der Schwarzhaarige zum nächsten Angriff ansetzte und mehrere, kleine Klauen auf Misaki zuschossen, wich sie, mit einer Drehung in seine Richtung, knapp aus. Während sie ihm Stück für Stück näher kam und seine Attacken immer unkoordinierter wurden, konnte sie den meisten jedoch noch ausweichen. Eine davon streifte sie zwar am Oberschenkel, doch Misaki ignorierte den Schmerz und als die nächste sie beinahe erwischte, schlug sie mit dem Katana zu. Sie hatte es eigentlich nicht für möglich gehalten, da seine Fähigkeit außerordentlich stark war, doch sie schlug tatsächlich eine dieser Klauen ab. Ihr Lächeln verfinsterte sich, während Akutagawa seinen Schutzschild erscheinen ließ. Als sie nah genug an ihm dran war, schlug sie mit voller Kraft – mehrmals – gegen diesen, bis er schließlich zerbrach und sie den Schwarzhaarigen an der Brust streifte. Er wich einige Schritte zurück, sein weißes Oberteil färbte sich ein wenig rot und er ließ Rashoumons Klauen abermals auf sie los, worauf Misaki erneut eine davon abschlug. Man konnte Akutagawa ansehen, dass er immer wütender wurde und als sie ihm erneut viel zu nah kam, hatte er genug. Im nächsten Moment umhüllte etwas schwarzes, was einer Rüstung ähnlich sah, seinen ganzen Körper und von seinen Armen schossen zwei große Klauen auf sie zu, welche Misaki gegen die Wand hinter ihr schleuderten. Sie fiel unsanft zu Boden und landete auf ihrem Bauch, auf welchem sie, durch die letzte Attacke, nun auch eine Wunde hatte. Das Katana in ihrer Hand wurde zu einer etwas längeren, beweglichen Peitsche, deren Spitze messerscharf war. Als Misaki langsam aufstand, schwang sie die Peitsche mehrmals in seine Richtung. Durch die scharfe Spitze wurde die Rüstung des Schwarzhaarigen beschädigt und sie fügte ihm mehrere kleine Wunden zu, woraufhin er stehen blieb. Ihre kalten, hasserfüllten Blicke trafen sich, während sie langsam auf ihn zuging. In Misakis linker Hand formten sich mehrere kleine Wurfsterne, die sie sogleich auf Akutagawa warf. Dieser wehrte sie spielend leicht ab, aber das war auch nicht weiter schlimm, da sie ihn damit nur kurz ablenken wollte. In einer fließenden Bewegung überbrückte sie den Abstand zwischen ihnen, während aus der Peitsche wieder das Katana wurde. Dieses rammte sie ihm mit einem Stoß durch den Oberarm, wobei sie absichtlich in die Nähe eines Nervendruckpunktes gezielt hatte und ihn verletzte, was seinen Arm vorübergehend lähmen würde. Misaki wusste genau, wo sich alle Vitalpunkte im menschlichen Körper befanden und was es auslöste, wenn sie einen davon beschädigte.
Der Schwarzhaarige packte sie wutentbrannt am Hals und hob sie hoch, sodass ihre Füße den Boden nicht mehr berühren konnten. Der Griff um ihren Hals war keineswegs zögerlich und in Akutagawas Augen spiegelte sich blanker Hass. Misaki fühlte ebenfalls nur noch diesen tiefsitzenden Hass in sich und bemerkte dadurch nicht sofort, dass das Grün ihrer Augen sich zu einem leuchtenden Rot verfärbte.
Als Chuuya das sah, unterbrach er den Kampf augenblicklich, weshalb Akutagawa sie, wenn auch widerwillig, einfach fallen ließ. Auch er hatte die Veränderung ihrer Augen gesehen und war deswegen kurz erstaunt gewesen.

„Was zur Hölle war das gerade?! Was bist du?“, fragte er verächtlich.

Während der Hutträger sich der verletzten Misaki zuwandte, schickte er den Schwarzhaarigen bloß weg, damit dieser sich verarzten ließ. Akutagawa protestierte lautstark, da er Antworten wollte, wurde jedoch erneut von den beiden ignoriert und stürmte daraufhin wütend aus dem Raum. Der Rothaarige seufzte genervt, aber nun hatte er immerhin die Gelegenheit mit seinem Schützling alleine darüber zu sprechen, was soeben passiert war. Doch zuerst wollte er sich ihre Verletzungen ansehen, denn sie hatte doch so einiges abbekommen.

„Misaki-san, zeig mir deine Wunden!“, sagte er bestimmend, damit sie wusste, dass er keine Widerworte dulden würde.

Misaki nickte bloß, während ihr Blick starr auf die Wand gerichtet war. Sie wusste genau, weshalb der Kampf plötzlich unterbrochen worden war, denn sie hatte die Spiegelung ihrer Augen in denen des Schwarzhaarigen gesehen. Hätte Chuuya sich nicht eingemischt, dann hätte sie ihn definitiv getötet. Der Schock, dass sie die Kontrolle beinahe völlig verloren hätte, saß tief. Dabei wollte sie die außerordentlich gefährliche Besonderheit ihrer Fähigkeit doch nie wieder einsetzen und doch wäre es beinahe passiert. Und nun, da sowohl Chuuya, als auch Akutagawa ihre Augen gesehen hatten, konnte sie es nicht länger verheimlichen. Misaki war klar, dass der Rothaarige Antworten wollte und da sie zuvor gelogen hatte, würde sie definitiv auch eine Strafe erhalten. Doch wenn sie schon darüber sprechen musste, dann wollte sie dies zumindest nicht hier tun.

„Chuuya-senpai? Ich weiß, dass du Antworten möchtest und ich werde dir alles erzählen, aber können wir dieses Gespräch bitte Zuhause führen?“

Misaki wusste, dass sie kein Recht dazu hatte, ihn um irgendetwas zu bitten, darum war sie umso überraschter, als Chuuya zustimmte. Allerdings sagte er ihr, dass sie zuvor dennoch verarztet werden musste, da ihre Verletzungen doch ziemlich tief waren. Den Schmerz hatte sie bis jetzt ausgeblendet, doch nun überkam er sie umso stärker.

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Währenddessen war Akutagawa bereits in Moris Büro angelangt, da dieser ihm befohlen hatte, nach dem Kampf unverzüglich zu ihm zu kommen. Denn er wollte sofort über die Geschehnisse in Kenntnis gesetzt werden, da er schon vermutet hatte, dass etwas vorfallen würde. Seitdem Chuuya den geflügelten Mann und dessen Warnung in seinem Bericht erwähnt hatte, war für ihn klar gewesen, dass sie etwas verheimlichte. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ihr ein Fehler unterlaufen würde und genau darauf hatte Mori gewartet.
Sein Boss lächelte breit, als der Schwarzhaarige ihm erzählte, was alles passiert war. Vor allem bei der Erzählung über ihre sich verändernden Augen wurde er besonders hellhörig. Leider wusste Akutagawa nicht mehr darüber, aber dies war kein Problem. Da Chuuya und Misaki am morgigen Tag ohnehin zu ihm kommen würden, weil er ihnen einen speziellen Auftrag geben wollte, traf sich dies außerordentlich gut. Bis morgen würde der Rothaarige bestimmt die Antworten haben, nach denen er verlangte. Und falls nicht, dann würde er sie persönlich aus ihr rausquetschen.
Moris Pläne bezüglich Misaki waren bis jetzt sogar Chuuya verborgen geblieben, da das Oberhaupt der Mafia zunächst alles über sie in Erfahrung bringen wollte. Schon als er damals gehört hatte, dass sie bloß B1511 genannt wurde, hatte er einen speziellen Verdacht gehabt und dieser bestätigte sich zunehmend. Da ihre Fähigkeit offenbar tatsächlich noch mächtiger war, als sie zugegeben hatte, war Misaki auch umso wertvoller für ihn. Mori hatte zwar viele starke Leute, vor allem Chuuya, doch wenn sie auch nur annähernd so stark wäre wie er, dann wäre dies ein großer Gewinn für die Port Mafia. Nicht zu vergessen, dass sie in diesem Labor definitiv genetisch verändert worden war und auch sonst viele nützliche Fähigkeiten besaß, was ihm von großem Vorteil sein würde. Neben Chuuya und Akutagawa wäre Misaki seine dritte, sehr spezielle Waffe.

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