Chapter Twenty-four
Ich brauchte frische Luft. Der Weg bis zum Ausgang der Schule erschien mir wie ein Marathon und sobald ich draußen stand, nahm ich einen tiefen Atemzug. Ich spürte, wie die Luft durch meinen Körper ging und in meinen Lungen landete. Sofort, schien die Welt ein klein wenig besser zu werden und die Übelkeit wurde besser, weswegen ich mich einfach auf der Treppenstufe niederließ und dem Schnee dabei zusah, wie er sich auf dem Boden ablegte.
Mein Kopf hörte nicht damit auf, mir vor meinem inneren Auge abzuspielen, wie Harry gerade mit Taylor über die Tanzfläche flog und sie von hunderten Augen bestaunt wurden. Das könnten wir sein. Wenn ich ein Mädchen wäre, dann könnten wir das sein.
"Louis?" Niall's Stimme erschien hinter mir und ich versteckte meinen Kopf zwischen meinen Knien, um hoffentlich übersehen zu werden. Es musste nicht sein, dass sie mich so sahen. Wie ein Wrack musste ich aussehen. "Louis? Hannah, ich habe ihn gefunden."
Verdammt.
"Louis? Ist alles okay?", Hannah tauchte nun ebenfalls neben mir auf und ich schaute nach oben, um in ihr besorgtes Gesicht zu schauen. "Liam meinte, es ginge dir nicht gut. Du hast doch gar nichts getrunken, oder? Hast du was falsches gegessen?"
"Nein, nein das ist es nicht. Ich weiß nicht, ich musste da.. einfach kurz raus."
Sie wusste Bescheid, das konnte ich in diesem Moment auf ihrem Gesicht ablesen. Sie musste es wissen, denn sonst hätte sie Niall keinen dankbaren Blick zugeworfen, woraufhin dieser verschwand, um uns beide alleine zu lassen. Doch ich konnte ihr trotzdem nicht sagen, woran es lag. Warum es so war, dass ich einfach nur weinen und in ein Lock kriechen wollte, aus dem ich nie wieder rauskommen würde. Ich fühlte mich hundeelend, hatte ich doch vorher noch auf Wolke Sieben geschwebt. Doch wie sagt man so schön? Je höher du fliegst, desto tiefer kannst du fallen.
"Der Tanz ist gleich vorbei und es ist nichts passiert", versuchte sie mich zu beruhigen, doch letztendlich konnte auch sie mir nicht sagen, ob etwas in Harry's Kopf passiert war. Ob ihm doch aufgefallen war, wie einfacher es war, mit einem Mädchen zusammen zu sein. Vor allem mit einem Mädchen, dass so beliebt war, wie Taylor es war.
"Ja, ich weiß. Es ist alles gut ich.. fühle mich nur nicht besonders." Sie fuhr mir beruhigend durch die Haare und ich legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Es tat gut, etwas Komfort zu bekommen und da sie im Moment die Einzige hier war, die auch nur ansatzweise mein Dilemma erahnen konnte, tat es gut, verstanden zu werden.
"Louis?" Na toll, den konnte ich nun ja auch gar nicht gebrauchen. Ich hörte, wie Harry auf uns beide zukam und sah gleichzeitig mit Hannah zu ihm auf. Seine Wangen hatten einen leichten Rotton angenommen, was wahrscheinlich an der ganzen Aufregung und der Hitze in der Aula lag. Hoffentlich. "Ich habe dich schon überall gesucht. Geht es dir nicht gut?"
Ob es mir nicht gut ging? Es fehlten nur noch die Tränen auf meinen Wangen, meine Körpersprache sagte den Rest doch bereits aus und wenn er die nicht verstand, dann wusste ich auch nicht weiter.
"Ich gehe wieder rein." Hannah setzte sich wieder auf, strich ihr Kleid glatt und ich schenkte ihr ein dankbares lächeln, bevor sie dies erwiderte und dann nach drinnen verschwand - jedoch nicht, ohne Harry vorher einen bösen Blick zuzuwerfen. Dabei wusste der noch gar nichts von seinem Glück.
"Hey. Wollen wir kurz ins Auto gehen?" Er schien zu merken, dass wir definitiv reden mussten und ich nickte langsam, woraufhin er mir die Hand hin hielt und mir mit dieser hoch half. Sobald ich stand, legte sich die Hand auf meinen unteren Rücken und begleitete mich zu seinem Auto, in welches wir uns reinfallen ließen und dann die Türen hinter uns schlossen. "Es tut mir leid, dass ich mit ihr getanzt habe. Ich wusste nur nicht so Recht, wie ich nein sagen sollte.."
"Ich glaube, dass hast du in jungen Jahren schon sehr gut gelernt. Nur wärst du jetzt in einem Alter gewesen, wo du es noch ein wenig hättest ausschmücken können. Du kannst doch so unfassbar gut jeden etwas vorlügen, warum denn dann nicht, dass du dir deinen scheiß Fuß verknackst hast oder so?" Ich wurde lauter, weil die Emotionen nur so aus mir heraus preschten und ich gar nicht wirklich wusste, wie ich damit umgehen sollte. Damit, dass ich so viel mehr wollte und gleichzeitig auch nicht.
"Wieso bist du so eifersüchtig?"
"Weil du mit ihr geschlafen hast, verdammte scheiße!"
"Wir haben nicht-"
"Ja, das hast du mir schon gesagt", murmelte ich verächtlich und verdrehte die Augen, "Ihr seid nicht aufs ganze gegangen hast du mir gesagt. Es ist mir egal, was das bedeutet aber es bedeutet auf jeden Fall, dass ihr eine Verbindung hattet und, dass sie dir gefallen hat. Denn sonst, hättest du es gar nicht so weit kommen lassen. Es hatte ja wohl einen Grund, dass sie das war und nicht jemand anders." Ich spielte mit meinen Fingern, versuchte, meine Wut einigermaßen unter Kontrolle zu haben und nicht anzufangen zu heulen. Das konnte ich nun wirklich gar nicht gebrauchen. "Wie würdest du dich denn fühlen, wenn die Rollen vertauscht wären?"
Harry's Blick war Antwort genug auf diese Frage und er schien einzusehen, dass er hätte anders handeln müssen. Oder zumindest den Versuch hätte wagen müssen, anders handeln zu können.
"Es tut mir Leid. Ich weiß nur selbst nicht so ganz, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Ich möchte dich eigentlich die ganze Zeit berühren, in den Arm nehmen und bei dir sein. Aber gleichzeitig habe ich Angst, Lou. Man hört so viel Scheiße von den ganzen Outings und ich will das nicht für dich. Nicht für uns.." Es ging ihm also genauso wie mir.. "Ich liebe dich, Louis. Ich weiß, das habe ich dir bisher nicht gesagt, weil ich nicht so richtig wusste, wie ich das anstellen sollte. Aber du solltest wissen, dass ich es ernst mit dir meine und es mir das Herz bricht, dich so wie eben zu sehen. Ich möchte das du glücklich bist, so, wie du ausgesehen hast, als ich dich abgeholt habe."
Nach seinen Worten begann ich zu lächeln und bekam rote Wangen. Er hatte es endlich gesagt. Ich hatte es schon die ganze Zeit im Kopf gehabt, aber er hatte es endlich gesagt und wahrscheinlich auch Ernst gemeint. Zumindest meinte ich genau dies, aus seinem Blick ablesen zu können.
"Ich liebe dich auch, Haz."
"Schaffen wir das gemeinsam?" Ich konnte erahnen, was er meinte und mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich langsam nickte. "Heute Abend? Ich meine, dann sind erstmal Ferien und es kann sich etwas abkühlen?"
Ich nickte erneut, griff nach seiner Hand und wir gaben uns beide Kraft. Ich konnte auch in seinem Gesichtsausdruck sehen, dass gewissen Zweifel vorhanden waren, doch das konnte man wahrscheinlich niemals ändern. Nicht vor einer Entscheidung, die so plötzlich gefällt wurde und eine Änderung des kompletten Schulalltags zur Folge haben kann.
Wir stiegen aus dem Auto und es schien mir, als sei all die Luft aus meinen Lungen gedrückt worden, als Harry meine Hand in seine nahm und unsere Finger miteinander kreuzte. Obwohl niemand hier auf dem Parkplatz war, fühlte ich mich schon jetzt beobachtet und rückte näher an ihn heran, damit unsere Schultern sich berührten.
"Bist du bereit?", fragte ich ihn leise und bekam ein Nicken zurück, ehe er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte und kurz lachte.
"Wir wollen doch immer Freunde bleiben, nicht wahr?", zitierte er aus Cap und Capper und nun musste auch ich lachen.
"Ja, für immer", erwiderte ich die passende Zeile und gemeinsam betraten wir das Schulgebäude, um uns auf den Weg in die Aula zu machen.
Und ja, wir wurden angeschaut, als wir die Aula betraten. Aber es war nicht so, dass die Musik stoppte, übermäßig viel getuschelt oder gelacht wurde. Natürlich, steckten Menschen die Köpfe zusammen, doch ich hatte nur Augen für Harry, der mich auf die Tanzfläche zog und mich dort zum tanzen aufführte. Ganz genau so, wie es bei den anderen Paaren auch gewesen war. Und so lag mein Kopf auf seiner Schulter und mit geschlossenen Augen genoss ich, nun mit ihm tanzen zu können. Dem schönsten, wundervollsten Menschen auf diesem Ball und dieser Welt.
Uns würden noch einige Berge auf unserem Weg entgegen kommen, doch wir waren uns sicher, dass wir den höchsten nun überwunden hatten und alles andere nur Kleinigkeiten sein würden. Während ich also mit meinem besten Freund über die Tanzfläche wirbelte, der nun zu meinem festen Freund geworden war, wurde mir bewusst, was für ein komplizierter Winter es dieses Jahr doch war. Mit dem besten Ende, was ich mir jemals hätte vorstellen können.
[...]
Das war das offiziell letzte Kapitel. Es gab ein Happy End, mit voraussichtlichen Hürden. Ich würde euch ja jetzt schon ein Danke veröffentlichen, aber ich glaube, es folgt noch ein Epilog. Zumindest, ist dieser noch in meinem Kopf und wird wahrscheinlich morgen schnell runter geschrieben. Deswegen... seid gespannt :3 ❤️
yourssincerely1D ... lass dich überraschen ❤️
Lasst mir was kleines da ❤️
Lots of love
Michelle xx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top