Chapter Twenty

Die Worte von Amalia gingen mir nicht wirklich aus dem Kopf und ich dachte noch lange darüber nach, wie ich diese Konversation mit Hannah führen sollte. Außerdem war mir sehr wohl klar, dass ich nicht unbedingt mit Harry darüber reden und sein Einverständnis holen müsste, um mich vor Hannah zu outen, aber ich wusste, dass ich mich dann bestärkt fühlen würde. Auf der anderen Seite hatte ich Angst, dass Harry es nicht wollte und ich mich irgendwie ins Aus schießen würde, wenn ich es trotzdem tat.

Ich befand mich in einer Zwickmühle, welche meine Laune wesentlich schlechter machte, wie es eigentlich der Fall gewesen wäre. Immerhin lag mittlerweile eine weiße Schneeschicht auf der Erde und überall wo man hinsah, leuchteten nur so die Weihnachtslichter. Der Tag rückte immer näher, man sah Menschen die mit großen Geschenken aus den Läden kamen und Einkaufskörbe voll mit Mehl und Butter für Plätzchen.

Harry hatte mich heute auch zum Plätzchen backen eingeladen, obwohl eigentlich schon klar war, dass ich nicht besonders viel dazu beisteuern würde. Er hatte Hannah aber versprochen, viele für den Winterball in zwei Tagen zu backen und da brauchte er noch eine helfende Hand. Ich hoffte nur, dass ich ihm bei der ganzen Sache nicht noch mehr Arbeit machen würde, wie er sowieso schon hatte. Ansonsten war ich eben nur für seelische Unterstützung zu haben. Die Geschenke hatte ich schön unter meinem Bett zuhause versteckt, sodass sie auch niemand zu Gesicht bekommen könnte und dann habe ich mich sofort auf den Weg zu Harry gemacht, welcher bereits angefangen hatte.

Ich stand vor der Haustür der Styles, betätigte die Klingel und kurz darauf öffnete mir Anne in ihrer Weihnachtsschürze die Tür. Dieses Bild brachte mich gleich dazu, erfreut zu lächeln und die Frau vor mir nahm mich einmal in ihre Arme, bevor sie wieder zurück in die Küche rannte und ich mich meiner Schuhe und Jacke entledigte. Das Bild, was ich dann in der Küche vorfand, war einfach goldig. Harry und seine Mutter in ihren Schürzen, während die Arbeitsflächen mit Mehl bedeckt waren und mindestens zehn Klumpen Teig herumlagen. Harry hatte ein wenig Mehl in den Haaren und ich verkniff mir ein lachen, ehe ich auf den lockigen Jungen zuging und ihm einen Kuss auf die Wange drückte.

"Hey Haz", ich zeigte auf die Teigklumpen und lachte, "hast du mir also so wenig zugetraut, dass der Teig mit mir etwas wird, dass Anne dir helfen musste?"

"Sie hat es mir angeboten und außerdem, hättest du sowieso die ganze Zeit nur genascht und mir nicht wirklich geholfen." Harry klopfte sich die Hände an seiner Schürze ab und drehte sich dann endlich in meine Richtung, um mich vernünftig ansehen zu können. "Und jetzt bekomme ich aber bitte eine richtige Begrüßung."

Ich lachte, stellte mich auf die Zehenspitzen und legte meine Lippen dann auf seine, um ihm eine richtige Begrüßung zu geben. In dem Moment vergaß ich total, wie unangenehm es mir eigentlich sein müsste, dass wir dies vor seiner Mutter taten, doch kurz darauf fiel es mir wieder ein und ich löste mich vorsichtig von ihm. Ich strich ihm über die Wange und entfernte ein paar Mehlreste, ehe ich mich wieder komplett auf die Fußsohle fallen ließ und in Anne's grinsendes Gesicht schaute.

"Ich lass euch beide dann mal alleine." Sie schmunzelte und ich merkte genau, wie ich rot wurde, weswegen Harry nur die Augen verdrehte und sein Arm um meine Hüfte mich näher zu ihm rückte. "Die Ausstechförmchen habe ich schon rausgelegt, damit könnt ihr ja schon weiter machen. Wenn du noch Hilfe brauchst, sag mir bescheid. Gemma und ich packen gerade noch ein paar Geschenke ein."

"Ja, danke Mum." Anne verließ mit einem Kopfnicken die Küche und kurz darauf spürte ich, wie Harry mich wieder zu sich drehen wollte, doch ich entfernte mich schnell aus seinen Armen und lief zum anderen Ende der Kücheninsel, um mich den Förmchen zu widmen. "Hey", beschwerte sich Harry und ich grinste.

"Wenn wir damit starten, werden wir heute gar nicht mehr fertig. Und dabei hast du mich schon morgen wieder eingeplant, um dir beim dekorieren der Kekse zu helfen. Ich weiß wirklich nicht, warum das so kurzfristig passiert." Ich legte die Formen vor mir ab und entdeckte einen Weihnachtsstiefel, Rehe, Herzen, Sterne, Tannenbäume und ein paar mehr, die ich gar nicht alle aufsagen konnte. "Wo machen wir die Plätzchen denn alle rein, wenn sie fertig sind?"

"Hannah hat mir ganz viele Dosen aus der Schule vorbei gebracht, die sind in der Abstellkammer. Ich hole die sofort, wenn die ersten Plätzchen im Ofen sind. Möchtest du schonmal mit dem ausrollen anfangen? Ich mache den letzten Teig gerade noch fertig, dann sind wir bei ungefähr 400 Plätzchen." Mir fielen nach dem Satz fast die Augen raus und ich hustete einmal, woraufhin Harry lachte, zu mir kam und mir einen Kuss auf den Kopf drückte. "Du schaffst das. Ich habe auch ein bisschen Motivation mitgebracht. Alexa? Spiel Weihnachtsmusik."

Sobald die ersten Töne von 'All I want for Christmas is you' den Raum füllten, konnte ich tatsächlich nicht anders, wie irgendwie gute Laune zu kriegen und dieses Mal wirklich mitzusingen, da Harry mich förmlich dazu animierte. So schafften wir es auch, gut voran zu kommen und schon bald, landete das erste Blech mit den ausgestochenen Weihnachtsplätzchen im Ofen. Harry erzählte mir währenddessen von seinem Tag, den er mit Zayn und Niall verbracht hatte, die mal wieder ihren Spaß mit Fifa gehabt hatten. Harry beichtete mir, was für ein schlechter Verlierer Niall doch war und das er dann immer ein total beleidigtes Gesicht zog, was ich mir verdammt gut vorstellen konnte. Auf der anderen Seite war es wahrscheinlich besser, dass er verlor, wie Zayn, denn der kam so rüber, als würde er dann gleich einen Amoklauf durch die ganze Nachbarschaft machen.

"Übrigens, habe ich heute noch etwas herausgefunden.. Und zwar, steht Niall auf Hannah." Harry schien sehr stolz mit seiner neuen Erfahrung zu sein und ich schaute ihn aufgrund dessen nur etwas verwirrt an.

"Wieso denkst du das?"

"Weil wir ihn ausgequetscht haben und er es uns dann mehr oder weniger erzählt hat." Harry schob das nächste Blech in den Ofen und lehnte sich dann an der Theke an. "Ich habe ihn gefragt, wieso er kein Date für den Ball hat und dann meinte er, dass die Person die er gerne gefragt hätte, mit jemandem anders gehen möchte. Dann haben wir den Radius immer kleiner gemacht und kamen dann irgendwann auf Hannah. Er fand ihr Engagement für den Winterball toll und hat sich sogar als Gitarrist angeboten, bis sich dann doch eine Band gefunden hat, die auftreten wird. Vielleicht, können wir die beiden ja irgendwie verkuppeln?"

"Zu dem Thema...", fing ich noch vorsichtig an und hatte so schnell Harrys ganze Aufmerksamkeit. "Ich war ja heute mit Amalia unterwegs und sagen wir es mal so.. sie hat mich ganz schön vor den Pranger gestellt." Ich seufzte einmal und hob meinen Blick, um Harry genauer anzusehen, der die Stirn gerunzelt hatte. "Sie meinte, dass es nicht cool ist, dass ich Hannah so auf Abstand halte, obwohl ich doch merke, dass sie mich mag. Über Wege hat sie mir dann gebeichtet, dass sie schon länger beobachtet hat, dass ich auf Jungs und nicht auf Mädchen stehe. Das hat sie dann auch einfach rausgehauen und sie meinte zu mir, ich sollte lieber ehrlich zu Hannah sein und ihr die ganze Wahrheit sagen, bevor sie sich trotz des Gruppendates irgendwelche Hoffnungen macht, die ich ihr nicht erfüllen kann."

"Also willst du dich outen?", fasste Harry meine lange Rede zusammen und ich nickte, bevor ich dann doch den Kopf schüttelte.

"Schon, aber nur vor ihr. Also, Amalia weiß es zwar auch aber hauptsächlich, vor ihr. Ich kenne sie nicht so gut, aber ich schätze sie nicht so ein, als würde sie es der ganzen Schule erzählen. Nur denke ich, dass sie die Wahrheit verdient hat und ich möchte mich auch nicht verstellen müssen."

Harry schwieg eine Weile und ich wusste, dass er gerade nachdachte, weswegen ich mich einfach weiter mit dem Ausstechen beschäftigte, um die Zeit zu überbrücken, die er benötigte. Kurz darauf spürte ich Hände an meiner Hüfte und ein Kinn auf meinem Kopf, was die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen ließ.

"Wenn es dir damit besser geht, dann mach das." Ein Stein fiel mir vom Herzen, als er dies sagte und ich ließ mich zurückfallen, woraufhin ich dicht an ihn gepresst war und seine Wärme spüren konnte.

"Ich werde ihr auch nichts von uns sagen, aber ich hätte das gerne endlich von meiner Seele."

"Okay. Sag mir dann Bescheid, wie es gelaufen ist." Harry löste sich von mir und übergab mir den nächsten Teigklumpen. Mittlerweile lief 'Mistletoe' von Justin Bieber und Harry zog mich in einen Kuss, der auf jeden Fall dafür sorgte, dass wir später ein paar Minuten länger brauchen würden.

[...]

Sogar mal ein etwas längeres Kapitel mit einem, wahrscheinlich positiveren Gespräch, wie ihr es erwartet hättet. Es kommen noch hier Stück und was denkt/wollt ihr? Ganz viel fluff oder gibt es wohl nochmal etwas Drama?:3

Vielen Dank an euch alle again ❤️ ich kann in dieser Geschichte gar nicht oft genug danke sagen..c:

yourssincerely1D wieder ein bisschen fluff für dich und ein bisschen Larry back Action. Kann in einer Weihnachtsgeschichte ja nicht fehlen 😌🥰 ich hoffe, es hat dir gefallen ❤️

Lasst mir was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle xx

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