Chapter Three

Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich für diese Party anziehen wollte.

Ich ging nie auf Parties. Ich war kein Partygänger und hatte bisher immer gute Ausreden gefunden, warum ich Harry und seine Freunde nie begleiten wollte. Mal abgesehen davon, dass ich ganz genau gesehen habe, dass diese sowieso keinen Bock darauf hatten, dass ich mitkomme. Immerhin war ich langweilig, weil ich nicht trinke und nebenbei noch an meinem Joint ziehe, was mich ganz unweigerlich dazu bringt, mein Abendessen wieder loszuwerden.

Jedenfalls, konnte ich mich vor dieser Feier nicht drücken. Ich habe versucht, Harry ein paar Bauchschmerzen vorzuspielen, doch er kannte mich zu gut als das diese Aktion hätte funktionieren können. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass er ahnte, wieso ich nicht kommen wollte. Ich kannte zwar alle Menschen dort, doch keiner kannte mich. Naja, also von denen die nicht wirklich mit Harry befreundet waren. Ich würde also gleich auf dieser Party hocken und, wenn überhaupt, die ganze Zeit mit Gemma quatschen.

Das bitte nicht falsch verstehen, ich liebe Gemma. Sie ist klug, witzig und hat mir damals mehr als nur einmal dabei geholfen, Harry ein bisschen zu verarschen. Aber zu wissen, dass ich nicht nur sehen würde, wie mein bester Freund versucht die Blonde Tussi rum zu kriegen, werde ich mir dabei dann auch noch von seiner Schwester ihre Meinung dazu anhören müssen. Dabei war es dann wichtig, meine nicht preis zu geben.

Seufzend gab ich es auf, irgendwas interessantes aus meinen Haaren zu zaubern und wuschelte sie nur einmal durch, ehe ich meine Brille gegen Kontaktlinsen tauschte und dann mein Zimmer verließ. Sehnsüchtig verabschiedete ich mich in Gedanken dabei von meinem Bett, welches ich vermutlich in den nächsten vier bis sechs Stunden nicht wiedersehen würde und traf dann unten auf meine Mutter, welche die Weihnachtskekse verzierte, die sie heute gebacken hatte.

"Die sehen toll aus", meine Hand wollte nach einem Keks greifen, doch kurz darauf schlug meine Mutter mit einem Handtuch nach eben dieser und ich zog sie erschrocken zurück. "Hey!"

"Kein bisschen hast du mitgeholfen mein Freund und jetzt willst du der Erste sein, der probiert? Ich glaube ein Schwein pfeift." Um ihre Aussage zu untermauern, griff sie selbst nach einem Keks, der wie ein Stern geformt und halb in Schokolade getaucht war, bevor sich ihre Lippen zu einem lächeln formten und sie mir ein Herz überreichte. "Gehst du zu Harry's Party?"

"Ja", ich seufzte und kaute zu Ende, ehe ich mich an die Küchentheke lehnte und meine Arme vor meiner Brust verschränkte. "Ich konnte mich nicht rausreden."

"Ich glaube es tut dir ganz gut, dass du mal raus kommst und neue Leute kennenlernst. So eine Feier ist doch perfekt dafür, oder nicht?"

Nein, definitiv nicht. So ziemlich genau 98 Prozent aller Menschen dort, werden betrunken sein und sich nicht mehr richtig an diese Party erinnern oder gar vernünftig reden können. Die anderen zwei Prozent die dann noch über blieben waren nur die, die noch weniger interessiert an Sozialkontakten waren, wie ich und da dies fast unmöglich ist... naja, erklärt sich von selbst.

"Vielleicht." Ich stieß mich von der Theke ab, ging auf meine Mutter zu und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Die Kekse sind toll. Ich freue mich schon, später noch ein paar zu klauen."

"Na na, ich werde sie einschließen", sie lächelte und ich wusste genau, dass ich später ein paar auf meinem Nachtschrank wiederfinden werde.

Es war kalt draußen, als ich eine knappe Viertelstunde später das Haus verließ, wie es eigentlich geplant gewesen war. Der Wind Pfiff mir um die Ohren und ich war mehr als erleichtert darüber, dass ich mir eben doch noch eine Mütze aus der hintersten Ecke meines Schrankes gefischt hatte.

Harry's Haus war nicht weit von meinem entfernt, weswegen ich mich dazu entschlossen hatte, den Weg zu Fuß hinter mich zu bringen. Ich wusste, dass meine Mum mich auch gefahren hätte, aber ich dachte, mir würde ein bisschen frische Luft gut tun. Und vielleicht hatte ich auch ein bisschen Angst davor, dass meine Mum kurzerhand mit auf die Party kommen wollte, um sich mit Gemma zu unterhalten.

Bereits nach fünf Minuten hörte ich bereits die laute Musik und konnte es kaum abwarten, meinen Fuß in das innere des Hauses zu setzen. Ganz bestimmt nicht wegen der Feier, aber aus dem Grund, dass ich das Gefühl hatte, meine Nasenspitze würde jeden Moment abfallen.

Das Haus leuchtete mit all den Lichterketten, die Anne immer auf hing und es schien so liebevoll, dass eine Teenager-Party im inneren nun wirklich nicht passte. Wie schön wäre es gewesen, sich nun einfach mit Harry vor den Kamin zu kuscheln und dabei irgendeinen schönen Weihnachtsfilm zu schauen? Ich weiß, ich klang verdammt kitschig aber da ich meine Gedanken nie frei äußern durfte, müssen sie ja irgendwie raus.

Sobald ich das Haus betrat, wurde ich bereits von mehr Menschen begrüßt, wie ich mir erhofft hatte. Wobei 'begrüßt' definitiv das falsche Wort war, denn mir wurde nicht ein Blick von den Menschen geschenkt, die sich auf jeden kleinsten Pixel genau die Kinderfotos von Harry und mir anschauten. Ich ging also an ihnen vorbei die Treppe nach oben, um meine Jacke in Harry's Zimmer zu bringen, da ich mir sonst ziemlich sicher war, sie für immer zu verlieren.

Mein bester Freund hatte seine Zimmertür abgeschlossen, doch es brauchte nicht wirklich lange, da tauchte er vor mir auf und zog mich in seine Arme.

"Hey Lou, du bist gekommen!"

Meine Güte, der war ja jetzt schon randvoll.

"Ich hab es dir doch versprochen." Ich schaute mich einmal um und lehnte mich dann näher. "Kannst du einmal aufschließen? Ich wollte meine Jacke hier oben lassen."

Harry nickte, schnappte sich den Schlüssel aus seiner Hosentasche und schaffte es nach mehreren Anläufen doch tatsächlich, das Loch auch noch zu treffen, bevor ich meine Jacke einfach blind rein schmiss und die Tür dann selbst wieder schloss. Danach steckte ich den Schlüssel lieber selbst ein, bevor heute Abend noch irgendwas seltsames damit passieren würde, doch Harry interessierte das sowieso nicht.

Er schleppte mich hinter sich in die Küche und mischte mir ein Getränk, was definitiv nicht so passieren sollte, ehe er es mir in die Hand drückte und dann auf den Baum zeigte.

"Alle finden ihn toll."

"Hab ja auch ich gemacht." Ich wünschte ich wäre wirklich so selbstverliebt, wie ich immer tat.

"Das habe ich ihnen auch gesagt."

Kurz wusste ich nicht, was ich darauf sagen soll und blieb einfach still, während ich seinen Blick auf mir fühlte. Ein seltsames kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, doch ich war mir sicher, dass mein Herz einfach mal wieder zu viel hineininterpretierte. Immerhin war Harry mein bester Freund und es war klar, dass er mich vor seinen Freunden verteidigen oder noch mehr loben würde.

Naja, zumindest solange es nicht meine Sexualität betraf.

"Da hinten ist Taylor", er sprang auf, taumelte kurz und salutierte dann einmal vor mir. "Wir sehen uns gleich bestimmt nochmal. Hab Spaß."

Ja, Spaß. Vielen Dank auch Harry.

[...]

Louis hat sich also aufgerafft und wurde recht schnell eines besseren belehrt... mal sehen, was auf dieser Party noch alles so passieren wird :3

Vielen Dank für eure ganzen Kommentare und die Unterstützung. Ich weiß, das lange gar nichts mehr kam..

yourssincerely1D  ein paar Tage haben wir noch, bis es larry Action geben kann, oder?:3 ❤️

Lasst mir was kleines da :-)

Lots of love,
Michelle xx

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