Chapter Seventeen

Ich hatte mich seelisch schon darauf vorbereitet, dass wir uns vor Anne oder Gemma rechtfertigen mussten, doch die Person die da in der Tür stand, brachte mir ein noch viel stärkeres Herzklopfen.

"Hey", Zayn kam auf uns zu und ließ sich auf dem Sitzsack nieder, der neben dem Fernseher stand. Harry und ich waren etwas sprachlos, sahen wahrscheinlich lustig aus mit unseren Roten Wagen und geschwollenen Lippen. "Ich wollte gerade klingeln, da kam deine Mum und hat mich mit rein genommen. Sie wollte sich gerade umziehen gehen und meinte dann aber, dass du bestimmt im Wintergarten bist."

"Ehm.. ja hier bin ich", Harry kratzte sich am Hinterkopf und ich rückte unauffällig etwas von ihm weg. "Was möchtest du denn hier?"

"Du wolltest mir doch bei dem Geschenk für Perrie helfen? Das hast du zumindest gesagt und letzte Woche meintest du noch, dass es die heute gut passen würde."

Wollte er denn gar nichts sagen? Nahm er das einfach so hin? Was passierte hier? Es war unangenehm, in dieser Situation zu sitzen und nicht zu wissen, was in Zayns Kopf vor sich ging. Nun würde ich wirklich gerne Gedankenlesen können oder mir wünschen, dass der Kerl nicht so ein gutes Pokerface hatte, bei dem man ihm nie ansah, was er gerade dachte.

"Stimmt, das hatte ich irgendwie verdrängt", murmelte Harry und lachte unsicher, ehe er mir einen Blick zuwarf und ich unauffällig mit den Schultern zuckte. Ich sah im Augenwinkel wie Zayn zwischen uns hin und her schaute, bevor er die Augen verdrehte und sich so leicht nach hinten lehnte, wie es ihm der Sitzsack möglich machte, ohne das er umkippte.

"Jetzt stellt euch mal nicht so an. Ich bin verwundert aber nicht überrascht." Er zuckte mit den Schultern und klatschte einmal in die Hände. "Ich habe es geahnt."

"Wieso?", dieses Mal, war ich derjenige der fragte. Denn einerseits, interessierte mich seine Antwort wirklich und außerdem, wollte ich mich nicht mehr komisch in der Anwesenheit von Harry's Freunden fühlen. Außerdem machte Zayn gerade einen guten Job dabei, mich nicht komplett durchdrehen zu lassen oder uns unter Druck zu setzen.

"Ich weiß es nicht. Ich habe einfach eine gute Menschenkenntnis und jetzt bei Niall letztens, war es nicht zu übersehen, dass Harry dich angeschmachtet hat. Keine Sekunde konnte er dich aus den Augen lassen."

"Glaubst du, die anderen haben es auch gemerkt?" Harry's Stimme klang panischer wie meine und ich konnte mir denken, wieso dem so war. Ich glaube, wir hätten es seinen Freunden wohl auch irgendwann gesagt, aber jetzt war noch nicht der Plan gewesen. Wir wollten ja erstmal für uns bleiben und nun, mussten wir uns doch irgendwie rechtfertigen.

"Nein, ich denke nicht", Zayn schüttelte den Kopf. "Wie lange läuft das denn jetzt schon zwischen euch? Das mit Taylor ist doch noch gar nicht so lange her." Oh je, das Thema schon wieder. Ich verdrehte die Augen und verschränkte automatisch meine Arme vor der Brust, um mich weniger angreifbar zu fühlen. "Du hast ihn aber nicht betrogen, oder Harry? So hätte ich dich nicht eingeschä-"

"Nein habe ich nicht", unterbrach Harry ihn schnell und seufzte. Er beugte sich leicht vor, schenkte mir einen Seitenblick und nachdem ich tief durchgeatmet hatte, nickte ich. Etwas betrogen fühlte ich mich zwar schon, aber das fand ich ja selbst etwas kindisch. "So richtig erst seit gestern. Wir sind wohl etwas auf den Kopf gefallen und haben es nicht so ganz realisieren wollen. Und jetzt, wollen wir es langsam angehen lassen. Du bist der Erste der davon weiß."

"Aber ist es nicht anstrengend, sich verstecken zu müssen?", er sah nachdenklich aus.

"Du hast leicht reden. Bei dir uns Perrie drehen sich alle Köpfe, weil man nicht fassen kann, dass sich zwei so attraktive Menschen gefunden haben. Ein normales, wunderschönes heterosexuelles Paar. Natürlich musstet ihr euch nicht verstecken weil sich keiner Gedanken um euch macht. Harry ist der Frauenschwarm schlechthin und hat in der letzten Zeit gefühlt in jeder freien Minute an Taylor's Arsch gehangen. Ich glaube nicht, dass es so reibungslos und normal verlaufen würde, wenn wir morgen Händchen haltend durch die Schule stolzieren und uns einen Teller Nudeln teilen." Ich glaube, so viel hatte ich in Zayn's Gegenwart noch nie gesagt. Meine Stimme triefte von Traurigkeit, Unverständnis und Angst. Doch er schien mich zu verstehen, denn er nickte und fasste sich nachdenklich an die Lippen.

"Lasst euch das nur nicht kaputt machen. Ihr seht gut zusammen aus. Ihr seid auch ein normales, wunderschönes homosexuelles Paar was sich nicht verstecken sollte."

Ich nickte, nicht ganz überzeugt aber trotzdem genug, um ihm ein unsicheres lächeln zuzuwerfen, welches er erwiderte. Langsam entfernte ich die Decke von meinem Schoß und stand von dem Sofa auf, woraufhin Harry sofort alarmiert zu mir sah.

"Wo willst du hin?"

"Naja, du und Zayn habt noch was vor. Und ich auch." Ich beugte mich zu ihm und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe ich ihm über die Wange streichelte und lächelte. "Wenn du möchtest, kannst du ja später noch vorbeikommen und dir anschauen, wie weit ich gekommen bin."

"Gerne. Bis später Lou."

Ich verabschiedete mich noch schnell von Zayn und ließ die beiden dann alleine, um auf meinem Weg nach draußen auf Anne zu treffen, die sich gerade eine Scheibe Toast in den Mund steckte.

"Bye Anne!"

"Tschüss Louis. Grüß deine Mutter von mir und sag ihr, sie soll sich mal wieder melden. Ich habe eine Menge zu erzählen." Sie grinste und wischte sich über den Mundwinkel.

"Das glaube ich gerne, hat sie bestimmt auch. Ich sage ihr auf jeden Fall Bescheid. Tschüss!"

Ich konnte das leichte lächeln auf meinen Lippen auf dem kompletten Weg nicht ablegen. Ständig kam mir in den Kopf, wie Harry heute über uns und seine Gefühle zu mir gesprochen hatte und ich war einfach so glücklich, dass ich nicht wusste, wohin mit all diesen positiven Emotionen. Sie schienen sich zu häufen und ich bekam es mit der Angst zu tun, tief fallen zu können, wenn irgendwas nicht nach Plan laufen würde. Wie Zayn's auftauchen heute zum Beispiel. Er war mir nun um einiges sympathischer, doch immer noch unsicher. Ich fragte mich, ob Harry mit ihm auch noch über die Situation reden würde.

Meine Mum lag auf dem Sofa und schaute sich irgendeine Serie im Fernsehen an, als ich meine Schuhe auszog und meine Jacke aufhängte. Meine Füße trugen mich ins Wohnzimmer und kurz darauf, ließ ich mich neben ihr nieder und kuschelte mich eng an sie. Ich hatte das Bedürfnis, gehalten zu werden und dies tat sie, ohne nachzufragen. Ich spürte ihre warmen Lippen auf meinem Haaransatz, wo sie einen sanften Kuss platzierten und dann ihre Hände, die beruhigend durch meine Haare fuhren.

"Mum?"

"Ja mein Schatz?" Ihre Stimme war weich und ruhig, genau das, was ich gerade brauchte. Geborgenheit und Sicherheit.

"Ich bin in Harry verliebt." So, nun war es raus. Doch sie zuckte nicht einmal, sondern machte einfach weiter und stellte lediglich ihre Serie etwas leiser.

"Hast du es ihm gesagt?"

"Ja."

"Und was fühlt er?"

"Das Gleiche."

Ich konnte spüren, dass sie lächelte und das wurde mir bestätigt, sobald ich meinen Kopf hob und zu ihr sah.

"Na endlich."

Entsetzt schaute ich sie an und ihr Lächeln wurde nur noch größer, weswegen ich mich noch mehr aufsetzte. Natürlich, sie hatten es gewusst. Sie hatte schon damals geahnt, dass ich Schwul war und dafür, musste sie ja auch eine Vermutung gehabt haben. Harry war wahrscheinlich ihre Vermutung gewesen und nun, hat es sich bestätigt.

"Du sollst dich mal wieder bei Anne melden. Ich gehe oben malen." Ich stand auf, drückte ihr einen Kuss auf den Kopf und wollte gerade die Treppe hochgehen, da hielt mich meine Unsicherheit zurück. Ich ging doch wieder ein paar Schritte ins Wohnzimmer und sah meine Mum an. "Sie weiß es noch nicht also.. naja, vielleicht solltet ihr einfach nicht darüber sprechen."

"Ist okay mein Schatz. Mach dir keine Gedanken."

Und ob sie darüber sprechen würden.

[...]

Es war also nicht Harrys Familie sondern Zayn , der die beiden entdeckt hat. Irgendwelche Ideen, wie es nun weitergehen könnte? So ganz heimlich ist es dann ja doch nicht mehr zwischen den beiden 🤔😂

yourssincerely1D so, jetzt hattest du deine Auflösung. Ich hoffe, du warst damit auch zufrieden. Du konntest dir bestimmt denken, dass ich Zayn nicht als den bösen hinterlassen konnte 😌❤️

Lasst mir was kleines da und vielen Dank an alle von euch, die mich hier so tatkräftig unterstützen ❤️

Lots of love
Michelle xx

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