Chapter Neun

Ich dachte noch lange über den Moment nach, den Harry und ich eben fast gehabt hätten. Konnte ich mir wirklich so stark eingebildet haben, dass sich etwas anders anfühlte? Zumindest von seiner Seite aus? Diese Situationen schienen sich zu häufen und mein Herz wusste nicht Recht, wie es damit umgehen sollte.

Ich saß auf meinem Bett und starrte die Tür an, durch die Harry gerade verschwunden war. Er hatte einen Anruf bekommen und aus irgendeinem Grund, hatte es sich in den letzten Monaten so entwickelt, dass er dann immer den Raum verließ und alleine sein musste. Keine Ahnung, wieso dem so war, aber ich nehme es so hin. Ich konnte eh nichts dagegen machen.

Genau in diesem Moment, trat mein bester Freund wieder durch die Tür und sah mich mit einem lächeln an.

"Die Jungs machen ein Lagerfeuer bei Niall. Möchtest du da mit hin kommen?"

Es gab zwei Dinge, die es mir schwer machten, direkt zu antworten. Einmal die Frage, weshalb ich das sollte und zweitens, ob ich wollte. Hatten die Jungs es vorgeschlagen oder wollte tatsächlich Harry mich dabei haben? Ich würde eh nur das fünfte Rad am Wagen sein. Aber ich würde Zeit mit Harry verbringen, wenn auch mehr oder weniger passiv. Der Gedanke, mit Harry vorm Lagerfeuer zu sitzen, siegte dann jedoch und ich nickte vorsichtig.

"Toll. Ich habe ihnen gesagt, dass wir dann so in einer Stunde da wären. Wenn es für dich okay ist, würde ich noch einen Stockbrotteig vorbereiten. Zayn bringt seine Freundin mit und die steht voll auf diesen Kram."

"Ja natürlich. Also, kein Problem", stotterte ich kurz und Harry's grinsen wurde noch etwas breiter, ehe er sich wieder neben mich fallen ließ. Ich spürte seinen Oberschenkel an meinem und versuchte das kribbeln in meinem Körper durch ein tiefes durchatmen zu unterdrücken. "Aber du solltest den Teig besser alleine machen, sonst ist er nicht wirklich genießbar."

"Das wäre sowieso der Plan gewesen, aber du kannst viel besser kochen und backen wie du denkst."

"Weil du es immer rettest wenn etwas schief geht", gab ich lachend zurück und Harry verdrehte die Augen, ehe er wieder aufstand und mir seine Hand hinhielt.

Ich griff nach eben dieser und ließ mich hochziehen, wobei ich eher unsanft auf dem Boden aufkam. Wir standen nahe beieinander, als ich seinen Daumen spürte, der mir kurz über den Handrücken fuhr und meine Hand dann losließ, woraufhin er meinem Herzen einen riesigen Grund gegeben hatte, nun durchzudrehen. Deswegen brauchte ich auch eine kurze Verschnaufpause, bevor ich ihm nach unten in unsere Küche folgte, in welcher Harry sich bereits alles zusammen suchte.

In den letzten Jahren hatte er oft mit meiner Mum zusammen gekocht und wusste dabei so ziemlich genau, wo alles stand. Er wusste auf jeden Fall besser bescheid, wie ich. Ich bot meiner Mum zwar oft an, ihr zu helfen, aber jedes Mal lehnte sie ab und meinte, dass ich doch bestimmt besseres zu tun hatte, wie mit ihr in der Küche zu stehen. Daher das sie Harry noch nie indirekt aus der Küche geschickt hatte, kam mir schon öfter der Gedanke, dass mein fehlendes Talent der Grund dafür war, aber mir sollte es Recht sein.

Harry rührte also den Teig an und meinte, dass wir ihn im warmen Ofen gehen lassen sollten, da wir nun nicht mehr so viel Zeit hatten und kurz darauf saßen wir auf dem Sofa, um die letzten zwanzig Minuten abzuwarten, bevor wir uns auf den Weg machen würden. Wir saßen uns gegenüber, unsere Beine aneinander, während Harry eine Decke über uns beide geworfen hatte. Ehemann-Potenzial.. sagte ich doch.

"Wir könnten ja, wenn es heute nicht so spät wird, noch einen Film gucken", schlug er plötzlich aus heiterem Himmel vor und ich sah von meinem Handybildschirm auf.

"Ehrlich?" Ich wollte gar nicht so überrascht klingen, aber es ging nicht anders. Es war einfach viel zu lange her, vor allem, seitdem er es das letzte Mal vorgeschlagen hatte.

"Ja. Wir haben schon ewig keinen Film mehr geguckt und ich weiß nicht.. Ich vermisse das irgendwie. Mum und ich haben letztens über meine Kindheit gesprochen, die ich eigentlich nur mit dir verbracht habe und irgendwie ist mir aufgefallen, dass ich das vermisse."

"Ich vermisse das auch", gab ich ehrlich zu, was Harry sein Geständnis einfacher zu machen schien. Er war zwar immer noch leicht Rot, doch seine Augen schienen beruhigter zu sein und er schaute mich erneut so intensiv an, dass es mir schon fast etwas gruselig war. "Hast du schon einen Plan, welchen Film du schauen möchtest?"

"Ich hatte an 'Tatsächlich Liebe' gedacht. Mum hat den letzte Woche gesehen und ich habe nur das Ende mitbekommen. Es scheint ein guter Film zu sein."

"Lass mich raten", fing ich an und setzte mich leicht auf, "Sie hat geweint."

"Aber volle Lotte." Harry und ich lachten und ich schüttelte ungläubig den Kopf, als mein Handwerker anzeigte, dass der Teig fertig war und wir losfahren mussten. "Also, was denkst du?"

"Gerne", ich sprang auf, legte die Decke schnell zusammen und sah dann zu Harry, welcher die Schüssel mit Frischhaltefolie überdeckte. "Ich habe ihn zwar schon gesehen, aber das ist schon ein paar Jahre her. Mama hat mich damals auch gezwungen. Bei dir oder bei mir?"

"Bei uns im Wintergarten?"

Sag mal, konnte er neuerdings Gedankenlesen? Was hatte ich verpasst und wo ist die versteckte Kamera?

Dadurch das ich so sprachlos war, nickte ich lediglich und folgte Harry dann in sein Auto, wo ich mich mitsamt des Teiges auf den Beifahrersitz plumpsen ließ. Ich umklammerte die Schüssel fest, denn ich konnte manchmal echt ein Tollpatsch sein und ich konnte es mir nicht leisten, derjenige zu sein, welcher der Truppe ihr Stockbrot verwehrt.

"Halt es ruhig schön warm, umso besser wird er noch", grinste Harry und brachte mich dazu, die Augen zu verdrehen.

"Ich bin zwar heiß aber so heiß nun auch wieder nicht." Ich strecke ihm die Zunge raus und bekam nur ein herzliches lachen zurück, ehe die ausgelassene Stimmung von Miss Mariah Carey gestört wurde. "Oh man, nicht dieses-"

"I", zog Harry lang, "don't want a lot for Christmas. There is just one thing I need", er sah mich direkt an und forderte mich mit seinen Augen auf, mitzusingen, doch ich schüttelte nur lachend den Kopf. "I don't care about the presents, underneath the Christmas tree." Er griff nach meiner Hand und hielt sie gemeinsam hoch. "I just want you for my own. More than you could ever know. Make my wish come true", an einer Roten Ampel hielt er an und drehte die Musik etwas lauter. "All I want for Christmas.. is" Sein auffordernder Blick traf meinen und ich seufzte einmal.

"You."

Danach gab es kein halten mehr. Harry und ich tanzten so gut auf unseren Sitzen wie es nur ging und ich durfte seiner tollen Stimme lauschen, während zum ersten Mal seit einer langen Zeit, alles in Ordnung war. Es fühlte sich in Ordnung an.. für diesen Moment. Und ich hoffte, dass dies nur der Anfang war.

[...]

Ein bisschen Happy Larry zum Schluss dieses Chapters und ein Ausflug zu Harrys anderen Freunden. Was denkt ihr, wie der Abend ablaufen wird?

So viele Menschen in diesem Buch uns es werden immer mehr.. ich bin sprachlos. Ich danke euch vor allem für eure ganzen Kommentare, es macht so Spaß, eure Gedanken zu den einzelnen Passagen zu erfahren. Hört bitte niemals auf *-* ❤️

yourssincerely1D ich hoffe in deinem Kopf ist die letzte Szene genauso süß, wie sie es bei mir war. Ich wünsche dir (und auch allen anderen) einen schönen 9. Dezember. Bald ist Weihnachten... einfach unfassbar. ❤️

Lasst mir was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle xx

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