Türchen 9
Louis
[LoriWriteBlue]
Harry biss in den kandiertenApfel und der knackende Zucker sorgte dafür, dass die ersten Stücke direkt auf dem Boden landeten. Enttäuscht sah er einem großen Stück Zucker hinterher. Sofort kniete ich mich hin und hob das Stück auf, pustete dagegen. „Drei Sekunden Regel", sagte ich laut und schob mir das Stück grinsend in den Mund. Zayn verzog sofort angewidert das Gesicht. Harry sah mich für einen kurzen Augenblick irritiert an, bevor er in lautem Gelächter ausbrach. Dieses Geräusch, was ich nie zuvor hören durfte, klang wie die schönste Melodie in meinen Ohren. Er kam gar nicht mehr zur Ruhe, lachte immer lauter und sah mich fasziniert an. „Ich liebe es, wenn du lachst. Das klingt so schön", sagte ich mit leuchtenden Augen und lehnte mich gegen ihn, schloss meine Arme um seinen Körper und stellte mir unweigerlich vor, wie es wohl wäre, mit ihm zusammen zu sein.
Irgendetwas an Harry war anders, während wir weiter über den Weihnachtsmarkt schlenderten. Er war so aufgelöst, wirkte sogar ziemlich zufrieden. Ich gab mir die Anerkennung dafür, sah ihn grinsend an, als wir den letzten Glühweinstand auf unserer Tour erreichten. Wir hielten beinahe durchgehend unsere Hände ineinander verschränkt, verhielten uns wie ein richtiges Paar und es gab keine Zweifel daran, dass Anne uns unsere Beziehung abkaufen würde. „Guck mal, da!", sagte ich begeistert und zeigte auf die Preise der Dosenwurf - Bude, die von einfachen Rosen bis zu riesig großen Plüsch- Schneemännern reichten. „Der würde sich perfekt in meinem Bett machen, dann hätte ich immer jemanden zum Kuscheln, wenn du dich schon auf die Couch verziehst", sagte ich lachend und verließ mit Harry die Schlange, um uns stattdessen vor der Dosenwurf - Bude einzureihen.
Ich nahm einige Bälle in die Hand und warf sie gezielt auf die Dosenpyramide, scheiterte aufgrund der zunehmenden Kälte jedoch kläglich. Es wirkte, als wären meine Gliedmaßen langsam vollständig eingefroren. Ich entschied mich für die Rose und sah Harry bei seinen Wurfversuchen, die eher Wurferfolge waren, zu. „Jawoll", schrie ich auf und sprang aufgeregt vor Harry im Kreis, als er gerade den Hauptpreis gewann. Lächelnd zeigte er auf den Schneemann, der bald meine Körpergröße erreichte und überreichte ihn mir. Gemeinsam mit meinem neuen Plüsch - Kumpel ging ich auf die Knie und überreichte Harry die Rose. „Für den besten Freund auf dem gesamten Planeten", sagte ich und richtete mich wieder auf, presste meine Lippen sanft auf seine.
"Turteltauben, vom Rumknutschen bekommenwir auch keinen neuen Glühwein", rief Zayn uns schmunzelnd zu und brachte Anne, die neben ihm am Stehtisch stand, zum Lachen. „Entschuldigung", riefen wir synchron und gingen zurück zum Glühweinstand. „Weißt du, Harry, wir sollten uns das nächste Mal ein Bett teilen", flüsterte ich ihm ins Ohr, als wir uns in der Schlange vor dem Glühweinstand einreihten. „Wieso das denn?", fragte er irritiert. „So wie ich das sehe, sind wir beide ungebunden. Warum also nicht die Vorteile aus dieser Fake- Beziehung ziehen?", fragte ich mit wackelnden Augenbrauen. Harry sah mich unsicher an, ehe er ohne jegliche Begründung den Kopf schüttelte. Ich zog meine Unterlippe vor und sah ihn mit klimpernden Augen an, was ihn abermals zum Lachen brachte. „Du bist so süß", hauchte er, erschrak kurz darauf vor seinen eigenen Worten.
"Das klang beinahe so, als würdest du es tatsächlich meinen", merkte ich an, reichte dem Mann in der Bude das Geld und nahm zwei der Tassen entgegen, während Harry die anderen beiden Tassen an sich nahm. „Ihr seid ein unglaublich süßes Paar. Ich bin wirklich froh, dass Harry so lange gewartet hat, sonst hätte er dich noch verpasst", sagte Anne zufrieden. „Ich bin auch wirklich froh, dass er auf mich gewartet hat", sagte ich und sah lächelnd zu Harry, der mich völlig fixiert ansah. Seine Zunge schaute ein kleines Stück aus seinem Mund, woran ich erkannte, dass er hoch konzentriert nachzudenken schien. „Schatz?", fragte ich, doch Harry war völlig abwesend. Seine leuchtenden Augen lagen auf mir und er schien gar nicht daran zu denken, den Blick zu lösen.
"Schatz?" versuchte ich erneut, ihn aus seiner Trance zu holen. Er schüttelte sich kurz sah mich erschrocken an. „Sorry. Ja?", fragte er und ließ mich über beide Ohren grinsen. Er war wirklich ziemlich niedlich und entgegen meiner anfänglichen Erwartung, fand ich seine schüchterne und zurückhaltende Art ganz und gar bezaubernd. „Auf uns", sagte ich und hielt ihm meine Tasse entgegen, um mit ihm anzustoßen. „Meine Lieben, es war so wunderschön, euch kennenzulernen. Aber ich werde mich langsam auf den Heimweg machen. Louis, sehen wir dich an Heiligabend?", fragte Anne, doch ich schüttelte mit heruntergezogenen Mundwinkeln den Kopf. „Heiligabend bin ich bei meiner Familie. Da habe ich Geburtstag", sagte ich und konnte Harry's aufgerissene Augen auf meinem Körper spüren.
"Vielleicht könnte ich am Tag drauf bei Ihnen vorbeikommen", bot ich stattdessen an. „Das wäre mir eine große Freude, Louis. Du bist ein ganz toller junger Mann und ich glaube, du machst meinen Harry sehr glücklich", sagte sie zufrieden. „Es war toll, Sie kennenzulernen, Anne. Ich freue mich auf den ersten Weihnachtstag", sagte ich zufrieden und schloss meine Arme kurz um ihren Körper, bevor sie sich von Zayn und ihrem Sohn verabschiedete. Als wir wieder unter uns waren, ergriff Zayn das Wort. „Harry, was machst du heute Abend?", fragte er. „Ähm, nichts", sagte er. „Also hast du frei? Dann kannst du uns zu Louis begleiten. Wir haben heute Morgen einen Star Wars Marathon begonnen und nur noch sechs Filme vor uns", sagte er.
"Aber er hat doch die ersten drei Filme gar nicht gesehen", gab ich zu bedenken. „Na und? Als ob man da irgendwas verpassen würde", sagte Zayn. „Bitte?!", fuhr ich ihn an. „Also Harry, möchtest du den kleinen Nerd, seinen Schneemann und mich begleiten?", fragte er. Harry sah fragend zu mir, was ich mit einem kleinen Nicken kommentierte. „Sehr gerne würde ich euch begleiten", sagte er zufrieden. Wir tranken den letzten Schluck aus unserer Tasse und liefen in die Richtung meiner Wohnung. Etwa auf dem halben Weg steckte ich meine Hand in seine Jackentasche, in welcher sich seine schon befand. „Wir müssen nicht spielen, uns sieht niemand", sagte Harry. „Ich weiß, aber ich mag das", sagte ich zufrieden. Harry grinste sofort über beide Ohren und sah mich ganz verträumt an.
"Willkommen. Nochmal", sagte ich, als wir mein Wohnhaus erreichten und ich die große hölzerne Tür aufschloss. „Jungs, ich muss mich leider entschuldigen. Aber Liam hat mir gerade geschrieben, dass er eher von Arbeit heimkommt und ich habe ihn schließlich den ganzen Tag nicht gesehen", sagte er. „Dein Ernst? Ihr könnt doch morgen wieder vögeln.Wir wollen doch die Filme weiter gucken", sagte ich und zog beinahe automatisch einen Schmollmund. „Ich erinnere dich daran, wenn du das nächste Mal eine glückliche Beziehung führst", sagte er zwinkernd und verabschiedete sich, ließ Harry und mich alleine zurück.
"Soll ich lieber wieder gehen?", fragte er mich, doch ich schüttelte sofort den Kopf. „Nein, komm mit hoch. Aber dann schauen wir etwas anderes, denn man verpasst sehr wohl etwas, wenn man die ersten drei Filme verpasst hat", sagte ich und lief die Treppen nach oben in meine Wohnung. Harry zog sich seine Jacke aus und hing sie fein säuberlich an die Garderobe, lief kurz darauf schnurstracks in die Küche. Stumm folgte ich ihm, nachdem ich meinen Schneemann auf der Couch abgesetzt habe und sprang auf die Arbeitsfläche, beobachtete ihn, wie er völlig selbstverständlich die verschiedenen Zutaten für den Weihnachts - Cocktail bereitstellte. „Louis, darf ich dich etwas fragen?"
Ich nickte, sah ihn gespannt an. „Zayn hat von einem nächsten Mal gesprochen. Hattest du mal eine Beziehung?", fragte er mich. „Ja, sogar eine, die vier Jahre lang bestand. Aber wir waren noch recht jung und haben schließlich unterschiedliche Wege eingeschlagen. Es lief ganz entspannt auseinander und irgendwie fehlte er mir nicht einmal. Wir hätten uns vermutlich eher schon trennen können. Die Beziehungen davor und danach sind nicht einmal eine Erwähnung wert. Und du?", fragte ich. „Ich hatte auch nur eine nennenswerte Beziehung. Aber sie ist aus den gleichen Gründen gescheitert", sagte Harry.
"Eigentlich fehlt mir auch nichts, aber ich würde lügen,wenn ich sagen würde, dass ich die Zeit mit dir nicht genießen würde.Du hast etwas ziemlich Bezauberndes an dir und ich mag es, wenn du lachst. Ich mag auch, wie sich deine Lippen auf meinen anfühlen", sagte ich und biss mir grinsend auf die Unterlippe. „Ähm. Danke? Ich mag das auch", sagte er und sah für einen Moment auf meinen Mund. Schmunzelnd sprang ich von der Arbeitsplatte und ging auf ihn zu, stellte mich etwas auf die Zehenspitzen, um meine Lippen auf seine zu legen. Harry legte seine Hände in meinen Nacken und drückte mich nach unten, beugte seinen Kopf stattdessen nach unten und ließ mich in den Kuss grinsen.
Der Kuss blieb unschuldig und viel zu kurz, ehe er sich wieder der Vorbereitung der Getränke widmete. „Was möchtest du gucken?", fragte ich und lief ins Wohnzimmer, um den Fernseher zu starten. „Einen weihnachtlichen Film?", fragte Harry und gesellte sich mit zwei randvollen Konzertbechern zu mir, reichte mir einen der Becher. „Danke Schatz", sagte ich mit wackelnden Augenbrauen. Ich wählte ‚Das Wunder von Manhatten' aus und startete den Film, lehnte mich gegen die Lehne meiner Couch und sah für einen Moment verträumt zu Harry. „Was ist?", fragte er. „Wollen wir kuscheln?", fragte ich und ließ ihm nicht wirklich viel Bedenkzeit, denn ich rutschte zielsicher in seine Richtung und lehnte mich an ihn. Harry lächelte mich sanft an und legte einen Arm um meinen Körper, streichelte sanft über meinen Arm und richtete seinen Blick auf den Fernseher.
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