11. Chaos im Kopf


Unfähig auch nur den kleinsten Muskel zu bewegen, saß ich, mit unfreiwilliger Hingabe, ein paar Meter vom Geschehen entfernt und musste mitansehen, wie Theo ohne Reue die noch immer bewusstlose Roxy quälte und verletzte. Ich war zu geschwächt, um meine Wut in Energie umzuwandeln, schaffte es nicht mich erneut zu verwandeln und es belastete mich, dass die Lähmung nicht nachließ und ich weder mir selbst, noch den Bedürftigen helfen konnte.

Theo hatte eine Weise gefunden mich einzuschränken, sodass er nicht befürchten musste in irgendeiner Art von mir gestört oder unterbrochen zu werden und sodass ich in meinen Schuldgefühlen, meiner Verzweiflung und in meinem Leiden unterging, darin ertränkt wurde und nie wieder an die sichere Oberfläche gelangen konnte, bis ich letztendlich verrottete.

Während der weiteren Tortur sprach ich immer mal wieder auf ihn und Milo ein, hoffte vielleicht doch noch irgendetwas bewirken zu können, aber natürlich wurde mir keine Aufmerksamkeit geschenkt und er zog sein Vorhaben bis zum Ende durch. Zufrieden legte er den blutverschmierten Bohrer beiseite, befreite sich von den rotgetränkten Handschuhen und schritt anschließend selbstsicher auf mich zu.

Ich warf ihm verabscheuende Blicke zu, die er mit Freude annahm, zu lächeln begann, sich attraktiv fühlend durch die Haare fuhr und sich zu mir hinunter kniete. Diese Seite an ihm machte mich kein Stück an, was er anscheinend zu glauben vermöchte. Ich war bloß angewidert, hätte ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt und wenn ich hier nicht gefangen wäre, dann hätte er einen Tritt in die Weichteile von mir abbekommen.

Doch trotz all dieser Vorkommnisse, trotz des ganzen Schmerzes und seines ekelerregendem Charakters, ging mir unsere gemeinsame Zeit, unsere wunderschöne Zeit, nicht aus dem Kopf. Wenn ich ihn ansah, sah ich größtenteils die Wut, den Hass und das Böse, aber ein Teil von mir erkannte seine liebevolle Seite. Die Seite, die einfach nicht gespielt sein konnte, die Gefühle hatte und lieben konnte. Die Seite, in die ich mich verliebt hatte und die ich schrecklich vermisste.

Mein Herz sehnte sich nach seinen leidenschaftlichen Küssen, seinen durchdringenden Berührungen und den Momenten, in denen ich glücklich war, in denen ich mich als Ganzes gefühlt hatte und die mich wieder leben ließen. Und nun glaubte ich alles verloren zu haben, den guten Theo, den freundlichen Peter, meine Freunde und meine Familie.

In seinen wunderschönen blauen Augen spiegelte sich meine Lust und meine tiefgründige Hingabe, aber das positives Strahlen war verschwunden und stattdessen hatte ein beängstigendes Funkeln seinen Platz in ihnen gefunden.

Jedoch würde ich nicht aufgeben. Ich würde standhaft bleiben, alles mögliche versuchen den Jungen, der mir mein Herz gestohlen hatte, wieder zurückzuholen und das Licht in ihm wieder leuchten zu lassen, bis ich es endgültig geschafft hatte. Wenn es sein musste, würde ich ihn auch töten und hoffen, dass der gute Teil in ihm Frieden fand und wir nach meinem letzten Tag gemeinsam von vorne beginnen konnten. Ich wusste, dass die Chance sehr gering war, aber ich würde es mir nicht verzeihen, es nicht wenigstens probiert zu haben, damit ich einmal egoistisch sein konnte, um nur an mein Glück zu denken.

Total in meinen Gedanken versunken, wurde ich von Theo's Stimme hinausgezogen, die mir leider wieder deutlich machte, wieso mein Empfinden für ihn etwas eingeschränkt war.

"So, meine Arbeit ist erledigt. Sobald sie aufwacht, werden sich ihre Kräfte vollständig entfalten und ich bin stark genug, um Peter ein Ende zu setzen."

"Du denkst doch wohl nicht ernsthaft, dass Roxy dir ihre Loyalität zeigen wird. Das, was du ihr angetan hast, hat eine tiefe Wunde in ihrem Gedächtnis hinterlassen und deshalb wird sie dir weder vertrauen, noch Folge leisten.", antwortete ich voller Hass seiner Art gegenüber und schaute besorgt hinüber zu dem leblos scheinenden Körper.

"Ich denke, da schätzt du sie falsch ein, kleine Werwölfin. Sie ist ein sehr unsicheres und ängstliches Mädchen, dass an ihrem Leben hängt. Sie ist leicht zu beeinflussen und mit den richtigen Mitteln wird sie sich unterwerfen. Kommt dir das bekannt vor?", fragte er provokant, was mich etwas einschüchterte und deshalb blieb ich still.

Ihn amüsierte es am meisten, wenn seine Gefangenen zurückhaltend, hilfsbereit und freundlich waren, so wie Roxy und ich, weil er so sichergehen konnte, dass sie wehrlos waren und alles tun würden, um alle anderen zu beschützen, auch wenn man selbst seine Bedürfnisse und seine Freude zurückstellen musste. Eigentlich hatte ich ihm alles geben, was er brauchte, außer natürlich, dass ich teils aus meinen Fehlern lernen konnte und so die Möglichkeit ergriffen hatte, auf ihn loszugehen. Doch jetzt würde er wahrscheinlich ein größeres Auge auf mich haben, damit es nicht noch einmal geschehen konnte und das hieß, es würde schwieriger werden ihn zu besiegen.

Stolz und von seiner Überlegenheit wissend, nahm er mein Kinn sanft in seine Hand, schaute mir durchdringend und einschüchternd in die Augen und flüsterte herrisch:

"Ich bekomme immer was ich will."

Ich bemerkte, wie ich zittrig zu atmen begann, seine Worte ließen mich schaudern und ich spürte einen Schweißtropfen meine Stirn hinunterfließen. Meine Pupillen weiteten sich, mein Herz raste wie verrückt und ich hatte tatsächlich Angst. Allein dieser kleine Satz verankerte sich in meinem Kopf und dort drinnen schallte seine Stimme mehrmals wieder. Ich fühlte mich wie ausgewechselt, von meiner Selbstsicherheit war kaum noch eine Spur, so tief hatte er mich damit getroffen und mir verflog jede Hoffnung auf eine positive Wende. Was war plötzlich mit mir geschehen?

Ja, ich verabscheute ihn noch immer und ja, mein Hass war noch lange nicht gedämmt, aber jetzt hatte er mich völlig aus der Bahn geworfen und all die negativen Gefühle rückten in den Hintergrund.

Er erinnerte mich an viele unvergessliche Geschehnissen, die mich im negativen Sinne geprägt hatten, sodass ich erst so übervorsichtig, paranoid und naiv geworden war. Einerseits spielte sich die Zeit seit meiner Entführung bei Peter wieder in meinem Kopf ab und andererseits die schrecklichen Auseinandersetzungen mit meinem Vater. 

Auch wenn die Beziehung zwischen mir und meinen Eltern etwas kompliziert war, jedoch soweit alles friedlich schien, gab es eine Phase in meinem Leben, in der ich panische Angst vor meinem Vater gehabt hatte. Damals, wenn ich als Kind Mist gebaut hatte, trotzig ihm gegenüber gewesen war oder ich mich heimlich an unsere Schokoladenvorräte gemacht hatte, zeigte er keine Gnade, zog mich an meinem Ohr die Treppe hinauf auf den Dachboden, wo meine Mutter nichts mitbekommen konnte und schlug mich windelweich.

Er ermahnte mich jedes Mal aufs Neue, sagte, dass ich ihm gefälligst Respekt entgegenbringen und auf ihn hören sollte, da es sonst bei der nächsten Auseinandersetzung schmerzhafter werden würde und das verstand ich alles auch, aber ich war sechs Jahre alt gewesen, Sechs! Manche Dingen waren in diesem Alter nun mal unvermeidbar, dennoch sah mein Vater es nicht und verlangte von mir, das perfekte Vorzeigekind zu sein.

Und genau diesen Satz, den Theo mir zugeflüstert hatte, den hatte mein Dad auch oft genug wiederholt, um mir so zu zeigen, dass es mir nichts bringen würde, mich zu widersetzen oder mir Hilfe zu holen, weil er der Erwachsne war und ich seine Tochter, die sich unterzuordnen hatte. Weder er, noch ich erzählten meiner Mutter, was er mir mehrmals in der Woche antat und jedes Mal, wenn sie oder andere Leute mich fragten, was mit mir passiert sei, antworte ich nur immer, dass ich auf dem Spielplatz hingefallen war, ich mich beim Kinderturnen gestoßen hatte oder ich Tollpatsch nur mal wieder gestolpert war, aus Angst, noch mehr Schläge abzubekommen.

Seitdem fiel es mir schwer mich Menschen anzuvertrauen, war lieber allein, wo ich keine Fehler machen konnte und isolierte mich so immer weiter, bis ich dann letztendlich so wurde, wie ich jetzt war. Labil, kaputt, traumatisiert und einfach wie ein zerstörtes, altes Wrack. Das war nun mal ich, Tandy Hanson, geliebte Tochter, Streberin und makellose Freundin.

Schnell versuchte ich meine Gedanken an die Vergangenheit loszuwerden, los mir schlagartig kalt und dann plötzlich wieder heiß wurde, was sich wie eine Krankheit anfühlte. Noch nie hatte mich jemand so zusammenfallen lassen und es zog mich tief in meine eigene Dunkelheit. Vor ein paar Minuten war ich wie geladen durch meine Wut gewesen, dann aber wiederum geblendet von meiner Liebe und jetzt war ich starr vor Angst. Irgendetwas ging in mir vor, doch ich konnte nicht sagen was. War es die Pubertät? Oder doch eher mein Körper und mein Verstand, welche nicht mit meiner plötzlichen Verwandlung zurechtkamen, die dann sofort durch die Paralyse gestoppt wurde, sodass er nicht mehr wusste, was er tun sollte?

Nach und nach begannen auch meine Beine unkontrolliert zu zittern und... Stopp... Ich zitterte, ich bewegte mich! Endlich ließ die Lähmung nach, auch mit meinen Fingern konnte ich schon zappeln und die Chance mich zu befreien kam näher und näher.

Als Theo dann eigentlich von meinem Schweigen ablassen wollte, sich schon wieder aufgerichtet hatte und geduldig darauf warten wollte, bis seine neue Kitsune-Chimäre erwachte, bemerkte er meine zuckenden Körperteile und zögerte keinen Augenblick mich davon abzuhalten meine Freiheit wiederzuerlangen.

Hektisch stürmte er hinter mich, zog die Eisenhutseile so fest er konnte und pfiff Milo zu sich. Ich stöhnte qualvoll von dem schrecklichen Stechen auf, presste meine Zähne aufeinander und musste mich echt zusammenreißen nicht loszuschreien. Da das Gift nicht mehr wirkte, war nicht nur meine Bewegung weniger eingeschränkt, sondern auch Reize und mein Tastsinn erholten sich von ihrem kleinen Aussetzer.

Von einer Sekunde auf die andere hatte ich meine Möglichkeit vertan und verharrte in einem ähnlichen Zustand wie zuvor. Innerlich seufzte ich verbittert auf, zerrte an den Seilen, merkte jedoch sofort, wie geschwächt ich eigentlich war und gab auf, um meine Kraft nicht zu verschwenden.

"So leicht kommst du mir nicht davon.", hörte ich Theo hinter mir sprechen und leider musste ich ihm zustimmen. Ich würde hier nicht wegkommen, selbst nicht, wenn ich frei herumlaufen könnte. Ich war ein zerbrechliches, schwaches Mädchen, das ohne jegliche Kontrolle über ihre Fähigkeiten gegen drei Chimären ankommen müsste, von denen einer die Macht hatte, seine Gegner zu paralysieren. Im Moment blieb mir keine andere Wahl, als ihm zu gehorchen, keinen Aufstand zu machen und sein Spiel mitzuspielen, egal wie schwachsinnig und dumm es war.

Milo wurde von ihm als Wache neben mich gestellt, obwohl es eigentlich keinen wirklich Grund mehr dazu gab, denn ich gab mich geschlagen. Als ich dies eingesehen hatte und traurig zu Boden blickte, erkannte auch Theo, dass er mich gebrochen hatte und er seine Pläne fortführen konnte.

Wissend, dass ich keinen Widerstand leisten würde, kehrte er mir den Rücken zu und begab sich zurück zu Roxy. Er legte seine Finger leicht drückend an ihre Halsschlagader, um ihren Puls zu prüfen, doch zuckte ruckartig weg von ihr, als sie hektisch einatmete, sich blitzschnell aufsetzte und sich panisch umblickte.

Ich erschrak fürchterlich, als mich ihr Lebenszeichen aus meiner durchdringenden Trance entriss und mein Herz vor Schreck einen Schlag aussetzte. Ein Hauch von Erleichterung überkam meine verletzte Seele und ich konnte ein kleines bisschen meiner Schuldgefühle fallen lasse. Mir war bewusst, dass ich sie eigentlich hätte retten können, doch sie lebte, zwar als Chimäre, aber sie war am Leben, also wurde mir die Schuld ihres Todes bewahrt.

Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, obwohl sie es jetzt wahrscheinlich schwerer haben würde, als zuvor. Falls sie nicht bereit dazu war sich Theo zu unterwerfen und es ihr gelang heil von ihm loszukommen, dann würde ich ihr helfen mit ihrem neuen Ich zurechtzukommen, sobald ich selbst natürlich all das Grauen überstanden hatte. Ich würde sie nicht allein mit dieser Sache lassen und auch, wenn sie hier bleiben würde, dann würde es mir gelingen sie auf den rechten Weg zu bringen und sie aus aus ihrem jetzigen Rudel zu befreien.

"Was ist mit mir passiert?", fragte Roxy völlig aufgelöst und blinzelte im Sekundentakt mit den Augen, als würde sie versuchen aus einem Traum aufzuwachen, der nicht real war.

Ihr Blick kreuzte sich mit Theo's, für einen Moment stockte ihr Atem und plötzlich drohte sie zu hyperventilieren.

"Du... Du hast mich gekidnappt und mich gefoltert! Oh Gott, lass die Finger von mir!"

"Hey, alles ist gut. Ich bin hier nicht der Böse."

Bei diesen Worte rollte ich mit den Augen und konnte nicht fassen, dass er dies tatsächlich behauptete. Wenn er nicht der Böse war, wer denn dann?

"Ich habe dir ein neues Leben und übermenschliche Fähigkeiten geschenkt. Jetzt wird alles besser und niemand wird dir mehr weh tun.", fuhr er fort und löste vorsichtig ihre Fesseln.

Irritiert schaute sie ihn an, wusste wahrscheinlich nicht, was sie denken oder tun sollte und versuchte alle Informationen zu verarbeiten. Ihrem Gesichtsausdruck war ihre Überforderung anzusehen und sie starrte, wie im Tunnelblick, in eine endlose Leere. Langsam half Theo ihr sich hinzustellen, stützte sie am Arm uns stabilisierte sie, als sie kurz beiseite taumelte und sich schmerzend den Kopf hielt.

Auf einmal fiel sie auf ihre Knie, raufte ihre Haare, begann hallend und schrill aufzuschreien und bebte am ganzen Körper. Ich blickte fassungslos zu dem zusammengekauerten Mädchen, wollte ihr zurufen, dass alles gut werden würde, doch ich hatte selbst keinen blassen Schimmer, was mit ihr vorging.

"Ah, es tut so weh! Was passiert mit mir!?", schrie sie leidend sich an uns wendend und Tränen strömten ihr Wangen hinunter.

Dann wurde plötzlich wurde alles still und sie verstummte. Schwer atmend bewegte sich ihr Brustkorb auf und ab, ein Röcheln oder Knurren ertönte unter ihrem mit Haar bedecktem Gesicht und ihre Finger schlossen sich, während sie über den Boden kratzten, zu Fäusten.

Schockiert und mit offenem Mund starrte ich zu ihr, keiner sagte ein Wort und gespannt oder vielleicht eher besorgt wartete ich auf eine Reaktion.

Mit einer hektischen Bewegung schlug sie ihre Harre nach hinten, öffnete ihre mit Krallen bewachsenen Hände und entließ ein lautes Brüllen in die dunklen Tunnel des Untergrunds. Sie besaß ein starkes, ausgeprägtes Gebiss mit langen, spitzen Eckzähnen, ihre vorher noch braunen Augen glühten nun in einem hellen, kräftigen Orange und um sie herum bildete sich eine Art orangener Schleier oder eine Aura in der Gestallt eines Fuchses.

Auch wenn sie beeindruckend und atemberaubend aussah, hatte ich große Sorge um sie und vor allem um die Menschen, die unter Theo's Gewalt leiden und vielleicht sogar ihr Leben lassen mussten. Doch solange ich das tat, was er verlangte, würden weniger Unschuldige zu Schaden kommen und die meisten könnten so weiter machen wie bisher.

So unerwartet und schnell wie ihre Verwandlung von Statten ging, verschwand auch ihr Leuchten sowie die restlichen übernatürlichen Veränderungen. Der ganze Prozess hatte ihr viel Kraft abverlangt und sie fiel bewusstlos auf die Seite.

Jeder im Raum wusste, wer die Überhand über uns hatte und wer sich ihm unterzuordnen hatte. Theo hatte wieder mal mit Erfolg eine neue Chimäre erschaffen, sich einen weiteren Vorteil gegen Peter eingeholt und an Macht gewonnen, sodass er, in meinen Augen, ohne große Probleme den Triskelen-Tempel erreichen würde und es schaffte ihn zu öffnen.

Dass Roxy nun erschöpft auf dem kalten, harten Boden lag und sie in kurzer Zeit so viel Schrecken und Schmerz ertragen musste, verursachte in mir jede Menge Schuldgefühle, doch ich wusste, dass ich in meiner Situation nicht hätte helfen können. Ich hoffte, dass es ihr besser gehen würde, sie wenigstens noch ein bisschen Gutmütigkeit in ihr trug und sie dann ihr jetziges Rudel hinter sich lassen konnte, um ein Neues zu finden, in dem sie sich wohl fühlte.

Theo wirkte sehr gelassen als er das Mädchen in seinen Armen zurück zu der Liege trug und erfolgreich zu lächeln begann. Die Tatsache, dass er sein Ziel erreicht hatte, machte mich unruhig und ängstlich, aber seine Gelassenheit zeigte mir, dass Roxy's Reaktion auf ihre Veränderung wohl normal gewesen war, falls man es so nennen konnte, und sie überleben und 'gesund' werden würde.

"Wenn sie aufwacht und sie ihre Kräfte einigermaßen kontrollieren kann, werden wir hier verschwinden und Peter Hale einen kleines Besuch abstatten. Packe schon mal die Pistolen mit den Eisehutpatronen ins Auto und warte dort. Ich werde dann später mit unserer kleinen Geheimwaffe nachkommen. Er sucht bestimmt schon überall nach ihr.", sagte er zu Milo, der diesmal ohne zu zögern seinem Befehl folgte und die besagten Dinge zusammensuchte.

Nachdem er Milo fortgeschickt hatte, begab er sich zurück zu mir, setzte sich im Schneidersitz mir gegenüber und pustete mir belustigt ins Gesicht.

"Hör auf mit dem Mist. Was willst du?", fragte ich genervt und drehte meinen Kopf beiseite, damit mich sein Atem nicht mehr traf.

"Mir ist langweilig und solange unser Dornröschen noch schlummert, brauche ich eine Beschäftigung. Lass uns ein Spiel spielen."

Wenn er das ernst meinte, würde es kein spaßiges Spiel werden und ehrlich gesagt wollte ich auch nicht wissen, was er unter einem Spiel verstand, bei dem sowohl frei herumlaufende Menschen sowie angekettete Menschen, wie ich, mitmachen konnten.

"Ich kann sowieso nicht nein sagen, du würdest mich zwingen mitzuspielen. Also, was schwebt dir im Gedächtnis?", meinte ich lustlos und schon begann er über beide Ohren zu grinsen, wie ein kleiner Junge, der seine Weihnachtsgeschenke nach langen Warten endlich auspackten durfte.

"Sehr gute Entscheidung, meine Liebe. Ich hab mir gedacht, Wahrheit oder Pflicht würde deine bedrückte Stimmung etwas auflockern.", antwortete er und ich ahnte Böses, denn er verfolgte ohne Zweifel keine guten Absichten.

Negativ überrascht sah ich ihn ungläubig an und hätte mich am liebsten unsichtbar gemacht, um dem folgenden Spektakel aus dem Weg zu gehen, doch er führte seine Worte fort und ich konnte ihm nicht mehr entfliehen.

"Ich finde, du solltest beginnen. Also, Tandy, was wählst du? Wahrheit oder Pflicht?"


Hallo 👋🏻 

Es ist wieder soweit, ein neues Kapitel ist da und diesmal kommt noch etwas über Tandy's  Vergangenheit ans Licht.

Mich freut es sehr, dass sich so viele Leute entschieden haben,  meine Story zu lesen, jeder neue Interessierte ist herzlich willkommen😊.



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