A stubborn Chinese

Das Gebäude ragte geheimnisvoll, fast ehrfürchtig in die luftigen Höhen der chinesischen Hauptstadt Peking und aus den vielen Bürofenstern strahlte warmerscheinendes Licht in die Kühle Abendluft, in welcher ASEAN gerade stand. 

Er hatte, genauso wie seine Kollegen, Gestern, einen Tag nach der Konferenz, von dem schrecklichen Unfall in den Vereinigten Staaten gehört und war nun dabei, das letzte Mitglied der Vereinigung zu Informieren. Allen anderen hatte er E-Mails geschrieben, doch China hatte sie nicht einmal gelesen und sofort darauf bestanden, dass sein Chef zu ihm in sein Land kommen sollte, wenn es so wichtig war. Daraufhin nannte er ihm die Adresse und die Uhrzeit des weniger freiwilligen Treffens. Da der Asiate die Starrköpfigkeit des Chinesen gewohnt war, hatte er sich, ohne ein zweites Mal darüber nachzudenken, in den Beruflichen Privatjet, der für Notfälle vorgesehen ist, gesetzt und war umgehend zu seinem fehlenden Mitglied geflogen.

Nun bewegte er sich auf die große, gläserne Tür des Wolkenkratzers zu und drückte an einem Knopf an der Fassade, auf welchem „Information/Weiterleitung" auf der Amtssprache stand. Währenddessen fühlte er sich durchgehend beobachtet, da zwei Kameras über ihm angebracht worden waren und jede seiner steifen Bewegungen aufnahmen.

„Hallo? Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", erklang eine hohe Frauenstimme, die anscheinend zu einer der vielen Sekretärinnen gehören musste, die dort ihr Geld verdienten.

„Guten Tag, hier spricht Herr ASEAN. Ich habe einen Termin auf 20 Uhr mit Herr China. Ist er noch anwesend?", fragte er ruhig und hörte, wie die Dame zwischen vielen Papieren etwas suchte, da es im Hintergrund raschelte.

„Ja, ist er. Treten sie doch ein.", erfuhr der Mann nach einigen Sekunden und vernahm fast im selben Moment ein summen, das andeutete, dass die schwere Panzerglastür wohl geöffnet sein. Anschließend öffnete er sie und betrat eine belebte Halle. Ein Duft von Schuhputzcreme und Parfum wehte ihm in die Nase und er musste sofort an seinen Arbeitsplatz denken, an dem es fast genauso zuging wie an diesem Ort. Dann erblickte er nach einigem hin und her schweifen lassen seines Blickes das rote Land mit den goldenen Sternen, der über ihn auf der Treppe stand, die auf das Geschoss führte, auf welchem die Buchhalter arbeiteten.

„ ASEAN! Herzlich Willkommen in China! Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht erwartet, dich heute Abend hier anzutreffen, da ich dachte, es sei ein Scherz. Wenn ich dich bitten dürfte, weiteres würde ich gerne in meinem Büro besprechen.", rief er aus, wobei er einladend die Arme ausbreitete und den anderen interessiert anlächelte. Daraufhin begannen einige Angestellten zu tuscheln, doch konzentrierten sich unter dem strengen Blick ihres Arbeitsgebers wieder blitzschnell auf ihre Aufgaben.

„Ich mache normalerweise nie Witze, Herr China. Das sollte Ihnen aber bereits bewusst sein.", ermahnte die Vereinigung den jungen Mann, als er die Treppe hinaufstieg und ihm in einen großen und breiten Aufzug folgte, in dem schon ein paar andere Personen standen, die sich vor dem Chinesen respektvoll und untertänig verbeugten. Dieser schien dies aber gar nicht zu beachten und stellte sich mittig in den Fahrstuhl. Der große Stern seiner Flagge schwebte vor seinen Stirnfransen und glänzte im schwachen Lichtschein des Lifts. Die anderen vier kleineren waren unter seinem Auge verteilt, welches ebenfalls gelb war.

„Na komm, alter Freund. Gesell dich zu mir.", meinte China und deutete neben sich. ASEAN schritt auf den Kasten zu und stellte sich in ihn neben den kleineren. Wenig später ruckelte es und die Maschine setzte sich in Bewegung. Nach einer halben Ewigkeit kamen sie im Vorletzten Geschoss an, liefen den schier endlosen Flur entlang und betraten nach weiterer Zeit das riesige Büro des Asiaten.

„Setz dich doch.", meinte dieser trocken und lies sich auf einem mit Leder bezogenen, ebenfalls gigantischen Scheibtischstuhl nieder.

„Ich würde sagen, wir kommen direkt zum Punkt, oder nicht?", begann der junge Mann, noch während der andere Asiate seinen schweren Mantel an den Kleiderharken der Tür gehängt hatte. Nun konnte er es sich auch gemütlich machen.

„Nun, Sie wissen über das Projekt in den Staaten Bescheid, nicht?", erkundigte sich ASEAN, sofort.

„Natürlich, meine Spione haben mir darüber bereits jegliche Information Preis gegeben, die sie herausfinden konnten. Seit vorgestern haben allerdings nichts mehr von ihnen gehört. Weißt du, was es damit auf sich haben könnte?", erklärte der Mann, dessen großer, goldfarbener Stern sich einmal drehte. China hatte die Fähigkeit, diese Formen erscheinen zu lassen und sich mit ihnen zu Verteidigen. Sie sind härter als jedes Metall und das Land konnte sie in jeder Größe erschaffen, die er sich Vorstellte. Allerdings, und jetzt der Harken, verbrauchten gigantischere viel seiner Energie und wenn er es übertreibt, könnte es bin zu seiner Ohnmacht führen. So Weit hatte er es aber bisher noch nie getrieben, sofern es dafür auch keinen Anlass gab.

„Ja, und ich weiß, dass Sie das Interessieren wird und die UN sowie die anderen hoffen auf baldige Zusammenarbeit. Dieses Experiment ist zum Bedauern Amerikas und der gesamten Erdbevölkerung schief gelaufen und hat sich zu einer Art 'Lebendem Toten' entwickelt. Das gesamte Leben dieser Zivilisation hängt davon ab, ob ihr Countryhumans, Kreaturen, die keinen bestimmten Ursprung haben und wahrscheinlich unsere letzte Rettung sind.", versuchte die blaue Vereinigung ihm klarzumachen. Sein Gegenüber schien die Situation aber schon längst begriffen zu haben und schaute ihn nur mit einem leeren, geschockten Gesichtsausdruck an.

„Das heißt, sie sind... tot?", stotterte der Chinese, der gerade eben noch so entschlossen dreingeblickt hatte, seine Frage.

Leider konnte ihm sein Chef nur ein vages: „Höchst wahrscheinlich." als Antwort geben.

„Was wäre, wenn ich dieser Zusammenarbeit nicht zustimmen würde?", kam der rote nun wieder auf das Geschäft zurück.

„Nun, Ihnen sind so wie mir die Hände gebunden, das heißt Sie haben keine andere Wahl, als zuzustimmen, mein Lieber.", meinte ASEAN nur und schloss entschuldigend für einen Moment die Augen.

„拉屎...(Scheiße...)", gab China nach einigem Zögern von sich.

„Ich muss doch sehr bitten!", sprang sein Gegenüber auf der Stelle darauf ein.

„Dann muss ich wohl einen Vertrag unterzeichnen, richtig?", harkte das ostasiatische Land ergeben nach.

„Es gibt einen Vertrag, doch dieser befindet sich im Haus der UN. Deshalb muss Sie bitten, mir unverzüglich zu folgen. Kleidung sowie Pflege und weiteres hat Ihnen die Vereinigte Nation bereits besorgt.", beendete die Vereinigung die Konferenz, schnappte sich seine Jacke und wollte gerade den Raum verlassen, als er noch ein: „Ich werde am Flughafen Peking-Hauptstadt auf Sie warten. Um 23 Uhr haben sie dort zu sein." von sich gab. Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr, die um sein Handgelenk befestigt war, verriet ihm, dass es 21:42 Uhr war. Also hatte sein Mitglied genug Zeit, sich um alle Sachen zu kümmern, die vor seiner Abreise erledigt werden müssen und um noch einige Private Sachen mitzunehmen. Der Mann stieg erneut an diesem Tag in den Aufzug und verließ das monströse Gebäude einige Minuten später.

~22:53 Uhr~

ASEAN wartete am Flughafen auf China. Sein schwarzer Mantel flatterte ihm im kühlen Wind der Nacht Chinas um die Beine, welche nur in eine dünne Anzughose gekleidet waren. Ein Schauer fuhr ihm über den Rücken. Es war kälter als gedacht. Auf einmal hielt ein protziger, dunkelgrau lackierter Wagen vor ihm und der Chinese trat aus. Er war eingepackt in eine Winterjacke, die er mit einem ausgeblichenen, roten Strickschal kombiniert hatte. Dieser passte irgendwie nicht zu seinem typischen Aufzug und ließ ihn ein wenig merkwürdig aussehen.

„Hallo, nochmal. Ich muss im Flieger mit dir Einzelheiten Besprechen.", sagte der mit den Sternen nur knapp und ließ sich einen kleinen Koffer aus dem Kofferraum des Autos reichen. Privates, wie ASEAN schon vermutet hatte.

„Na schön, aber beeilen Sie sich endlich.", drängte der andere und lief schon mal zu einem abgelegeneren Platz neben dem Flugplatz, wo der Privatjet der UN stand. Der junge Mann rannte ihm hinterher und stieg nach ihm hinein. Als alles verriegelt war, startete das kleine Flugzeug und hob nach einem kurzen ruckeln ab.

„Beantworte mir jetzt bitte meine Fragen.", begann China und erschuf einen kleinen Stern, den er auf seiner Handfläche hin und her schweben ließ und ihn interessiert betrachtete, bevor er wieder verschwand. Die Vereinigung nickte.

„Habt ihr Nordkorea überhaupt überzeugen können?"

„Auch er zögerte zuerst und gab dann nach. Von dieser Seuche sind schließlich alle betroffen.", erzählte der angesprochene.

„Was ist mit Japan?"

Seine Hände hatten einen neuen Stern fabriziert.

„Sie war sofort überzeugt.", gab er belustigt zu.

„Hmmm... Was ist mit diesen Europäischen Ländern?", erkundigte sich das Land, wobei er das Wort 'Europäischen' so aussprach, als sei es Gift.

„Da ich für diese nicht zuständig bin, habe ich nur einige Informationsfetzen erhaschen können, aber ich denke, nur Großbritannien und Polen waren sich anfangs unsicher, bis Deutschland die Situation halbwegs gut gerettet hat.", meinte er entspannt.

„Deutschland... Und warum nur halbwegs? Was hatte er denn für ein Problem dabei?", harkte der Asiate neugierig nach.

„Wie gesagt, ich habe nicht viele Informationen bekommen. Jetzt versuchen Sie sich auszuruhen, Morgen geht's höchst wahrscheinlich in die USA.", versuchte er ihm klarzumachen, was aber nicht viel brachte, da er schon seinen Laptop hervor geholt hatte.

„Und was genau wird das?", erkundigte sich der große Mann irritiert.

„Ich muss mit Nord die Lage besprechen. Immerhin ist nun der perfekte Zeitpunkt, mehr über den Westen herauszufinden. Diese Gelegenheit lasse ich mi doch nicht entgehen!", rief dieser daraufhin aus.

Dazu gab er einfach mal keinen Kommentar. Einige Zeit später beschloss er selbst, die Nachrichten auf seinem Handy zu checken. Eine von EU war auch dabei.

EU: Die Lage in den Vereinigten Staaten verschlimmert sich immer mehr, laut UN. Wie weit bist du? Hast du diesen Sturkopf endlich im Flieger?

Er ließ seinen Kollegen nicht warten und schrieb sofort eine Antwort.

ASEAN: Ja, habe ich. Verdammt, ich hoffe einfach, dass die Countryhumans das hinbekommen. Wäre schlecht, wenn einer von ihnen das nicht überleben würde. Wir sehen uns, bis dann.

Was ihnen wohl diese Reise noch so für Steine in den Weg legen würde? Er wollte nicht daran denken, kuschelte sich in den Sitz und starrte aus dem Fenster in den schwarzen Nachthimmel. Ein paar Wolken zogen grau und traurig an seinem Fenster vorbei. Er konnte das Blut der bereits Verstorbenen förmlich riechen...

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Kapitel zwei nach über einem Monat...

Naja, dieses ist etwas langweiliger und hat mehr von einer Beschreibung, aber die nächsten Kapitel werden eure schlimmsten Albträume wahr werden lassen >:3

Viel Spaß noch ^^

Bye!

(1.666 Wörter)

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