Kapitel 8) Schmerzhafte Erinnerungen

Am nächsten Tag, als die Sonne über dem Reich von Galadriel aufging, brachen die Gefährten auf und kamen an einem dichten Wald vorbei, der an den Düsterwald erinnerte. Gimli, der die Legenden kannte, erzählte von einer Hexe, einer Elbin, die in diesem Wald lebte und ihre Besucher mit ihrer Schönheit verzauberte, um sie dann zu betrügen.

Als sie tiefer in den Wald eindrangen, wurden sie plötzlich von Elben umringt, die ihre Bögen auf sie richteten. Legolas, instinktiv auf der Hut, spannte seinen Bogen, doch die Elben reagierten sofort und bedrohten ihn. Es schien, als würden sie jede Bewegung der Gefährten als feindlich interpretieren.

Ein Elb, der offensichtlich Anführer war, trat vor und untersuchte die Situation genauer. Als er Legolas sah, begrüßte er ihn auf elbisch mit Anerkennung und Respekt. "Legolas, Aran Thranduilion, mae g'ovannen Lothlórien."

Legolas erwiderte die Begrüßung in derselben Sprache und erklärte: "Ich danke dir, Haldir. Es ist eine Ehre, deinem Volk zu begegnen."

Haldir wandte sich dann Gimli zu und bemerkte seinen lauten Atem. "Euer Atem verrät euch, Meister Zwerg", sagte er humorvoll. "Wir hätten euch sogar im Dunkeln erschießen können."

Gimli, der sich immer noch von der Beleidigung durch die Elben beleidigt fühlte, erwiderte mit einem abwertenden Kommentar über Elben, der Legolas verärgerte. "Ihr habt eine große Klappe für jemanden, der so wenig ist wie ihr", spottete er.

Legolas seufzte innerlich über die fortwährende Spannung zwischen den Elben und den Zwergen. Es schien, als würden ihre gegenseitigen Vorurteile niemals enden.

Haldir war entschlossen, Gimli für seine vermeintlichen Beleidigungen zu bestrafen, doch Aragorn intervenierte und bat um Gnade für den Zwerg. Dennoch bestand Haldir darauf, dass Gimli zumindest eine Tracht Prügel verdient hatte.

In diesem Moment griff jedoch Legolas unerwartet ein und begann, Gimli kräftig zu verprügeln. Haldir und die anderen Elben waren überrascht über Legolas' plötzliche Aggression gegenüber dem Zwerg.

Legolas' Schläge fielen hart und präzise, und Gimli spürte jeden einzelnen Schlag. Haldir, der das Geschehen mit gemischten Gefühlen beobachtete, war beeindruckt von Legolas' Geschicklichkeit im Kampf.

Legolas selbst war überrascht von seinem eigenen Handeln. Er konnte sich nicht erinnern, jemals zuvor so gewalttätig gewesen zu sein. Doch irgendetwas trieb ihn dazu an, Gimli zu schlagen, und Legolas ließ sich von dieser inneren Kraft leiten.

Tief in seinem Inneren wusste Legolas, dass seine ungewöhnliche Gewalttätigkeit etwas mit seinen vergangenen Leben zu tun hatte. Die Erinnerungen an seine früheren Inkarnationen als Lucius und Kurai hatten ihn geprägt und ihm Fähigkeiten verliehen, die er nun unbewusst einsetzte.

Während er Gimli weiter schlug, spürte Legolas eine Mischung aus Scham und Entschlossenheit. Er wusste, dass er sein Verhalten später bereuen würde, doch im Moment konnte er nicht anders handeln.

Haldir führte die acht Gefährten durch den dichten Wald zu den Königen Celeborn und Galadriel. Legolas konnte nicht anders, als an seine Kindheit zu denken, als er Celeborn aus Angst vor Fremden verprügelt hatte. Die Erinnerung daran lastete schwer auf ihm, denn Celeborn schien noch immer eine gewisse Wut gegenüber Legolas zu hegen.

Als sie schließlich vor den Königen standen, bemerkte Legolas, wie Celeborn ihm einen finsteren Blick zuwarf. Er erinnerte sich daran, wie er als Kind Celeborn gemieden hatte und nur mit Galadriel gesprochen hatte, von der er die elbische Sprache gelernt hatte.

Die anderen Gefährten begannen, mit Celeborn und Galadriel zu sprechen, während Legolas zögerte. Doch die alten Vorschriften der Elben zwangen sie dazu, miteinander zu interagieren.

Plötzlich wurde Celeborn handgreiflich und drückte Legolas brutal gegen die Wand, was die anderen schockierte. Doch bevor die Situation eskalieren konnte, ließ Celeborn von Legolas ab, als er eine dunkle Macht in ihm spürte.

"Warum bist du noch nicht auf Saurons Seite, wenn du sein auserwähltes Gefäß sein solltest?", fragte Celeborn mit einem bedrohlichen Unterton.

Legolas antwortete ruhig: "Ich habe mich immer gegen die Verlockungen von Saurons Versprechen gewehrt."

Celeborn betrachtete Legolas mit einem finsteren Blick, während er über seine Worte nachdachte. "Verflucht", murmelte er mehr für sich selbst als für die anderen hörbar. "Es ist, als ob eine dunkle Macht über ihm liegt."

Als der König Legolas leise fragte, warum der Sohn des mächtigen Thranduil verflucht war, funkelten Legolas' Augen vor Wut. "Du solltest nicht so über meinen Vater sprechen", sagte er bedrohlich, und sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er bereit war, für die Ehre seines Vaters einzutreten.

Aragorn, der die Spannung in der Luft spürte, mischte sich schnell ein, um die Situation zu entschärfen. "Celeborn, wir sollten uns jetzt ausruhen. Morgen werden wir einen langen Weg vor uns haben."

Die Nacht brachte für Legolas keine Erholung. Immer wieder wurde er von Alpträumen geweckt, die seine Gedanken quälten. Doch keiner war so schrecklich wie der, den er gerade gehabt hatte. Er träumte von seinem 80. Leben als William, einem einfachen Bauernjungen, der von dunklen Mächten gefangen genommen und gequält wurde.

Legolas erwachte schweißgebadet und mit rasendem Herzen. Die Erinnerungen an sein vergangenes Leben lasteten schwer auf seiner Seele und machten ihm klar, dass er sich nicht von seiner Vergangenheit lösen konnte.

In einem kleinen Dorf namens Rosenfeld lebte ein Junge namens Lucius. Er war erst sieben Jahre alt, aber sein Leben war bereits von einer schweren Krankheit geprägt - koronare Herzkrankheit. Trotz seiner jungen Jahre musste er oft im Rollstuhl sitzen, um die Anstrengung seines geschwächten Herzens zu vermeiden.

Lucius hatte ein Talent, das ihn glücklich machte und ihm Trost spendete - das Zeichnen. Selbst wenn er im Rollstuhl saß, konnte er seine Fantasie durch lebendige Farben und Linien zum Leben erwecken. Seine Bilder erzählten Geschichten von Freiheit und Abenteuer, von Orten, die er vielleicht nie besuchen konnte.

Doch während Lucius in seiner Kunst Zuflucht fand, fand er in der Schule nur Einsamkeit und Leid. Die anderen Kinder, die seine Schwäche sahen, spotteten und mobbten ihn, nannten ihn "Rollstuhl-Luci" und lachten über seine langsamen Bewegungen. Lucius' Herz brach jeden Tag ein wenig mehr, während er versuchte, sich gegen die Grausamkeiten zu wehren.

Seine Rettung kam in Form seiner Mutter, einer starken und liebevollen Frau, die ihr Leben dem Wohl ihres Sohnes gewidmet hatte. Sie schob geduldig seinen Rollstuhl durch die Straßen des Dorfes, immer bereit, ihn zu unterstützen und zu trösten. Lucius fühlte sich sicher in ihrer Nähe, als ob nichts auf der Welt ihn verletzen könnte, solange sie bei ihm war.

"Was möchtest du zum Abendessen, mein Schatz?" fragte seine Mutter liebevoll, als sie gemeinsam den Markt besuchten. Lucius lächelte schwach und antwortete: "Kann ich vielleicht Nudeln haben? Mit viel Käse, bitte." Seine Mutter nickte sanft und strich ihm über das Haar. "Natürlich, mein Liebling. Du kriegst alles, was du willst."

Die Liebe seiner Mutter war Lucius' einziger Trost in einer Welt, die ihn ablehnte. Durch ihre Fürsorge fühlte er sich geliebt und wertvoll, trotz der Härten, die ihm das Leben auferlegt hatte. Und während die Welt draußen manchmal düster und grausam erschien, wusste Lucius, dass solange seine Mutter an seiner Seite war, er immer ein Zuhause im Herzen haben würde.

Die Jahre vergingen, und Lucius' Leben wurde von weiteren Schicksalsschlägen gezeichnet. Vor genau vier Jahren war sein Vater gestorben, und seitdem hatte seine Mutter die Verantwortung für ihn allein getragen. Sie kämpfte tapfer, um ihren Sohn zu unterstützen, aber die Last des Verlusts und der Fürsorge lastete schwer auf ihren Schultern.

Die anderen Mütter im Dorf begegneten ihr oft mit verurteilenden Blicken und harten Worten. "Warum gibst du ihn nicht einfach ins Kinderheim?", fragten sie mit einem zynischen Unterton. "Er ist so schwach und braucht ständige Pflege. Du könntest dein eigenes Leben führen, wenn er nicht wäre."

Diese Worte schnitten tief in das Herz von Lucius' Mutter, aber sie weigerte sich standhaft, ihren geliebten Sohn aufzugeben. "Er ist mein Fleisch und Blut", antwortete sie mit Tränen in den Augen. "Ich könnte ihn niemals weggeben. Er braucht mich, genauso wie ich ihn brauche."

Die Einsamkeit und die ständigen Anfeindungen zehrten jedoch an ihr. Manchmal, wenn sie nachts allein in ihrem Bett lag, überkam sie eine unbeschreibliche Verzweiflung. Sie fragte sich, ob sie wirklich das Richtige tat, indem sie an ihrer Seite blieb. Aber dann sah sie Lucius' friedliches Gesicht im Schlaf und wusste, dass sie keine andere Wahl hatte.

Lucius spürte die Spannungen in der Luft, obwohl seine Mutter versuchte, ihn zu schützen. "Mama, warum mögen die anderen Leute mich nicht?", fragte er eines Tages mit traurigen Augen. Seine Mutter umarmte ihn fest und sagte: "Manche Menschen verstehen nicht, wie besonders du bist, mein Liebling. Aber ich weiß es, und das ist alles, was zählt."

Trotz der Liebe seiner Mutter und seines eigenen Mutes konnte Lucius die Einsamkeit und den Schmerz nicht ganz überwinden. Er sehnte sich nach Fre

unden, nach Akzeptanz und nach einem Ort, an dem er einfach er selbst sein konnte, ohne Angst vor Verurteilung.

Doch selbst in den dunkelsten Momenten wusste Lucius, dass er zumindest die Liebe und Unterstützung seiner Mutter hatte. Und solange sie an seiner Seite war, würde er weiterkämpfen, egal wie schwer der Weg sein mochte.

In der Schule ging es Lucius kaum besser als zu Hause. Die Mobbingattacken und die grausamen Blicke der anderen Kinder verfolgten ihn wie ein dunkler Schatten. Jeden Tag musste er sich den Spott und die Verachtung anhören, die seine ohnehin schon fragile Seele weiter zermürbten.

"Schaut mal, hier kommt Rollstuhl-Luci!", riefen die Kinder, als Lucius den Klassenraum betrat. Ihr Gelächter hallte durch den Raum und drang wie ein Stachel in Lucius' Herz. Er versuchte, sich gegen die Schmerzen zu wehren, aber es war schwer, die Tränen zurückzuhalten.

Seine Mutter wusste von den Qualen, die er durchmachte, und versuchte, ihn zu ermutigen. "Sei stark, mein Liebling", sagte sie liebevoll, als sie ihn zur Schule brachte. "Die anderen verstehen nicht, wie besonders du bist. Lass dich nicht von ihrem Hass beeinflussen."

Aber die Worte seiner Mutter waren oft nicht genug, um den Schmerz zu lindern. Lucius fühlte sich isoliert und allein, selbst unter einer Menge von Menschen. Er sehnte sich nach einem Freund, jemandem, der ihn so akzeptierte, wie er war, und nicht nach seinen körperlichen Einschränkungen urteilte.

Eines Tages, als Lucius allein auf dem Schulhof saß, näherte sich ihm ein Junge namens Lukas. Er war neu in der Schule und schien anders zu sein als die anderen Kinder. Seine Augen waren voller Mitgefühl, als er Lucius ansah, und sein Lächeln wirkte ehrlich.

"Hey, bist du in Ordnung?", fragte Lukas leise und setzte sich neben Lucius. Lucius nickte, überrascht von der plötzlichen Freundlichkeit. "Niemand mag mich hier", murmelte er traurig. "Ich bin anders als die anderen Kinder."

Lukas legte tröstend eine Hand auf Lucius' Schulter. "Ich mag dich", sagte er aufrichtig. "Und ich denke, du bist ziemlich cool mit deinem Zeichentalent und all dem." Lucius' Herz hüpfte vor Freude, als er zum ersten Mal seit langem das Gefühl hatte, verstanden und akzeptiert zu werden.

Die beiden Jungen verbrachten den Rest des Tages zusammen, redeten und lachten. Lucius fühlte eine Wärme in seinem Herzen, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Und als er nach Hause ging, wusste er, dass selbst in den dunkelsten Zeiten ein Funken Hoffnung auf Freundschaft und Verständnis leuchtete.

Das Leben von Lucius nahm eine tragische Wendung, als er im Alter von nur sechs Jahren plötzlich und unerwartet einen schweren Herzinfarkt erlitt. Sein geschwächtes Herz konnte den plötzlichen Angriff nicht überwinden, und trotz der verzweifelten Bemühungen der Ärzte verlor Lucius den Kampf um sein Leben.

Die Nachricht von Lucius' Tod verbreitete sich wie ein Schatten über das Dorf Rosenfeld, und eine tiefe Traurigkeit legte sich über jeden, der ihn gekannt hatte. Seine Mutter brach unter dem Gewicht des Verlustes zusammen, ihr Herz zerrissen von unermesslichem Schmerz und Kummer.

Im Krankenhaus, umgeben von den kalten Wänden und dem summenden Klang der medizinischen Geräte, verabschiedete sich Lucius leise von dieser Welt. Seine Mutter hielt seine Hand und flüsterte ihm liebevolle Worte zu, während Tränen über ihre Wangen flossen.

"Es tut mir so leid, mein Schatz", schluchzte sie, als sie seinen leblosen Körper ansah. "Ich wünschte, ich könnte dich zurückbringen. Ich wünschte, ich hätte mehr für dich tun können." Ihre Stimme erstickte vor Trauer, und sie presste Lucius' Hand an ihre Lippen, als wollte sie ihm die Liebe geben, die er auf seiner Reise brauchte.

Die Nachricht von Lucius' Tod erschütterte nicht nur seine Familie, sondern auch diejenigen, die ihn gemobbt hatten. Die Kinder, die einst über seine Schwäche gelacht hatten, sahen nun den wahren Preis ihres Spottes. Reue und Schuld nagten an ihren Herzen, als sie erkannten, wie viel Schmerz sie einem unschuldigen Jungen zugefügt hatten.

Die Beerdigung von Lucius war ein trauriges Ereignis, aber auch ein Moment der Gemeinschaft und des Abschieds. Menschen aus dem ganzen Dorf kamen zusammen, um Abschied zu nehmen und ihre Unterstützung für Lucius' Familie zu zeigen. Blumen bedeckten sein Grab, und Tränen flossen frei, als sie sich an den Jungen erinnerten, der so viel geliebt und so viel Schmerz erlebt hatte.

Lucius' Mutter stand am Rand des Grabes, ihr Blick leer und ihr Herz gebrochen. "Ich liebe dich für immer, mein tapferer kleiner Kämpfer", flüsterte sie leise, als sie eine letzte Blume auf sein Grab legte. "Mögest du in Frieden ruhen und die Liebe finden, die du verdienst."

Das Leben ging weiter, aber die Erinnerung an Lucius würde immer in den Herzen derer bleiben, die ihn geliebt hatten. Sein Vermächtnis würde in den Bildern seiner Kunst, in den Erinnerungen an seine Stärke und in der Liebe seiner Mutter weiterleben. Und obwohl er viel zu früh gegangen war, würde Lucius niemals vergessen werden.

Legolas saß aufrecht in seinem Bett, der kalte Schweiß noch immer auf seiner Haut. Die Erinnerungen an sein früheres Leben als Lucius waren wie ein düsterer Schleier, der über ihm lag und ihn nicht losließ. Er hatte gehofft, dass diese Träume mit der Zeit verblassen würden, aber stattdessen schienen sie immer intensiver zu werden.

Er zog die Decke enger um sich und starrte in die Dunkelheit seines Zimmers. Die Bilder von Lucius' Leben drängten sich in sein Bewusstsein, als ob sie ihn daran erinnern wollten, dass er nicht vergessen konnte, wer er einmal gewesen war. Doch Lucius war längst gestorben, und Legolas sollte ein neues Leben führen, fern von den Schatten seiner Vergangenheit.

Ein leises Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen Gedanken. "Legolas, ist alles in Ordnung?", fragte Aragorn besorgt und trat in das Zimmer. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er die Unruhe seines Gefährten gespürt hatte.

Legolas seufzte und schüttelte den Kopf. "Es ist nichts, Aragorn. Nur ein Albtraum." Er versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen, doch sie waren wie ein unheimlicher Schatten, der ihn verfolgte, egal wie sehr er versuchte, ihm zu entkommen.

Aragorn setzte sich auf die Bettkante und legte eine beruhigende Hand auf Legolas' Schulter. "Du kannst mir alles erzählen, Legolas. Wir sind Freunde, und ich bin hier, um dir zu helfen." Seine warmen Worte waren wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit, und Legolas fühlte sich ein wenig getröstet.

"Ich weiß nicht, Aragorn", antwortete Legolas zögernd. "Es ist schwer, über meine Vergangenheit zu sprechen. Es gibt Dinge, die ich lieber vergessen würde." Die Erinnerungen an Lucius' Leben waren wie ein brennendes Feuer in seinem Herzen, und er fürchtete, dass sie ihn irgendwann verschlingen würden.

Aragorn nickte verständnisvoll. "Ich verstehe, Legolas. Aber du musst wissen, dass du nicht alleine bist. Wir sind hier, um dich zu unterstützen, egal was passiert." Seine Worte waren voller Mitgefühl, und Legolas spürte, dass er jemanden an seiner Seite hatte, der ihn verstand.

"Danke, Aragorn", sagte Legolas leise und zwang sich zu lächeln. "Es bedeutet mir viel, dich als Freund zu haben." Die Dunkelheit um ihn herum schien ein wenig heller zu werden, als er spürte, dass er nicht allein war in seinem Kampf gegen die Dämonen seiner Vergangenheit.

Aragorn lächelte ermutigend zurück. "Wir werden gemeinsam durch diese schwierige Zeit gehen, Legolas. Zusammen sind wir stark." Seine Worte waren wie ein Versprechen, und Legolas wusste, dass er sich auf seinen Freund verlassen konnte, egal was die Zukunft bringen mochte.

Mit Aragorns Unterstützung fühlte Legolas sich ein wenig erleichtert. Die Erinnerungen an sein früheres Leben mochten ihn quälen, aber er wusste, dass er nicht allein war. Gemeinsam mit seinen Gefährten würde er den Schatten seiner Vergangenheit überwinden und in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken.

Am nächsten Morgen war die Luft erfüllt von einem sanften Hauch der Veränderung. Die Gefährten hatten eine ruhige Nacht in den gastfreundlichen Hallen von Galadriel und Celeborn verbracht und waren nun bereit, ihre Reise fortzusetzen. Die Elben hatten sich um sie gekümmert, und als sie sich nun versammelten, waren sie gekleidet in die eleganten Umhänge der Lothlórien-Elben, die sie vor den Blicken der Dunkelheit schützen sollten.

Galadriel trat vor die Gefährten und lächelte sanft. "Die Zeit der Abschiede ist gekommen", begann sie mit weicher Stimme. "Doch bevor ihr weiterzieht, möchte ich euch etwas für eure Reise geben, als Zeichen unserer Freundschaft und Unterstützung."

Sie ging zu jedem der Gefährten und überreichte ihnen ein Geschenk, das sie sorgfältig ausgewählt hatte. Sam erhielt ein starkes Seil, das selbst den größten Belastungen standhalten konnte. "Möge dieses Seil euch in den dunkelsten Stunden halten und euch den Weg weisen", sagte sie zu ihm.

Die vier Hobbits wurden mit Dolchen ausgestattet, die in den Hallen von Lothlórien geschmiedet worden waren. "Mögen diese Dolche euch Schutz bieten vor den Gefahren, die euch auf eurem Weg begegnen werden", sprach Galadriel, als sie ihnen die Waffen übergab.

Gimli trat als Nächster vor und bat Galadriel um eine einzelne Strähne ihres goldenen Haares als Andenken. Doch die Elbenkönigin lächelte und gab ihm nicht eine, sondern gleich drei Strähnen. "Möge dieses Haar euch stets an die Schönheit und Stärke der Elben erinnern", sagte sie zu Gimli, der gerührt das Geschenk entgegennahm.

Frodo erhielt ein besonderes Geschenk - ein Licht aus dem geliebten Stern der Elben, das ihm in dunklen Stunden den Weg erleuchten sollte. "Möge dieses Licht euch in den tiefsten Schatten den Weg weisen und euer Herz mit Hoffnung erfüllen", sprach Galadriel, als sie das leuchtende Objekt überreichte.

Aragorn und Boromir bekamen von Galadriel wertvolle Ratschläge für ihre Reise, die ihnen helfen sollten, die Pfade, die sie einschlugen, besser einschätzen zu können. "Mögen diese Ratschläge euch auf eurem Weg leiten und euch die Weisheit geben, die ihr braucht", sagte sie zu den beiden Männern, die ihre Worte aufmerksam annahmen.

Schließlich trat Legolas vor Galadriel und erhielt von ihr einen neuen Bogen, der nicht so leicht zerbrechen sollte wie seine vorherigen. Der junge Elb senkte demütig den Kopf, als er das Geschenk entgegennahm. "Ich danke euch, Galadriel, für diese großzügige Gabe. Möge dieser Bogen mir auf meiner Reise treue Dienste leisten", sprach er mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Respekt.

Als die Geschenkübergabe beendet war, verabschiedeten sich die Gefährten von Galadriel und Celeborn. Mit ihren neuen Gaben ausgestattet und gestärkt durch die Unterstützung der Elben machten sie sich auf den Weg, bereit für die Abenteuer und Prüfungen, die vor ihnen lagen.

Während die Gefährten mit den Kanus den Fluss entlang fuhren, genossen sie die ruhige Fahrt und die malerische Landschaft um sie herum. Doch die Stille wurde bald von Gimlis begeistertem Schwärmen von Galadriel unterbrochen.

"Die Schönheit und Anmut von Galadriel ist unvergleichlich", schwärmte Gimli, sein Gesicht von einem verklärten Ausdruck erhellt. "Sie ist wahrlich eine Königin der Elben, von solcher Majestät und Grazie!"

Legolas, der neben Gimli im Kanu saß, konnte nur mühsam die Augen verdrehen. "Ja, ja, Gimli. Wir wissen alle, dass du von Galadriel begeistert bist", erwiderte er mit einem Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme. "Aber müssen wir wirklich die ganze Zeit darüber reden?"

Gimli ignorierte Legolas' sarkastische Bemerkung und fuhr fort, von den Qualitäten Galadriels zu schwärmen, ohne eine Pause einzulegen. Doch Legolas wurde zunehmend ungeduldig und konnte nicht länger schweigen.

"Vielleicht sollte ich dich einfach über Bord werfen, damit du endlich aufhörst, von Galadriel zu schwärmen", sagte Legolas mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen.

Gimli erstarrte bei diesen Worten und sah Legolas mit großen Augen an. "Das würdest du nicht tun, Legolas", entgegnete er unsicher.

Legolas zuckte mit den Schultern und lächelte süffisant. "Wer weiß? Vielleicht bringt es ein wenig Ruhe in unsere Fahrt", erwiderte er mit einem Hauch von Amüsement in seiner Stimme.

Nach dieser Bemerkung war es eine Weile lang ruhig im Kanu, während die beiden Gefährten weiter den Fluss entlang paddelten. Gimli schwieg, offensichtlich verunsichert durch Legolas' Worte, und konzentrierte sich stattdessen auf die Landschaft um sie herum.

Legolas hingegen lehnte sich entspannt zurück und genoss die Ruhe, die nach Gimlis Lobeshymnen auf Galadriel endlich eingekehrt war.

Nach einer Weile des Schweigens wagte Gimli es schließlich, das Gespräch wieder aufzunehmen. Er beugte sich zu Legolas vor und sagte: "Weißt du, Legolas, du sprichst nie viel über dich selbst. Über deine Vergangenheit, deine Gedanken und Gefühle. Warum ist das so?"

Legolas, der bisher ruhig am Rand des Kanus gesessen hatte, reagierte auf Gimlis Frage plötzlich mit einer unerwarteten Kälte in seiner Stimme. Sein Blick war hart und sein Gesichtsausdruck ernst, als er antwortete: "Warum sollte ich über mich selbst sprechen, Gimli? Es gibt nichts, was du wissen müsstest."

Gimli war von der plötzlichen Veränderung in Legolas' Ton überrascht. Er hatte den Elben noch nie so eiskalt und distanziert erlebt. "Legolas, was ist los mit dir?", fragte Gimli besorgt. "Warum reagierst du so abweisend? Hast du etwas zu verbergen?"

Legolas schwieg einen Moment lang, bevor er antwortete, seine Stimme immer noch kalt und unnahbar. "Es geht dich nichts an, Gimli", sagte er schroff. "Meine Vergangenheit ist meine Angelegenheit, und ich habe keine Lust, sie mit dir zu teilen."

Gimli spürte, wie sich ein Kloß in seinem Magen bildete, als er den plötzlichen Bruch zwischen ihm und Legolas spürte. Er hatte gehofft, dass sie Freunde sein könnten, aber jetzt schien Legolas ihn auf einmal abzuweisen.

"Legolas, ich verstehe nicht, was ich getan habe, um dich zu verärgern", sagte Gimli schließlich mit einem Hauch von Verletzung in seiner Stimme. "Aber wenn du nicht über deine Vergangenheit sprechen willst, werde ich dich nicht weiter belästigen."

Mit diesen Worten lehnte sich Gimli zurück, ein Gefühl der Enttäuschung und Verwirrung in seinem Herzen. Er konnte nicht verstehen, was in Legolas vorging, aber er wusste, dass er es akzeptieren musste, selbst wenn es ihm das Herz brach.

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