Kapitel 7) Ein Opfer

Das schwere Keuchen der Gefährten erfüllte die Luft, als sie vor der monströsen Kreatur flohen, die selbst Gandalfs Herz mit Furcht erfüllte. Legolas' Hand war fest um seinen Bogen geschlossen, bereit, einen Pfeil auf das Ungetüm abzuschießen, das sie verfolgte.

"Gandalf, lass mich!", rief Legolas, seine Stimme durch den Lärm des Tumults dringend. "Ich kann es aufhalten!"

Doch Gandalf hielt ihn zurück, seine Augen voller Ernsthaftigkeit. "Nein, Legolas", erwiderte der Zauberer ruhig. "Wir müssen zusammenhalten und gemeinsam einen Weg aus dieser Bedrohung finden. Ein einzelner Pfeil wird diese Bestie nicht aufhalten."

Legolas' Stirn runzelte sich vor Entschlossenheit, aber er zwang sich, auf Gandalf zu hören. Er wusste, dass der Zauberer Recht hatte; in solchen Momenten war Einheit ihre stärkste Waffe.

Die Gefährten rannten weiter, ihre Schritte von der Angst angetrieben, während die Kreatur ihnen bedrohlich nahe kam. Gandalf führte sie mit fester Hand, seine Augen suchend nach einem Ausweg aus der finsteren Umklammerung, die sie bedrohte.

Schließlich entdeckte er eine schmale Gasse, die nach links abzweigte. "Hier entlang, schnell!", rief er und wies mit seiner Hand den Weg.

Legolas folgte seinem Anführer ohne zu zögern, sein Bogen fest in der Hand. Obwohl er den Wunsch verspürte, sich der Bestie entgegenzustellen, wusste er, dass ihre einzige Hoffnung darin lag, gemeinsam zu fliehen und einen sichereren Ort zu erreichen.

Legolas stand an der Brücke und beobachtete gespannt, wie sich die Ereignisse entfalteten. Als ein Teil der Brücke einstürzte, reagierte er instinktiv und sprang elegant über den entstandenen Spalt.

"Gib mir Merry!", rief er Aragorn zu, während er die Arme ausstreckte, um den kleinen Hobbit aufzufangen.

Aragorn nickte und warf Merry geschickt zu Legolas, der ihn sicher in seine Arme aufnahm. "Alles in Ordnung, kleiner Freund?", fragte Legolas besorgt, als er Merry sanft auf den Boden setzte.

Bevor er antworten konnte, kam bereits Pippin geflogen. Mit der gleichen Anmut fing Legolas auch ihn auf und sorgte dafür, dass beide Hobbits unversehrt auf der anderen Seite landeten.

Nun war Boromir an der Reihe. "Ich komme, Boromir!", rief Legolas, als er sich vorbereitete, den tapferen Krieger über den Abgrund zu werfen.

Boromir sprang und Legolas fing ihn geschickt auf, bevor er ihn sicher auf die andere Seite der Brücke brachte.

Als Aragorn Gimli werfen wollte, protestierte der stolze Zwerg. "Ein Zwerg wird von niemandem geworfen!", rief er trotzig.

Legolas zögerte einen Moment, bevor er nickte. "Dann komm, Gimli, spring selbst!" Doch der Sprung war zu kurz, und Gimli drohte, in den Abgrund zu stürzen.

Mit blitzschnellen Reflexen griff Legolas nach Gimlis Bart und hielt ihn fest. "Entschuldige, mein Freund", entschuldigte er sich, während Gimli sich festklammerte.

Schließlich war auch Sam an der Reihe, und Aragorn warf ihn gekonnt über den Spalt. Legolas wartete bereits auf der anderen Seite, um ihn aufzufangen und sicher ans Ufer zu bringen.

Legolas' Augen folgten gespannt der dramatischen Szene auf der Brücke. Als Gandalf von dem gewaltigen Monster bedroht wurde, spürte er die Anspannung in der Luft. Doch der weise Zauberer stellte sich entschlossen dem Ungeheuer entgegen.

"Du kannst nicht vorbei!", brüllte Gandalf mit fester Stimme, während er seinen Zauberstab erhob und seine Magie gegen das Monster einsetzte.

Legolas hielt seinen Atem an, als er sah, wie Gandalf mit aller Kraft versuchte, das Monster in den Abgrund zu zwingen. Die anderen flüchteten bereits über die Brücke, während Gandalf standhaft blieb.

Plötzlich wurde Legolas' Herz schwer, als er sah, wie Gandalf von einer peitschenähnlichen Tentakel erwischt wurde und über die Brücke stürzte. "Gandalf!", rief er entsetzt aus, doch es war zu spät.

Mit tränenfeuchten Augen und einem schweren Herzen hielt Legolas Sam zurück, als dieser dem gefallenen Zauberer nachrennen wollte. "Wir müssen weiter, Sam", sagte er mit gedämpfter Stimme, obwohl es ihm selbst schwerfiel, den Anführer der Gemeinschaft zurückzulassen.

Gemeinsam eilten sie davon, während hinter ihnen der Abgrund gähnte und die Schreie des gefallenen Gandalfs noch in Legolas' Ohren widerhallten.

Die Gemeinschaft des Rings hatte kaum Zeit zu trauern, denn die Gefahr lauerte immer noch über ihnen. Boromir drängte darauf, dass sie sich weiter auf den Weg machten, und seine Worte durchdrangen die Stille, die Gandalfs Tod hinterlassen hatte.

"Wir dürfen nicht hier verweilen und um Gandalf trauern", erklärte Boromir mit ernster Miene. "Das Schicksal des Rings und unser Weg nach Mordor dürfen nicht durch Trauer beeinträchtigt werden."

Legolas spürte die Wahrheit in Boromirs Worten, doch sein Herz war schwer vor Kummer über den Verlust seines alten Freundes. Gandalf war nicht nur ein Gefährte auf ihrer Reise, sondern ein weiser Ratgeber und ein treuer Freund für sie alle.

"Frodo, mein Freund, wir müssen weitergehen", sagte Legolas sanft zu dem zutiefst betrübten Hobbit. "Gandalf würde wollen, dass wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren."

Frodo nickte bedrückt, doch seine Augen verrieten den Schmerz, den er tief in seinem Herzen empfand. Die Last des Rings drückte schwer auf seine Schultern, und nun lastete auch noch der Verlust Gandalfs auf ihm.

Als sie endlich draußen waren und die Nacht über sie hereinbrach, spürte Legolas den Drang, allein zu sein. Er wandte sich von der Gruppe ab und begab sich in die Stille der Nacht, um Raum für seine eigenen Gedanken und Gefühle zu finden.

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