Kapitel 5) Der einsame Berg

Als sie bei den anderen Elbenkriegern ankamen, begrüßten diese Gandalf mit respektvoller Höflichkeit. "Mae govannen, Gandalf," sagte einer der Krieger, seine Stimme von Ehrerbietung geprägt.

Gandalf erwiderte den Gruß auf Elbisch. "Mae govannen, mellon nin," antwortete er, während er Legolas behutsam vom Pferd half und sich um ihn kümmerte. Die Anstrengungen der letzten Nacht hatten Legolas zugesetzt, und er war erschöpft von der Vision, die ihn heimgesucht hatte. Gandalf legte eine beruhigende Hand auf Legolas' Schulter und flüsterte ihm tröstende Worte zu.

Legolas, überwältigt von Müdigkeit, ließ sich auf den weichen Boden sinken und schlief schnell ein. Sein Atem wurde ruhiger, und seine Züge entspannten sich im Schlaf.

Am nächsten Morgen wartete bereits der Bote Thranduils auf Legolas. "Mein Herr Legolas," begann der Bote höflich, "Euer Vater hat befohlen, dass Ihr unverzüglich nach Hause zurückkehren sollt."

Legolas hob den Blick, seine Miene fest und entschlossen. "Sagt meinem Vater, dass ich noch nicht bereit bin zurückzukehren," antwortete er bestimmt, sein Ton ruhig, aber unmissverständlich.

Der Bote zögerte, bevor er erwiderte: "Mein Herr, der König ist äußerst ungehalten über Eure Weigerung. Er erwartet Euren unverzüglichen Gehorsam."

Legolas blieb standhaft. "Ich werde erst zurückkehren, wenn ich meine Mission erfüllt habe," erklärte er ruhig, aber entschlossen. "Bitte übermittelt meinem Vater meine Entscheidung."

Der Bote senkte den Blick demütig und verließ schweigend das Lager, um Thranduils Botschaft zu überbringen. Legolas blieb zurück, fest entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen, ungeachtet der Erwartungen seines Vaters.

Sie machten sich auf den
Weg zum einsamen Berg, der Heimat der Zwerge, die von Thorin angeführt wurden. Dort jedoch tobte eine wilde Schlacht.

Inmitten des tobenden Kampfes, als die Luft erfüllt war von den Klängen von Stahl auf Stahl und den Schreien der Krieger, stand Legolas einem gewaltigen Ork gegenüber. Sein Gegner war massiv und von einer bedrohlichen Statur, doch Legolas ließ sich nicht von seinem Entschluss abbringen, Tauriel zu retten.

Mit Eleganz und Geschicklichkeit bewegte sich Legolas durch die wirbelnden Massen, sein Bogen fest in der Hand. Die Feinde um ihn herum fielen wie Korn vor einer Sense, während er unbeirrt seinen Weg fortsetzte. Doch der Ork, der Tauriel bedrohte, erwies sich als ein besonders harter Gegner.

Die beiden kämpften erbittert auf dem schmalen Sims eines zerstörten Turms. Die Steine unter ihren Füßen bröckelten, und der Abgrund lauerte hungrig unter ihnen. Legolas' Herz klopfte schnell, als er jeden Ausweichschritt und jeden Hieb seines Gegners abwehrte. Doch trotz seiner bemerkenswerten Fähigkeiten wurde der Kampf immer schwieriger.

"Du wirst diese Elbin niemals erreichen, Bestie!" rief Legolas seinem Feind zu, seine Stimme von Entschlossenheit erfüllt. "Ich werde dich aufhalten, koste es, was es wolle!"

Der Ork lachte hämisch, seine zähnefletschenden Mundwinkel kräuselten sich zu einem hässlichen Grinsen. "Du bist nur ein schwacher Elf," grollte er, seine Stimme wie Donner, der über die Schlachtfelder rollte. "Du kannst mich nicht aufhalten!"

Doch Legolas ließ sich nicht von den Drohungen seines Gegners einschüchtern. Mit einem geschmeidigen Bewegung setzte er zu einem gewagten Angriff an, sein Schwert blitzte im Sonnenlicht. Doch der Ork war ein ebenso geschickter Kämpfer, und die beiden rangen hart miteinander.

Stück für Stück bröckelte der Turm unter ihren Füßen weiter, und der Abgrund zog sie unaufhaltsam in seinen Bann. Legolas spürte die Hitze des Kampfes in seinem Blut, das Adrenalin, das durch seine Adern rauschte. Doch er wusste, dass er nicht versagen durfte, dass er Tauriel retten musste, koste es, was es wolle.

Mit einem entschlossenen Schrei stieß Legolas seinen Gegner zurück, und für einen kurzen Moment fand er eine Öffnung in dessen Verteidigung. Mit einem blitzschnellen Bewegung ließ er seinen Bogen fliegen, und der Pfeil fand sein Ziel.

Der Ork stolperte, sein monströser Körper verlor den Halt, und mit einem donnernden Krachen stürzte er in die Tiefe. Legolas atmete schwer, sein Herz pochte wild in seiner Brust, doch er wusste, dass der Kampf noch lange nicht vorbei war.

Die Nacht umhüllte sie wie ein dunkler Mantel, als Tauriel und Legolas sich in einem flüchtigen Moment der Ruhe aneinander schmiegten, ihre Lippen sich in einem leidenschaftlichen Kuss vereinten. Die Welt um sie herum schien für einen Augenblick stillzustehen, und in diesem Moment gab es nur sie beide.

Doch die Ruhe währte nicht lange, denn plötzlich ertönte das unheilverkündende Flattern von riesigen Fledermäusen, die heranbrausten, um die Reihen der Orks zu verstärken. Legolas zögerte keinen Moment und ergriff eine der Fledermäuse, indem er sich an ihr festklammerte und kopfüber hing.

Mit einer beeindruckenden Geschicklichkeit schwang er sich durch die Luft, seine beiden Schwerter fanden zielsicher ihre Ziele, während er die Orks unter sich niedermähte. Seine Bewegungen waren eine elegante Tanz des Todes, seine Klinge glänzte im fahlen Licht des Mondes.

Als die Fledermaus etwas höher stieg, spannte Legolas seinen Bogen und zielte auf das nächste Ziel. Der Pfeil durchschnitt die Luft mit tödlicher Präzision und traf sein Ziel mit einem gedämpften Aufprall. Die Fledermaus fiel aus der Luft und Legolas ließ sich geschmeidig zu Boden gleiten, bereit, dem nächsten Angriff entgegenzutreten.

Ein Ork wagte es, sich ihm entgegenzustellen, doch Legolas war schneller. Mit einem geschickten Hieb seiner Klinge durchbohrte er die Verteidigung des Orks und ließ sein Schwert in dessen Kopf fahren. Der Ork sank zu Boden, ein letztes Stöhnen des Todes auf seinen Lippen.

Tauriel beobachtete bewundernd, wie Legolas sich gegen die Horden der Finsternis stellte, seine Bewegungen so geschmeidig und tödlich wie die eines Raubtiers. Sie wusste, dass sie an seiner Seite kämpfen würde, bis ihr letzter Atemzug verklungen war, denn zusammen waren sie unaufhaltsam.

Als Legolas den Klang von stampfenden Hufen und das Rascheln der Blätter hörte, richtete er seinen Blick gen Himmel und erblickte den majestätischen Anblick seiner Heimatarmee, angeführt von seinem Vater Thranduil. Ein Gefühl der Erleichterung überflutete ihn, als er sah, dass sein Vater gekommen war, um ihm beizustehen.

Thranduil schwebte auf seinem stolzen Elch, umgeben von der mächtigen Streitmacht des Düsterwaldes, die sich im Licht des aufgehenden Mondes wie eine Woge der Dunkelheit ausbreitete. Sein Gesicht war hart vor Entschlossenheit, und in seinen Augen loderte die Flamme des Zorns, als er seinen Sohn erblickte, der immer noch tapfer gegen die Schergen des Bösen kämpfte.

"Legolas!" rief Thranduil, seine Stimme von einem Hauch der Erleichterung durchdrungen, als er seinen Sohn sah, der unversehrt und mutig kämpfte. "Mein Sohn, ich dachte, ich hätte dich verloren!"

Legolas wandte sich seinem Vater zu, ein Funkeln der Entschlossenheit in seinen Augen. "Vater, ich bin hier. Ich habe nicht vor, mich so leicht geschlagen zu geben", erwiderte er mit fester Stimme, während er sich weiterhin den Orks entgegenstellte.

Thranduil nickte stolz und ließ seinen Blick über die Schlachtreihen schweifen. "Dann lass uns gemeinsam gegen die Dunkelheit kämpfen und unsere Feinde vernichten", sagte er entschlossen, bevor er sein Schwert zog und sich dem Kampf anschloss.

Gemeinsam stürmten Vater und Sohn in die Schlacht, ihre Klingen blitzten im Licht des Mondes, während sie Seite an Seite kämpften und ihre Armee gegen die Schergen des Bösen führten. Es war ein Moment der Einheit und Entschlossenheit, ein Moment, in dem die Macht der Familie und die Stärke der Verbundenheit triumphierten über die Dunkelheit, die die Welt zu verschlingen drohte.

Es dauerte sehr lange, bis sich die Orks zurückzogen. Als sie sich zurückzogen ging Legolas zu seiner Geliebten.

Legolas' Lippen trafen auf die von Tauriel in einem leidenschaftlichen Kuss, der die Gefühle ihrer gemeinsamen Siege und Überlebenskämpfe zum Ausdruck brachte. Die Welt schien für einen Moment still zu stehen, während ihre Herzen im Einklang schlugen.

Doch plötzlich durchbrach das Geräusch eines kräftigen Hiebs die Stille, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. Legolas' Kopf drehte sich abrupt zur Seite, als er die Wucht der Ohrfeige seines Vaters spürte. Er taumelte zurück, seine Hand instinktiv an seine Wange.

"Vater!" rief Legolas überrascht aus, während er den wütenden Blick seines Vaters erwiderte.

Thranduil stand dort, seine Augen voller Zorn und Enttäuschung. "Wie konntest du es wagen, so leichtsinnig zu handeln und dich in solche Gefahren zu stürzen, ohne einen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden?" donnerte er mit fester Stimme.

Legolas senkte den Blick, seine Wut verblasste vor dem Ausdruck der Sorge und des Schmerzes in den Augen seines Vaters. "Ich wollte nur helfen, Vater. Ich konnte nicht tatenlos zusehen, während das Böse unsere Welt bedroht", erklärte er ruhig, seine Stimme von Reue erfüllt.

Thranduil seufzte schwer, sein Zorn schien sich zu mildern, als er den gebrochenen Ausdruck auf dem Gesicht seines Sohnes sah. "Du bist mutig, Legolas, und dein Herz ist rein. Aber du musst lernen, deine Kräfte mit Bedacht einzusetzen und nicht blindlings in den Kampf zu stürzen", sagte er mit einem Hauch von Nachsicht.

Legolas nickte, seine Augen voller Dankbarkeit für die väterlichen Worte. "Ich werde darauf achten, Vater", versprach er feierlich, während er sich demütig vor Thranduil verneigte.

Ein Moment der Stille lag zwischen Vater und Sohn, bevor Thranduil Legolas in die Arme nahm und ihn fest umarmte. "Du bist mein Sohn, Legolas. Ich könnte nicht stolzer auf dich sein", sagte er leise, seine Stimme von echter Zuneigung erfüllt.

Legolas erwiderte die Umarmung seines Vaters, ein Gefühl der Wärme und des Trostes durchströmte ihn. In diesem Moment wusste er, dass egal, was die Zukunft bringen mochte, er immer auf die Unterstützung und Liebe seines Vaters zählen konnte.

Legolas stand vor seinem Vater, Thranduil, bereit, seinen nächsten Befehlen zu folgen. Doch bevor er etwas sagen konnte, fiel Thranduil ihm ins Wort und wies ihn an, Arathrons Sohn zu finden. "Er ist als Streicher bekannt und jagt Gollum. Er soll dann schließlich den Elben des Düsterwaldes übergeben werden", erklärte Thranduil mit einer ernsten Miene.

Legolas runzelte die Stirn, während er überlegte. "Wie heißt dieser Streicher?" fragte er seinen Vater.

Thranduil zögerte einen Moment, bevor er ein paar Namen nannte. "Aragorn... oder Strider... oder vielleicht doch Estel?" murmelte er unsicher. "Eigentlich habe ich seinen Namen vergessen."

Legolas seufzte leicht und schüttelte den Kopf. "Man kann dein Alter wirklich an deinem Gedächtnis feststellen", bemerkte er mit einem leichten Schmunzeln.

Thranduil hob leicht die Augenbrauen, ein Anflug von Trotz in seinem Blick. "Im Gegensatz zu dir, mein Sohn, habe ich nicht 98 Leben hinter mir und lebe nun das 99. Mal", erwiderte er.

Legolas lächelte sanft. "Aber ich erinnere mich an alles", entgegnete er ruhig.

Thranduil seufzte resigniert. Er wusste, dass Legolas recht hatte. Sein Sohn schien eine unerschütterliche Erinnerung zu haben, die weit über die Grenzen eines normalen Lebens hinausging. "In Ordnung, sei auf dem Weg, Legolas", sagte er schließlich und winkte ihn fort.

Legolas verabschiedete sich von seiner Verlobten Tauriel mit einem leidenschaftlichen Kuss und machte sich dann auf die Suche nach dem Streicher, entschlossen, seinen Auftrag zu erfüllen und Gollum zu finden.

Legolas erreichte die Grenze zum Düsterwald und fand dort einen Mann, der ein merkwürdiges Geschöpf gefangen hielt. Er trat näher und sprach den Mann an: "Seid Ihr der Streicher, den ich suche?" fragte er auf elbisch.

Der Mann blickte auf und nickte. "Ja, das bin ich. Und wer seid Ihr, fremder Reisender?" antwortete er ebenfalls auf Elbisch.

Legolas trat näher heran und stellte sich vor: "Ich bin Legolas, ein Diener des Königs von Mirkwood."

"Aragorn ist mein Name", erwiderte der Mann. Er bemerkte, dass Legolas die Sprache der Elben beherrschte und sprach weiter. "Warum sucht Ihr mich, Legolas?"

Legolas zögerte einen Moment, bevor er antwortete: "Ich wurde vom König geschickt, um Euch zu finden und diese Kreatur zu bringen, die Ihr gefangen habt."

Aragorn runzelte die Stirn, doch er fragte nicht weiter nach Legolas' Identität. Stattdessen reichte er ihm ein Seil und erklärte: "Das ist Gollum. Ich habe ihn gefangen genommen, aber er ist äußerst wild und unberechenbar. Passt gut auf ihn auf."

Gollum schrie und sträubte sich gegen das Seil, als Legolas ihn berührte. Doch Legolas war entschlossen, seinen Auftrag zu erfüllen, und begann den Weg zurück zum Palast seines Vaters, wissend, dass er mit Aragorn den gefährlichen Gollum sicher übergeben würde.

Als Legolas Gollum seinem Vater übergeben hatte, spürte er plötzlich eine unheimliche Präsenz um sich herum. Ein bedrohliches Flüstern drang in sein Bewusstsein, und er spürte die brennende Gegenwart von Sauron, dem Dunklen Herrscher. "Legolas, mein Auserwählter", raunte die finstere Stimme in seinem Geist. "Du bist mein. Deine Seele gehört mir."

Legolas kämpfte verzweifelt gegen die überwältigende Macht an, die ihn zu erdrücken schien. Doch Saurons Einfluss war stark, und Legolas drohte in den Abgrund der Dunkelheit zu stürzen.

Als er die Augen öffnete, fand er sich in einem Raum wieder, in dem das sanfte Licht von Gandalfs Stab flackerte. Der Zauberer beugte sich über ihn, ein Ausdruck tiefer Besorgnis in seinen Augen. "Endlich bist du zurück, mein Freund", sagte Gandalf erleichtert. "Du hast drei Monate geschlafen."

Legolas spürte die Schwere seiner Glieder und den dumpfen Schmerz in seinem Kopf. "Was ist passiert?" fragte er, seine Stimme rau vor Erschöpfung.

Gandalf seufzte. "Sauron hat versucht, dich zu beeinflussen. Er wollte dich für seine finsteren Pläne gewinnen. Doch du hast widerstanden, mein Freund. Deine Seele ist stark."

Legolas nickte dankbar, doch er spürte noch immer die schleichende Präsenz von Sauron in seinem Geist. Er wusste, dass er auf der Hut sein musste, denn der Dunkle Herrscher würde nicht so leicht aufgeben.
Legolas versuchte aufzustehen, doch Gandalf drückte ihn sanft, aber bestimmt zurück auf das weiche Lager. "Ruhe dich aus, mein Freund", sagte der Zauberer mit besorgtem Unterton. "Du hast viel durchgemacht und brauchst Zeit, um dich zu erholen."

Legolas seufzte und lehnte sich erschöpft zurück. Doch seine Ruhe wurde jäh unterbrochen, als er erfuhr, dass Gollum entkommen war. Ein Gefühl der Wut stieg in ihm auf, und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Doch bevor er seiner Wut freien Lauf lassen konnte, spürte er plötzlich die kalte Präsenz von Sauron in seinem Geist.

"Legolas, mein Diener", flüsterte die finstere Stimme in seinem Kopf. "Du bist mir verpflichtet. Dein Schicksal ist es, mir zu dienen."

Legolas kämpfte gegen die sich einschleichende Dunkelheit an, doch Saurons Einfluss war stark. Er fühlte, wie seine Gedanken sich zu verdunkeln begannen und sein Wille zu schwinden drohte.

Doch in diesem kritischen Moment griff Gandalf ein. Mit einem mächtigen Zauber gelang es dem Zauberer, Legolas von Saurons Griff zu befreien. Ein grelles Licht erhellte den Raum, und Legolas spürte, wie die beklemmende Präsenz des Dunklen Herrschers langsam schwand.

Er atmete tief durch, dankbar für Gandalfs Hilfe. "Danke, Gandalf", sagte er mit einem Hauch von Erleichterung in seiner Stimme. "Ich werde mich ausruhen, wie du es verlangst. Aber wir dürfen Gollum nicht entkommen lassen. Wir müssen ihn finden, bevor es zu spät ist."

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