Kapitel 4) Auserwählt
Der Ork, der Legolas gegen den Baum gepresst hatte, wurde plötzlich von seinem Anführer attackiert, der ihn wütend anschrie. "Lass den Prinzen am Leben, du Narr! Wir brauchen ihn lebendig!"
Der Ork nickte gehorsam, aber seine Hand drückte Legolas immer noch fest gegen den Baum, und Legolas spürte, wie die Dunkelheit drohte, ihn zu umhüllen. Er kämpfte verzweifelt gegen die Ohnmacht an, doch die Finger des Orks schnürten seine Kehle zu, und er konnte kaum noch atmen.
Plötzlich durchdrang jedoch der Klang von Stahl auf Stahl die Luft, gefolgt von einem Schrei und dem Geräusch eines fallenden Körpers. Legolas öffnete seine Augen einen Spalt und sah, wie Tauriel mutig in den Kampf stürzte und den Ork, der ihn würgte, mit einem geschickten Hieb ihrer Klinge niederstreckte.
Ein Hauch von Erleichterung überflutete Legolas, als Tauriel zu seiner Seite eilte und ihn in ihre Arme zog. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte er ihre Lippen auf seinen, und ein Gefühl der Wärme und des Friedens durchströmte seinen Körper.
"Danke, Tauriel", flüsterte er, seine Stimme von Emotion erstickt.
Aber bevor sie sich lange umarmen konnten, wurden sie abrupt auseinander gerissen, als die Orks erneut angriffen. Legolas spürte den Schmerz der Verletzungen, die sie ihm zufügten, aber er kämpfte tapfer weiter, seine Klinge blitzend im Schein des Mondes, während er Tauriel beschützte.
"Pass auf dich auf, Tauriel", sagte er mit ernster Miene, während er sich gegen die Angreifer verteidigte.
"Ich werde auf dich aufpassen, Legolas", erwiderte Tauriel entschlossen, ihre Augen fest auf seine gerichtet. "Gemeinsam werden wir diesen Kampf überstehen."
Inmitten des tobenden Kampfes, als die Orks immer zahlreicher wurden und Legolas und Tauriel gegen die Übermacht kämpften, drohte ein weiterer Ork von hinten anzugreifen, bereit, Legolas einen tödlichen Schlag zu versetzen.
Doch bevor der Ork zuschlagen konnte, war Tauriel zur Stelle, ihre Klinge blitzend in der Dunkelheit, bereit, den Angreifer niederzustrecken. Doch Legolas hielt sie zurück, seine Hand auf ihrem Arm, während er sie mit ernstem Blick ansah.
"Tauriel, warte", sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Tauriel zögerte, ihre Augen voller Verwirrung und Entschlossenheit. "Aber Legolas, dieser Ork ist eine Gefahr für uns. Wir müssen ihn ausschalten, bevor er uns Schaden zufügen kann."
Legolas schüttelte den Kopf, seine Augen fest auf den Ork gerichtet, der sich ihnen näherte. "Nein, Tauriel. Dieser Ork muss am Leben bleiben."
Tauriel blickte Legolas überrascht an, nicht verstehend, warum er plötzlich Mitleid mit einem Feind hatte, der sie umbringen wollte. Doch sie vertraute seinem Urteil und hielt inne, ihre Klinge bereit, aber noch nicht zum tödlichen Schlag erhoben.
"Warum, Legolas? Warum sollten wir einen Feind am Leben lassen?" fragte sie, ihre Stimme voller Neugier und Verwirrung.
Legolas' Blick war ernst, als er antwortete: "Dieser Ork kann uns wichtige Informationen geben. Er kann uns sagen, wer sie sind und was sie wollen. Wir können nicht riskieren, diese Informationen zu verlieren, wenn wir gegen sie bestehen wollen."
Tauriel nickte langsam, ihre Augen voller Verständnis für Legolas' Worte. "Ich verstehe, Legolas. Wir werden ihn am Leben lassen und ihn befragen, bevor wir weitere Maßnahmen ergreifen."
Gemeinsam zogen sie den gefangenen Ork aus dem Kampfgeschehen und bereiteten sich darauf vor, ihn zu befragen, um mehr über ihre Feinde zu erfahren und die Sicherheit ihres Reiches zu gewährleisten.
Thranduil und Legolas standen gemeinsam vor dem gefangenen Ork, ihre Blicke ernst und ihre Gedanken auf die bevorstehende Befragung gerichtet. Legolas drückte eine scharfe Elbenklinge an die Kehle des Orks, seine Hände zitternd vor Anspannung, während er sich bemühte, seine Emotionen im Zaum zu halten.
Legolas, seine Neugier brennend, durchbrach die Stille und richtete seine Frage an den Ork. "Warum habt ihr uns im Kampf vorhin nicht getötet? Was wollt ihr von uns?" Seine Stimme klang fest und entschlossen, obwohl seine innere Unruhe deutlich spürbar war.
Thranduil, der finster auf seinen Sohn blickte, da er ihn einfach ins Wort gefallen war, wartete gespannt auf die Antwort des Orks, während er darauf bedacht war, seinen Sohn nicht erneut zu unterbrechen.
Der Ork, seine Augen voller Hohn und Verachtung, spuckte aus und antwortete mit einer Stimme, die vor Bosheit triefte. "Wir haben von deinen zahlreichen Wiedergeburten gehört, Prinz Legolas. Ihr seid für uns kein gewöhnlicher Elb. Deshalb wollten wir euch als Geschenk für unseren Herrscher, Sauron, bringen. Er braucht ein unsterbliches Gefäß, und ihr wäret die perfekte Wahl."
Als Legolas den Namen des dunklen Herrschers hörte, schien er für einen Moment wie erstarrt zu sein. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, und er wich erschrocken zurück, seine Augen weit vor Entsetzen. Dabei ließ er versehentlich die Klinge fallen, die er dem Ork an die Kehle gehalten hatte.
Der Ork jedoch lachte nur finster und spöttisch, als er die Reaktion des jungen Prinzen sah. "Fürchtet euch nicht, Prinz Legolas. Euer Schicksal ist bereits besiegelt. Sauron ruft euch, und ihr werdet ihm gehorchen, ob ihr wollt oder nicht."
Legolas, seine Gedanken in Aufruhr, starrte den Ork mit einer Mischung aus Furcht und Entschlossenheit an, während er sich auf das vorbereitete, was noch kommen mochte. In diesem Moment wusste er, dass er und sein Volk vor einer Prüfung standen, die größer und gefährlicher war, als sie es sich je vorgestellt hatten.
Thranduil setzte die Befragung des Orks ruhig und gelassen fort, während Legolas sich mit enormer Anstrengung zusammenreißen musste, um nicht impulsiv zu handeln und dem Ork die Kehle durchzuschneiden. Sein Griff um die Klinge war weißknöchrig vor Spannung, während seine Augen finster und voller Zorn auf den gefangenen Feind gerichtet waren.
Doch als der Ork plötzlich eine Enthüllung machte, die Legolas tief erschütterte, erstarrte er vor Entsetzen. "Vor vielen Jahren habe ich auch den Sohn deines treuesten Soldaten getötet, Thranduil", sagte der Ork mit einem boshaften Grinsen, seine Augen voller Verachtung.
Legolas' Herzschlag beschleunigte sich, als die Worte des Orks in sein Bewusstsein drangen. In seinem 96. Leben war er Tilan, der Sohn des treuesten Soldaten von Thranduil gewesen, und er erinnerte sich noch deutlich an den schmerzlichen Verlust und die Trauer, die sein früherer Tod verursacht hatte. Ein Gefühl der Wut und des Schmerzes durchströmte Legolas, und er spürte, wie der Drang, dem Ork Vergeltung zu üben, in ihm hochstieg.
Seine Hand zuckte vor Verlangen, die Klinge zu erheben und dem Ork sein Urteil zu sprechen, doch bevor er handeln konnte, trat sein Vater Thranduil entschlossen vor. Mit einem schnellen Hieb seiner Klinge enthauptete er den Ork, und Legolas sah schockiert zu, wie der Kopf des Feindes zu Boden fiel.
Angewidert von der Grausamkeit des Krieges ließ Legolas den abgetrennten Kopf des Orks fallen und blickte seinem Vater finster entgegen. "Vater", sagte er mit einer Mischung aus Zorn und Enttäuschung in seiner Stimme, "ich hätte gerne die Ehre gehabt, diesen Ork zu töten."
Thranduil legte eine Hand beruhigend auf Legolas' Schulter und sah ihm ernst in die Augen. "Manchmal, mein Sohn, ist es besser, die Dunkelheit schnell und effizient zu bekämpfen, anstatt sich in einem Kampf zu verstricken, der nur Leid und Zerstörung bringt."
Legolas wandte sich seinem Vater mit Entschlossenheit zu und erklärte fest: "Die Orks müssen verfolgt werden. Wir dürfen sie nicht entkommen lassen."
Thranduil sah seinen Sohn finster an und antwortete kühl: "Ich habe bereits Truppen ausgesandt, Legolas. Es ist nicht deine Aufgabe, dich in diesen Konflikt einzumischen. Du solltest im Palast bleiben, wo du sicher bist."
Legolas blickte unbeirrt zurück und erwiderte entschieden: "Aber dieses Mal, Vater, muss selbst der König mitkämpfen. Wir dürfen die Orks nicht unterschätzen."
Thranduil seufzte und schüttelte den Kopf. "Das ist keine Angelegenheit für dich, Legolas. Geh zurück in den Palast und kümmere dich um deine Pflichten als Prinz."
Legolas nickte widerstrebend, drehte sich jedoch abrupt um und eilte davon. Sein Entschluss stand fest, und er würde nicht zulassen, dass die Orks entkommen. Er machte sich auf den Weg zu den Ställen, wo er sein treues weißes Pferd holte und es sattelte. Gerade als er losreiten wollte, tauchte Tauriel neben ihm auf.
"Legolas, lass mich mitkommen", bat sie mit Entschlossenheit in ihrer Stimme.
Legolas zögerte einen Moment, aber dann schüttelte er den Kopf. "Nein, Tauriel. Ich brauche dich, um meinen Vater abzulenken. Bitte bleib im Palast und sorge dafür, dass er sich nicht nach mir erkundigt."
Tauriel jedoch ließ nicht locker und drängte weiter. "Aber ich kann dir helfen. Lass mich mitkommen, Legolas. Gemeinsam können wir stärker sein."
Schließlich gab Legolas nach und nickte widerstrebend. "Gut, aber sei vorsichtig. Wir wissen nicht, auf was wir stoßen werden."
Tauriel lächelte entschlossen und stieg hinter Legolas auf sein Pferd. Gemeinsam ritten sie davon, bereit, sich den Orks entgegenzustellen und für das Wohl ihres Volkes zu kämpfen.
Tauriel klammerte sich fest an den Oberkörper ihres Verlobten, während sie gemeinsam auf dem Pferd ritten. Ihr Herz pochte vor Aufregung, als Legolas seinem Pferd auf elbisch befahl, schneller zu laufen. Das majestätische Tier antwortete sofort auf den Befehl seines Herrn und beschleunigte seinen Galopp entlang des Flusses, an dem die Zwerge ihre Flucht begonnen hatten.
Legolas und Tauriel folgten dem Flussverlauf, ihre Augen scharf auf der Suche nach Anzeichen für die Orks, die sie verfolgten. Doch plötzlich wurden sie von einem unheilvollen Anblick überrascht: Ein schwarzer Reiter tauchte hinter ihnen auf und ritt mit beängstigender Geschwindigkeit in ihre Richtung.
Legolas' Stimme erklang wieder auf elbisch, während er seinem Pferd erneut Anweisungen gab. "Galdor, critha!" (Schneller, mein Freund!)
Das Pferd verstand den Befehl seines Herrn und beschleunigte seinen Lauf noch einmal, seine Hufe trommelten auf den Boden, während es sich dem Flussufer entlang bewegte. Die Gestalt des schwarzen Reiters blieb jedoch hartnäckig hinter ihnen zurück, und Legolas spürte die Bedrohung, die von ihm ausging.
Tauriel, ihre Augen voller Entschlossenheit, wandte sich an Legolas und rief über den Wind hinweg: "Legolas, was ist das für ein Reiter? Wer schickt ihn hinter uns her?"
Legolas' Miene war ernst, als er antwortete: "Ich weiß es nicht, Tauriel. Aber wir müssen schneller sein. Wir dürfen nicht zulassen, dass er uns einholt."
Die Anspannung stieg mit jedem Moment, während sie dem unbekannten Verfolger entgegenritten, bereit, alles zu tun, um die Zwerge zu retten und die Gefahr, die sie bedrohte, zu besiegen.
Der finstere Reiter holte Legolas und Tauriel mit beunruhigender Leichtigkeit ein, sein schwarzes Ross eine schattenhafte Präsenz neben den beiden Elben. Legolas spürte eine Welle des Unbehagens, als der Ringgeist seine Klinge zog und sie bedrohlich auf ihn richtete.
Bevor der tödliche Stich ausgeführt werden konnte, handelte Tauriel mit blitzschneller Entschlossenheit. Sie zog ihren Bogen und schoss einen Pfeil ab, der mit tödlicher Präzision auf den Ringgeist zuflog. Der Pfeil traf sein Ziel, und der Ringgeist zuckte vor Schmerz zusammen, während er seine Klinge fallen ließ und zurückfiel.
Der schrille Schrei des Ringgeistes durchdrang die Luft, und Legolas spürte eine schwache Erleichterung, als er die Auswirkungen des Angriffs auf den gefürchteten Feind sah. Doch gleichzeitig überflutete eine unerklärliche Schwäche seinen Körper, und er spürte, wie seine Kraft nachließ.
Tauriel ergriff die Gelegenheit und hielt Legolas von hinten fest, um ihn zu stützen, als seine Knie unter dem Druck seiner Schwäche zu wanken begannen. "Legolas, halt durch!", flüsterte sie ihm zu, ihre Stimme voller Sorge und Entschlossenheit. "Wir dürfen nicht aufgeben. Wir müssen weiterkämpfen."
Legolas presste die Zähne zusammen und zwang sich, seine Sinne zu sammeln, während er sich auf die Unterstützung seiner Verlobten verließ. Zusammen stellten sie sich dem Ringgeist entgegen, bereit, für ihr Leben und das Schicksal ihrer Welt zu kämpfen.
Als Legolas und Tauriel das kleine Dorf erreichten, wo sich die Soldaten von Thranduil niedergelassen hatten, wandte sich Legolas seinem treuen Pferd auf elbisch zu und befahl ihm, in den Trab zu gehen. "Gil-galad, critha," sagte er sanft, und das Pferd folgte seinem Befehl, während es elegant den Trab annahm.
Während Legolas den Trab seines Pferdes lenkte, erblickte er plötzlich die vertraute Gestalt eines Zauberers am Rande des Dorfes und wusste sofort, wer es war. Sein Herz hüpfte vor Freude, als er den Namen des Zauberers laut ausrief: "Gandalf!"
Gandalf wandte sich bei dem Klang seines Namens um und erblickte Thranduils Sohn, der mit seiner Verlobten auf seinem Pferd herantrabte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er Legolas erkannte, und er trat auf den Prinzen zu, umarmte ihn dann aber nicht. Stattdessen legte er sanft seine Hände auf die Schultern des jungen Elben.
"Legolas," begann Gandalf mit warmer Stimme, "ich erinnere mich an das letzte Mal, als ich dich gesehen habe. Du warst gerade einmal sechs Jahre alt und so sensibel für die Welt um dich herum. Wie die Zeit doch vergeht."
Legolas lächelte Gandalf dankbar an, die Erinnerungen an seine Kindheit und die Begegnungen mit dem weisen Zauberer flossen zurück. "Es ist gut, dich wiederzusehen, Gandalf," antwortete er, seine Stimme erfüllt von Respekt und Freude. "Was führt dich in diese Gegend?"
Gandalf antwortete ruhig auf Legolas' Frage und erklärte: "Ich habe von der wachsenden Bedrohung durch Sauron gehört und entschied mich, den Soldaten Thranduils beizutreten, um gegen diese dunkle Macht anzutreten."
Als Gandalf den Namen des Herrschers von Mordor aussprach, spürte Legolas erneut eine unheimliche Verbindung zu Sauron. Ein plötzlicher Anflug von Schwäche überkam ihn, und er zuckte zusammen, während er versuchte, sich gegen die Auswirkungen dieser Verbindung zu wehren.
Gandalf bemerkte sofort Legolas' Zustand und trat näher an den jungen Elben heran, seine Augen voller Besorgnis. "Legolas, was ist mit dir?" fragte er, seine Stimme voller Mitgefühl.
Legolas rang um Fassung, als er antwortete: "Es ist nichts, Gandalf. Nur eine vorübergehende Schwäche."
Doch Gandalf durchschaute die Wahrheit hinter Legolas' Zustand. Er wusste um die dunklen Pläne von Sauron und die Gefahr, die von ihm ausging. Wenn Legolas wirklich das Ziel des dunklen Herrschers war, musste er vor ihm geschützt werden. Aber je älter und stärker Legolas wurde, desto größer würde auch die Macht von Sauron werden.
Die Sorge um Thranduils einzigen Sohn lag schwer auf Gandalfs Schultern, und er wusste, dass er alles in seiner Macht Stehende tun musste, um Legolas vor dem Schicksal zu bewahren, das Sauron für ihn vorgesehen hatte.
Als Legolas und Tauriel sich am nächsten Tag darauf vorbereiteten, wieder aufzubrechen, wurde ihr Vorhaben jäh unterbrochen, als ein Bote des Königs zu ihnen trat. Der Bote verneigte sich respektvoll vor Legolas und sprach ihn höflich an: "Mein Herr, König Thranduil wünscht eure sofortige Rückkehr zum Palast."
Legolas seufzte innerlich, als er den Befehl hörte, doch er wusste, dass es keine Option war, ihn einfach zu ignorieren. Obwohl er es sich gewünscht hätte, seinen eigenen Weg zu gehen, musste er den Befehlen seines Vaters Folge leisten.
Dennoch zögerte Legolas einen Moment, bevor er antwortete. "Sagt meinem Vater, dass ich bald zurückkehren werde," sagte er ruhig, aber bestimmt. "Ich habe noch einige Angelegenheiten zu erledigen."
Der Bote verbeugte sich erneut und antwortete: "Verstanden, junger Herr. Ich werde eure Botschaft überbringen."
Als der Bote sich entfernte, konnte Legolas den unzufriedenen Ausdruck auf Tauriels Gesicht sehen. Sie wussten beide, dass Thranduil nicht erfreut sein würde, wenn Legolas seinen Befehl nicht sofort befolgte. Doch Legolas war entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen und seinen eigenen Pfad zu finden, selbst wenn es bedeutete, sich gegen die Wünsche seines Vaters zu stellen.
Der Bote eilte zurück zum Palast und fand König Thranduil, um ihm die Nachricht zu überbringen. "Mein König," begann der Bote zitternd, "Legolas weigert sich, sofort zurückzukehren. Er sagt, er habe noch Aufgaben außerhalb des Reiches zu erledigen."
Thranduils Miene verfinsterte sich, und seine Augen funkelten vor Zorn. "Was?!" rief er aus, seine Stimme gefährlich ruhig. "Er wagt es, meinen Befehlen zu widersprechen? Bringt ihn sofort hierher!"
Der Bote schluckte nervös und wagte es, dem König zu widersprechen. "Mein König, verzeiht mir, aber Legolas ist außerhalb des Reiches im Dienst als Krieger. Er tut, was er für richtig hält, um unser Volk zu schützen."
Thranduil schnaubte verächtlich. "Das ist keine Entschuldigung! Ich habe Legolas befohlen, im Palast zu bleiben, und er hat meine Befehle missachtet. Das dulde ich nicht!"
Der Bote senkte den Blick demütig. "Verstanden, mein König. Ich werde Legolas sofort zurückbringen."
Thranduil wandte sich abrupt ab und verließ den Raum, seine Gedanken von Zorn und Enttäuschung erfüllt. Legolas hatte seinen Befehlen ungehorsam gezeigt, und Thranduil war entschlossen, ihm klarzumachen, dass sein Wort Gesetz war und nicht gebrochen werden durfte.
Während sie den Fluss entlang ritten, spürten Legolas, Tauriel und Gandalf plötzlich die Präsenz von Gefahr. Zwei der neun Ringgeister tauchten plötzlich auf und griffen sie an. Legolas rief auf elbisch zu den Pferden und forderte sie auf, schneller zu laufen. "Lasto beth nîn, mellon!" rief er, seine Stimme durch den Wind getragen.
Die Pferde gehorchten sofort und beschleunigten ihren Galopp. Tauriel klammerte sich fester an Legolas' Oberkörper, während sie durch das Unterholz preschten. Die Nähe der Elbin ließ Legolas' Herz schneller schlagen, und für einen Moment lenkte sie ihn von der drohenden Gefahr ab.
Doch dann durchdrang ein schriller Schrei die Luft, und Legolas wurde von einer dunklen Vision überwältigt. Er verlor den Halt und stürzte vom Pferd. Sein Geist wurde von düsteren Bildern überschwemmt, und er kämpfte darum, sich aus der Umklammerung der Vision zu befreien.
Bevor die Ringgeister ihn ergreifen konnten, griff Gandalf ein. Mit einem mächtigen Zauber riss er Legolas aus seiner Vision und holte ihn zurück ins Hier und Jetzt. Legolas schüttelte den Kopf, um die letzten Spuren der Vision zu vertreiben, und richtete sich sofort auf.
Mit einem kühnen Sprung schwang Legolas sich wieder auf sein Pferd und zog seinen Bogen. "Wir müssen entkommen!" rief er entschlossen, seine Stimme von Entschlossenheit erfüllt. "Nach Westen, schnell!"
Gandalf nickte zustimmend und trieb sein eigenes Pferd vorwärts, während Tauriel und Legolas ihm folgten. Gemeinsam ritten sie weiter, dem ungewissen Schicksal entgegen, doch fest entschlossen, der Dunkelheit zu trotzen.
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