Kapitel 3) Zwerge

Mit 15 Jahren war Legolas mutiger und entschlossener als je zuvor, denn zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, dass er eine Zukunft vor sich hatte. In den vergangenen Jahren hatte er sich von einem schwachen und ängstlichen Jungen zu einem starken und mutigen jungen Mann entwickelt, der bereit war, sein Schicksal in die Hand zu nehmen.

Er widmete sich dem Bogenschießen und dem Schwertkampf mit einer Leidenschaft, die von seinem tiefen Verlangen nach Selbstverteidigung und Stärke angetrieben wurde. Doch bald musste er erkennen, dass die Kunst des Kämpfens viel schwieriger war, als es auf den ersten Blick schien.

"Du musst deinen Geist genauso scharf halten wie deine Waffe, Legolas", mahnte ihn sein Lehrmeister, ein erfahrener Krieger, der ihn in den Künsten des Kampfes unterwies. "Der Kampf ist nicht nur eine Frage der körperlichen Stärke, sondern auch der Geschicklichkeit und der Strategie."

Legolas nickte ernst und zog seinen Bogen straff, sein Blick konzentriert auf das Ziel gerichtet. Er spürte die Anspannung in seinen Muskeln, die Spannung des Bogens, und ließ den Pfeil los, der durch die Luft zischte und sein Ziel traf. Doch trotz seiner körperlichen Geschicklichkeit und seiner beeindruckenden Fähigkeiten wusste Legolas, dass der eigentliche Kampf nicht auf dem Schlachtfeld, sondern in seinem Inneren stattfand.

Im Laufe der Zeit lernte Legolas, seine Ängste und Zweifel zu überwinden, seine inneren Dämonen zu bezwingen und sich den Herausforderungen des Lebens mutig zu stellen. Er erkannte, dass das wahre Maß eines Kriegers nicht darin lag, wie viele Feinde er besiegen konnte, sondern darin, wie er mit seinen eigenen Schwächen umging und aus ihnen lernte.

Und so wuchs Legolas heran, stark und unerschrocken, bereit, sein Schicksal anzunehmen und für das zu kämpfen, was ihm wichtig war. Denn auch wenn sein Leben in der Vergangenheit immer wieder ein tragisches Ende gefunden hatte, wusste Legolas, dass er jetzt die Chance hatte, eine neue Geschichte zu schreiben, eine Geschichte von Mut, Tapferkeit und unerschütterlicher Entschlossenheit. Und er würde sie mit jedem Atemzug leben, den er nahm, und mit jedem Schlag seines Herzens, das stärker war als je zuvor.

Trotz seiner Tapferkeit und Entschlossenheit war Legolas nicht unbesiegbar. Im Laufe der Jahre des Trainings und der Abenteuer kehrte er immer wieder verwundet zurück, seine Kleidung befleckt von Blut und Schmutz, sein Körper geschunden von den Strapazen des Kampfes.

Es gab Zeiten, in denen Legolas nur knapp dem Tod entkam, als er gegen Feinde kämpfte, die größer und stärker waren als er. Sein Mut und seine Geschicklichkeit halfen ihm, zahllose Schlachten zu überstehen, aber selbst der tapferste Krieger war nicht immun gegen die Gefahren des Krieges.

Einmal, während einer besonders erbitterten Schlacht, wurde Legolas schwer verletzt und musste mit letzter Kraft zu seinem Vater zurückkehren. Sein Gesicht war bleich vor Schmerz, sein Atem flach und unregelmäßig, als er in die Arme seines Vaters sank, der ihn mit tränenden Augen empfing.

"Legolas, mein Sohn, was ist geschehen?" fragte Thranduil mit besorgter Stimme, als er die blutigen Wunden seines Sohnes sah. Seine Hände zitterten vor Angst, als er Legolas' verletzten Körper behutsam untersuchte, sein Herz schwer vor Sorge.

Legolas rang nach Luft, seine Stimme ein leises Flüstern. "Es war eine Falle, Vater", sagte er mit müden Augen. "Wir wurden überfallen, und ich... ich konnte nicht allen entkommen."

Tränen stiegen in Thranduils Augen, als er den Anblick seines verletzten Sohnes ertrug, der so tapfer gekämpft hatte und doch so schwer verwundet zurückkehrte. "Mein tapferer Junge", murmelte er, seine Stimme von Emotionen erstickt. "Du hast dein Bestes gegeben, Legolas. Du bist ein wahrer Krieger, und ich bin stolz auf dich."

Thranduil ließ Legolas von den besten Heilern des Reiches versorgen, ihre geschickten Hände führten unermüdlich die Kunst der Heilung aus, während Thranduil an Legolas' Bett wachte, seine Augen nie von seinem Sohn abwendend, bis er endlich aus dem Schlaf der Verletzten erwachte und zu ihm zurückkehrte.

Trotz seines starken Willens und seiner tapferen Taten begann Legolas' Gesundheit sich im Laufe der Jahrhunderte zunehmend zu verschlechtern. Mit jedem voranschreitenden Jahrhundert spürte er die Last seiner unendlichen Existenz immer schwerer auf seinen Schultern ruhen, seine Lebenskraft langsam schwinden.

Als Legolas schließlich das erstaunliche Alter von 2200 Jahren erreichte, wurde seine Zerbrechlichkeit immer offensichtlicher. Seine Bewegungen waren langsamer, seine Augen müde, und sein einst starker Körper war geschwächt von den Strapazen der Zeit.

Inmitten dieser düsteren Phase seines Lebens geschah etwas Unerwartetes: Eine Gruppe von Zwergen verirrte sich in den Düsterwald, und Legolas spürte sie persönlich mit seinen Leibwächtern auf. Die Beziehung zwischen Elben und Zwergen war seit den frühesten Tagen der Weltgesichte von Feindschaft geprägt, und Legolas empfing die ungebetenen Gäste daher alles andere als freundlich.

Mit kalter Entschlossenheit befahl er seinen Leibwächtern, die Zwerge zu entwaffnen, und beobachtete misstrauisch, wie sie gehorchten. Doch als seine Augen über die gefangenen Zwerge wanderten, fiel sein Blick auf etwas Unerwartetes: In der Hand des Zwergenkönigs glänzte eine vertraute Klinge - die verlorene Klinge seines Vaters.

Ein Funke der Erinnerung flackerte in Legolas' Geist auf, als er die Klinge erkannte, und eine Welle der Emotionen überwältigte ihn. Doch bevor er etwas sagen konnte, fiel sein Blick auf eine Nische, in der ein Bild eines jungen Zwergen hing. Er wandte sich an den Zwerg, der stolz neben ihm stand, und fragte mit einem spöttischen Unterton: "Wer ist diese hässliche Gestalt?"

Der Zwerg, der den Blick seines Sohnes verteidigte, antwortete mit Trotz in der Stimme: "Das ist mein Sohn Gimli, der stolze Erbe meines Clans und ein tapferer Krieger."

Legolas verzog angewidert das Gesicht und schnaubte verächtlich. "Ein Zwerg als Stolz deiner Linie?" spottete er. "Wie armselig." Mit einer schnellen Bewegung warf er die Nische weg, als würde er die Erinnerung an den jungen Zwergen aus seinem Geist verbannen wollen.

Doch hinter seiner kühlen Fassade brodelte eine Mischung aus Schmerz, Wut und Verzweiflung über das Schicksal seines Volkes und seines eigenen Lebens. Während er den Blick auf die gefangenen Zwerge richtete, wusste Legolas, dass die Zeit gegen ihn arbeitete, und dass sein Schicksal ihm keine Wahl ließ, als tapfer voranzuschreiten, auch wenn seine Kräfte schwanden und sein Herz schwer wurde von der Last der Vergangenheit.

Legolas führte die gefangenen Zwerge durch die majestätischen Hallen des Düsterwaldes, bis sie schließlich den Thronsaal erreichten, wo Thranduil, der König der Waldelben, ruhig und gelassen auf seinem Thron saß und das Leben um ihn herum genoss.

Die Stimmung im Thronsaal verfinsterte sich, als Legolas mit den gefangenen Zwergen eintrat. Thranduil hob eine Augenbraue in überraschter Verwunderung, als er seinen Sohn und die ungebetenen Gäste betrachtete. "Legolas, mein Sohn, was ist das für ein Aufstand?" fragte er mit strenger Stimme.

Legolas trat vor und überreichte seinem Vater die verlorene Klinge, die er unter den Zwergen gefunden hatte. Thranduil nahm die Klinge in die Hand und betrachtete sie sorgfältig, sein Gesichtsausdruck kühl und unnachgiebig. Er spürte die abgenutzte Klinge zwischen seinen Fingern und runzelte die Stirn, als er bemerkte, wie stark sie abgenutzt war.

"Diese Klinge war einst ein Symbol unserer Macht und Stärke", sagte er mit einem Anflug von Traurigkeit in seiner Stimme. "Doch die Zwerge haben sie verwendet und missbraucht, bis sie kaum mehr als ein Schatten ihrer selbst ist."

Die Zwerge senkten beschämt die Köpfe, während Legolas mit finsterem Blick auf sie hinabschaute. "Ihr habt die Klinge meines Vaters entweiht und entehrt", sagte er mit kalter Entschlossenheit. "Und dafür werdet ihr bezahlen."

Thranduil nickte zustimmend und wandte sich dann an seine Wachen. "Bringt sie in den Kerker", befahl er mit autoritärer Stimme. "Sie sollen über ihre Taten nachdenken, bevor sie weitere Schritte unternehmen."

Die Wachen gehorchten und führten die gefangenen Zwerge aus dem Thronsaal, während Thranduil und Legolas zurückblieben, ihr Blick auf die abgenutzte Klinge gerichtet, ein stummer Zeuge der Vergangenheit und der unüberwindbaren Feindschaft zwischen Elben und Zwergen. Und während der Düsterwald in Stille verharrte, konnte niemand ahnen, dass dies erst der Anfang eines Abenteuers war, das das Schicksal der Welt für immer verändern würde.

Thranduil betrachtete die abgenutzte Klinge seines Vaters mit einem Ausdruck der Entschlossenheit. "Lasst meine Klinge wieder scharf machen", befahl er seinen Dienern. "Sie wird ihre frühere Pracht wiedererlangen, so wie auch unser Reich seine Größe zurückgewinnen wird."

Währenddessen wandte er sich an seinen zunehmend schwächer werdenden Sohn Legolas. "Legolas, mein Sohn, ich vertraue dir die Bewachung der Zwerge über Nacht an", sagte er mit ernster Miene. "Lass keinen von ihnen entkommen, sonst wird dies deine letzte Aufgabe sein."

Legolas nickte gehorsam und machte sich auf den Weg zu den Zellen, seine müden Augen jedoch von einem Hauch der Entschlossenheit erfüllt. Als er die Zellen erreichte, spürte er die Blicke der gefangenen Zwerge auf sich ruhen, und er wusste, dass er ihre Verachtung und ihren Spott ertragen musste.

Doch als einer der Zwerge seine Verlobte, Tauriel, anbaggerte, zuckte Legolas aus. Seine Augen funkelten vor Zorn, als er den Zwerg eiskalt warnte: "Wenn du es wagst, noch einmal Hand an meine Verlobte zu legen, werde ich dich persönlich zur Strecke bringen."

Er wandte sich ab und ging zu Tauriel, die ruhig in einer Ecke der Zelle schlief. "Fürchte dich nicht, meine Liebe", flüsterte er ihr sanft zu. "Ich werde über dich wachen."

Tauriel lächelte dankbar und schlief ruhig ein, während Legolas mit aufkommender Müdigkeit die Zwerge bewachte. Seine Augen brannten vor Erschöpfung, doch er wusste, dass er nicht einschlafen durfte, sonst würde sein Vater ihn schlagen.

Die Zwerge nutzten die Müdigkeit des Prinzen aus und verspotteten ihn unerbittlich. "Sieht so aus, als sei der Elbenprinz nicht an so lange Nächte gewohnt", lachten sie höhnisch.

Legolas ignorierte ihre Spötteleien und biss die Zähne zusammen, während er tapfer die Wache hielt, sein Herz schwer vor Erschöpfung, aber fest entschlossen, seine Pflicht zu erfüllen und seine Verlobte zu beschützen, koste es, was es wolle.

Legolas kämpfte tapfer gegen den Sog des Schlafes an, seine Augenlider schwer wie Blei. Jeder Atemzug fühlte sich an, als würde er ihn noch tiefer in die Dunkelheit ziehen, doch er weigerte sich, nachzugeben. Doch schließlich, als die Müdigkeit übermächtig wurde und seine Augen schwer wurden, wusste er, dass er nicht länger widerstehen konnte.

Zögernd griff er nach einer kleinen Tablette, die er für diesen Notfall aufbewahrt hatte. Es war nicht seine bevorzugte Methode, wach zu bleiben, aber er hatte keine andere Wahl. Mit einem seufzenden Atemzug schluckte er die Pille und hoffte, dass sie schnell wirkte.

Die Zwerge bemerkten sofort Legolas' Schwäche und nutzten sie gnadenlos aus. Sie spotteten über ihn und versuchten, ihn mit ihren bissigen Bemerkungen weiter zu schwächen. "Schaut nur, wie der Elbenprinz auf Tabletten angewiesen ist, um wach zu bleiben", lachten sie höhnisch. "Ein wahrer Krieger hätte solche Hilfsmittel nicht nötig."

Legolas biss die Zähne zusammen und ignorierte ihre Sticheleien, seine Hände fest um sein Schwert gekrampft, bereit, sich zu verteidigen, sollte es notwendig sein. Doch tief in seinem Herzen wusste er, dass er sich nicht ewig gegen die Müdigkeit würde wehren können, und dass die Nacht noch lange dauern würde, bevor er endlich Ruhe finden konnte.

Legolas sehnte sich nach Ruhe und Schlaf, als er endlich von seiner Wache abgelöst wurde und zurück in den Palast eilte. Doch noch bevor er die Gelegenheit hatte, sich auszuruhen, wurde er bereits zu Thranduils Gemächern gerufen.

Sein Herz sank schwer, als er den Befehl seines Vaters vernahm. "Legolas, mein Sohn, du musst dich für ein wichtiges Treffen mit einem hoch angesehenen Adeligen vorbereiten", sagte Thranduil mit strenger Stimme. "Es ist von höchster Bedeutung, dass du einen guten Eindruck machst."

Legolas seufzte resigniert und kämpfte gegen die aufkommende Müdigkeit an, die wie eine bleierne Last auf seinen Schultern lag. Sein Körper schrie nach Ruhe, nach Schlaf, aber er wusste, dass er seinem Vater gehorchen musste, koste es, was es wolle.

Mit schweren Schritten machte er sich auf den Weg zu Thranduils Gemächern und versuchte, sich auf das Treffen vorzubereiten, obwohl seine Augenlider schwer wie Blei waren und sein Geist träge und benebelt. Doch selbst seine beste Anstrengung konnte nicht verhindern, dass er kurz vor dem Treffen vor Erschöpfung einschlief, sein Kopf schwer auf seinen Händen ruhend.

Thranduil sah seinen schlafenden Sohn mit wachsender Verärgerung an und konnte seinen Ärger nicht länger zurückhalten. Mit einer schnellen Bewegung erhob er die Hand und ließ sie mit einer schallenden Ohrfeige auf Legolas' Gesicht niedersausen.

"Legolas, wie wagst du es, in meiner Gegenwart einzuschlafen?" donnerte er mit wütender Stimme. "Dies ist eine Beleidigung für mich und eine Schande für unser Haus! Steh auf und erweise dem Adeligen den gebührenden Respekt, bevor ich dich noch härter bestrafe!"

Legolas schreckte aus seinem Schlaf hoch, sein Gesicht brannte vor Scham und Schmerz, doch er zwang sich, aufzustehen und sich seinem Schicksal zu stellen, obwohl sein Herz schwer und sein Geist trüb waren von der Last der Erschöpfung. Aber selbst in diesem Moment wusste er, dass er seinem Vater gehorchen musste, koste es, was es wolle, und dass er keine Ruhe finden würde, bis er seine Pflicht erfüllt hatte, so wie es sich für einen Prinzen des Düsterwaldes gehörte.

Trotz der Müdigkeit und der Schmerzen, die noch von der Ohrfeige seines Vaters brannten, empfing Legolas den hoch angesehenen Adeligen mit einer Haltung und einem Anstand, die selbst Thranduil überraschten.

Seine Augen, obwohl schwer von der Erschöpfung, strahlten dennoch eine tiefe Entschlossenheit aus, während sein Rückgrat gerade und sein Blick fest war. Er sprach mit einer ruhigen Stimme, die von Selbstbewusstsein und Respekt zeugte, und seine Manieren waren tadellos, als er den Adeligen durch die prächtigen Hallen des Palastes führte.

Der Adelige, beeindruckt von Legolas' Auftreten und seinem Wissen über die Angelegenheiten des Reiches, lobte den jungen Prinzen ausdrücklich vor Thranduil. "Euer Sohn ist ein bemerkenswerter junger Mann, König Thranduil", sagte er mit Anerkennung in seiner Stimme. "Er hat nicht nur ein tiefes Verständnis für die Belange seines Volkes, sondern auch eine außergewöhnliche Fähigkeit, sich in schwierigen Situationen zu behaupten. Ihr könnt stolz auf ihn sein."

Thranduil, der überrascht über das Lob war, nickte zustimmend und versuchte, seine Gefühle der Überraschung und des Stolzes zu verbergen. "Ja, mein Sohn hat sich als würdiger Vertreter unseres Hauses erwiesen", antwortete er mit einer gewissen Hochachtung in seiner Stimme.

Legolas, der die Anerkennung seines Vaters und des Adeligen hörte, fühlte eine Mischung aus Stolz und Erleichterung in seinem Herzen. Trotz der Strapazen und Herausforderungen der vergangenen Tage wusste er, dass er seine Pflicht erfüllt hatte und seinem Vater gezeigt hatte, dass er mehr war als nur ein müder und erschöpfter Prinz.

Und so stand er dort, inmitten der prächtigen Hallen des Palastes, sein Geist geschwächt von der Erschöpfung, aber sein Herz stärker denn je, bereit, sich den Herausforderungen des Lebens mit unerschütterlicher Entschlossenheit zu stellen.

Legolas schlief endlich tief und fest, nachdem er die Anstrengungen des Tages und die unruhige Nacht hinter sich gelassen hatte. Doch sein Frieden wurde abrupt durch einen schrillen Alarmruf gestört, der durch den Palast hallte und ihn aus seinem Schlaf riss.

Mit einem ruckartigen Aufschrecken sprang er aus dem Bett, sein Herz pochend vor Aufregung, als er die Nachricht vernahm: Die Zwerge waren entkommen, und der Düsterwald war in Aufruhr.

In einem Moment der Panik und des Chaos eilte Legolas durch die Korridore des Palastes, seine Gedanken wirbelnd und sein Herz schwer vor Sorge. Er wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte, wenn er die Zwerge wieder einfangen und die Sicherheit des Reiches gewährleisten wollte.

Als er schließlich die Stelle erreichte, an der die Fässer gefunden worden waren, durch die die Zwerge entkommen waren, spürte er einen Stich der Verzweiflung in seinem Herzen. Die Zwerge waren geschickt und listig, und sie hatten die Gunst der Nacht genutzt, um sich ihren Weg in die Freiheit zu bahnen.

Legolas wandte sich an die Wachen, die um ihn herum versammelt waren, und gab klare Anweisungen. "Wir müssen die Zwerge finden und sie wieder einfangen, bevor sie Schaden anrichten können", sagte er mit ernster Miene. "Teilt euch auf und durchsucht den Düsterwald nach ihnen. Wir dürfen keine Mühe scheuen, um die Sicherheit unseres Reiches zu gewährleisten."

Die Wachen nickten gehorsam und machten sich sofort auf den Weg, um ihre Befehle auszuführen, während Legolas mit einem entschlossenen Blick in die Nacht starrte, fest entschlossen, die Zwerge zu finden und die Ruhe und Ordnung im Düsterwald wiederherzustellen, koste es, was es wolle.

Legolas erreichte den Fluss rechtzeitig, um die fliehenden Zwerge zu entdecken, doch bevor er handeln konnte, brach plötzlich Chaos aus. Orks tauchten aus dem Dickicht auf und stürzten sich mit wildem Geschrei auf die Zwerge. Legolas zog sofort seinen Bogen und spannte ihn, bereit, sich den Angreifern entgegenzustellen.

Doch bevor er einen Pfeil abschießen konnte, spürte er einen plötzlichen Angriff von hinten. Ein Ork, der sich lautlos genähert hatte, griff ihn an und drückte ihn gegen den nächsten Baum. Legolas kämpfte verzweifelt um seine Freiheit, als plötzlich eine vertraute Stimme durch die Luft schnitt.

"Tauriel!", rief Legolas erleichtert, als er seine Verlobte aus den Augenwinkeln sah. Mit einem geschickten Schnitt ihrer Klinge tötete sie den angreifenden Ork und eilte dann zu Legolas' Seite.

"Legolas, mein Geliebter, bist du verletzt?" fragte Tauriel besorgt, als sie ihn umarmte und prüfend ihre Hände über seinen Körper gleiten ließ.

Legolas schüttelte den Kopf und umarmte sie fest. "Danke, dass du gekommen bist, um mich zu retten", sagte er mit einem Hauch von Erleichterung in seiner Stimme.

Doch bevor sie sich lange umarmen konnten, brachen erneut Orks aus dem Dickicht hervor und griffen sie an. Legolas zog seinen Bogen und schoss mit tödlicher Präzision auf die Angreifer, während Tauriel mit ihrer Klinge kämpfte.

Als die Schlacht tobte, hörte Legolas plötzlich die Stimme eines der Orks, der einen grausamen Befehl ausstieß. "Tötet die Elbin, aber lasst den Prinzen am Leben!"

Ein eisiger Schauer lief Legolas den Rücken hinunter, als er realisierte, dass Tauriel in tödlicher Gefahr war. Mit einem lautlosen Gebet spannte er seinen Bogen erneut und schoss mit tödlicher Präzision auf die Angreifer, während er gleichzeitig versuchte, zu Tauriels Seite zu gelangen.

Doch bevor er sie erreichen konnte, wurde er plötzlich von einem der größeren Orks gepackt und gegen einen Baum gedrückt. Der Ork drückte seine kräftigen Finger um Legolas' Kehle und begann, ihn zu würgen, während Legolas verzweifelt nach Luft rang.

In diesem Moment, eingeklemmt zwischen Leben und Tod, wurde Legolas von einer schrecklichen Erinnerung überwältigt. Die Erinnerung an sein drittes Leben als Luke, als er ebenfalls erwürgt worden war, drängte sich in sein Bewusstsein und löste eine Welle der Panik und der Verzweiflung in seinem Inneren aus.

Doch trotz seiner Angst und seiner Qualen kämpfte Legolas tapfer weiter, sein Geist fest entschlossen, sich dem Schicksal zu stellen, koste es, was es wolle. Denn tief in seinem Herzen wusste er, dass er nicht so leicht aufgeben würde und dass er für das Überleben seiner Geliebten und seines Reiches bis zum letzten Atemzug kämpfen würde.

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