Kapitel 11) Die Wahrheit
Gimli's Kommentar traf Legolas hart, und er spürte, wie sich die Wut in ihm aufbaute. Die Bemerkung über seinen Vater traf einen wunden Punkt, den er lieber vermieden hätte. "Pass auf, Zwerg", knurrte er finster. "Ich lasse nicht zu, dass du meinen Vater beleidigst."
Aragorn, der die Spannung in der Luft spürte, versuchte die Situation zu entschärfen. "Ruhig, Legolas", sagte er beschwichtigend. "Lass uns nicht in Streit geraten. Wir haben bereits genug Probleme."
Doch Legolas war bereits aufgebracht, und Gimli schien nicht bereit zu sein, das Thema fallen zu lassen. "Warum bist du immer so schnell dabei, die Waffen zu ziehen?", fuhr Gimli fort. "Vielleicht liegt es daran, dass dein Vater dich genauso behandelt hat. Wie Vater, so Sohn."
Legolas' Blick verdunkelte sich, und er ballte die Fäuste vor Wut. "Das reicht, Gimli!", knurrte er bedrohlich. "Du kennst mich nicht und weißt nichts über meine Familie. Halte deinen Mund, wenn du nichts Sinnvolles beizutragen hast."
Gimli schien unbeirrt zu sein und provozierte weiter. Doch bevor die Situation eskalieren konnte, griff Aragorn ein. "Genug!", rief er energisch. "Wir haben wichtige Dinge zu besprechen und keine Zeit für Streitigkeiten. Legolas, warum reagiert Thranduil so heftig auf das Thema deiner Mutter?"
Die Erwähnung seiner Mutter brachte Legolas fast dazu, die Kontrolle zu verlieren. Die Erinnerungen an sie waren schmerzhaft und verwirrend, und er hatte Mühe, seine Emotionen zu kontrollieren. "Das geht dich nichts an, Aragorn", antwortete er schroff, seine Stimme brüchig vor unterdrückter Trauer.
Legolas spürte, wie sich eine dunkle Präsenz in seinem Geist regte, und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Stimme von Sauron flüsterte verlockende Versuchungen und finstere Gedanken in sein Inneres. "Legolas, mein Diener", hauchte die verführerische Stimme. "Du bist stark, stärker als du denkst. Lass die Wut zu, lass sie dich beherrschen."
Legolas rang mit sich selbst, sein Geist ein Schlachtfeld zwischen Licht und Dunkelheit. "Nein!", brüllte er innerlich, seine Gedanken eine Mauer des Widerstands gegen die dunklen Verlockungen. "Ich werde nicht zulassen, dass du mich kontrollierst. Ich bin kein Diener der Finsternis!"
Aragorn und Gimli sahen besorgt zu Legolas hinüber, als sie seine Veränderung bemerkten. "Legolas, was ist los?", fragte Aragorn besorgt, als er die Anspannung in Legolas' Zügen sah.
Legolas kämpfte mit sich selbst, seine Augen wild vor innerem Kampf. "Es ist nichts", murmelte er schließlich, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. "Nur ... ein innerer Konflikt."
Gimli runzelte die Stirn, seine Miene besorgt. "Ein innerer Konflikt? Was meinst du damit?"
Legolas atmete tief durch, seine Augen wieder klarer, als er sich gegen die düsteren Einflüsse wehrte. "Es ist nichts, worüber ihr euch Sorgen machen müsst", sagte er schließlich, seine Stimme fest und entschlossen. "Lasst uns weitergehen. Wir haben eine Mission zu erfüllen, und ich lasse nicht zu, dass irgendwelche dunklen Mächte uns davon abhalten."
Legolas spürte immer noch den Nachhall des inneren Kampfes, als Aragorn und Gimli beharrlich nach Antworten suchten. "Legolas, wir sind deine Freunde", betonte Aragorn einfühlsam. "Wenn etwas dich belastet, kannst du es uns ruhig sagen."
Legolas rang mit sich selbst, sein Blick unruhig zwischen Aragorn und Gimli hin und her. "Es ist ... kompliziert", murmelte er schließlich, seine Stimme von einem Hauch Verzweiflung durchzogen. "Ich ... es ist schwer zu erklären."
Gimli runzelte die Stirn, sein skeptischer Blick auf Legolas gerichtet. "Ein Elb mit einem Wutausbruch?", wiederholte er ungläubig. "Das klingt, als wäre da mehr im Gange, als du zugeben willst."
Legolas spürte den Druck der Fragen und entschied sich schließlich, ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen. Er atmete tief ein und aus, sammelte seine Gedanken und wandte sich dann an Aragorn und Gimli. "Folgt mir", sagte er ruhig, seine Stimme entschlossen. "Ich werde euch etwas zeigen."
Die beiden folgten Legolas, als er sie zu einem abgelegenen Grab führte, das von einer schlichten Eleganz umgeben war. Auf dem Grab lag ein Bild einer atemberaubend schönen Elbenkönigin, ihr Antlitz von zeitloser Anmut geprägt.
Aragorn und Gimli waren sprachlos, als sie das Grab und das Bild betrachteten, und Legolas' Geschichte nahm langsam Gestalt an. Legolas pflückte eine zarte Kirschblüte von einem nahen Baum und legte sie behutsam auf das Grab. "Das war meine Mutter", sagte er leise, seine Stimme voller Trauer und Respekt.
Gimli starrte fassungslos auf das Bild der Elbenkönigin. "Du ... von solcher Schönheit?", murmelte er ungläubig. "Es ist schwer zu glauben."
Legolas lächelte traurig. "Sie starb kurz nach meiner Geburt", erklärte er leise, seine Augen voller Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit. "Ich habe sie nie kennengelernt, aber ich trage sie immer in meinem Herzen."
Die Stille umhüllte sie, während sie gemeinsam dem Gedenken an Legolas' Mutter Raum gaben.
Legolas fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, seine persönliche Geschichte preiszugeben, aber er spürte, dass er seinen Freunden vertrauen konnte. "Mein Vater hat mich großgezogen", begann er zögernd. "Er hat mir viel beigebracht, aber nicht alles."
Gimli nickte verständnisvoll, obwohl ein Hauch von Sarkasmus in seinem Ton lag. "Deshalb bist du so schnell mit der Waffe, hm?", bemerkte er spöttisch. "Dein Vater hat dich sicher gut darauf vorbereitet, dich gegen alles zu verteidigen."
Legolas seufzte und verdrehte die Augen. "Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun", entgegnete er gereizt. "Mein Vater hat mich gelehrt, zu kämpfen, aber er hat mich auch gelehrt, meine Wut zu kontrollieren."
Aragorn, der die Spannung zwischen seinen Freunden spürte, beschloss einzugreifen. "Legolas, Gimli hat vielleicht nicht recht, aber er hat auch nicht ganz Unrecht", sagte er ruhig. "Du neigst manchmal dazu, schnell zur Waffe zu greifen. Vielleicht ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, warum das so ist."
Legolas seufzte erneut, seine Schultern gesenkt unter dem Gewicht der Gedanken. "Vielleicht hast du recht, Aragorn", murmelte er nachdenklich. "Vielleicht ist es an der Zeit, über ein paar Dinge nachzudenken."
Legolas' Gedanken wirbelten durcheinander, während er schweigend neben Aragorn und Gimli herging. Die Last seiner Vergangenheit und die Bürde seiner unsterblichen Existenz drückten schwer auf ihn. Doch die Angst vor der Reaktion seiner Freunde hielt ihn davon ab, seine Geheimnisse preiszugeben.
Aragorn bemerkte die ungewöhnliche Stille seines Freundes und legte ihm besorgt eine Hand auf die Schulter. "Ist alles in Ordnung, Legolas?", fragte er mitfühlend.
Legolas zögerte einen Moment, bevor er antwortete. "Ja, alles ist in Ordnung", log er und zwang sich zu einem schwachen Lächeln. "Ich bin nur etwas nachdenklich."
Gimli, der die Anspannung spürte, rief aus: "Nachdenklich? Das ist kein Elb, den ich kenne! Normalerweise plappert er den ganzen Tag über seine Heimat und wie großartig die Elben sind."
Legolas seufzte leise. "Manchmal gibt es Dinge, über die selbst ein Elb schweigen muss", murmelte er mehr zu sich selbst als zu seinen Gefährten.
Aragorn und Gimli tauschten einen besorgten Blick aus, doch sie entschieden sich, Legolas in Ruhe zu lassen. Sie wussten, dass er seine Gründe hatte, seine Gedanken für sich zu behalten, und sie würden ihn nicht zwingen, mehr zu erzählen, als er bereit war preiszugeben.
Legolas rang nach Atem, als er sich aus dem Albtraum quälte, der ihn gefangen hielt. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht, und sein Herz hämmerte gegen seine Brust, als ob es sich befreien wollte.
Der laute Schrei durchdrang die Stille der Nacht und ließ Aragorn und Gimli sofort aufschrecken. Gimli sprang auf und griff nach seiner Axt, bereit für einen Angriff. "Was ist los?", brummte er besorgt.
Aragorn, der ebenfalls aus dem Schlaf gerissen wurde, sah Legolas mit besorgten Augen an. "Legolas, was ist passiert?", fragte er und setzte sich neben seinen Freund.
Legolas versuchte, seine rasenden Gedanken zu beruhigen, während er sich von seinem Albtraum erholte. "Es war nur ein Albtraum", flüsterte er mit zitternder Stimme. "Nichts weiter."
Gimli schnaubte ungeduldig. "Ein Albtraum? Das hat dich so erschreckt, dass du uns fast aus dem Schlaf gerissen hast? Was für eine alberne Schwäche ist das für ein Elb!"
Aragorn legte beschwichtigend eine Hand auf Gimplis Arm und wandte sich dann wieder an Legolas. "Vielleicht solltest du versuchen, an etwas Schönes zu denken, um dich zu beruhigen", schlug er vor. "Konzentriere dich auf die schönen Erinnerungen an deine Heimat, die Sonnenuntergänge in den Wäldern von Lothlórien oder die Lieder der Vögel in den Wipfeln der Bäume."
Legolas nickte dankbar für den Rat seines Freundes, obwohl er wusste, dass es nicht einfach sein würde, die düsteren Bilder seines Albtraums zu vertreiben. Aber er würde es versuchen, um sich selbst und seine Gefährten vor weiteren nächtlichen Störungen zu bewahren.
Legolas' Schlaf war von düsteren Gedanken und düsteren Träumen geplagt. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, überfluteten ihn Erinnerungen an vergangene Leben, an Tragödien und Verluste, die er erlebt hatte. Die Last seiner Geschichte lastete schwer auf seinen Schultern, und er konnte nie ganz von ihr befreit sein.
Als er erneut die Augen schloss, versuchte er verzweifelt, Ruhe zu finden, doch sein Geist war ein stürmisches Meer von Erinnerungen und Schmerzen. Die Schatten seiner vergangenen Leben verfolgten ihn bis in seine Träume, wo sie sich in Albträumen manifestierten, die ihn in die Tiefe seiner eigenen Verzweiflung zogen.
Ein lauter Schrei entwich seinen Lippen, als er aus einem besonders beunruhigenden Traum aufschreckte. Sein Herz raste, und er war schweißgebadet, als er sich aufsetzte und sich umsah, um sicherzustellen, dass alles nur ein Traum war.
"Legolas, geht es dir gut?", fragte Aragorn besorgt und richtete sich ebenfalls auf. "Was ist passiert?"
Legolas schluckte schwer und versuchte, seine zitternde Stimme zu beruhigen. "Es ist nichts, nur ein weiterer Albtraum", murmelte er, doch seine Worte klangen hohl und leer.
Gimli schnaubte skeptisch. "Nur ein weiterer Albtraum? Das ist der dritte in dieser Nacht! Vielleicht solltest du aufhören zu schlafen, wenn du so viele Alpträume hast."
Als Legolas' Körper vor Erschöpfung nachgab und er zusammenbrach, versuchte Gimli, seine eigene Unruhe zu unterdrücken. Er war sich bewusst, dass die Beziehung zwischen Zwergen und Elben von Natur aus gespannt war, aber er hatte gehofft, dass die gemeinsamen Abenteuer sie näher zusammenbringen würden.
Aragorn erwachte aus seinem Schlaf, als er Legolas' Aufschrei hörte, und sprang sofort auf, um seinem Freund zu helfen. "Legolas, was ist los?", fragte er besorgt und kniete neben ihm nieder.
Legolas kämpfte mit dem Bewusstsein, seine Augen schwer von Müdigkeit und Angst. "Es ... es ist nichts", murmelte er schwach, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Aragorn runzelte die Stirn, als er Legolas' blasses Gesicht sah und den Schweiß, der seine Stirn bedeckte. "Das sieht aber nicht nach 'nichts' aus", bemerkte er besorgt. "Du bist bleich wie der Tod. Gib mir deine Hand."
Legolas reichte ihm zögernd seine Hand, und Aragorn fühlte seine kalte Berührung. "Du hast Fieber", stellte er fest und wandte sich an Gimli. "Wir müssen ihn so schnell wie möglich behandeln. Hilf mir, ihn aufzurichten."
Gimli nickte und half Aragorn, Legolas vorsichtig aufzurichten und ihn zu stützen, als sie ihn ins Freie brachten. Die kühle Nachtluft streichelte Legolas' blasses Gesicht, als er langsam wieder zu sich kam.
"Legolas, kannst du uns sagen, was passiert ist?", fragte Aragorn sanft, während er Legolas' Stirn fühlte und nach Anzeichen von Krankheit suchte.
Legolas kämpfte mit seiner eigenen Verwirrung und Erschöpfung, als er versuchte, die Worte zu finden, um seine Gedanken auszudrücken. "Es ... es war ein Albtraum", flüsterte er schließlich, seine Stimme brüchig vor Angst und Verzweiflung.
Aragorn legte beruhigend eine Hand auf Legolas' Schulter. "Albträume können sehr beunruhigend sein, aber du bist sicher hier bei uns", versicherte er ihm sanft. "Wir werden dich nicht allein lassen."
Gimli stand schweigend neben ihnen, seine Miene besorgt, während er Legolas betrachtete. "Vielleicht solltest du nicht mehr schlafen, bis wir wissen, was los ist", schlug er vor, seine Stimme rau vor Sorge.
Legolas nickte schwach, seine Augen schwer vor Erschöpfung. "Vielleicht hast du recht, Gimli", murmelte er und ließ sich von Aragorn und Gimli zurück ins Lager führen.
Die Nacht verging langsam, während Legolas in einem unruhigen Schlaf gefangen war, seine Gedanken von dunklen Träumen geplagt. Aragorn und Gimli wachten wachsam über ihn, bereit, ihm in jeder Weise zu helfen, die sie konnten.
Als die ersten zarten Strahlen der Morgendämmerung den Horizont erhellten, lag Legolas immer noch in einem erschöpften Schlaf. Aragorn und Gimli saßen wachsam neben ihm, ihre Gedanken bei ihrem Freund und den dunklen Schatten, die ihn heimsuchten.
Die Sonne stieg höher am Himmel empor, und langsam erwachte Legolas aus seinem Schlaf. Seine Augen öffneten sich langsam, und er sah sich um, verwirrt von seiner Umgebung.
"Legolas, wie fühlst du dich?", fragte Aragorn sanft, als er seinen Freund ansah.
Legolas seufzte leise und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. "Ich ... ich weiß es nicht", antwortete er schließlich, seine Stimme brüchig vor Erschöpfung. "Es tut mir leid, dass ich euch alle in der Nacht gestört habe."
Gimli schnaubte skeptisch. "Störung? Das war mehr als nur eine kleine Störung, Elb", sagte er grimmig. "Du hast uns fast aus dem Schlaf gerissen."
Legolas senkte den Blick, seine Augen voller Scham. "Es tut mir leid", murmelte er leise. "Ich wollte nicht ..."
Aragorn legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Es ist in Ordnung, Legolas", sagte er sanft. "Wir sind hier, um dir zu helfen, egal was passiert."
Legolas nickte dankbar, seine Augen voller Dankbarkeit für die Unterstützung seiner Freunde. "Danke", flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch.
Die drei Freunde saßen schweigend beisammen, ihre Gedanken bei den Herausforderungen, die vor ihnen lagen, und der unerschütterlichen Bindung, die sie zusammenhielt. Inmitten der Dunkelheit und Unsicherheit der Welt fanden sie Trost und Stärke in der Gemeinschaft, die sie teilten.
Die Stimmung am Lagerfeuer war gedrückt, als Aragorn und Gimli besorgt über Legolas' Zustand wachten. Trotz ihrer besten Bemühungen schien sein Fieber unaufhaltsam zu sein und seine Kräfte zu rauben.
"Was sollen wir tun, Aragorn?", fragte Gimli besorgt, als er Legolas' blasses Gesicht betrachtete. "Wir können ihn nicht einfach hier liegen lassen und zusehen, wie er schwächer wird."
Aragorn seufzte und schüttelte den Kopf, seine Stirn in Falten gelegt vor Sorge. "Ich weiß es nicht, Gimli", antwortete er leise. "Wir haben alles versucht, was wir können, aber sein Fieber scheint sich nicht zu bessern. Es ist, als ob eine unsichtbare Macht ihn langsam verschlingt."
Gimli knurrte vor Frustration. "Verfluchter Mist! Wir können ihn doch nicht einfach aufgeben", knurrte er und ballte die Fäuste vor Wut. "Es muss doch irgendetwas geben, was wir tun können!"
Aragorn legte beruhigend eine Hand auf Gimplis Schulter. "Wir werden ihn nicht aufgeben, Gimli", versicherte er ihm ruhig. "Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um ihm zu helfen. Aber wir müssen auch realistisch sein. Es gibt Grenzen dessen, was selbst wir tun können."
Gimli schnaubte skeptisch. "Und was ist mit den Elben? Gibt es keine Heilkunst in ihren Landen, die ihm helfen könnte?"
Aragorn seufzte und schüttelte den Kopf. "Selbst wenn es Heilkunde gäbe, die Legolas helfen könnte, sind wir zu weit von den Elbenlanden entfernt, um rechtzeitig Hilfe zu bekommen", erklärte er bedauernd. "Wir sind auf uns allein gestellt."
Die beiden Freunde saßen schweigend beisammen, ihre Gedanken bei ihrem kranken Freund und der Ungewissheit über seine Zukunft. Die Dunkelheit der Nacht umhüllte sie, während sie verzweifelt nach einem Ausweg aus ihrer ausweglosen Lage suchten.
Plötzlich, aus dem Nichts, erschien eine Gestalt am Rande des Lagers, ihr Gesicht von einem Schleier der Dunkelheit verborgen. Aragorn und Gimli sprangen auf, bereit für einen Angriff, als die Gestalt sich ihnen näherte.
"Fürchtet euch nicht, Freunde", erklang eine sanfte Stimme aus der Dunkelheit. "Ich bin gekommen, um zu helfen."
Die Gestalt trat ins Licht des Lagerfeuers, und Aragorn und Gimli erkannten sie sofort: Es war eine Elbin von großer Schönheit und Anmut, ihr Gesicht von einem sanften Lächeln erhellt.
"Wir brauchen deine Hilfe, Elbin", sagte Aragorn ernst, als er die Fremde misstrauisch betrachtete. "Unser Freund, Legolas, ist schwer krank, und wir wissen nicht, was wir tun sollen."
Die Elbin nickte verständnisvoll, ihre Augen voller Mitgefühl für ihre Situation. "Ich verstehe", sagte sie sanft. "Lasst mich sehen, was ich tun kann."
Sie kniete neben Legolas nieder und legte sanft eine Hand auf seine Stirn. Ihre Augen glühten sanft im Licht des Lagerfeuers, als sie ihre heilenden Kräfte entfesselte und Legolas' Fieber zu lindern versuchte.
Eine Welle der Erleichterung durchströmte Aragorn und Gimli, als sie sahen, wie das Fieber langsam nachließ und Legolas' Atmung ruhiger wurde. Die Elbin lächelte zufrieden, als sie sich erhob und sich an Aragorn und Gimli wandte.
"Ich habe sein Fieber gelindert, aber er wird Ruhe und Zeit brauchen, um sich zu erholen", erklärte sie ruhig. "Lasst ihn schlafen und gebt ihm viel Wasser zu trinken. Mit etwas Glück wird er bald wieder auf den Beinen sein."
Aragorn und Gimli senkten erleichtert ihre Köpfe und dankten der Elbin für ihre Hilfe. "Wir wissen nicht, wie wir uns bei dir bedanken können", sagte Aragorn dankbar. "Du hast uns das Leben unseres Freundes gerettet."
Die Elbin lächelte bescheiden. "Es war das Mindeste, was ich tun konnte", antwortete sie sanft. "Geht nun, ruht euch aus und passt auf euren Freund auf. Alles wird gut werden."
Mit einem letzten Lächeln verschwand die Elbin wieder in
der Dunkelheit, und Aragorn und Gimli saßen schweigend am Lagerfeuer, ihre Gedanken bei ihrem kranken Freund und der Hoffnung auf eine baldige Genesung.
Als Legolas langsam seine Kräfte zurückgewann, begann Aragorn, die Zusammenhänge zu verstehen, die er zuvor übersehen hatte. Die Erinnerungen seines Freundes und die seltsamen Muster in seinem Immunsystem offenbarten ein düsteres Geheimnis: Legolas war bereits zum 99. Mal auf dieser Welt geboren worden.
Die Offenbarung traf Aragorn wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und er war schockiert, als er erkannte, was sein Freund ihm all die Zeit über verschwiegen hatte. "Legolas, warum hast du uns das nicht gesagt?", fragte er besorgt, als er seinen Freund betrachtete, der sich mühsam von seiner Krankheit erholte.
Legolas seufzte und senkte den Blick, seine Augen voller Bedauern. "Ich wollte euch nicht belasten", antwortete er leise. "Es ist eine schwere Last, die ich trage, und ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen um mich macht."
Aragorn schüttelte den Kopf, unfähig, die Tragweite dessen zu begreifen, was er gerade erfahren hatte. "Aber 99 Leben, Legolas? Das ist ... unglaublich", murmelte er fassungslos. "Und du bist nie älter als 6 Jahre geworden?"
Legolas nickte traurig. "Ja, das ist mein Schicksal", erklärte er leise. "Immer wieder werde ich geboren, nur um zu sterben und wieder von neuem anzufangen. Es ist ein endloser Zyklus, aus dem es kein Entkommen gibt."
Aragorn fühlte sich hilflos angesichts der Aussichtslosigkeit von Legolas' Situation. "Aber warum? Warum musst du diesen endlosen Kreislauf durchleben?", fragte er verwirrt.
Legolas seufzte erneut und zuckte hilflos mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, Aragorn", antwortete er ehrlich. "Es ist ein Geheimnis, das selbst ich nicht vollständig verstehe. Vielleicht gibt es eine höhere Bestimmung, die ich erfüllen muss, oder vielleicht ist es nur das Schicksal, dem ich mich fügen muss."
Aragorn spürte die Schwere der Verzweiflung, die Legolas' Worte begleitete, und er wünschte sich, dass er etwas tun könnte, um seinem Freund zu helfen. Doch er wusste, dass dies ein Kampf war, den Legolas allein führen musste, und er konnte nichts tun, als ihm seine Unterstützung anzubieten.
"Legolas, du bist nicht allein", sagte Aragorn ruhig, seine Stimme voller Mitgefühl. "Wir werden dich durch diese Prüfung begleiten, egal was passiert. Du kannst auf uns zählen, mein Freund."
Legolas lächelte schwach, dankbar für die Worte seines Freundes. "Danke, Aragorn", murmelte er leise. "Es bedeutet mir viel, zu wissen, dass ich nicht allein bin in dieser endlosen Reise."
Die beiden Freunde saßen schweigend beisammen, ihre Gedanken bei den Herausforderungen, die vor ihnen lagen, und der ungewissen Zukunft, die sie erwartete. Doch inmitten all der Unsicherheit fanden sie Trost und Stärke in ihrer Freundschaft und der Gewissheit, dass sie gemeinsam alles überwinden konnten.
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