4.
Vielleicht habt ihr gemerkt, dass ich die letzte Woche kein Kapitel hochgeladen habe und das liegt daran, dass mir einfach nichts eingefallen ist worüber ich schreiben könnte. Ich habe zwar viele Kapitel zu verschiedenen Themen angefangen, aber es gab einfach keines, bei dem am Ende etwas herausgekommen ist womit ich zufrieden war.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass mein Kopf zurzeit auf der einen Seite gefühlt zu platzen droht, weil er so voller Gedanken ist, ich es auf der anderen Seite aber einfach nicht schaffe, einen halbwegs sinnvollen Satz zu formulieren, weil mir die passenden Worte fehlen.
Nehmt dieses Kapitel also als kleines Update aus meinem Leben. Oder so etwas Ähnliches.
Der Grund, warum ich momentan einfach alles und nichts fühle, ist, dass ich mich am Freitag von Norwegen verabschieden muss. Nach fünf Monaten, in denen ich so unglaublich viele neue Menschen kennengelernt habe, so viel erlebt und so viele schöne Orte gesehen habe, muss ich mich von meinem Leben hier entfernen, um wieder nach Hause zu gehen. In ein Leben, dass ich zwar auf Pause geschaltet, mein Umfeld aber ganz normal weitergelebt hat.
Und diese Tatsache zerstört mich gerade ein bisschen.
Ich weiß nicht, ob jemand von euch schon einmal für eine längere Zeit im Ausland war und ob es für jemanden, der noch nicht durch dieses Gefühlschaos, das ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt, gegangen ist, überhaupt nachvollziehbar ist, wie sich das alles anfühlt.
Es ist einfach ein unglaublich zerstörender Gedanke, dass ich einige der Personen, die ich während meiner Zeit hier kennengelernt habe, nie wiedersehen werde und mein norwegisches Leben, selbst wenn ich zurückkomme, nie mehr so sein wird wie es jetzt ist.
Natürlich freue ich mich auf zu Hause, ich freue mich auf meine Familie, auf meine Jungs und sogar ein bisschen auf meinen Alltag und dennoch fühlt es sich momentan an, als würde mir einfach die Zeit davonlaufen.
Dieses Gefühl, das ich momentan habe, hatte ich auch schon in den Wochen, bevor ich nach Norwegen gekommen bin. Als würde auf der einen Seite die Zeit einfach nicht weitergehen wollen, während sie auf der anderen Seite vergeht, dass es mir die Tränen in die Augen treibt, weil es schon so bald vorbei ist. Ich weiß nicht, wann ich zu packen beginnen soll, wann ich mich von welcher Person verabschieden soll und wann ich online den Check-In für das Flugzeug hinter mich bringen soll.
Ich mochte Abschiede noch nie und es ist mir auch im August nicht leichtgefallen, mich von meiner Familie zu verabschieden, dennoch ist der Abschied hier etwas ganz anderes, eben weil ich weiß, dass es nie mehr so sein wird wie es ist.
Doch auch, wenn mein Auslandsemester ein wahres Gefühlschaos ist und es nicht immer einfach war, bereue ich keine einzige der Entscheidungen, die ich getroffen hatte. Würde ich jetzt noch einmal vor der Entscheidung stehen ins Ausland zu gehen, würde ich alles genau so machen wie ich es getan habe. (Abgesehen davon, dass ich mich für eine andere Organisation entscheiden würde. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Ich habe mich während diesen fünf Monaten verändert, da ich Zeit hatte, mich selbst kennenzulernen. Aber nicht nur das. Ich habe auch gelernt, dass die Welt nicht nur aus Schule, Familie und meiner Heimat besteht, sondern, dass die Welt so viel größer ist. Da draußen sind so viele Menschen, Länder, Kulturen und Persönlichkeiten, die ich noch nicht kenne. Ich habe gelernt, dass es für alles einen Weg gibt und ich glaube, dass die Erkenntnis, dass die Welt so viel größer ist, als sie sich anfühlt, mir in meinem späteren Leben unglaublich weiterhelfen wird.
Ich habe gelernt auf wen ich mich wirklich verlassen kann und ich habe leider auch gelernt, dass manche Menschen nur so lange für mich da sind, so lange sie sich nicht für die Freundschaft anstrengen müssen.
Für all diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar und ich bin unglaublich froh, mich vor einem Jahr dazu entschieden zu haben, aus meiner Komfortzone zu springen und mein Leben zu leben.
Falls irgendjemand von euch auch mit dem Gedanken spielt ins Ausland zu gehen: Tut es! Ihr habt nichts zu verlieren.
Hoffentlich ist dieses Kapitel nicht allzu chaotisch und ein bisschen interessant, aber ich hatte einfach das Gefühl, all das, was gerade in mir vorgeht, aufschreiben zu müssen.
-Skadi
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top