Wer bin ich und was macht mich aus?

Ich könnte hier jetzt eine vollständige Beschreibung meiner Wenigkeit à la "Mein Name ist Skadi, ich bin so und so viele Jahre alt, komme aus diesem und jenem Ort und mein Lieblingsessen ist Blumenkohlsuppe" abliefern, doch ich muss euch leider enttäuschen, wer so etwas von diesem Kapitel erwartet, wird heute nicht zufriedengestellt.

Während meiner Vorbereitung für mein Auslandssemester musste ich diese Frage öfter beantworten. "Wer bist du wirklich?" Insgesamt habe ich sie glaube ich vier Mal beantwortet und am Ende hat sie mich dann schon ein bisschen genervt. Denn wer bin ich denn wirklich?

Ich bin eine Schwester, eine Tochter, eine Freundin, eine Nachbarin, eine Cousine, eine Enkeltochter, eine Nichte. Ich bin eine Schülerin, eine Gasttochter und eine Gastschwester.

Für manche bin ich die eine aus einem anderen Land und für manche bin ich die, die gerade in einem anderen Land ist.

Ich bin die, die Mathe nicht versteht, in Deutsch keine Kommas setzen kann und in Französisch wie ein sterbender Elefant klingt. Die, die in Latein schläft und in Biologie große Augen bekommt.

Ich bin die, die es hasst zu laufen, dafür aber stundenlang durch die Gegend spazieren kann. Die, die nicht gerne wartet, es aber auch nicht mag andere warten zu lassen. Die, die immer pünktlich ist.

Ich bin die, deren Zimmer genauso chaotisch ist wie ihr Gehirn und deren Kleiderschrank gefühlt nur aus Hoodies besteht.

Ich bin das Mädchen, das die Musik so laut aufdreht, dass auch die Nachbarn mithören können und das Mädchen, das so viele Bücher hat, dass sie diese schon in den Zimmern der anderen Familienmitgliedern deponieren muss.

Die, die es kaum erwarten kann auf die nächste Reise zu gehen um noch mehr Leute kennenzulernen und die, die so gut wie immer am lachen ist.

Für mein Alter bin ich verglichen zu anderen schon ziemlich reif, benehme mich im anderen Moment aber wieder so, als wäre ich gerade erst sieben geworden.

Ich bin gerne kindisch, kann über mich selbst lachen und habe während der letzten Jahr gelernt, dass Eltern zwar unglaublich peinlich sein können, eine große Schwester aber mindestens zehn Mal so peinlich sein kann. (Mein Brüderchen es tut mir leid)

Das alles bin ich und das alles macht mich aus.

Wie lautet die Antwort auf die Frage "Wer bin ich?", wenn ich niemand sein muss?

Ich bin nicht perfekt, es gibt Dinge an mir, die ich ändern könnte und es gibt Dinge an mir, die mich nerven.

Doch ich bin glücklich mit dem was ich bin und mit dem was mich ausmacht.

Ich bin ich.

Und das ist gut so.

Xx Skadi