Nur Kopfschmerzen - Sonst nichts.
Tenten lebt noch zu Hause bei ihren Eltern.
Was okay ist, denn ihre Eltern sind beide echt korrekt, obwohl sie das einzige Kind ist und dazu noch ein Mädchen sind sie jetzt nicht übermäßig beschützend und lassen ihr viel Freiraum.
Vielleicht ist das mit einer der Gründe, warum sie bereits so viel erwachsener und reifer scheint, als zum Beispiel ich das stellenweise tue.
Obwohl, in der Sparte neben mir eine halbwegs akzeptable Figur zu machen ist jetzt wahrscheinlich auch keine Kunst.
Wie dem auch sei, dennoch ist es mir jedes Mal etwas unangenehm, wenn ich bei ihr daheim auflaufe und Tentens Mutter ihr dann einen vielsagenden Blick zu wirft, bevor wir nach oben, in ihr Zimmer verschwinden.
Ihr wisst schon, was ich meine, diesen Blick, den Eltern ihren Kindern zuwerfen um zu suggerieren: „Diesen Menschen akzeptieren wir als deinen Partner zum Koitus".
Und ungefähr sowas lässt Tentens Mutter dann auch meisten raus hängen, sollte ich mich mal länger als fünf Minuten in die Küche, oder gar ins Wohnzimmer verirrte haben.
„Deidara, du bist ein wirklich hübscher, junger Mann, hast du denn keine Freundin?"
„Du und Tenten, ihr versteht euch doch wirklich gut, oder?"
„Tenten, wenn du uns einen Jungen mit nach Hause bringst, dann soll er so sein wie Deidara !"
Zwinker, zwinker.
Augenbrauenwackeln.
Ich kann das meistens noch belächeln, aber Tenten findet das alles nicht ganz so lustig.
Würde ich vielleicht auch nicht, wenn es meine Mutter wäre, die da, auf mehr oder minder subtile Art und Weise, versucht den Kuppler zu spielen.
Na, ein Glück, dass meine Alter ihre Pflichten ernst nimmt und gemeinsam mit Nessie in Schottland geblieben ist.
Halbtags putzt sie in Hogwarts die Schlafsäle.
Und nachdem ich es an meinen Schwiegereltern in spé unbeschadet vorbei geschafft habe. lasse ich mich schließlich gedehnt ausatmend auf Tentens Bett sinken, während es sich meine beste Freundin auf ihrem Schreibtischstuhl bequem macht.
Ein Blick auf das Chaos, auf dem Tisch, den aufgeklappten Laptop und die noch aufgeschlagenen Bücher verraten mir, dass sie bis vor kurzem noch gelernt haben muss.
Weil sonst hätte sie ihre Sachen bereits wieder ordentlich zusammengelegt, jedes Zettelchen an seinen Platz in den Ordner geheftet und den Ordner an seinen Platz in das weiße Hängeregal gestellt.
Da ist sie etwas konsequenter, als es Herr Akasuna momentan zu sein scheint.
Kurz wandern meine Gedanken an die eingerollte Gestalt, auf dem Sofa und ich frage mich, ob er inzwischen wohl nochmal aufgewacht ist und den Tee getrunken hat, den ich ihm gemacht habe.
Und anschließend rauf, in sein Bett geschlurft ist.
Oder ob er wohl die ganze Nacht dort liegt und bubu macht?
Ich meine, auf seinem Sofa lässt sich gut bubu machen und ich muss es wissen.
Aber wieso interessiert mich das überhaupt?
Wo Herr Akasuna diese Nacht, in seinen eigenen vier Wänden, sein heihabubu-Schläfchen macht, sollte doch wirklich nicht meine Sorge sein.
Mit einem unzufriedenen Schnauben, lasse ich mich auf Tentens Matratze sinken, drehe dann den Kopf zur Seite und werfe ihr einen vielsagenden Blick zu, welchen sie bloß schwach lächelnd kommentiert.
Hab ich bei Herrn Akasuna im Flur eigentlich das Licht wieder ausgemacht, ...?
„Wie geht's deinen Kopfschmerzen?", möchte Tenten dann plötzlich wissen und ich blinzle irritiert, rolle mich dann auf die Seite, um sie besser anschauen zu können, wobei mir meine ganzen Haare ins Gesicht rutschen.
Schneid dir einen Pony, haben sie gesagt.
Es ist ein riesen Spaß, haben sie gesagt.
Und zum studieren haben sie mir im Anschluss auch noch geraten.
Tja und jetzt spiele ich Babysitter für meinen Depri-Prof, ja, so schnell kann's gehen.
Ob der wohl irgendwas daheim hat, gegen sein Fieber?
Ach Quatsch, der hatte doch save kein Fieber, ... ach der simuliert doch nur, ... obwohl er schon schlecht aussah, ... aber das tut er ja irgendwie immer, ...
„Deidara?"
„Ja?"
Ach ja, Tenten ist ja auch noch da.
Ich seufze, schüttle dann leicht den Kopf, um den Gedanken an Chucky ein für Alle Mal zu vertreiben, ehe ich mich stöhnend hochstemme, dabei den Oberkörper auf meine Unterarme abstütze.
Draw me like one of ur french girls, na los, jetzt mach schon!
„Sind deine Kopfschmerzen besser?", wiederholt sie sich, diesmal etwas eindringlicher.
„Meine Kopfschmerzen?"
„Weswegen du heute beim Arzt warst?"
„Was, ..."
Ach ja!
Meine Kopfschmerzen!
Die hätte ich beinah ganz vergessen, was vermutlich etwas damit zu tun haben könnte,
dass sie nicht existieren.
„Joa, den geht's besser.", erkläre ich schließlich, was Tenten kurz misstrauisch die Brauen zusammen ziehen lässt.
„Was meinte der Arzt denn?", will sie dann wissen und ich beginne, mir an meinen Haarenden herum zu zuppeln.
Ja, was meinte der Arzt denn?
Was meint so ein Arzt denn im Normalfall zu Kopfschmerzen?
Haste gelitten, kaufste' dir Aspirin. - Sowas in der Größenordnung.
Und google ist nur so: Das ist ein Gehirntumor! Fünf Tage, dann bist du tot!
Und dann schlagen dir die Internet-Cookies Werbeanzeigen für Urnen oder „Jetzt Probeliegen in ihrem maßgeschneiderten Eichensarg, ganz unverbindlich und lokal vor Ort!" und dann weißt du: Ich hätte nicht googlen sollen.
Aber dann ist es meistens scho zu spät und du verfasst dein Testament.
„Meinte, könnte am Stress liegen. Keine Ahnung, ich soll die nächsten Tage ruhig angehen, vielleicht ein Vorbote von ner Erkältung.", brumme ich dann und versuche so beiläufig wie möglich zu klingen.
„Was denn für Stress?", lacht Tenten und ich muss mir auf die Zunge beißen, um nichts zu sagen.
Ach, ich weiß auch nicht, vielleicht belastet mich der kleine, rothaarige Weeaboo nervlich etwas.
Wahrscheinlich würde jeder Arzt tot umfallen, sollte er meinen Kortisolspiegel betrachten.
„Na, manchmal hat man halt Stress.", raune ich missgelaunt zurück, wende dann den Blick ab, weil's mich irgendwie bereits wieder abfuckt.
Und das auch nicht nur irgendwie.
„Du hast doch keinen Stress, für die Uni machst du ja kaum was und hingehen tust du auch nur sporadisch.", klärt sie mich dann über mein Leben auf und ich rolle mit den Augen: „Du wirst es kaum glauben, aber es gibt da noch etwas außerhalb der Universität, ich weiß nicht, ob du davon schon einmal gehört hast, aber es nennt sich Privatleben!", schnauze ich sie an und kurz schlägt sie überrascht mit den Augen auf, ehe sie plötzlich nervös meinem Blick ausweicht und zu Boden schaut.
Huch, was habe ich denn nun schon wieder kaputt gemacht?
Mädchen sind wirklich ganz schön fragil, vielleicht sollte man ihre Gefühlswelt erstmal in Luftpolsterfolie einwickeln, bevor man sie nach draußen, in die böse, graue Alltagswelt schickt.
Obwohl ich ja jetzt gelernt habe, dass Gefühle lediglich neurobiologischen Prozessen zu Grunde liegen und und lediglich ein kleines Synapsen-Feuerwerk im Oberstübchen statt findet, damit wir sowas wie Angst, Wut oder Hass empfinden.
Danke LeDoux.
Danke, dass Sie meine Welt so schön entzaubert haben.
Tja und da verlässt Max Weber doch gleich mal den Chat - Mach's gut, Maximilian!
Vielleicht sollte man stattdessen lieber Tentens Amygdala in Luftpolsterfolie einrollen, schaden kann es ja nicht.
„Ist es wegen dem, was Kiba gesagt hat?", möchte sie dann kleinlaut wissen und kurz weiß ich tatsächlich gar nicht, was sie meint, da fällt es mir wieder ein.
Klar, stimmt, der denkt vermutlich immer noch, ich lümmle mir einen auf Justin Bieber einen runter, anstatt auf Jenna Haze.
Das hab ich tatsächlich beinah vergessen, bei dem ganzen Stress und irgendwie kommt es mir mit einem Mal auch seltsam unwichtig vor.
Nicht, dass ich es Kiba einfach so verzeihen würde, dass der Kerl einfach hinter meinem Rücken mit anderen darüber spekuliert hat, ob ich eine Schwuchtel bin und in meiner Freizeit wohl Itachis Schwanz lutsche, das werde ich ihm erstmal ganz bestimmt nicht verzeihen.
Bislang scheint er ja auch noch nicht auf den Trichter gekommen zu sein, sich mal zu entschuldigen, aber vermutlich ist er bloß zu beschäftigt damit irgendwelchen 17 Jährigen die Muschi zu lecken.
„Das mit Kiba juckt mich nicht, Tenten, hör mal endlich auf damit.", knurre ich dann, worauf Tenten bloß nickt.
„Ja, nur weil ihr, ..."
„Tenten, es ist mir scheiß egal, immer noch!", erinnere ich sie und kurz schaut sie auf, seufzt kaum merklich und scheint dann aufzugeben - Danke! Arigatou gozaimasu!
Ich habe gerade wirklich andere Probleme.
Und die sind rothaarige, depressiv und 36 Jahre alt.
„Was wolltest du denn jetzt eigentlich von mir?", wechselt sie dann schlagartig das Thema, wohl, weil sie selbst nicht sonderlich große Lust verspürt sich über Kiba zu unterhalten und ganz ehrlich: Same.
Es zuckt einmal verräterisch um meine Mundwinkel, ehe ich ihr ein süffisantes Lächeln schenke.
„Itachi hat mich gefragt gehabt, wegen dem Wochenende, irgendwo geht ein Party, keine Ahnung, was genau Hidan und er geplant haben, aber ich wollte dich fragen, ob du mit willst, weil du kannst glaube ich mal was Ablenkung gebrauchen." , eröffne ich ihr und sie scheint kurz zu überlegen, ehe sie nickt.
„Ja, wieso nicht", entgegnet sie dann Schulterzuckend, „Aber nur um mich das zu fragen, kommst du extra bei mir vorbei?"
Ich nicke, schüttle dann im nächsten Moment den Kopf, was mir reichlich dämlich scheint, was wohl oder übel etwas damit zu tun hat, dass es reichlich dämlich ist, ehe ich mich aufsetzte.
„Nicht ganz, ich dachte, du könntest mir vielleicht einen kleinen Gefallen tun.", sage ich dann und misstrauisch legt Tenten die Stirn in Falten.
„Kommt drauf an", entscheidet sie und ich nicke.
„Es ist kein großer Umstand, aber ich dachte, ... naja, ...", ich überlege kurz, wie ich das jetzt am besten sagen kann, ohne zu sehr einen auf Captain Obvious zu machen, aber es lässt sich wohl nicht verhindern, dass Tenten den Braten zumindest riecht.
Naja, sie wird schon die Klappe halten, hoffe ich wenigstens und wenn nicht, dann bin ich zumindest meinen Schwuletten-Ruf los.
„Ich dachte, du könntest vielleicht Hinata fragen, ob sie Lust hat, dich zu begleiten.", brumme ich, weiche dann ihrem Blick aus, weil irgendwie schaut sie plötzlich ganz seltsam, sowohl belustigt, als auch leicht irritiert.
„Hinata?"
„Du hast mich schon verstanden."
Sprech' ich vielleicht chinesisch?
Leider genau so wenig wie japanisch, aber was nicht ist, kann ja noch werden, spätestens, wenn ich das nächste Mal bei Herrn Akasuna auflaufe.
Vielleicht sollte ich den das nächste Mal mitschleppen, auf nh Fete.
So nh durchzechte Nacht wird dem Kerl gut tun, immerhin wirkt Schlafmangel Depressionen bekanntermaßen entgegen.
Hab ich ja jetzt auch gelernt.
Mensch, was bin ich ein schlauer Kopf, da kann ich ja gleich einen Doktorhut aufsetzen und ab dafür.
„Du willst, dass ich Hinata frage, ob sie mitkommt, zu Party?", wiederholt Tenten sich zum wiederholten Male und ich rolle einmal theatralisch mit den Augen.
„Ganz offensichtlich, ja.", brumme ich, schaue dann jedoch lieber auf mein Handy, weil irgendwie ist es mir schon was unangenehm, sie danach zu fragen.
Aber ich glaube, dass in entspannter Atmosphäre Hinata vielleicht auch etwas lockerer wird und irgendwie habe ich tatsächlich Lust sie etwas besser kennen zu lernen, woher auch immer diese Motivation auf einmal kommen mag, ...
„Ähm, okay, ... ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass Hinata so die Partygängerin ist.", überlegt Tenten dann laut und ich beiße mir instinktiv auf die Unterlippe.
Ich hatte es befürchtet.
Und ehrlich gesagt glaube ich das auch nicht, aber genau deswegen soll Tenten sie ja auch fragen, weil ich schätze, dass sie dann noch eher „Ja" sagen wird, als wenn ich das tue.
„Dann musst du halt dafür sorgen, dass sie trotzdem mitkommt, keine Ahnung, sag, du möchtest nicht als einziges Mädchen mit uns zum vor saufen oder so, lass dir was einfallen." , dränge ich dann, worauf Tenten bloß mit den Augen rollt, dann aufsteht und zu mir hinüber kommt, sich neben mir aufs Bett sinken lässt.
„Hinata, also?", fragte sie dann und lächelt vielsagend, worauf ich bloß mit den Schultern zucke.
„Offenbar.", brumme ich, worauf meine beste Freundin bloß kichert.
„Hätte ich ja nicht gedacht, dass du für sie was übrig hast, sie ist ja eher so das Mauerblümchen."
„Ich bin halt ein Freund der Außenseiter.", eröffne ich ihr feierlich, worauf sie bloß richtig los zu prusten beginnt.
Dabei war das nicht mal gelogen.
Herr Akasuna ist save auch kein Mitglied der coolen Clique der Uni-Profs und den habe ich ja auch bereits unter meine Fittiche genommen.
Ich bin wie ein Gnadenhof, für Opfer und solche, die es gerne werden möchten.
„Klar.", lacht Tenten, wischt sich dann mit dem Handrücken einmal die unteren Augenwinkel entlang, wirft mir dann einen schelmischen Blick zu.
„Dabei hab ich sie völlig ohne Hintergedanken zu dir geschickt, mit dem Handy. Ich hätte es selbst gemacht, aber du hättest mir vermutlich am Ende die Tür vor der Nase zugeschlagen, bevor ich hätte zu Wort kommen können."
„Gut möglich, du warst halt auch echt scheiße.", erinnere ich sie, worauf sie nur lächelnd die Augen verdreht.
„Jetzt fang nicht damit an, ich machs' wieder gut, okay?", biete sie an, rutscht etwas näher zu mir und kuschelt sich dann neben mich.
Nur wenige Zentimeter trennen ihre Nasenspitze von der Meinen und irgendwie ist Tenten der einzige Mensch, dem ich so nah sein kann, ohne das es akward ist.
Nicht, dass es an der Tagesordnung liegt, dass ich irgendwem nah bin, außer meinen beiden Kaninchen und die kratzen und strampeln sich meist binnen weniger Minuten aus meiner todbringenden Liebesumarmung frei.
„Fragst du Hinata?", möchte ich wissen und sie nickt, lächelt dann leicht.
„Soll ja wenigstens Einer sein Liebesglück finden.", kichert sie und genervt ziehe ich di Brauen zusammen.
„Jetzt mach mal halb lang",bitte ich sie.
Ich glaube fast, Tenten überschätzt etwas ihre Lage, oder, um korrekt zu sein, die Lage, denn immerhin kennen Hinata und ich uns kaum.
Eigentlich ist sie vielmehr das erste Mädchen, welches mich nicht innerlich die Augen verdrehen lässt, immerhin ist sie süß und scheint zudem eine gute Erziehung genossen zu haben, Dinge, die den meisten Kiddos heute fehlen.
Zu diesen Kiddos zähle ich mich, im übrigen, selbst auch, das mal nur so nebenbei bemerkt.
„Schreibt ihr?", möchte Tenten dann wissen und ich nicke.
„Ja, schon."
„Hätte ich ja nicht gedacht, dass dich von all den Mädels, die der Claytoner Campus zu bieten hat Hinata am meisten reizen wird."
„Sie reizt mich ja gar nicht, ich finde sie einfach bloß nett.", schnaube ich und Tenten zuckt mit den Schultern.
„Mich findest du auch nett. Sonst lägen wir jetzt nicht nebeneinander auf meinem Bett.", bemerkt sie und ich spüre, wie meine Wangen heiß werden.
Ist sie bescheuert?!
Das ist ja wohl was anderes!
„Das kannst du nicht vergleichen!", fauche ich sie an, blicke dann auf mein Handy, weil mir dieses süffisante Lächeln ihrerseits bereits wieder gehörig gegen den Strich geht.
Ähm, excuse me?
Die soll sich mal nicht so fühlen, beinah so schlimm, wie Herr Akasuna... huch! - Was macht der denn schon wieder in meinen Gedanken? Sowas aber auch,...
„Wieso?", fühlt Tenten mir weiterhin auf den Zahn und ich brumme bloß etwas Unverständliches, denn eigentlich sollte die Antwort ja klar sein, oder?
Sie ist halt meine beste Freundin, ja,... sowas macht man eben nicht!
„Weil du andere Intuitionen hast, deswegen.", psychoanalysiert sie mich schließlich fertig und augenrollend lasse ich mein Iphone sinken.
„Klasse, Frau Freud. Und du bist neidisch auf meinen Penis, das war es doch, was du eigentlich sagen wolltest, oder?"
Überrascht schlägt Tenten mit den Augen auf, hält dann leicht irritiert den Kopf schief.
„Du kennst Freud?", möchte sie wissen.
„Nicht persönlich."
„Du bist echt ein Idiot, Deidara. Ich meine doch bloß, du könntest viele Weiber haben, weißt du, es ist nicht so, als ob sich niemand für dich interessiert."
„Ja, aber die interessieren mich nicht.", ersticke ich den Keim dieses Gespräches im Sand, bevor er aufblühen kann.
Denn darauf habe ich nun eigentlich so gar keine Lust und auch so gar keinen Nerv.
Diese Gespräche enden nie gut, hat man ja zuletzt am allerheiligen Salmonellen-Fest gesehen.
Da hieß es dann auf einmal, ich wäre schwul.
Wo auch immer das plötzlich herkam, dieses ganze Homo-Ding ist eh eine Wissenschaft für sich, wie ich finde.
Womöglich hat Nietzsche das damals, mit seiner Gay Science gemeint, ich meine, wer weiß das schon?
„Und Hinata interessiert dich schon?", will sie dann wissen, legt den Kopf an meine Schulter und wickelt sich eine meiner lange, blonden Strähnen um den Finger.
„Ich weiß nicht.", brumme ich, lasse mich dann seufzend in die Kissen sinken, „Das ist halt schon nh' Süße."
„Das stimmt, ..."
Eine Weile liegen wir einfach bloß schweigen da, Tenten, wie sie mit meinen Haaren spielt und ich meinen eigenen Gedanken nachhängend.
Die in einem ziemlich engen Radius, entsprechend schnell um sich selbst kreisen und ich glaube, wenn dieses lustige Karussell nicht bald angehalten wird, kommt mir meine letzte Mahlzeit wieder hoch.
Eigentlich wird mein Denken momentan größtenteils von Herrn Akasuna dominiert, aber auch die ganzen neuen Dinge, die ich während meines kleinen Ex-Kurses „Depression" letzte Nacht in Erfahrung gebracht habe, geben mir genug Brennstoff zum Grübeln.
Ob es ihm wohl am Freitag wieder besser geht, so, dass ich ihm meinen nächsten Grund vorstellen kann?
Anzunehmen ist es, so tot krank sah er ja nun nicht aus, ein bisschen verschnupft, das war's auch schon.
Der sterbende Schwan, deswegen gleich zu Hause zu bleiben, aber gut, who am I to judge?
Ach ja, ich bin Deidara, allein damit habe ich mir bereits jegliche Berechtigung genau dazu einverleibt.
„Hör mal, ich muss los.", entscheide ich dann, denn mir wird klar, dass ich dann bis Freitag noch ein paar Vorbereitungen zu treffen habe.
Ich setzte mich auf und kann Tenten leise brummen hören, ehe sie sich, ein Gähnen unterdrückend, ebenfalls aufrappelt.
Wie lange haben wir hier denn gelegen?
„Geh ins Bett und übertreib's nicht immer so mit dem Lernen.", empfehle ich ihr und sie nickt, lässt sich dann zurück in ihre Kissen sinken und lächelt.
„Und du lern mal und übertreib's nicht immer so mit dem „Heute mal im Bett bleiben"", empfiehlt sie mir und ich lächle affektiert, sage nichts.
Was kann man darauf auch groß antworten, was nicht beleidigend wäre?
Doofe Kuh.
Aber dennoch bin ich froh, dass wir uns wieder zusammenraufen konnten.
Ohne jetzt irgendwie kitschig klingen zu wollen.
„Deidara.", kann ich Tenten vom Bett aus leise murmeln hören, kurz bevor ich den Raum verlassen habe, mit den Zehen bereits über der Türschwelle zum Flur hinaus stehe.
„Mh?"
Bestätigend brummend werfe ich einen letzten Blick, zurück in den Raum, welcher von unzähligen Lichterketten beleuchtet ist.
So ein richtiges tumblr-room-impressions - Zimmer ist das.
#Scoozy
„Ist alles okay? In letzter Zeit wirkst du, als wärst du mit den Gedanken dauernd wo anders."
Ich schlucke, lasse mich dann gegen den Türrahmen sinken und versuche mich unbeeindruckt zu geben.
Denn mal ehrlich, bin ich dermaßen einfach zu lesen?
Watashi wa hon desu ka?
Ich seufze, fahre mir dann einmal mit der flachen Hand durch die langen Haare und streiche mir schließlich meinen Pony aus dem Gesicht, während Tentens abwartender Blick, nach wie vor, auf mir liegt.
„Es ist wirklich alles gut, ... ich hab nur, ... keine Ahnung, letzte Zeit oft Kopfschmerzen, ist vielleicht das Wetter, oder Unistress, vielleicht beides."
Das klingt plausible und irgendwie wie das, was die meisten Menschen sagen, wenn sie genau das gefragt werden.
Und plötzlich frage ich mich, wie viele von ihnen wohl dabei genauso lügen, wie ich es gerade tue?
Dunkelziffer: Tendenz steigend.
Tenten seufzt, scheint davon nicht unbedingt überzeugt.
„Du weiß, dass du mit mir reden kannst, sollte was sein?"
Ich nicke, zwinge mich dann zu einem Lächeln.
„Ist echt nichts. Ist bestimmt in ner Woche auf zwei weg."
Na, hoffentlich nicht buchstäblich.
Da fällt mir ein, ich hab schon wieder vergessen ihm dieses Dreck-Gewehr abzunehmen.
„Okay, ... dann komm gut nach Hause, fahr vorsichtig." , bittet sie, blinzelt mir vertraut zu dabei und ich nicke, stoße mich dann leicht vom Türrahmen ab und kehre ich schließlich den Rücken zu.
„Vorsicht ist mein zweiter Vorname.", versichere ich ihr.
„Mach, dass du wegkommst, Deidara Masaki!"
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