Chapter Twenty-Two

Etwas aufgeregt wippte ich von einem Bein auf das andere, als ich vor der mir allzu bekannten Haustür stand. Ich wollte nicht behaupten, dass besonders viele Gefühle hiermit verbunden wurden, sondern lediglich Erinnerungen, die mich geprägt hatten. Schöne und Traurige Erinnerungen. Es rührte mich jedoch, dass auch er noch den Weihnachtskranz hängen hatte, den wir beide damals zusammen gebastelt hatten.

Ich hörte Gespräche hinter der Tür und ein lachen, kurz bevor mir die Tür aufgemacht wurde und der neue Freund meines Ex-Freundes vor mir stand. Es war offensichtlich, dass ich ihm bekannt vorkam, aber zuordnen konnte er mich nicht sofort. Stattdessen zeigte sich die Erleuchtung in seinen Augen, sobald mein Ex-Freund hinter ihm auftauchte und mich mit einem verwirrten lächeln ansah.

"Louis? Was machst du denn hier?", fragte er mich verwirrt und noch ehe ich mich versah, hatte er mich in eine liebevolle, freundschaftliche Umarmung gezogen. Komischerweise, schien bereits das mir eine große Last von den Schultern zu nehmen und ich lächelte ihn schüchtern an, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten. "Wie unhöflich von mir, möchtest du rein kommen?"

Der skeptische Blick des neuen Partners entging mir nicht, weswegen ich nur dankend den Kopf schüttelte und einmal tief durchatmete. Das bekam ich schon hin. Dies hier und danach zu Harry. Ganz einfach.

"Ich wollte dir und deinem Freund nur Frohe Weihnachten wünschen", sagte ich schnell um mein Verhalten zu erklären, jedoch war es doch nicht nur das. Wo war denn nur mein ganzes Selbstbewusstsein hin, was ich mir auf dem Weg hier her aufgebaut hatte?

"Vielen Dank, dass wünschen wir dir auch. Aber hätte es eine einfache Nachricht nicht auch getan?" Das lachen meines Ex-Freundes ließ diese Aussage weniger provokant wirken, als sie es wahrscheinlich sonst getan hätte und ich spürte, wie ich wieder etwas Rot um die Nase wurde.

"Doch.. wahrscheinlich schon", murmelte ich und seufzte einmal, ehe ich mir durch die Haare fuhr und einen Blick mit dem neuen Partner ausmachte, der ihm schon zeigte, dass ich gerne mit meinem Ex-Freund alleine wäre. Dieser verstand das sofort und verschwand um die Ecke, woraufhin ich mich endlich bereit dazu fühlte, die ganze Wahrheit zu sagen. "Außerdem wollte ich mich für damals entschuldigen. Ich weiß, es ist über zwei Jahre her und wir beide haben uns weiterentwickelt und es ist Gras drüber gewachsen, aber mich hat es nie losgelassen, dass wir uns nicht ausgesprochen haben."

"Es ist okay, Louis. Ich habe es verstanden. Ich hatte mich gegen dich entschieden und du hast dir für die Nacht jemanden anderen gesucht. Es ist okay, du hast mich nicht betrogen, dass ist mir jetzt im Nachhinein klar."

"Aber es hat sich so angefühlt", gab ich beteuernd zu und lächelte traurig. "Ich fühle mich schuldig, weil ich dir damit weh tun wollte. Nur deswegen habe ich es getan und ich merke, dass mich das immer noch ab und zu verfolgt. Was ich aber sagen wollte ist; dass es mir Leid tut. Du hast das nicht verdient. Ich hätte nicht mit einem anderen in die Kiste springen sollen, nur weil du dich im Streit vorschnell von mir getrennt hattest."

"Okay. Es tut mir aber auch Leid, dass ich dich so verletzt habe."

Kurz herrschte eine Stille zwischen uns, in welcher wir nach den passenden Worten suchten und der Braunhaarige sich ab und zu räusperte, um auf die vergehende Zeit aufmerksam zu machen.

"Du und dein Freund sehen sehr glücklich zusammen aus", sagte ich nach einer Weile und die bekannten Augen trafen meine. "Wie heißt er?"

"Alec.. Und er ist auch nicht mehr nur mein Freund."

Nach dieser Aussage schaute ich auf seinen Ringfinger und meine Kinnlade klappte runter.

"Du bist.. Du.. Oh mein Gott", ich fiel ihm erneut um den Hals und drückte ihn fest an mich. "Das freut mich so sehr für euch. Luke.. ich wünsche euch beiden alles Gute und Danke dir für alles. Ich habe aber noch eine Station vor mir." Ich löste mich von ihm, als Luke sich bei mir bedankte und dann, kurz bevor er die Tür schloss, noch etwas hinter mir her rief.

"Ich wünsche dir übrigens auch alles gute und ein schönes Weihnachtsfest. Danke für den Besuch."

*****

Durch den Wind, schien der Schnee immer kälter geworden zu sein und fast schon bereute ich es, heute die Bahn genommen zu haben. Der Weg zu Harrys Wohnhaus schien immer so verdammt lang, vor allem von der Haltestation aus und dieses Mal, hielt er nicht meine Hand oder zog mich in seine Arme, um mich etwas aufzuwärmen. Aber schon bald, ja vielleicht schon heute Abend, würde das wieder gehen. Vorerst musste ich mich jedoch für mein vergangenes Verhalten entschuldigen und er müsste mir verzeihen, dann würde alles gut ausgehen.

Nach viel zu langer Zeit, hatte ich endlich Harrys Wohnhaus erreicht und klingelte. Bereits nach wenigen Sekunden ertönte der Summer und ich schüttelte grinsend den Kopf, da ich Harry schon oft gesagt hatte, dass er seine Sprechanlage doch nutzen sollte, wenn er eine hatte, doch er war einfach zu faul dazu. Aber dadurch wurde der Überraschungseffekt noch etwas größer.

Mit einer geballten Aufregung im Bauch, stolzierte ich die Treppen hinauf und malte mir aus, wie Harrys Gesichtsausdruck wohl sein würde, sobald er mich sah, doch ich konnte mich nicht wirklich auf einen festlegen. Umso besser war es, als ich endlich auf seinem Stockwerk ankam und Harry fast die Augen rausfielen, als er mich erblickte.

"Louis." Mehr verließ nicht seinen Mund und ich musste mir wirklich ein Kichern verkneifen, als ich anstatt einer Antwort, einfach die letzten paar Schritte schneller auf ihn zu lief und seine Mitte umfasste, als ich mein Gesicht in seine Brust schmiegte.

Ich spürte, wie Harry sich kurz anspannte, ehe seine Arme ebenfalls den Weg um mich fanden und mich so sehr an ihn drückten, als hätte er Angst, dass ich gleich wieder verschwinden würde. Ich hörte ihn außerdem einmal tief einatmen und dann fühlte ich sein Gesicht, welches sich in meinen Haaren vergrub und mir eine Gänsehaut beschaffte.

Wenn mich jemand fragen würde, wie viel Zeit vergangen war, hätte ich darauf nicht antworten können. Keiner von uns beiden zählte die Sekunden oder Minuten, da wir einfach nur die Gegenwart des anderen genossen. Beide Seiten hatten gedacht, dass es nicht noch einmal zu so einer Nähe kommen würde und deswegen, fühlte es sich so unbeschreiblich gut an.

"Bitte lass das kein Traum sein", hörte ich Harry in meine Haare flüstern, ehe er sich von mir löste und mir sanft meine Haare aus dem Gesicht strich. "Wieso bist du hier?"

"So gerne ich auch im Mittelpunkt stehe, deine Nachbarn gehören nicht unbedingt zu meinem liebsten Zuschauern", grinste ich, nahm seine Hand von meiner Wange und küsste ihre Innenseite kurz, ehe ich unsere Finger verschränkte. "Lass uns rein gehen."

"Alles was du willst, mein Engel."

Nach diesem Satz wurde ich erneut etwas Rot um die Nase und wurde von Harry mit in seine Wohnung genommen, um meine Schuhe auszuziehen und Harry meine Jacke zu geben, die er mir immer abnehmen wollte. Immerzu lag sein Blick auf mir, so, als würde ich verschwinden, wenn er mich nur eine Sekunde aus den Augen lassen würde.

Lächelnd nahm ich also seine Hand wieder in meine und führte ihn ins Wohnzimmer, wo Harry sich auf das Sofa fallen ließ und seine unsichere Miene etwas fiel, als ich mich kurzerhand auf seinen Schoß setzte und meine rechte Hand in seinen Haaren vergrub.

"Ich hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch mit Zayn, welches mir die Augen geöffnet hat", fing ich an und wickelte eine von Harrys Locken um meinen Finger, ehe ich sie losließ und sie sich noch etwas mehr kräuselten. "Ich mag dieses ganze Wettending immer noch nicht und ich bin mir sicher, dass es ab und zu mal ein Thema sein wird, aber weißt du, was ich gerne habe?"

Mein Daumen fuhr sanft über seine Wange und ich wollte mit einem sicheren lächeln meinerseits auch Harry dazu bringen, die ernste und geschockte Miene etwas abzusetzen, doch keine Chance. Nahm er mir das mit dem nicht erwiderten Liebesgeständnis doch sehr übel?

"Nein, was denn mein Engel?"

"Dich du Trottel", grinste ich und fuhr über seine geschwungenen pinken Lippen. "Ich dachte wirklich, du würdest es mir ersparen, etwas so kitschiges Auszusprechen." Nun erschien auch auf Harrys Gesicht ein lächeln und sofort, klopfte mein Herz in meiner Brist etwas schneller. Da war er wieder. "Und ich hoffe, dass du mir mein scheiß unüberlegtes Verhalten vergibst und wir nochmal von vorne anfangen können."

"Kannst du mir denn für die scheiße vergeben, die ich abgezogen habe?"

"Solange du mir versicherst, dass ich auf eurer Skala eine zehn von zehn gewesen wäre, kann ich es mir auf jeden Fall mal überlegen", feixte ich und spürte so langsam, wie die ernste Stimmung zwischen uns weniger wurde und auch Harry sich wieder fallen ließ. Anscheinend bemerkte er, wie ernst mir das Ganze war.

"Hört hört, der Weihnachtself möchte also bewertet werden", gab Harry zurück und der griff um meine Hüfte verstärkte sich, woraufhin ich meine Nase an seine legte. "Du bist auf dieser Skala gar nicht drauf, so sehr hast du mich umgehauen."

Mir stieg die Röte in die Wangen und ich schmiegte meinen Oberkörper noch etwas näher an Harry, um meine Gefühle für ihn irgendwie zum Ausdruck zu bringen.

"Also ist das ein Ja?", fragte ich vorsichtshalber nochmal nach und ein leises lachen, welches die Schmetterlinge in meinem Bauch aufflattern ließ, verließ Harrys Kehle.

"Wenn ich morgen aufwache und dies kein Traum war, dann ja."

"Ich weiß nicht, ob das alles so rüber gekommen ist, aber du hast wegen Vorgestern noch nicht die richtige Reaktion bekommen", lächelte ich und meine Stimme war leise, als ich mit meinen Lippen vorsichtig über seine strich und sein Atem Flach auf meinen Lag. "Ich habe mich übrigens auch in dich verliebt. Und das nicht nur ein bisschen, sondern Hals über Kopf. Ohne Rücksicht auf Verluste."

[...]

Ach, zum Glück ist jetzt wieder alles gut :D

An die Leute, die meine vorherigen Bücher kennen; ja, ich habe Alec und Luke zusammen getan. You're welcome 😂❤️

yourssincerely1D  deswegen die Frage ❤️

Lots of love ❤️

xoxo Michelle

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