Chapter Thirteen
Der Tag verlief relativ unspektakulär, da Harry und ich nicht wirklich miteinander kommunizierten. Außerdem war viel zu tun, weswegen man kaum Zeit hatte, sich auf etwas anderes als die Arbeit zu konzentrieren.
Als der Arbeitstag dann dem Ende zuging, hatte sich fast jeder bereits verabschiedet und Harry wartete anscheinend schon darauf, dass wir beide auch gehen würden, doch dem war nicht der Fall. Alleine bei dem Gedanken, dass ihm das wahrscheinlich gar nicht gefallen wird, musste ich in mich hinein grinsen und brachte eine Kochschürze aus der Abstellkammer mit, die ich ihm überreichte.
"Was soll das denn jetzt?", fragte er verwundert, griff jedoch nach der Schürze und hielt sie sich fragend vor den Körper, weswegen ich lachen musste und meine etwas fester band.
"Wir bleiben noch hier und bereiten die Keksteige für morgen vor. Ich denke, dabei sollten wir genug Zeit zum reden haben und sind morgen schneller durch. Ich hoffe du hast nichts dagegen?" Diese Frage war sarkastisch, weil ich mich natürlich nicht zu etwas anderem überreden lassen würde, doch aus reiner Höflichkeit, stellte ich sie trotzdem. Harry schien jedoch aufzufallen, dass er nicht wirklich eine Wahl hatte, weswegen er sich die Schürze umband und mir dann folgte, als ich meinen Weg in die Küche antrat.
"Ich dachte, wir könnten vielleicht bei dir Zuhause oder bei mir reden..", murmelte er noch leise vor sich her, ehe er die Küchentür öffnete und sie mir offen hielt, sodass ich eintreten konnte.
"Dafür vertraue ich dir noch nicht genug. Ich weiß ja nicht einmal deinen Nachnamen."
Komisch, dass mir das jetzt erst auffiel. Wir arbeiteten seit zwei Wochen zusammen und ich hatte noch nicht mitbekommen, wie Harry mit Nachnamen hieß. Auch gestern, war dieses Thema überhaupt nicht aufgekommen.
"Styles", antwortete er schnell, zu schnell, weswegen ich bemerkte, dass da noch irgendwas fehlte.
"Hast du einen Zweitnamen?", fragte ich belustigt und schloss schonmal das Handrührgerät an, welches gleich alles etwas einfacher machen würde. Hinter mir blieb es ruhig, anscheinend schien Harry zu überlegen, ob er es mir beichten oder mich doch lieber anlügen sollte, weswegen ich einen Blick zurück warf und ihn beruhigend anlächelte. "Mein Zweitname ist William. Klingt das nicht ein bisschen so, als wäre ich königlich?"
"Ein Königlicher Wicht vielleicht", antwortete Harry nur und zeigte mir durch sein kleines schmunzeln im Mundwinkel aber, dass er das keinesfalls böse meinte, sondern nur wieder den Fakt raushängen lassen wollte, wie gerne er mich aufregte. "Mein Zweitname ist Edward."
Ich kniff meine Lippen zusammen, weil ich ihn jetzt wirklich nicht noch auslachen wollte, aber was konnte ich denn dafür, dass für mich gleich Twilight in den Kopf kam? Wahrscheinlich hatte er diese Erfahrung schon öfter gemacht, weswegen es ihm so peinlich gewesen war, mir davon zu erzählen. Deswegen schaffte ich es tatsächlich, ihn einfach nur anzulächeln und ein paar Mal tief durchzuatmen, ehe ich ihm fünf Kilo Zucker rüber schob und nach der Butter griff.
"Ich mag Twilight", gab ich also nur zurück und versuchte somit, die Stimmung etwas aufzulockern, während er bereits die Zuckerpackungen öffnete. "Ich habe es locker zwanzig Mal gesehen. Fünfzehn Mal wegen meiner Schwester, aber die anderen fünf Male immerhin freiwillig."
Als er mich entnervt anschaute, musste ich nun doch lachen und Harry schüttelte nur den Kopf, ehe er nach dem Mehl griff und mir eine Handvoll davon ins Gesicht klatschte. Entsetzt schaute ich meinen Gegenüber an, versuchte, das nötigste Mehl von meinem Körper zu befreien und griff dann nach einem Ei, um es direkt auf seinem Kopf platzen zu lassen.
"Also wenn", meinte ich bedrohlich und griff nun auch nach dem Mehl, welches er eigentlich hinter sich verstecken wollte, jedoch war ich schneller, "musst du es schon richtig machen."
Eine Handvoll Mehl landete nun auch auf seinem Haar und zu meiner Belustigung, klebte es aufgrund des vorherigen Ei natürlich besonders gut. Harrys Gesichtsausdruck war so genervt, angeekelt perfekt, dass ich mich vor lachen gar nicht mehr einkriegte. Genau das nutzte er als Chance, um seine Hände auf meine Hüfte zu legen, mich an sich zu ziehen und seinen Kopf so zu ducken, dass er seine Ei-Mehlmischung direkt an meiner Wange verteilte.
Vergeblich versuchte ich mich, aus seinem Griff zu lösen, doch er war einfach stärker als ich und ließ mir keine Chance, weswegen ich meine Hände stattdessen auf seine Brust legte und so versuchte, ihn von mir wegzuschieben. Lachend ließ er dies geschehen und ich wischte mir einmal angeekelt über die Wange, ehe ich den Kopf schüttelte und durch die Küche sah, die wir innerhalb weniger Sekunden zu einer Müllhalde gemacht hatten.
"Das war nicht der Plan", gab ich zu und mein Blick fiel wieder auf Harry, welcher nun zum Waschbecken gegangen war, um seine Haare dort schnell auszuwaschen. Kichernd beobachtete ich die Verrenkungen die er vollführte, ehe ich schonmal damit begann, die Butter und den Zucker miteinander zu verrühren. Ab und zu sah ich immer mal wieder zu Harry, welcher nun vergeblich über dem Spülbecken hing und überlegte, wie er dort wieder weg kam, weswegen ich nach einem Geschirrtuch griff, mich neben ihn stellte und ihm dieses über die Haare legte. "Komm, lass mich dir helfen. Ist ja immerhin meine Schuld."
Ganz zu meinem Erstaunen, ließ sich Harry tatsächlich von mir die Haare trocknen und als wir uns so nahe gegenüberstanden, konnte ich genau spüren, wie er jeden Zentimeter meines Gesichtes abscannte. Glaubt mir, wenn ich sage, dass es mir schon etwas unangenehm war und ich nicht so ganz wusste, was ich dagegen tun sollte, außer seine Haare relativ trocken zu reiben.
"Mein Vater war Alkoholiker- ist, Alkoholiker", fing Harry plötzlich an zu sprechen und ich ließ langsam von seinen Haaren ab, um ihm ins Gesicht zu sehen. Seine Augen lagen weiterhin auf meinen und er seufzte kurz, ehe er den Blick zu Boden wandte und den Kopf schüttelte. "Deswegen hat er erst uns und dann seine Arbeit verloren. Er hat sich nicht mehr gemeldet und da er sich auch nicht Arbeitslos gemeldet hat, habe ich keine Ahnung, ob er überhaupt noch ein Dach über dem Kopf hat."
Ich wusste nicht wirklich, was ich darauf antworten sollte, aber ich wurde sofort von tiefer Trauer erfüllt, als mir Harrys Ton bewusst wurde. Vorsichtig griff ich nach seiner Hand, um diese in meiner zu halten, ehe ich das Handtuch zur Seite legte und auch noch mit meiner zweiten Hand, die seine umfasste.
"Ich weiß, dass mein Verhalten gestern falsch war und das die Geschichte mit meinem Vater daran nichts wieder gut macht, aber ich habe halt einfach im Kopf, dass deren Leben nicht so verlaufen muss. Weißt du, was ich meine? Gerade hier in Deutschland, muss niemand auf der Straße leben. Diese Menschen hätten die Chance, ihr Leben zu ändern und sie.. tun es nicht. Er tut es nicht."
Er konnte ja nicht ahnen, dass ich ihm sein Verhalten längst verziehen hatte. Deswegen löste ich eine Hand und legte sie an seine Wange, woraufhin er mich wieder ansah und mein lächeln auf den Lippen sah. Ich konnte ihm auch anmerken, dass er gar nicht wirklich darüber reden wollte, was er mir gerade erzählt hatte, sondern nur, dass er es loswerden wollte.
"Lass uns weiter backen, okay?", fragte ich vorsichtig und bekam ein dankbares Nicken von meinem Gegenüber, weswegen meine Hand langsam seine Wange herunter rutschte und ich ihn dann mit zu meinen Anfängen zog.
Harrys Haare waren getrocknet, als wir nach zwei Stunden endlich die Küche verließen und die Räumlichkeiten abschlossen. Wir hatten noch über dies und jenes geredet, das Thema über seinen Vater jedoch ausgelassen. Und ganz zum Schluss, hatte ich mich für ein Date am Dienstag-Abend mit ihm eingelassen und würde morgen früh mit ihm Frühstücken gehen.
Seltsam, alles Seltsam, dachte ich mir, als ich sein Auto wegfahren sah und mit roten Wangen mein Auto aufschloss.
Aber schön seltsam.
[...]
Da hat Larry es sich wohl doch wieder gerettet.. Und jetzt wollen wir doch endlich mal mit ganz viel Larry fluff anfangen, was haltet ihr davon?:3
yourssincerely1D tut mir leid, das ich in diese Story auch wieder meine lifestory eingebracht habe.. ich hoffe, es ist okay ❤️
Lots of love ❤️
xoxo Michelle
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