Chapter Ten

"Soll das jetzt ein Scherz sein?", fragte ich ihn und zeigte ihm durch mein nicht vorhandenes lachen, dass ich das Ganze nicht witzig fand. Was hatte er denn bitte davon, mich so zu verarschen?

"Nein, eigentlich nicht." Harry kratzte sich nervös am Hinterkopf und fuhr sich dann durch die Haare, ehe er seine Hände in seinen Jackentaschen vergrub und kurz seufzte. "Ich weiß, es klingt total doof-"

"Total bescheuert. Mega bescheuert", stimmte ich ihm zu und stemmte meine Hände in meine Hüften, während ich eine Augenbraue nach oben zog.

"Genau", murmelte er und räusperte sich einmal. "Aber vielleicht, kann ich dir ja alles auf dem Date erzählen?"

"Welches wann sein soll?" Meine Skepsis über das Ganze war noch lange nicht verschwunden und das schien Harry auch zu bemerken, da er mich nun erschrocken ansah. Wahrscheinlich hatte er nicht gedacht, dass ich wirklich auch nur ansatzweise zusagen würde und das dem jetzt der Fall war, überraschte wohl uns beide.

"Jetzt." Als er das sagte, riss ich meine Augen vor Schock auf und Harry lachte einmal. "Ich habe bereits mit Niall darüber gesprochen und er meinte, dass du dich jeden Tag darüber aufregst, dass du nicht auf den Weihnachtsmarkt gehen kannst, weil du ja hier bis Abends beschäftigt bist. Und obwohl du das gerne machst, stimmt es dich manchmal traurig und da dachte ich mir, dass wir das jetzt einfach nachholen."

"Wie kommst du auf die Idee, dass ich überhaupt mit einem Weihnachtsmuffel wie dir auf den Weihnachtsmarkt gehen möchte?", stellte ich die Frage, die ihn offensichtlich etwas provozierte, da er wieder einmal die Augen verdrehte und seufzte.

"Ich weiß nur, dass Niall wohl nie mit dir geht, weil es ihm zu spät ist und du alleine nicht gehen möchtest. Also, entweder nimmst du das Angebot jetzt an oder ich überlege mir einen anderen Wunsch. Dieser wird dann aber lediglich zu meinem Besten sein." Wollte er mich jetzt wirklich provozieren und unter Druck setzen? Normalerweise hätte ich jetzt aus reinem Protest nicht zugestimmt, doch irgendwie hatte ich auch etwas Panik, was sein nächster Wunsch sein würde und natürlich, hatte er auch irgendwo Recht. Ich lag Niall wirklich jeden Tag damit in den Ohren, mich nach der Arbeit zum Weihnachtsmarkt zu begleiten, doch er hatte nie Lust. Also würde ich nicht nur Harrys Wunsch erfüllen, sondern auch noch meinen und hätte damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

"Okay, dein Wunsch sei mir Befehl", stimmte ich ihm also zu und da er tatsächlich nicht mehr damit gerechnet hatte, wurden seine Augen groß und ein lächeln erschien auf seinem Gesicht.

"Ehrlich?

"Ja, ehrlich", kicherte ich, als sein lächeln noch etwas größer wurde und er sich nuschelnd bedankte, ehe wir beide die Arbeit verließen und nach draußen in die Dunkelheit gingen.

Das gelbe Licht der Straßenlaternen wies uns den Weg zum Weihnachtsmarkt, während es wieder leicht zu schneien begonnen hatte. Während sich die Schneeflocken bei Harry auf die braunen Locken legten, setzte ich meinen Beanie auf und lächelte glücklich, als bereits nach wenigen Minuten der typische Weihnachtliche Geruch in meine Nase stieg.

Harry und ich sprachen nicht ein Wort, doch für mich war es keine unangenehme Stille. Um ehrlich zu sein freute es mich sogar, dass ich seine Stimme mal nicht hören musste, immerhin hatte sie noch nicht so viele nette Dinge über mich gesagt. Ich genoss also lediglich das Gefühl, was mich umgab, als wir auf den Weihnachtsmarkt traten und mir die bunten Lichter ins Gesicht schienen.

"Hast du Hunger? Wollen wir erst was essen?", fragte Harry höflich und da wir gerade an einigen Essensbuden vorbei gingen, hörten wir beide kurz darauf meinen Magen knurren. Dementsprechend lachten wir beide einmal auf und Harry murmelte ein "Offensichtlich", vor sich her, weswegen er mich zur Champignon-Bude schleppte.

"Du magst Champignons?", fragte ich ihn und verzog angewidert das Gesicht, als er nickte.

"Wieso? Du nicht?" Ich schüttelte den Kopf und machte mein angewidertes Gesicht noch deutlicher, weswegen Harry lachte und dann ein grübelndes Gesicht machte. "Mhm.. Dann werden wir uns wohl eine andere Bude suchen." Während er bereits in der Gegend herum schaute, kicherte ich einmal und schüttelte den Kopf.

"Alles gut Harry, ich nehme einfach stattdessen den gebackenen Blumenkohl." Ich wollte keine Umstände machen und es war ja schon irgendwie niedlich, dass er auf seine Champignons verzichtet hätte, nur weil ich sie nicht mochte. So hatte ich ihn nicht eingeschätzt und es wunderte mich sowieso, weswegen er gerade so entspannt und fast schon fröhlich aussah. Irgendwas war passiert und ich musste ganz dringend herausfinden, was es war, damit es bis zum Ende der Freiwilligenarbeit bleiben würde.

Ich wollte gerade mein Portmonee aus meiner Tasche nehmen, als Harry seine Hand auf eben dieses legte und gerade Mal eben für uns beide bezahlte. Entsetzt schaute ich ihn an, doch er ging erst gar nicht auf meinen Blick ein und bedankte sich bei der Verkäuferin; wow, er kannte das Wort?, ehe er mir meine Schale gab und wir uns von der Bude entfernten.

"Das ist ein Date, natürlich zahle ich für dich", meinte er und verdrehte mal wieder die Augen, wahrscheinlich weil es offensichtlich sein sollte.

"Ich dachte, das Ganze wäre nur eine Ausrede gewesen, damit du nicht zugeben musst, dass du insgeheim nicht alleine auf den Weihnachtsmarkt gehen möchtest", sagte ich und sobald ich einen entsetzten Blick von Harry erntete, lachte ich und stupste ihn mit der Schulter an, ehe ich mir einen Blumenkohl in den Mund steckte. "Dankeschön."

"Gern geschehen", erwiderte er nur stolz und grinste nun ebenfalls durch die Gegend, jedoch machte es mir nicht wirklich etwas aus.

Stattdessen genossen wir beide unser Essen in Ruhe und liefen weiterhin über den Weihnachtsmarkt, um ein paar quengelnde Kinder und streitende Erwachsene zu beobachten, die versuchten, diese Probleme zu kaschieren. Tatsächlich gab es aber sogar ein paar Pärchen und kleine Grüppchen, die tatsächlich Spaß zu haben scheinen und damit auf Harry und mich abfärbten, die an einem Glühweinstand stehen blieben, sobald wir aufgegessen hatten.

"Glühwein gehört doch dazu, oder nicht?", fragte Harry und gab mir eine Tasse, woraufhin ich meine Hände wieder aus meinen Jackentaschen befreite und diese an das warme Porzellan legte, welche sich durch das Getränk aufgeheizt hatte.

Ich seufzte einmal glücklich auf und hielt meine Nase über die Tasse, weswegen der heiße Dampf meine kalte Nase wärmte und ein lächeln auf meine Lippen trat.

"Dankeschön Harry", murmelte ich leise und setzte meine Lippen bereits an den Rand der Tasse, als Harry mich aufhielt und den Kopf schüttelte.

"Es ist noch viel zu heiß zum trinken", meinte er besserwisserisch und ich verdrehte die Augen, woraufhin er mich provozierend angrinste und wir beide uns an eine Feuerstelle stellten, um uns etwas aufzuwärmen.

Es herrschte wieder einmal Stille zwischen uns beiden, dieses Mal jedoch, weil wir nicht wirklich wussten, worüber wir reden sollten. Stattdessen sahen wir uns auf dem kompletten Weihnachtsmarkt um, ließen unsere Gedanken freien Lauf und genossen einfach das Gefühl, welches die Kälte, die Weihnachtsmusik, und natürlich der Glühwein in unseren Händen, uns vermittelte.

Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich tatsächlich hier stand. Auf einem Weihnachtsmarkt; als Harrys Date. Wenn ich dies Hannah und Niall erzählen würde, konnte ich mir schon perfekt ihr dämliches grinsen vorstellen, dabei wusste ich selbst nicht ganz, was das jetzt zu bedeuten hatte. Doch fragen wollte ich irgendwie auch nicht, immerhin hatte ich nicht vor, mir den Abend jetzt schon zu ruinieren.

[...]

Da hat Louis dem Date wohl zugesagt und bisher ist alles sehr friedlich. Hoffen wir, dass es so bleibt :3

Ich musste beim letzten Kapitel so grinsen aufgrund der ganzen Kommentare.. ich bin sprachlos, vielen vielen Dank an alle, die mir hier etwas in die Tasten hauen ❤️

yourssincerely1D , Love.. siehst du, ich enttäusche dich nicht und hoffe, dass dein Tag nun gut endet ❤️

xoxo Michelle

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