Chapter Six

"Okay." Niall zuckte mit den Schultern, während ich verwirrt die Augenbrauen zusammenzog.

"Okay?", fragte ich sicherheitshalber nochmal nach, da ich nicht dachte, dass er mich tatsächlich richtig verstanden hatte. Sonst hätte er wohl nicht so einfach einem Date mit einem von Harrys Freunden zugestimmt, ohne vorher auch nur ein Wort mit eben diesem gewechselt zu haben. "Du musst das nicht tun, weißt du? Das habe ich zu Harry auch gesagt. Wünsche gehen nicht immer in Erfüllung."

"Ach weißt du, Lou", Niall legte mir einen Arm um die Schultern und ging mit mir raus, um zu meinem Auto zu schlendern. "Vielleicht wird das ja sogar ganz toll. Und wenn ich kein Interesse habe, dann ist das eben so. Du weißt, ich bin für neue Dinge immer offen."

"Aber seit wann-"

"Bin ich schwul?" Er hob nun ebenfalls eine Augenbraue und lachte, ehe er den Kopf schüttelte und seinen Arm wieder runter nahm. "Bin ich nicht, aber jeder Kerl hat doch mal Erfahrungen mit einem anderen Jungen gemacht und dann entschieden, ob es ihm gefällt, oder halt nicht. Und ich war jetzt nicht unbedingt abgeneigt, also.."

"Niall!", rief ich empört aus und lachte, weswegen er mit einstieg und ich das Auto aufschloss, damit er sich ebenfalls auf die Beifahrerseite fallen lassen konnte.

Antworten tat er nicht, doch wir beide lachten noch etwas und ich beschloss, ihn irgendwann mal zu fragen, was genau er mit Erfahrungen meinte, denn ich war nunmal ein neugieriges Kerlchen und da ich mir das bei Niall überhaupt nicht vorstellen konnte, war es nur umso spannender für mich. Ich meine, bei mir war es ja kein Geheimnis, dass ich es eher auf das männliche Wesen abgesehen hatte, aber Niall hatte noch nie auf so etwas in der Art hingedeutet. Deswegen habe ich auch mit etwas mehr Entsetzen gerechnet, als ich ihm von Harrys Idee erzählt hatte.

"Vielleicht ist Harry ja gar kein so schlechter Kerl", murmelte Niall irgendwann und fragend schaute ich zu ihm, wobei mir auffiel, dass er nun ein freches grinsen auf den Lippen hatte. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, ehe ich wieder auf die Straße schaute und den Blinker setzte.

"Wie meinst du das?" Natürlich, war er ein schlechter Kerl. Naja, zumindest war das Wesen, was er bisher bei mir rausgelassen hatte, nicht sonderlich sympathisch und nun wirklich nicht die erste Wahl, falls ich mir jemanden wünschen würde, mit dem ich für eine Woche eingesperrt im Bunker sitze. Wahrscheinlich würden wir uns nach nicht einmal zehn Stunden erwürgen.

"Naja, du hast seinem Wunsch zugestimmt und er hat nichtmal etwas zu seinen Gunsten gefragt", Nialls Stimme war provozierend und ich sah extra nicht zu ihm, da ich das freche grinsen am Tag schon genug zu sehen bekam. Ich verdrehte die Augen und seufzte, da ich nicht wirklich wusste, was ich darauf antworten sollte. "Anscheinend war es ihm wichtiger, einen anderen Menschen glücklich zu machen, als sich selbst."

"Bullshit", sagte ich nur. Der Kerl denkt doch nur an sich selbst. Oder naja.. "Ich denke, er tut so etwas nur für die Menschen, die ihm auch Mal etwas gutes getan haben oder, die in seinem Leben sind. Bisher scheint er ja sonst nicht so angetan davon zu sein, den Menschen die zu uns kommen, einen schönen Tag zu bereiten und meckert immer nur rum, wie langweilig das alles ist und was er alles besseres machen könnte, als dort zu sein."

Genervt verdrehte ich wieder die Augen und hörte Niall irgendwas murmeln, was ich jedoch nicht ganz verstand, weswegen ich gar nicht erst nachfragte sondern einfach weiter fuhr und das Thema damit für mich erledigt war.

Harry und ein guter Mensch.. genau.

*****

"Scheint so, als hättest du deinen Willen bekommen", holte mich Harrys Stimme aus meinen Gedanken, kurz nachdem die Gruppen für die Woche neu eingeteilt wurden und ich tatsächlich mit Niall, und nicht mit ihm, zusammen arbeiten musste. Ich glaube, mein Honigkuchenpferd-grinsen war wirklich nicht zu übersehen.

"Tja, man darf ja auch mal Glück haben", ich zuckte mit den Schultern und baute alles für das Kinderschminken auf, welches heute stattfinden sollte. Nicht mal sein Gesicht könnte mir heute den Tag vermiesen, denn diese gute Nachricht hielt ja noch für ein paar Tage an, in denen ich ihm aus dem Weg gehen konnte.

"Ach man, ich dachte wirklich, du würdest es genießen mit mir zusammenzuarbeiten", weinte Harry theatralisch und ich verdrehte die Augen, weil er mich nicht sehen konnte, ehe ich mich zu ihm umdrehte und provozierend eine Augenbraue hob.

"Natürlich, jeder Zeit", antwortete ich sarkastisch. "Zu schade, dass man sich keine tolle Persönlichkeit fotoshoppen kann, ansonsten hätte ich dir das mal vorgeschlagen."

"Fangen wir mit dem Scheiß wieder an?", fragte er und rollte mit den Augen, weswegen ich kicherte und danach meine Lippen zusammen presste, damit dieser Laut nicht wieder meinen Mund verlassen konnte.

"Naja, ich kann dich halt einfach nicht besonders leiden."

"Nicht jeder mag mich, aber nicht jeder ist mir wichtig genug, als das es mich interessiert."

Ich antwortete darauf nichts, sondern wir schenkten uns lediglich ein kleines Blickduell, ehe er sich augenverdrehend umdrehte und ich ein siegreiches grinsen auf meinen Lippen hatte.

Das er tatsächlich aufgegeben hatte und nicht wieder irgendwas sagte wie 'kindisch das du nicht antwortest', machte meine Laune noch besser und ich umarmte meinen besten Freund von hinten, welcher sich daraufhin aufstellte und verwirrt hinter sich blickte.

"Was hast du denn für eine gute Laune heute?", fragte Niall verwundert und lachte kurz, weswegen ich mich von ihm löste und mit den Schultern zuckte, ehe ich mich theatralisch seufzend auf einen Stuhl fallen ließ und meine Augen schloss.

"Ich arbeite für eine Woche mit meinem besten Freund zusammen, bin also nicht dazu gezwungen, mit diesem Spast zu kommunizieren und habe es soeben geschafft, dass er mich wahrscheinlich den ganzen Tag in Ruhe lässt."

"Vielleicht solltet ihr beide aufhören, euch gegenseitig sarkastische Sprüche an den Kopf zu hauen", murmelte Niall und begab sich anscheinend wieder an seine Arbeit, da ich Glas klimpern hörte und ich meine Augen wieder aufmachte.

"Ich liebe Sarkasmus. Das ist wie..", ich tat so, als würde ich nachdenken, ehe ich aufsprang und meine Hände in meine Hüfte stemmte. "Das ist wie, als würde ich ihm ins Gesicht hauen, aber nur mit Worten."

Niall grinste nur, schüttelte den Kopf und nahm ein paar Bücher mit Masken an, die Hannah ihm hin hielt, ehe auch sie verstand, warum es ging und die Augen verdrehte.

"Wann ihr beide wohl checkt, dass ihr aneinander interessiert seid."

Nachdem sie das gesagt hatte, fiel mein grinsen und ich sah sie erschrocken an. Was soll der scheiß denn jetzt?

"Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit", unterstützte Niall sie in ihrer Aussage und ich blickte beide empört an.

"Wollt ihr mich verarschen? Ich will nichts von dem Kerl, er geht mir seit dem ersten Tag auf den Sack." Ich brummte kurz und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Naja, was sich liebt das neckt sich", antwortete Hannah und zuckte mit den Schultern, "Oder so."

"Nichts 'oder so'. Ich bin froh, wenn ich diesen Kerl niemals wieder sehen muss."

"Weißt du was, mach was du denkst aber wenn man euch beide so beobachtet, kann man die Funken förmlich spüren und das ist so verdammt heiß", meinte Hannah und Niall stimmte ihr nickend zu. "Stell dir vor, was das für ein Weihnachtswunder wäre", träumte sie und ich seufzte nur, schüttelte den Kopf und wollte mich gerade von den beiden entfernen, ehe ich mich noch einmal umdrehte.

"Ihr habt beide nicht mehr alle Tassen im Schrank."

Funken zwischen Harry und mir; das ich nicht lache. Wohl eher Krokodile und Haifische, die den jeweils anderen auffressen wollen, damit er aufhört zu reden.

[...]

Es gibt also welche, die Larry bereits Schippen. Was haltet ihr von dem Spruch "was sich liebt das neckt sich?"

Ich wollte heute einen Marmorkuchen backen und stellt euch vor.. hier in Neuseeland gibt es keine Gugelhupfe-Backform. Ich war schon etwas enttäuscht, diesen jetzt in einer normalen Springform zu machen..:(

yourssincerely1D chapter 6.. die Zeit rennt so sehr omg 😭😭❤️

Lots of love ❤️

xoxo Michelle

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