Chapter Seven

Tut mir leid für die Verspätung, aber ich hatte ein kleines Missgeschick mit roter lebensmittelfarbe in der Küche und jetzt sieht es aus, als hätte ich einen Mord begangen 😅 viel Spaß mit dem Chapter ❤️

"Ich kann keine Schmetterlinge mehr sehen", seufzte Niall und ließ sich neben mir nieder, als wir eine kurze Pause veranstalteten und nun einmal tauschten. Wenn man die ganzen Tage damit beschäftigt war, irgendwelche Tiere und Gegenstände auf Kindergesichter zu malen, brauchen die Hände irgendwann mal eine Pause. Meine hatten sogar schon angefangen zu zittern und ich wollte keine Katastrophe veranstalten.

"Ja, ich bin auch froh, dass wir endlich wechseln konnten", stimmte ich ihm zu und dann standen wir auch schon vor Harry, welcher schon wieder diese Woche fürs Essen austeilen dran genommen worden war. Vielleicht hatte Hannah es extra gemacht, um mir einen Gefallen zu tun und Harry zu ärgern, dann hatte sie sogar direkt ins schwarze getroffen.

"Oh Harry", begrüßte Niall ihn freundlich und hielt seinen Teller hin, welcher daraufhin von Harry gefüllt wurde, "Hast du auch Pause? Willst du dich zu uns setzen?"

Bitte was?

Vollkommen verstört und entsetzt sah ich meinen besten Freund an, welcher mir jedoch keinen Blick schenkte. Dies lag wahrscheinlich daran, dass er sich schon vorstellen konnte, dass ich ihn so ansah und er sich das nicht geben wollte; gerade, weil er und Hannah ja diese absurde Vorstellung von Harry und mir hatten.

"Nein, lass mal. Sonst reißt mir der Weihnachtszwerg noch den Kopf ab", gab Harry zurück und grinste noch breiter, als ich auf diese Aussage hin meine Augen verdrehte. Augenblicklich hasste ich Menschen dafür, dass sie sich Sachen der Menschen angewöhnen, mit denen sie verdammt viel Zeit verbringen, selbst, wenn sie sie nicht leiden können.

"Naja, du hättest dich gerne dazu setzen können, aber das war mein Fehler. Ich dachte wirklich, ich hätte es mit einem Erwachsenen zu tun", meinte ich nur und drehte mich auf dem Absatz um, damit ich die beiden 'Freunde' alleine lassen konnte.

Ich merkte, wie ich mich selbst darüber aufregte, dass ich mich so sehr über ihn aufregte. Wenn mir seine ganzen Sprüche und sein Verhalten nicht so verdammt auf den Sack gehen würden, wäre ich jeden Morgen definitiv besser gelaunt. Ich würde hier her kommen, ihn und seine schlechte Laune ignorieren und einfach das tun, was ich jedes Jahr getan hatte. Und obwohl es jedes Jahr einen Idioten gab, war Harry definitiv der schlimmste. Ich weiß nicht, woran es lag, aber ich wollte, dass es mir egal wurde.

*****

"Du kannst mich also wirklich nicht leiden", hörte ich eine viel zu bekannte Stimme hinter mir und drehte mich zu Harry um, welcher nach mir die Arbeit verlassen hatte und nun mit mir auf die Straßenbahn wartete.

Niall hatte heute das Date mit Harrys bestem Freund, weswegen er von eben diesem abgeholt wurde und Harry anscheinend auch auf die Straßenbahn umgestiegen war. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich definitiv mein Auto genommen, denn so hatte ich jetzt über eine halbe Stunde Bahnfahrt vor mir und musste hoffen, dass Harry davor irgendwann aussteigen würde. Andererseits wäre ich wohl geliefert.

"Ich finde es seltsam das sich Menschen angegriffen fühlen, nur weil du sie so behandelst, wie sie dich behandeln", gab ich zurück und vergrub meine Hände tiefer in meinen Jackentaschen, da ein kalter Wind um meine Ohren zog und ich automatisch fröstelte. Harry schien diese Kälte nichts auszumachen, denn er sah mich immer noch an und hatte keine Miene verzogen, während ich meine Ohren nun noch mehr unter meiner Mütze versteckte.

"Was meinst du?", fragte er dümmlich und hatte seine Augenbrauen fragend zusammengekniffen, weswegen mir fast ein lachen entwichen wäre. Stellte er sich jetzt nur so dumm oder war ihm wirklich nicht klar, wie er am ersten Tag auf meine Hilfe reagiert hatte?

"Was ich meine?", meine Stimme klang belustigt, da ich ihn gerade nicht richtig einschätzen konnte. "Ich meine damit, dass du dich wie ein Arsch verhältst, seit der ersten Sekunde als du die Arbeit betreten hast. Meine Hilfe hast du gleich abgelehnt und egal was danach noch kam, das einzige was du konntest war dumme Sprüche auf die Menschen abzufeuern, die ihr bestes tun, um anderen Menschen ein schönes Jahresende zu beschaffen!" Ich hatte gar nicht gemerkt, wie ich zum Ende des Satzes immer lauter geworden war und obwohl es mir hätte peinlich sein sollen, tat es gut, ihm das alles mal direkt ins Gesicht zu feuern. Auch wenn ich nicht wirklich dann glaubte, dass es einen Unterschied machen würde, stirbt die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt. Naja, aber sie stirbt halt.

"Das war, weil ich keinen Bock auf den ganzen Scheiß hatte-"

"Da konnte aber von uns keiner was für", unterbrach ich ihn erneut, da fuhr dann auch schon die Straßenbahn vor und hielt vor uns beiden.

Mit der Hoffnung, dass er mich nun vielleicht in Ruhe lassen und seinen eigenen Platz suchen würde, betrat ich die Bahn und wurde sofort von einer wohligen Wärme umhüllt, die mich meine Jacke aufmachen und lächeln ließ. Ich setzte mich auf eine Zweierbank in Fahrtrichtung und seufzte enttäuscht, als sich nur wenige Sekunden später eine allzu bekannte Person neben mir niederließ, obwohl noch so viele andere Plätze frei waren.

"Ich bin nicht gut darin, Gefühle zu verbergen", gab Harry nach kurzer Zeit zu und ich zuckte mit den Schultern.

Es war mir egal.

"Wir machen das alle Freiwillig und keiner von uns hat zu dir gesagt, das du und deine Vollpfosten-Freunde eine dämliche Wette abschließen müsst, bei welcher du im Nachhinein alten und armen Familien durch den Dezember hilfst. Schlimm genug, dies als Strafe anzusehen, aber dann kann man sich nicht einmal diese sechs Stunden am Tag zusammenreißen?" Ich drehte mich zu ihm und sah in das Gesicht, welches zum ersten Mal seitdem ich ihn nun kannte, kein selbstgefälliges grinsen drauf hatte, sondern tatsächlich etwas Reue. "Ob du es glaubst oder nicht, Niall hatte auch keinen Bock drauf, aber er tut es mir zu Liebe. Und ich merke, dass es ihm doch mehr Spaß macht, als er zugeben möchte. Man muss dem Ganzen nur eine Chance geben."

"Ich schätze ich verstehe einfach nicht, woher die ganzen Menschen kommen. Hier in Deutschland muss keiner auf der Straße leben-"

"Diese Menschen leben nicht auf der Straße, Harry. Nicht alle", unterbrach ich ihn erneut und so langsam flammte Hoffnung in mir auf, dass er seine Meinung nach unserem Gespräch vielleicht ändern würde. "Manche ja, aber die meisten sind Rentner mit einer sehr kleinen Rente und dadurch, dass wir dies veranstalten, haben sie mehr Geld für sich und ihre Liebsten über. Ansonsten sind auch alleinerziehende Mütter und Väter mit ihren Kindern dabei, die hier ein paar schöne Stunden verbringen können. Es geht darum, den Menschen das Ende des Jahres zu vereinfachen und nicht zur Last werden zu lassen, weil man trotz Geldmangel, der Tradition irgendwie treu bleiben möchte."

"Das wusste ich nicht."

Harrys Stirn war gerunzelt und nach einer kurzen Zeit, wandte er den Blick von mir ab und schaute durch die Bahn, in welcher, außer uns, lediglich sechs andere Personen saßen. Keiner von diesen schenkte uns Aufmerksamkeit oder zumindest, ließen sie es sich nicht anmerken.

"Tja, anstatt dumme Sprüche zu klopfen, hätte man ja auch vorher mal nachfragen können." Ich zuckte mit den Schultern und sah, wie Harry seine Zähne zusammenbiss und sich dadurch seine Kieferkonturen in seinem Gesicht abzeichneten.

"Morgen ist mein nächster Wunsch-Samstag", wechselte er plötzlich das Thema und ich lehnte mich im Stuhl zurück, um kurz darauf aus dem Fenster zu schauen und die Straßenlaternen vorbeifliegen zu sehen. Ich seufzte kurz auf und schloss die Augen.

"Überleg dir dieses Mal etwas schlaues, Harry."

[...]

So, da hat Louis endlich mal Klartext geredet.. glaubt ihr, das hat wirklich etwas bei Harry geändert? Oder wird er weiterhin so bleiben?

Danke für die vielen vielen vielen Kommentare beim letzten Kapitel und die Unterstützung bei dieser Geschichte. Es freut mich so sehr, dass sie so gut bei euch ankommt (:

yourssincerely1D ... my love.. so langsam brauchen wir mal etwas Larry Action, huh? Wie sieht's aus?❤️

Lots of love ❤️

xoxo Michelle

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