Chapter Nineteen

Nachdem ich den ganzen Donnerstag damit verbracht hatte, Niall von der Sache zwischen Harry und mir zu erzählen, passierte gar nicht mehr so viel mehr. Hannah und Niall waren wie bekloppt am durchdrehen und das sogar, obwohl Harry und ich kaum eine freie Sekunde hatten.

Naja, wir hatten unser Toiletten-Date nachgeholt, aber so viel mehr passierte dann auch nicht mehr. Deswegen hatte ich Donnerstag Abend beschlossen, ein bisschen Weihnachtsdekoration von mir zu nehmen und sie in einen Karton zu packen, damit ich dies mit zu Harry nehmen konnte.

Mir ging seine leere Wohnung einfach nicht aus dem Kopf und da wir heute zum Schnee sogar ein bisschen Sonne hatten, war es umso schöner, einfach mal in Weihnachtsstimmung zu kommen. Außerdem hatte ich noch ein langes Skype Gespräch mit meiner Familie, denen ich jedoch nur ansatzweise von Harry erzählte. Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, was das zwischen uns beiden war, weswegen ich es lieber noch nicht in die Ganze Welt hinausposaunen möchte. Stattdessen sollte es erstmal mein kleiner Schatz bleiben, dessen Zukunft ich vorausbestimmte.

"Okay Love, erzählst du mir nun endlich was in dieser Box drin ist?", fragte mich Harry lachend, als ich sie wie etwas besonderes auf meinen Schoß packte, sobald wir in sein Auto gestiegen waren.

"Du wirst es gleich sehen", gab ich grinsend zurück und bekam dadurch einen skeptischen Blick von Harry zugeworfen, welchen ich lediglich durch einen Kuss auf seine Wange beantwortete.

Uns umhüllte die verschiedenste Weihnachtsmusik und ich summte die einzelnen Lieder leise mit, bis wir endlich vor Harrys Wohnblock ankamen und mir von dem Lockenkopf die Tür geöffnet wurde. Ich bedankte mich mit einem kurzen Kuss auf seine Lippen, ehe ich seine Hand an meinem Rücken vernahm, die mich sanft zur Haustür schob.

So langsam bekam ich etwas Bammel, was er von meiner Idee halten könnte, immerhin schien er vor ein paar Tagen noch sehr zufrieden mit seiner Wohnung. Man hätte es sogar so interpretieren können, das er gar keine Lust dazu hatte, sie auch nur ein bisschen zu dekorieren. Ich wollte mir die Sache mit ihm nicht verscherzen, aber ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, ihm ein bisschen mehr Vorweihnachtliche Stimmung zu entlocken und niemand konnte mir sagen, dass eine Nicht-Geschmückte Wohnung dazu beitrug.

Harry nahm mir den Karton ab und half mir dann aus der Jacke, ehe er sie aufhängte und sich dann zu mir umdrehte. Anscheinend hatten wir die selbe Idee gehabt, da auch ich einen Schritt auf ihn zugegangen war und somit auf seinen Zehen trat, der mir näher war, als geplant.

"Oops", nuschelte ich vor mir her, dann waren Harrys Arme bereits um mich und meine Hände fanden seinen Nacken.

"Hi", flüsterte Harry, da er mit seinem Gesicht immer näher kam und mir kurz darauf einen sanften Kuss auf die Lippen drückte.

Der Kuss begann langsam und unsere Augenlider flatterten zu, als wir einfach das genossen, was wir vor den anderen Leuten nicht so raushängen wollten. Seine Lippen bewegten sich liebevoll gegen meine; schenkten mir die flatternden Schmetterlinge und die fliehenden Bösen Gedanken.

Sobald ich mich von ihm gelöst hatte, nahmen meine Zähne meine Unterlippe in Beschlag, da ließen Harrys Hände von meiner Hüfte ab und er schaute wieder nach der Box, die ich mitgebracht hatte. Langsam stellte ich mich wieder flach auf den Boden und beobachte mit klopfendem Herzen, wie Harry die Box öffnete und seine Augen erst verwirrt, dann fragend und letztendlich liebevoll wurden.

"Ich dachte.. ich", ich seufzte und fuhr mir durch die Haare, "Ich wollte dir eine Freude machen. Ich weiß, du sagtest du magst es Clean und Bla, aber ich.."

"Dankeschön Lou", unterbrach Harry meine wirren Gedanken, legte seinen Arm um meine Mitte und zog mich zu sich, um seine Lippen federleicht auf meiner Stirn abzulegen. "Das ist super süß, vielen Dank mein Engel." Ich löste mich von ihm und lächelte ihn strahlend an, woraufhin sein Finger über meine Wange fuhr und er seine Hand dann auf eben dieser platzierte. "Hilfst du mir beim dekorieren?"

"Nichts lieber als das", antwortete ich, stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen schnellen Kuss aufzudrücken, ehe ich mich löste und wir beide dann damit anfingen, die Sterne, Tannenzapfen, Schneemänner und alles weitere, in Harrys Wohnung zu verteilen.

"Und das ist alles von dir über? Du hast nichts extra gekauft?", fragte Harry ungläubig, als er meinte, dass bei ihm bereits alles vollgestellt war, obwohl es noch viel zu viel freie Plätze gab.

"Ja, vieles ist von meiner Mum und meiner Oma", ich zuckte mit den Schultern und stellte die Schneemänner so hin, dass sie sich gegenseitig anlächelten. "Vieles ist auch von meinem Ex-Freund. Er hat mir öfter im Jahr einfach so Weihnachtsdekorationen geschenkt, weil er wusste, dass das meine liebste Zeit ist."

Harry war still geworden und schaute den lächelnden Keramik-Weihnachtsbaum in seiner Hand grimmig an, ehe er ihn wieder in die Box packte und mich mit verschränkten Armen anschaute.

"Du bringst also Sachen von deinem Ex hier her?"

Seine Stimme klang ein wenig wütend, weswegen ich eine Augenbraue hoch zog und dann anfing zu lachen.

"Bist du etwa eifersüchtig?", fragte ich ungläubig, da es nun wirklich absurd war, doch Harry zuckte nur mit den Schultern.

"Wie könnte ich nicht? Wieso hast du das alles behalten?"

"Weil es mir gefällt und weil ich Geschenke nicht wegschmeiße", antwortete ich sanft, ging auf ihn zu und nahm seine Hand in meine, die er mir zum Glück nicht gleich wieder entzog. "Ich verbinde mit diesen Gegenständen nicht mehr meinen Exfreund, sondern nur noch Weihnachten und Freude. Außerdem ist das Ganze schon zwei Jahre her und er längst in einer Neuen Beziehung. Also", ich stoppte und nahm den Weihnachtsbaum wieder raus, um ihn Harry in die Hand zu drücken, "kannst du bitte aufhören, so ein eingeschnapptes Gesicht zu machen? Das steht dir nicht, Curly."

*****

"Was hat es eigentlich mit der Wette auf sich?"

Diese Frage hatte ich Harry vor knapp drei Minuten gestellt und nachdem dreißig Sekunden vergangen waren, in denen sich sein Körper lediglich angespannt hatte, ich jedoch keine Antwort bekam, hatte ich mich von seiner Brust gelöst und ihn die restlichen Minuten lediglich angesehen.

Zu gerne könnte ich jetzt gerade Gedanken lesen, denn ich konnte nicht behaupten, dass es mich beruhigte, wenn Harry nicht direkt antwortete. Es schien fast so, als würde er sich ein passende Lüge überlegen, doch das wollte ich nicht. Ich wollte jedoch auch nicht, dass die Wahrheit das, was zwischen uns beiden vorgefallen war, zerstörte. Ich wusste nicht, was genau ich wollte.

Schnell, so schnell das ich nicht erwidern konnte, hatte Harry seine Lippen einmal auf meine gepresst und sich dann wieder gelöst, um sich etwas von mir entfernt hinzusetzen und einmal tief durchzuatmen. Verwirrt schaute ich ihn an und bekam ein trauriges lächeln, ehe er sich räusperte und seine Hände verschränkte.

"Ich musste es noch ein letztes mal tun, bevor du mich wieder hasst", gab er mir als Antwort und meine Augenbrauen zogen sich Zusammen.

Bitte.. Bitte lass es nicht so schlimm sein.

"Eigentlich gibt es gar nicht so viel zu sagen", gab er zu und kratzte sich am Hinterkopf, ehe er den Blick abwandte und dann den Kopf schüttelte. "In dieser einen Nacht im Oktober, haben Liam, Zayn und ich ein bisschen zu viel.. getrunken." Harry trank? Trotz der Sache mit seinem Vater? "Und wie Jungs nun einmal sind, haben wir herum geblödelt, als wir etwas angeheitert waren. Ich trinke nicht viel, nie so viel, dass ich wirklich betrunken bin, aber genug, um auf dumme Ideen zu kommen. Deswegen, haben wir ein Punktesystem aufgestellt, womit wir die Attraktivität der Jungs und Mädchen in den Bars und den Clubs bestimmt haben."

Meine Augen fielen vor Entsetzen zu und mein Herz wurde schwer. Ich hoffte, dass das nun alles gewesen war, doch wie konnte Harry bei so etwas verlieren? Sie mussten ja etwas mit diesem abscheulichen, menschenverachtenen Punktesystem gemacht haben, damit es einen Verlierer gab.

"Dann kam ich auf die Idee, dass wir ja eine Wette veranstalten könnten", sprach Harry weiter, bis er meinen Ausdruck bemerkte und nach meiner Hand greifen wollte, die ich ihm sofort wieder entzog. Ich hörte ein seufzen seinerseits, ehe er tief durchatmete und weiter sprach. "Bis Ende November, würden wir Punkte sammeln. Durch die Personen, mit denen wir schlafen oder.. andere Dinge tun. Für Zayn und mich waren es Frauen und Männer, für Liam nur Frauen. Wir haben jemanden im Club gesehen, schnell die Punkte zusammengezählt und wer von uns es geschafft hat, diese Person zu verführen und sie dazu zu bringen, etwas zu tun-"

"Stop", unterbrach ich ihn, da ich merkte, wie mir schlecht wurde. In wenigen Sekunden hatte sich der Harry der letzten Tage, der Harry, der mich seinen Engel genannt hatte, in Luft aufgelöst. Alles was ich empfand war Ekel; ihm gegenüber; seinen Freunden. Aber auch Ekel gegenüber mir, da wir ja auch mehr gemacht hatten, als angemessen gewesen wäre. Vor allem, aufgrund dieser Tatsachen.

"Blowjob, Handjob, Sex.. Jungfrau oder Underage.. alles gab verschiedene-"

"Ich habe gesagt, du sollst aufhören!", sagte ich erneut, öffnete meine Augen und spürte sofort, wie eben diese voller Tränen waren. Mein Blick fiel auf sein Gesicht. Noch nie hatte ich ein Gesicht mit so viel Reue gesehen, doch es war mir egal. "Ihr seid widerliche Arschlöcher. Wie kann man... Wie?" Entsetzt sprang ich auf und schüttelte den Kopf, ehe ich das erstbeste Kissen fand, welches ich nach Harry schmiss. "Wie konnte ich mich nur von dir anfassen lassen?", fragte ich mehr mich selbst, als Harry und dann lief die erste Träne über meine Wange, die mich dazu verleitete, das Wohnzimmer zu verlassen und mir meine Schuhe anzuziehen.

"Lou-"

"Wag es nicht, mich anzusprechen", drohte ich ihm, schlüpfte schnell in den anderen Schuh und schnappte mir dann meine Jacke, die ich mir überzog. "Wie kann man mit sich selbst leben, wenn man so etwas tut? Was geht in eurem kranken Hirn ab ihr perversen Schweine?!", fragte ich, außer mir vor Wut und schubste Harry an den Schultern zurück, als er auf mich zukommen wollte. "Wenn du mich in den nächsten Tagen auch nur ansiehst, dann Gnade dir Gott, bis ich mit dir fertig bin."

Ich schenkte Harry keinen Blick, als ich seine Haustür öffnete und sie hinter mir zuschmiss, woraufhin sie im gesamten Treppenhaus einen Kanonenschuss abfeuerte. Direkt in mein zerschossenes Herz.

[...]

Ehm.. ich weiß nicht was ich sagen soll.... es tut mir leid? Aber die Wette musste aufgelöst werden :/

Was habt ihr zu der Wette zu sagen? Ist es gar nicht so schlimm, wie Louis es empfindet?

yourssincerely1D  I'm sorry love :( ❤️

Lots of love ❤️

xoxo Michelle

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