ΞTHREE

ΞGevin POVΞ



Es ist ein leichtes für mich gewesen, die Feuer Leiter zu hinunter zu klettern. Fahrig streiche ich mir, die vom Wind zerstreuten Haare aus den Augen.

Wird echt Mal Zeit zu einem Friseur zu gehen..

Mittlerweile bin ich am sprinten. Es ist noch recht frisch, sodass es mich fröstelt. Meine Jacke habe ich in der Bar liegen lassen, weshalb ein weinroter Hoodie von Finlay hinhalten musste.

Ich schmunzele breit. Ohja, es war definitiv der beste Geburtstag aller Zeiten!

Als ich um die Ecke biege, sehe ich schon die recht eingefallenen Häuser. Mr. Pierce sitzt mit einem halb zerfletterten Bademantel auf einem Plastik Stuhl, raucht 'ne Zigarre und starrt vor sich hin. Wirklich gruselig der alte.

»He, Gevin!« Ich drehe mich um, als ich die Stimme höre. Er lächelt mich breit an, doch sein lächeln fällt schon nach wenigen Augenblicken.

Irritiert runzele ich meine Stirn. Verschränke meine Arme vor der Brust und warte bis er vor mir zum stehen kommt.

»Bist du schon unter den Klau' Schweinen gegangen? Sonst bist du auch nicht so, der viel Wert auf Marken legt. Wirklich enttäuschend..«

Schnell packe ich sein Handgelenk. »Sprinnst du? Was schwafelst du da eigentlich von wegen Marken und klauen?«

Er schnaubt. »Der Hoodie den du an hast, kostet über Hundert Pfund. Ist Fox, aber das wusstest du sicher schon..«

Wie auf Knopfdruck, breche ich in schallendes Gelächter aus. »Oh Gott, Mason! Den hab' ich nich' geklaut!«

»Woher hast du den dann?« Fragt er entgeistert.

Durch seine frage, spüre ich die plötzliche Hitze in mir aufsteigen. Bilder von Finlay, wie er mich nimmt, steigen mir in den Kopf, sodass ich allmählich das Blut in meinen Ohren rauschen spüre.

»Ähm..« Druckse ich herum.

Mason formt die Augen zu schlitzen. »Los, sag' schon!«

»Naja, eigentlich ist er geklaut.« lächele ich gezwungen. Er will sich von mir abwenden, doch ich packe ihn wieder fest am Handgelenk.

»Aber, es ist nicht so wie du vielleicht denkst!« Füge ich hinzu.

»Schön, ich höre!« Mason zieht sein Handgelenk aus meinem griff und verschränkt, abwartend die Arme vor der Brust.

»Ich war gestern in 'ner Bar. Meinen 18'ten zuhause bei meiner versoffenen Mutter zu verbringen, war keine Option. Naja, ich hab' mit dem Bar Besitzer geschlafen. Gerade bin ich abgehauen, es war kalt, deshalb hab' ich mir seinen Hoodie genommen..«

In einer fließenden Handbewegung, streiche ich mir die Haare aus dem Gesicht. Argh, wie die nerven!

»Du hast es endlich gemacht..« Haucht er schockiert, grinst dennoch breit. »Hast dich endlich von jemandem fixcken lassen!« Lacht er und klopft mir auf die Schultern.

Seine braunen Augen glitzern belustigt. Sein ebenfalls braunes Haar' hängt ihm lockig in der Stirn. Er ist so groß wie ich, dennoch etwas schmaler. Sport ist nicht so seins.

»Wann wurdest du entjungfert huh? Mit 14?« Brumme ich.

»13.«

Ich ziehe eine hässliche Grimasse. »Du bist eine richtige Schlampe, weißt du das?«

Empört schnaubt er auf. »Jede Schwuchtel is' 'ne Schlampe. Willkommen im Club. Denn du hast es ja auch mit einem X beliebigen getrieben!«

»He, nich' so laut!« Dabei zeige ich mit dem Finger auf mein Haus, dessen Fenster sperre weit offen sind.

»Oke, oke!« Hebt er abwährend die Hände nach oben.

Ich ziehe ihn an seiner Jacke ein Stück von meinem Haus weg. Hab' echt kein Bock, dass meine Mutter am frühen Morgen 'ne Szene macht. Richtig scheiße wär's dann, wenn sie stinkt besoffen mit ihrer Unterwäsche aus dem Haus torkelt, sich beinahe auf die fresse legt, mich an schreit, von wegen ich solle mich mehr um sie kümmern.

Die alte is' durch. Sowas von durch.

»Er war kein X beliebiger, oke? Finlay war..war wie eine Bombe! Als ich in die Bar kam und in sah,' da- da hat er eingeschlagen. Schieße Mason, du weißt gar' nich' wie Gut er aussieht! Blonde Haare, Eis blaue Augen, ein Grübchen in der rechten Wange. Gott sein Körper; der Wahnsinn!«

Ich hab' mich so in rage geredet, dass ich noch nicht einmal mitbekommen habe, dass ich mich wie ein ertrinkender an Mason's Jacke festklammere.

»Was hat der Scheiß Kerl mit dir angestellt? So Gut kann er jedenfalls nicht aussehen, dass du schwärmst wie ein Teenager!«

Augenblicklich löse ich meinen klammer Griff. »Und wie! Er sieht aus wie ein verdammtes Unterwäschen Model!«

Mason lacht herzhaft auf. »Jetzt übertreib doch Mal nicht! Mensch Gevin, komm' runter von deinem Höhenflug!« Aber aufhören zu lachen, tut er dennoch nicht. Nein, er fängt sogar an zu grunzen.

Vernichtend starre ich ihn mit meinen blicken nieder. »Wenn du mir nicht glaubst, musst du dich wohl mit eigenen Augen, vom Gegenteil überzeugen. Am Samstag kommst du mit. Da kann ich ihm auch den Hoodie zurück bringen!«

Mache ich ihm zynisch klar. Kurz schweigt er, ehe er frech zu grinsen beginnt. »Wenn er wirklich so Gut aussieht wie du sagst, kann ich ihm ja schöne Augen machen..« Dabei klimpert er übertreiben mit seinen Wimpern.

»Finger weg! Er gehört mir!« Knurre ich.

»Ernsthaft Gevin, du bist so was von gefallen!«

Dann ist er verschwunden. Ich schüttle meinen Kopf, um die wirren Gedanken zu vertrieben. Der spinnt doch! Ich und gefallen? So ein Vollidiot!

Leise schließe ich die Haustür auf. Alles ist ruhig im Haus, sodass ich ohne Gefahr, auf die Treppen zu steuere.

Gerade als ich einen Fuß drauf setze, ertönt hinter mir die lallend- schrille Stimme meiner Mutter, die mich zusammenzucken lässt. »Wo warscht du, hä?«

Ich schürze die Lippen. Kneife meine Augen fest zusammen, nur um mich dann umzudrehen und sie wieder zu öffnen. »Weg.« Lautet meine simple Antwort.

Sie kommt näher. Mustert mich abschätzend mit ihren schwarz Mascara unterlaufenen Augen. »Ich wollte-« ein hicksen. »-mit dir einen trinken..du hattest Geburtstag.«

Ein schnaubender Lacher, entkommt meiner Kehle. »Welch' wunder, dass du dich noch an mein Geburtstag erinnerst!«

»Red' nisch so mit mir! Ich bin-«

»Meine Mutter? Kommt mir nich' so vor! Viel Spaß beim saufen, ich verpiss' mich nach oben!«

»He, komm sofort her, du kleiner scheißer!«

In der Mitte der Treppenstufen angekommen, drehe ich mich noch einmal zu ihr um. »Geh' dich abschminken und duschen, du stinkst wie schieße!«

Damit gehe ich ohne weitere Zwischenfälle in mein Zimmer. Ich kicke mir die Schuhe von den Füßen und lasse mich auf mein Bett fallen.

Ein angenehmer Duft umhüllt mich. Erst jetzt merke ich, dass der Hoodie nach Finlay riecht. Ich ziehe mir den Stoff über die Nase, inhaliere in tief. Ein breites lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus.

Villeicht sollte ich den Hoddie doch nicht zurück geben, immerhin habe ich so etwas, dass mich an ihn erinnert.

Gott, ich höre mich echt an wie ein schwärmender Teenager!

Finlay's Duft geht mir durch Mark und Bein, lässt mich entspannen, sodass langsam aber sicher, meine Augen zu flattern.

Ein lautes poltern schreckt mich aus meinem träumen. Verwirrt blinzele ich ein paar Mal nach einander. Ich bin in meinem Bett und es ist dunkel.

Noch leicht Schlaftrunken, wische ich mir mit beiden Händen über das Gesicht. Aus meiner Jeans fische ich mein Handy heraus. Das Display scheint grell in meine Augen. Kurz kneife ich sie zusammen, ehe ich sie erneut öffne. 10:05pm.

»Gott..« Ächze ich und schwinge erst ein dann das andere Bein aus dem Bett. Die Nacht mit Finlay, scheint mich krass ausgelaugt zu haben.

Und wieder höre ich es poltern. Mit zu schlitzen geformten Augen, öffne ich meine Zimmertür. Doch im Haus ist es dunkel. Ein ungutes Gefühl über kommt mich. Schnell schnappe ich mir meinen Eisen Baseballschläger, der an meinem Schreibtisch lehnt und gehe aus meinem Zimmer.

Leise schleiche ich den Flur entlang. An der Treppe angekommen, halte ich kurz inne. Unten ertönt wieder ein poltern. Es hört sich an wie zerscheppertes Glas.

Meinen Schläger halte ich in Angriffs Position. Die dritte Treppenstufe überspringe ich, da sie knarzt.

Mit schnell schlafenden Herzen, schaue ich mich im unteren Flur um. Doch auch hier, ist niemand zu sehen. Also gehe ich weiter, richtung Küche.

»Fuxck!« Kann ich jemanden fluchen hören, einen ganz besonderen Jemand.

Ich schmunzele bösartig, als mir eine Idee kommt.

»RAUS HIER, DU WICHSER!« Schreie ich und hebe meinen Schläger, um zuzuschlagen, lasse ihn aber in der letzten Sekunde wieder sinken.

»NEIN! Ich bin's, Mason!«

»Du bist so ein verdammter Hurensohn! Ich dachte anfangs du wärst ein Einbrecher.« Lache ich. Aber der anklagende Unterton ist deutlich zu hören.

Verlegen kratzt er sich am Nacken. »'Tschuldige, man. Naja ich wollte-«

Schockiert halte ich seine Hand fest, die nochmals über sein Nacken streichen wollte. »Scheiße, das muss genäht werden! Was zum Geier is' passiert?«

»Jeremy..er hat mich festgehalten, als ich von ihm abhauen wollte..Naja dabei bin ich mit der Hand durch die Glas Vitrine gekracht..«

Wut keimt in mir auf. »Dieser Wichser! Warum gehst du noch zu ihm, obwohl du weißt, dass er dich wie Dreck behandelt?«

Er schaut mich an, wie ein verscheuchtes Reh'. »Es ist nicht so einfach..Er ist nicht immer so Gevin. Jeremy ist manchmal sehr aufbrausend, wenn ich zu laut werde..«

Ich krame aus der Schublade Verbandskasten, Nadel und faden. »Sei nicht dumm! Nur weil du ihm Mal die Meinung geigst, hat das noch lange nicht zu bedeuten, dass der Bastard gewalttätig werden kann!«

»Ich weiß, nur-«

»Kommst du nicht von ihm los, weil dich wieder etwas zu ihm zurück zieht?«

Er nickt. Laut lasse ich mein Atem entweichen. »Dir ist klar, dass du mit so einer Wunde, in's Hospital musst?«

»Ich kann mir die Behandlung nich' leisten. Zuhause haben wir nichts, womit ich mich verarzten kann, weshalb zu dir kam!« Braust er auf.

Ich lege eine Hand auf seine Schultern. »Schon gut, alter! Wie bist du rein gekommen?« Frage ich schmunzelnd und drücke ihn auf einen Stuhl.

Von der Arbeitsplatte, greife ich mir einen hoch prozentigen Whisky und schütte etwas davon auf Mason's Handfläche.

»Scheiße!« Presst er durch zusammengepressten Zähnen hervor.

Entschuldigend blicke ich ihn an. Mit einem Tuch befreie ich die Blut Reste von seiner Hand, ehe ich den faden in die Nadel einfädele und den ersten Stich setze.

Mason zuckt zusammen, bemüht sich nicht Laut aufzuschrein. »Gleich hast du es geschafft..« Muntere ich ihn auf und kippe abschließend zum desinfizieren, nochmals etwas Whisky auf die frisch genähte Handfläche.

»Ich bin durch das Badezimmer Fenster geklettert. Deine Mutter hat sie nich' mehr alle, das sperre weit offen zu lassen! Es war für mich ein leichtes in euer Haus zu steigen. Keine Angst, ich hab's hinter mir direkt geschlossen..« Schmunzelt er.

Ich knote extra den Verband fest, da die Pflaster nie halten. »Fertig! Naja ich bin froh, dass nur du es gewesen bist, der mich überraschend besucht hat..«

»Ich muss die Schule schmeißen..«

Sage ich nach mehreren Minuten des Schweigens. Ich greife nach dem Whisky und kippe einen großen schluck hinunter. Mein Hals steht in flammen. Hustend will ich sie zu zurück stellen, doch Mason greift sie ab, um selbst die braune Flüssigkeit seiner Kehle hinunter laufen zu lassen.

Er kneift fest die Augen zusammen, aus denen tränen Quellen. »Ich auch..mein Vater meint da ich jetzt 18 bin, kann ich selbst für mein Schulgeld sorgen..Wichser, der weiß dass ein neben Job, niemals dafür ausreicht!«

Und er nimmt noch ein Schluck. Ich greife ihm die Pulle ab und tue es ihm gleich. Meine brennende Kehle ignorierend, schlucke weiter.

Erneut reiche ich sie ihm. »Mein Erzeuger den ich nich' Mal kenne, is' bis vor kurzem für mein Schulgeld aufgekommenen..Vorige Woche, bekam ich einen Anruf von seiner Frau, die meinte, dass er verreckt is'..«

»Böse, alter!«

»Mh-mh.« Brumme ich zustimmend. »Was soll's man..mein Knie is' eh im Arsch. 'Ne Karriere als Langstreckenläufer, kann ich vergessen..«

Wie auf's Stichwort fängt mein linkes Knie an zu schmerzen. In kreisenden Bewegungen, massiere ich es, bis nur eine leichte Vibration in meiner Kniescheibe zurück bleibt. »Zum Glück, hatte ich noch erspartes von meinen Großeltern, für die kosten der Operation..wenn ich dafür kein Geld gehabt hätte- hätte ich mir das Bein abhacken können..«

Mason gibt ein erstickten laut von sich. »Denk' nich' drüber nach. Immerhin ist es noch gut ausgegangen..«


»Jap, wenigstens etwas..Morgen wird's Zeit für 'ne Job suche..Was stellst du dir so vor?«

Er stellt die Whisky Flasche neben sich und schraubt den Deckel drauf. »Wir sollten aufhören, der morgige Tag wird hart..« Ich nicke zustimmend. Der Whisky haut wirklich rein.

»Vielleicht bekomm' ich bei meinem Cousin einen Job. Der hat 'ne Werkstatt. Ich wollte schon immer Mal an Autos rum schrauben..« Schmunzelt er.

»Ich bin mir sicher, du bekommst den. Naja, was ich machen soll, weiß ich nich'. Mal schauen, ich werde einfach ein paar Supermärkte abklappern. Vielleicht springt was dabei raus..«

»Wir sind richtig gefiickt, man..«

Ich lache. »Aber sowas von!«

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top