Tag 3 - Wildfreund
„Warum zur Hölle dachtest du ich wäre ein Mensch?"
*neue Nachricht von Gamora*
Von dem Signalton seines Computers aufgeweckt, springt Peter aus seinem Bett. Seit Wochen schreibt er schon mit der mysteriösen Gamora. Sie gibt nicht viel über sich Preis, aber irgendwie macht sie das umso attraktiver für ihn. Ihr Profilbild sieht unglaublich witzig aus. Sie scheint es so editiert zu haben, dass sie grüne Haut hat und dem Baum, der hinter ihr steht hat sie ein Gesicht drauf gemalt. Doch mit der Zeit war ihm das Schreiben zu wenig geworden und er hatte sie gestern Abend vor dem Schlafengehen gefragt, ob sie nicht Lust hätte sich mit ihm zu treffen. Sie hatte sich jetzt eine ganze Weile nicht mehr gemeldet, weshalb seine Reaktion sehr gut begründet war. Peter öffnet den Browser und geht auf den Chat mit Gamora.
„Wir können uns sehr gerne treffen. Sag mir nur wann und auf welchem Planeten."
Peter hielt den letzten Part für einen Scherz, aber trotzdem antwortete er vollkommen ernst:
„Morgen Abend. Auf der Erde in Missouri. Die Uhrzeit und den genauen Ort überlasse ich dir."
„Wie wäre es mit der Route 66. Da wollte ich schon immer mal hin."
„Geht klar."
Peter schließt den Chat und legt sich zurück auf sein Bett. Ungewollt hat sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausgebreitet. Mit lauter Fantasien, was am kommenden Tag passieren wird, schläft er schließlich ein. „Peter! Aufstehen! Ich habe dir Frühstück gemacht!", ruft Peters Mutter Meredith am nächsten Morgen hoch und wundert sich, dass dieser mit einem fröhlichen, „Ich komme!", antwortet. „Wer bist du und was hast du mit meinem Sohn gemacht?", scherzt sie, als Peter schließlich vor ihr auftaucht. „Ich wurde von Aliens übernommen", scherzt Peter und zieht eine Grimasse. „Vielen Dank Mr. Alien, dass du meinen Sohn ein einziges Mal seit langem glücklich gemacht hast für mich. Du musst mir bei Gelegenheit mal das Geheimnis zu dieser Fröhlichkeit verraten." Peter grinst und setzt sich an den Frühstückstisch. In Stille genießt jeder sein Essen. Kaum ist er fertig, springt Peter begeistert auf und geht sich umziehen.
Fertig umgezogen steht Peter schließlich unten vor der Haustür. „Hey Mum! Ich mache heute einen kleinen Ausflug zur Route 66", ruft er. Nur kurze Zeit später kommt Meredith aus der Küchentür und umarmt Peter. „Okay. Pass auf dich auf." Peter nickt und macht sich auf den Weg. Kaum hat er das Haus verlassen, schaut Meredith zu Boden. „Warum habt ihr Andern nur so einen Faible für unsere Familie?", murmelt sie. Sie weiß genau was Peter erwartet und genauso sehr weiß sie, dass sie das Ganze nicht verhindern kann. „Warum musste ich mich damals auch in Ego verlieben?", denkt sie und eine einsame Träne rollt ihre Wange hinab, während sie ihren Sohn vom Küchenfenster aus beobachtet.
Als die Dämmerung einsetzt erreicht Peter den ausgemachten Treffpunkt und schaut sich suchend um, aber bis auf ein paar Pflanzen am Straßenrand kann er nichts entdecken, dass auf Gamora hindeutet. „Es ist ja noch nicht Nacht", denkt er sich und lässt sich an einem Stein nieder. Die Zeit vergeht und irgendwann beginnt Peter die Sterne zu beobachten. Er erschrickt, als einer der Sterne plötzlich näher zu kommen scheint. Je näher dieser vermeintliche Stern jedoch kommt, desto mehr sieht dieser aus wie ein Raumschiff. Das Raumschiff landet vor Peter und eine Rampe fährt aus. Peter zwinkert mehrfach, aber das Raumschiff verschwindet nicht. Genauso wenig wie der laufende Waschbär, der gerade die heruntergelassene Rampe hinunter läuft. „Bist du dieser Quill?", fragt der Waschbär und schaut ihn fragend an. „D-du sprichst!", stottert Peter und greift nach dem nächstbesten Stein, um sich verteidigen zu können. „Oh je... Wen hat Gamora denn da kennengelernt?", murmelt der Waschbär und Peters Angriffshaltung sinkt. „Gamora? Ist sie in dem Schiff da?", fragt Peter und deutet auf das Ungetüm hinter dem Waschbär.
„Ja. Sie ist da drin und hat mich vorrausgeschickt, um sicherzugehen, dass du auch wirklich hier bist. Hey Gamora! Er ist wirklich hier!", brüllt er nach seiner Erklärung ins Raumschiff rein. „Ich komm ja schon Rocket.", hört man eine weibliche Stimme und nur kurze Zeit später taucht eine grüne Frau auf, die genauso aussieht wie auf ihrem Profilbild. „Du bist Gamora?", fragt Peter erstaunt und erschrocken zugleich. „Ja? Überrascht dich das?", fragt sie erstaunt. „Es ist nur... Du siehst genauso aus wie auf deinem Profilbild", stottert er. „Ja? Dafür sind Profilbilder doch da oder etwa nicht?", fragt sie weiterhin verwirrt. „Na ja... Eigentlich eher nicht so." „Hmm... Komisch", meint Gamora und zuckt mit den Schultern. „Bist du... eigentlich... wirklich eine Außerirdische?", fragt Peter nach einer Weile des Schweigens. „Was soll ich denn sonst sein?", fragt Gamora und schaut Peter verständnislos an. „Ein Mensch?!?!" Gamora schaut Peter, wenn das überhaupt noch geht, noch verständnisloser an. „Warum zur Hölle dachtest du ich wäre ein Mensch?"
„Keine Ahnung", gibt Peter nach einer Weile des Schweigens zu. „Na ja... Du hast noch genug Zeit, um darüber nachzudenken...", meint sie, „...aber wir brauchen dringend deine Hilfe. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Kommst du mit?" Peter zögert kurz. „Was passiert mit meiner Mutter?", fragt er. „Sie weiß schon lange Bescheid, dass du mit uns mitkommen musst, um ein Guardian zu werden." „Ein Guardian? Wie meinst du das?" „Wir sind die Guardians of the Galaxy", antwortet Gamora und deutet auf das Raumschiff hinter ihr, „Unsere Aufgabe ist es das Universum und die einzelnen Planeten zu beschützen." „Wer gehört denn alles zu ‚Wir'?", fragt Peter nun neugierig. „Leute! Kommt raus!", ruft Gamora in das Raumschiff hinein und drei Gestalten kommen heraus. Gamora stellt alle vor. „Das ist Rocket", meint sie und deutet auf den Waschbär, „Das ist Groot", fährt sie fort und deutet auf den Baum, der auf ihrem Profilbild zu sehen war, „Und das ist Drax", endet sie und deutet auf einen Mann, der aussieht, als wäre seine komplette Haut aus Stein. „Also... kommst du mit?", fragt sie und hält Peter eine Hand entgegen. Peter wirft einen letzten Blick über seine Schulter ehe er sich den Guardians wieder zuwendet. „Ja."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top