30

30 Sekunden... gib dir die verdammten 30 Sekunden... atme... 21, 22, 23, 24... nope.

„Gott verdammte, verfluchte, verkackte Scheiße!"

Irgendjemand oder irgendetwas in diesem beschissenen Universum wollte sie doch komplett verarschen! Alexis schnaubte wütend, donnerte ihre Tasche gegen die Wand, griff sich frustriert in die Haare und wollte auf etwas einschlagen. Aber sie stand allein im leeren Gang, weit und breit nichts und niemand zu sehen und damit auch kein Ventil für ihren Frust.

Hat ja super geklappt mit der 30-Sekunden-Regel. Toll, Lexi, ganz toll. Wirklich super. Eine Glanzleistung. Nicht einmal einen einzigen Tag hältst du es durch. Klasse Idee heute morgen unter der Dusche. Ein Schwur auf die Seife! Lobet die Dame, meine Herrschaften. Sieh nur her, Welt - hier ist Lexi, die Idiotin vor dem Herrn!

Sie wuselte sich mit den Fingern durchs Haar, bemüht, etwas Struktur in das Chaos zu bringen - wenn schon nicht im Kopf, dann doch wenigstens darauf. Ein wütendes Zischen entfuhr ihr, als sie mit dem linken Ringfinger in einer ihrer schwarzbraunen Locken hingenblieb: sie hatte einen Riss im Nagel, in dem sich nun ihr Haar verfing.

Blöde, verdammte, ätzende Mistkacke! Wo kommt der denn nun schon wieder her? Maaaaaaan...

Sie nahm den Finger an die Lippen, klemmte den Fingernagel zwischen die Zähne und versuchte, ihn glatt und ebenmäßig abzutrennen. Er riss ungleichmäßig und kantig ab.

Verfickte Scheiße.

Es war nicht ihr Tag. Nicht ihre Stunde, nicht ihre Minute und erst recht nicht ihre geschworenen 30 Sekunden.
Und schuld daran waren nur diese eisblauen Augen.

Neeeeeein.... nein! Nein nein nein neinneinneinnein!

Sie schüttelte den Kopf so schnell und energisch, dass ihr ein wenig schwindelig wurde. Dann stampfte sie kurz und entschlossen mit dem linken Fuß auf.

Schluss jetzt! Lexi, reiß dich am Riemen. Du hast es nicht hierher geschafft, um es dir dann von einem Typen versauen zu lassen. Sei keine Idiotin. Nicht schon wieder.... 30 Sekunden, auf geht's... 1...2...3...4...

Sie schloss die Augen und atmete tief durch.
9...10...11...12...
Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, öffnete und schloss die Hände gleichmäßig.
17...18...19...
In ihrem Kopf blitzte das Bild zweier eisblauen Augen auf.
FUCK!

Mehr als nur ein wenig frustriert schnappte sich Alexis ihre braune Tasche vom Boden und warf sie sich über die linke Schulter. Dann zupfte sie ihre Jacke zurecht, holte tief Luft und lief den Gang zurück, in den sie geflüchtet war. Sie ging die Treppe hoch, bog nach rechts und stand wieder auf dem Flur zu den Vorlesungssälen. Hier herrschte einiges an Betrieb. Studenten unterschiedlichsten Aussehens - und scheinbar auch Alters - wuselten herum, huschten schnell in den einen oder anderen Saal, unterhielten sich noch mit Freunden, lachten, tranken Kaffee oder kramten in ihren Taschen.

Alexis senkte den Blick und bewegte sich zielstrebig auf den Hörsaal zu ihrer Linken zu. Sie konnte es sich einfach nicht leisten, sich so ablenken zu lassen. Sie musste das Studium schaffen, sie musste ihren Fokus auf die wesentlichen Aspekte ihres Lebens legen. Sie hatte sich heute morgen unter der Dusche geschworen, dass sowas wie mit Joshua nicht noch einmal passieren durfte.

Joshua... unwillkürlich zuckten ihre Mundwinkel leicht nach oben und ein flüchtiges Lächeln huschte ihr übers Gesicht. Sie erinnerte sich an seine Hand an ihrer Hüfte, an den sie verschlingenden Blick in seinen haselnussbraunen Augen, an seinen Geruch - wie ein lang erwarteter Sommerregen nach einem langen und heißen Tag - als er ihr näher gekommen war, und sie erinnerte sich an all die Mühe und Kraft, die es sie gekostet hatte um das „Stop." zu flüstern. Sofort war Joshua zwei Schritte zurückgewichen und hatte sie erschrocken gemustert.

„Lexi, ...", hatte er mit belegter Stimme angesetzt. Doch da war Alexis schon herumgefahren und aus dem Zimmer gestürmt.

Das war nun fast eine Woche her. Seit einer Woche hatte Alexis nicht mehr mit Joshua gesprochen und ihn auch nur ein einziges Mal gesehen - wenn man bedachte; dass sie zusammen in einer WG lebten, war das gar nicht mal so schlecht. Sie hatte alles an Routine umgeworfen. Sie stand morgens gegen halb sechs auf und duschte, während alle anderen noch schliefen. Dann schnappte sie sich ihr Frühstück: Müsli, einen Apfel, Joghurt - Hauptsache nichts, das eine längere Zubereitung benötigte; und zog sich auf ihr Zimmer zurück. Dort frühstückte sie, scrollte durch ihr Handy, schaute Videos  oder blätterte durch ihre Unterlagen, während der Rest der WG erwachte und sich fertig machte. Gelegentlich hörte sie Rebecca oder Miles, nur von Joshua vernahm sie keinen Laut außer seiner Zimmertür. Er schien ihr genauso auszuweichen wie sie ihm. Gelegentlich klopfte Rebecca bei ihr an, um nach ihr zu sehen.

Alexis mochte Rebecca. Das schwarzhaarige, etwas dickliche, aber durchaus attraktive und einen Kopf kleinere Mädchen war Alexis' erste Bekanntschaft, noch bevor sie je einen Fuß auf den Campus gesetzt hatte. Sie hatten sich bereits auf der Busfahrt hierher kennengelernt. Immer, wenn Alexis daran dachte oder jemandem von ihrem ersten Zusammentreffen mit Becca erzählte, musste sie schmunzeln. Das erste, was Alexis nämlich je von ihr zu sehen bekommen hatte, war ihr Hintern gewesen.  Rebecca hatte kopfüber auf den Bussitzen gekniet, das Hinterteil dabei unvorteilhaft in die Höhe gereckt und vor sich hin geflucht. Alexis hatte sich leise geräuspert und kurz überlegt, ob sie sich nicht lieber woanders hinsetzten sollte. Allerdings war es jetzt schon recht voll im Bus und es lagen noch weitere Stopps vor ihnen, bei denen sicherlich noch mehr Leute hinzusteigen würden - hauptsächlich Studenten wie sie, auf dem Weg zum Campus, vielleicht wie sie selbst auf dem Weg in ein neues Leben. Erneut hatte sie sich geräuspert, aber das Mädchen vor ihr hatte nicht reagiert. Hinter ihr hatte sich langsam eine Schlange im Gang des Busses gebildet, sodass Alexis den Hintern vor sich kurzerhand angetippt hatte. Rebecca war erschrocken zusammengefahren und so schnell hochgeschossen, dass sie mit ihrem Kopf an einen der Haltegriffe auf der Rückseite des Vorsitzes gestoßen war. In diesem Moment hatte Alexis haltlos zu lachen begonnen und es hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert, bis Rebecca mit eingestimmt hatte. So hatte sie ihre Mitbewohnerin und mittlerweile gute Freundin kennengelernt. Und diese machte sich nun seit einigen Tagen ganz schön Sorgen um Alexis, was diese ihr auch nicht verübeln konnte.

Jeden Tag der letzten Woche war sie zu spät gekommen. Sie hatte gewartet, bis ihre drei Mitbewohner die Tür hinter sich zugezogen hatten. Erst dann hatte sie begonnen, ihre Sachen in die braune Tasche zu stopfen und sich ihre Lederjacke, das Halstuch und die Turnschuhe anzuziehen. Es war mittlerweile Ende September und besonders morgens und abends wurde es entsprechend kühler. Sie sollte sich so langsam wärmere Schuhe zulegen, aber die aktuelle Mode und sie standen auf Kriegsfuß.

Wenn sie keine Vorlesung, eins der ätzenden Seminare oder Tutoring hatte, hatte sie ihre Aufgaben in der Bibliothek erledigt oder sich in den nahegelegenen Park verkrochen. Nach der Uni war sie oft noch auf dem Campusgelände geblieben, hatte ihre Essays und Seminararbeiten geschrieben, die Kapitel für die nächste Vorlesung gelesen, sich ein Sandwich in der Cafeteria oder ein paar Nudeln in der Mensa geholt. Hauptsache, sie würde erst dann nach Hause kommen, wenn Joshua entweder beim Schwimmtraining, bei seinem Kumpel oder womöglich schon im Bett war. Sie wollte und konnte ihm einfach nicht begegnen. Und das hatte seit letzter Woche auch ganz gut geklappt.

Gestern Abend hatte er ihr plötzlich in der Küche gegenüber gestanden. Alexis' Atem hatte gestockt und ihr war fast das Wasserglas aus der Hand gerutscht. Joshua hatte sie nicht angesehen, aber sie wusste, dass er sich sehr wohl im Klaren über ihre Anwesenheit war. Immerhin war er ja schließlich auch in die Küche gekommen, während sie das Glas an der Spüle gefüllt hatte. Scheinbar hatte er genug vom Versteckspiel. Alexis klemmte die Unterlippe zwischen die Zähne und war ratlos. Sollte sie ihn ansprechen? Sollte sie einfach weggehen? Sollte sie sich, wie geplant, einen Toast schmieren und ihn ignorieren?

Noch während sie stumm dagestanden und überlegt hatte, hatte Joshua ihr plötzlich fest in die Augen geblickt. Er machte einen Schritt auf sie zu und fasste nach ihrer Hand. Abwartend blickte er sie mit seinen braunen Augen an und als sie nicht reagierte, zog er sie an seinen Körper. Seine Hände umfassten ihr Gesicht, ihr Herz stolperte und pochte in ihrer Brust. In dem Moment, in dem er seine Lippen auf ihre presste, ließ Alexis das Wasserglas fallen.

Joshuas Hände waren ihr durchs Haar gefahren. Sie hatte sich in seinen Pullover gekrallt, nach Halt suchend und ihn an sich ziehend.

„Lexi...", hatte er geraunt. Seine Stimme hatte rau und belegt geklungen. Seine Lippen waren ihren Hals entlang gewandert, eine Hand hatte er sanft um ihren Nacken geschlungen, die andere war langsam unter ihr Top gefahren, sein Daumen hatte bereits unter dem Rand ihres BHs an ihrer Haut entlang gestrichen. Wohlige Gänsehaut hatte sie überkommen und sie hatte vor Lust aufgekeucht. Ihr Körper hatte sofort auf Joshuas Berührungen reagiert - wie ein Verräter.

„Sag, dass ich aufhören soll.", hatte er ihr ins Ohr geflüstert. Ihr die Chance gegeben, aufzuhören. Aber sie hatte nicht gekonnt, nicht gewollt. Es hatte sich zu gut angefühlt. Er hatte seine Hand nun ganz unter ihren BH geschoben und ihre Brust umfasst. Ihre Brustwarze war von seinen Fingern umschlossen worden und sanft, aber bestimmt, gedrückt. Ein Ziehen in ihrem Unterleib hatte eingesetzt. Sie hatte gespürt, wie sie feucht geworden war. Alexis hatte laut aufgestöhnt.

„Gott, Lexi, sag mir, dass ich es lassen soll.", hatte sie Joshuas Wispern an ihrem Ohr gehört. Sie hatte den Kopf geschüttelt. Er hatte ihr mit der Hand ins lockige Haar gefasst und ihren Kopf nach hinten gezogen. Küsse hatten ihren Hals bedeckt und die Hand war aus ihrem BH verschwunden, ihr aber dann das Top über den Kopf gezogen und den BH geöffnet. Beides war von ihr unbeachtet zu Boden gefallen. Den Kopf immernoch in den Nacken gelegt hatte sie nach Luft gerungen. Joshua war mit seiner linken Hand in ihre Hose gefahren, hatte ihren Slip zur Seite geschoben und einen Finger zwischen ihren Schamlippen. platziert. Die andere Hand war unter ihrem Arm hindurch wieder in ihr Haar geglitten und sie hatte gespürt, wie er hineingegriffen und sie so wieder festgehalten hatte. Sie war  zwischen Joshua, seinem Arm und der Kochinsel in ihrem Rücken gefangen gewesen. Er hatte so dicht an ihr gestanden, dass sie seinen Schwanz in seiner Hose an ihrem Oberschenkel hatte pochen spüren.

„Verdammt, Lexi...", er hatte sie angeblickt. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen gewesen. Wieder kein Widerspruch von ihr. Er hatte sanft gelächelt und seine Lippen auf ihren Mund herabgesenkt und sie geküsst. Innig, gierig. Gleichzeitig hatte sie gespürt, wie er seinen Finger an ihrer Clit vorbei in sie hatte gleiten lassen. Sie hatte vor Lust gewimmert und zu stöhnen begonnen. Joshua hatte sie weiter fest im Arm gehalten und seinen Finger wieder und wieder in sie gleiten lassen. Sie hatte gespürt, wie sie nasser wurde. Wie ihr Saft bereits an seinem Finger vorbei und in ihre Hose gelaufen war.
Mit einem Mal hatte sich sein Griff gelockert und er hatte die Hand aus ihrer Hose gezogen. Gerade, als sie empört hatte widersprechen wollte, hatte Joshua sie mit einem Ruck auf die Arbeitsplatte hinter ihr gehoben, ihr in einer fließenden Bewegung Slip und Hose hinuntergezogen und dann seinen Kopf zwischen ihre Schenkel gleiten lassen. Alexis hatte gefühlt, wie er begonnen hatte sie zu lecken. Erst war er mit seiner Zunge über ihre Schamlippen gefahren, hatte sanft an ihrem Kitzler gesaugt, dann hatte er ihre Lippen mit der Zungenspitze geteilt und begonnen, mit seiner Zunge in sie einzudringen. Alexis hatte nicht mehr gestöhnt, sie hatte vor Lust aufgeschrien. Ihr Körper hatte gezittert, ihre Hände sich in Joshuas Haarschopf gekrallt. Als er dann zwei Finger in sie gestoßen hatte, hatte sie nicht mehr an sich halten können.

„Mehr, Josh, mehr!", hatte sie gestöhnt. Seine Bewegungen waren schneller geworden. Sie hatte seinen Kopf wieder in ihren Schoß gedrückt. „Bitte leck weiter..."

Als seine Zungenspitze mehrfach an ihrer geschwollenen Clit vorbeigehuscht war und er schließlich mit Druck daran gesaugt hatte während er sie gleichzeitig fingerte, war es zuviel. Sie hatte ihren Rücken durchgedrückt, näher an Joshua heran, ihm mehr Möglichkeit bietend, tiefer in sie einzudringen. Als seine Hand ihre Brust umfasst und zugedrückt hatte, war sie mit einem Schrei gekommen. Wellenartig hatte der Orgasmus sie mitgenommen, die Welt um sie herum war verschwunden. Scheiße, hatte sie das vermisst.

Sie hatte aufgeblickt. Joshua hatte dagestanden, leicht schwitzend und schwer atmend.

Scheiß drauf, jetzt ist es sowieso zu spät.

Sie hatte mit beiden Händen in seinen Hosenbund gegriffen und ihn an sich gezogen. Dann war sie mit einer Hand in die Hose gefahren, hatte sein pralles und pochendes Glied umfasst und begonnen, ihn zu wichsen. Joshua hatte gestöhnt und sich mit den Händen neben ihr abstützen müssen. Sie hatte ihm die Hose und seine Boxershorts heruntergezogen. Dann war sie mit dem Po ein Stück weiter nach vorn auf der Arbeitsplatte gerutscht, legte die Füße um seine Hüften und hatte ihn so nicht nur an sich, sondern in sich gezogen.

„Oh Gott, Lexi...", hatte Joshua geraunt und sie geküsst.

„Nicht reden, stoßen.", hatte sie geflüstert und sich zurückgelehnt, ihre Arme hinter sich aufstützend.

Joshua hatte sich nicht zwei mal bitten lassen. Er hatte begonnen, seinen Schwanz tiefer in sie gleiten zu lassen, nur um ihn dann wieder fast aus ihr fahren zu lassen und letztlich fest und hart zuzustoßen.

Scheiße, das ist zu gut.

Alexis hatte sich ganz auf die Küchenzeile gleiten lassen und es genossen, wie ihr Körper von seinen Stößen durchgeruckt wurde. Joshuas Tempo hatte zugenommen. Sein Atem war beschleunigt, sein Keuchen war zu einem tiefen gleichmäßigen Stöhnen geworden. Sie hatte gespürt, wie sein Schwanz zu pulsieren begann. Mit einem tiefen Seufzer war er gekommen. Zitternd hatte er dann über ihr gestanden und sie angeblickt. Alexis hatte versucht, seinem Blick auszuweichen.

„Joshua, bitte...", hatte sie leise begonnen. Weiter war sie nicht gekommen, denn er einen kleinen Schritt zurückgemacht, sie hochgezogen und sie dann im Arm gehalten. Den Schmerz in seinen Augen hatte sie gesehen.

„Schon gut Lexi. Ich weiß: kein Wort zu niemandem. Gut, dass Becca und Miles eh nicht hier sind, was?" Er hatte verschmitzt gegrinst und Alexis hatte gewusst, dass das Grinsen eine Fassade gewesen war.

Sie hatte sich aus seinem Griff befreit und  ihre Klamotten eingesammelt.

„Danke.", hatte sie leise gesagt. Dann war sie auf ihr Zimmer verschwunden.

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