19
Kaum war er draußen, zündete sich Nathan eine Zigarette an. Er inhalierte den Rauch tief und stieß den blauen Dunst aus. Nach der ganzen Scheiße hatte er sich das verdient. Kurz sah er sich um, ob die Verrückte vielleicht hier irgendwo warten würde, doch von Alexis war keine Spur.
Langsam schlenderte er los zur Cafeteria. Der Schmerz zwischen seinen Beinen ließ langsam nach, war aber auch noch nicht abgeklungen. Er hatte das Gefühl, dass ihm jeder ansehen konnte, wie merkwürdig er lief.
Als ob ich mir in die Hose gemacht hätte... ganz toll.
Vor der Cafeteria angekommen, drückte er die Zigarette aus und ging ins Gebäude. Etwas stickige und abgestandene Luft schlug ihm entgegen und schnell durchquerte er den Eingangsbereich.
Nicht so schlimm wie im Wohnheim, aber auch nicht gerade angenehm.
Er erblickte Emira fast sofort beim Betreten der Cafeteria. Das lag nicht nur an ihrem hellen Outfit, das in dem Kuddelmuddel von grau und schwarz geradezu hervorstach, sondern auch daran, dass sie ihm freudig zuwinkte. Nathan musste schmunzeln und fühlte wie sich seine Laune etwas hob.
„Hey.", sagte er, als er sich ihr gegenüber setzte.
„Hey.", antwortete sie und schob ihm einen Becher zu. „Dein Kaffee."
Nathan nickte dankbar und griff nach dem Becher. Dabei berührten sich ihre Hände kurz und Nathan sah, wie Emiras Sommersprossen von einer leichten Röte überzogen wurden. Er musste grinsen.
Oha, ich mache sie nervös.
Emira hatte die Hand schnell weggezogen und lächelte ihn schüchtern an.
„Und, wie lief das Tutoring?", fragte sie.
Nathans Unterleib zog sich bei der Erinnerung an den Tritt schmerzhaft zusammen und er nahm schnell einen Schluck aus dem Becher.
„Mhm,", machte er. „Ganz okay, denke ich."
„Was machst du denn da eigentlich genau? Ich stell mir das ein bisschen wie Nachhilfe vor."
Emira hatte die Arme an der Tischkante aufgelegt und beugte sich ein wenig vor. Der Ausschnitt ihres Kleides wurde dabei voller.
„Ehm," Nathan räusperte sich. „Naja, fachlich kann ich nicht immer helfen. Aber methodisch. Also wie man die Seminararbeiten gestalten und gliedern sollte.... sowas halt."
Wieder wanderten seine Augen zu ihrem Dekolleté. Er schluckte.
Emira schien seinen Blick bemerkt zu haben, strich sich nervös eine Haarsträhne hinters Ohr und lehnte sich zurück.
„Und nebenbei verwaltest du die Garderobe?", fragte sie ihn.
„Hmmm?", murmelte Nathan fragend, während er einen weiteren Schluck Kaffee nahm.
Emira deutete auf die Jacke. Lexis Jacke. Die Jacke, die sich warm und weich angefühlt hatte, während er sie über dem Arm hergetragen hatte. Die einen intensiven Duft hatte, nach Leder und.... Lexi.
Die dunklen Augen, umrahmt von wilden schwarzbraunen Locken tauchten in Gedanken vor ihm auf. Die Panik in den Augen, als er ihren Arm gefasst hatte...
Verdammt, konzentrier dich.
„Oh... hehe, ja, anscheinend. Nee, Lexi hat die vergessen und ich hab gedacht ich nehm die besser mit bevor sie abhanden kommt oder so."
„Das ist aber nett von dir.", lächelte Emira. Sie hatte ein strahlend weißes Lächeln, ebenmäßige Zähne blitzten zwischen den vollen, zartrosa Lippen hervor.
Nathan starrte auf ihren Mund und konnte nicht anders, als sich vorzustellen, wie sich diese Lippen um seinen Schwanz schlossen. Wieder schluckte er.
„Eh ja.", antwortete er und seine Stimme klang dabei kratzig. Er räusperte sich erneut. Sein Unterleib begann heftiger zu schmerzen, weil ihm das Blut in den Schwanz schoß.
Scheiße, wie kann das sein? Ein bisschen Brust aufm Tisch und ich werde geil? So lange ist es doch nicht her...?
Doch, so lange war es her. Zumindest für seine Maßstäbe. Er hatte seit einem knappen Monat keinen Sex gehabt und da Josh neuerdings ständig über das Vögeln mit Lexi sprach und er deshalb nonstop an seine Nummern mit Angie hatte denken müsse , war der Druck groß.
„Entschuldige mich kurz, ja?", sagte er und stand auf. Dass Emiras Blick dabei auf seinen Schritt fielen und er wusste, dass sein fast steifes Glied sicherlich zu erkennen war, ließen ihn nur umso eiliger Richtung Toilette steuern. Er musste da jetzt ganz dringend was gegen tun, sonst würde er Emira womöglich gleich auf dem kleinen runden Cafetisch nehmen.
Schnell schritt er an den Waschbecken vorbei auf eine Kabine zu, klappte den Klodeckel runter, öffnete seine Hose, zog sie hinab und setzte sich. Er schloss die Augen und stellte sich Emiras Gesicht vor, während er seine Hand in seine Boxershorts fahren ließ. Der Schmerz des Trittes war abgelöst worden von seinem Verlangen. Er befreite seinen Schwanz aus der Boxershorts.
Nathan umfasste mit Daumen und Zeigefinger seine Eichel und begann, sie leicht zu massieren. Sofort spürte er, wie sein Glied steifer wurde und sich der Lusttropfen vorn auf der Spitze bildete. Er fuhr mit den Fingern auf und ab und fing an, mit dem Becken mitzuwippen und leicht zu keuchen. Er umfasste seinen Schwanz nun ganz mit einer Hand und begann, kräftiger zu wichsen. Er stellte sich vor, wie es nicht seine Hände waren, sondern...
...Lexis. Lexis schlanke, zarte Finger lagen um seine Eichel und ließen die Vorhaut hin- und hergleiten. Sie kniete vor ihm, zwischen seinen Beinen, ihr Blick aus dunklen Augen aufmerksam auf sein Gesicht geheftet. Ihre Brüste lagen entblößt vor ihm, berührten fast seine Hoden.
Nathan stöhnte leise auf. In seiner Vorstellung hatte Lexi kleine, wohlgeformte Brüste mit dunklen, harten Nippeln. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und wünschte, es wären ihre, die er kosten könnte. Er steigerte das Tempo, packte fester zu. Mit seiner linken Hand umfasste nun den Schaft, mit der rechten umschloss er sein Glied darüber und stieß seinen Handbewegungen entgegen. Er erhöhte den Druck und wichste schneller.
Er spürte, wie sein Penis zu zucken begann und war kurz davor zu kommen.
Jäh wurde er unterbrochen, als sein Handy klingelte.
Fuuuuuuuuck.
Das Bild von Emira, von Lexi - von beiden? - verschwand. Frustriert ließ er von sich ab und schlug mit der Faust gegen die gekachelte Wand. Er zerrte sein Handy aus der Tasche und während er sich Boxershorts und Hose hochzog, nahm er den Anruf an.
„Ja?!", raunzte er in den Hörer.
„Hey, nicht so missmutig, mein Schatz."
Miles.
„Ich wollte nur sichergehen, dass du unser Date nachher nicht vergisst.", lachte Miles in sein Ohr. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus und nichts auf der Welt hätte Nathan schneller die Lust verderben können.
„Selbst wenn ich das wollte, hast du mich ja netterweise daran erinnert.", gab er ebenso sarkastisch zurück.
„Gut.", antwortete Miles. „Ich wollte dich außerdem noch um einen Gefallen bitten."
Gefallen. Ja klar.
„Hm?", brummte Nathan.
„Montgomery kommt nachher auch her. Du musst sie beim Lola's abholen. Sei pünktlich. Und mach dich vielleicht etwas schick, sie steht auf dich."
Genervt atmete Nathan aus.
„Jo, geht klar. Bis nachher."
Er legte auf, steckte das Handy ein, zog seinen Hosenstall zu und verließ die Kabine. Am Waschbecken wusch er sich die Hände und rieb sich durchs Gesicht.
So ein verfluchtes Arschloch.
Mit wesentlich schlechterer Laune als zuvor stapfte er zurück zur Cafeteria. Nicht nur, dass Miles ihm ordentlich die Stimmung versaut hatte; nein, er war auch verwundert und verwirrt über das Auftauchen Lexis in seiner Fantasie.
Das ist alles Joshuas Schuld. Wenn er nicht ständig erzählen würde, wo, wann und wie er es mit ihr treibt...
Klar, daran wird's liegen.
Nathan blieb stehen.
Was zum Kuckuck mache ich hier eigentlich? Ich bin auf einem Date mit einem süßen, hübschen und wahrscheinlich interessierten Mädchen und dann geh ich aufs Klo, um mir einen zu wichsen und stell mir dabei die Irre vor, die mir vor nicht mal einer Stunde in die Eier getreten hat?! Wie blöde kann man denn sein?
Seine Entscheidung war gefallen. Er würde Alexis aus seinem Kopf verbannen und sich auf Emira konzentrieren. Wer weiß, vielleicht konnte das ja noch ein ziemlich gutes Date werden?
Entschlossen betrat er die Cafeteria und steuerte auf Emira zu. Sie saß, etwas zusammengesunken da, hatte den Kopf auf die linke Hand gestützt und scrollte mit der rechten über ihren Handybildschirm. Ein Großteil ihres Gesichts wurde von ihrem schulterlangen rötlichem Haar bedeckt. Sie sah traurig aus.
Kein Wunder, ich hab sie hier einfach sitzen gelassen.
Als er sich ihr gegenüber setzte, blickte sie auf und ihre hellen, blaugrauen Augen blickten ihn fragend an.
„Alles okay?", fragte Emira leise.
„Ja, alles bestens. Sorry, ich musste nur kurz zur Toilette und wurde dann aufgehalten. Möchtest du noch einen Kaffee?"
Sie lächelte.
Schon besser.
„Um ehrlich zu sein, würde ich lieber eine Kleinigkeit essen. Aber nicht hier, ich mag das Zeug hier nicht so...", sagte sie und errötete wieder leicht.
Sie ist wirklich niedlich.
„Okay, Essen klingt gut. Ich hab auch Appetit."
Allerdings eher auf was anderes... Nathan fiel es schwer, Emiras Lippen nicht anzustarren und er musste grinsen, als sie die Unterlippe etwas einsog und nervös ihre Hand knetete.
„Hast du... also... worauf hast du Lust?", stammelte sie und wich seinem Blick aus.
Nathan konnte sehen, wie ihr Atem etwas schneller ging.
Bilde ich mir das ein, oder mache ich sie gerade nervös?
Er beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Er stand auf und ging zu ihr hinüber. Verwundert und mit großen Augen verfolgte Emira seine Bewegungen. Er stellte sich hinter ihren Stuhl, beugte sich zu ihr herab, strich ihr das Haar hinters Ohr und flüsterte: „Auf dich, Emira."
Er konnte beobachten, wie sich eine Gänsehaut an ihrem Nacken und auf ihren Armen bildete und er hörte, wie sie scharf die Luft einsog.
Alles oder nichts, dachte er und wartete gespannt auf ihre Reaktion, während er sich wieder aufrichtete.
Emira hatte die Hand um die Tischplatte gekrallt, ihr Atem ging schnell und Nathan konnte sehen, dass sich ihre Brustwarzen aufgestellt hatten und sich deutlich unter ihrem Kleid abzeichneten.
Trägt sie keinen BH?
Obwohl er sich bewusst war, dass sie in der Öffentlichkeit waren, legte er ihr eine Hand in den Nacken, strich mit dem Daumen die feinen Härchen im Genick und glitt dann nach vorn. Er hob ihr Kinn an, sodass sie zu ihm nach oben schaute. In ihren blaugrauen Augen tobte ein Sturm aus Erregung, Scham und Verlegenheit. Ihr Atem zitterte.
Nathan beugte sich wieder hinab zu ihr und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Emira schloss die Augen und verharrte ganz still. Wie ein Rehkitz.
Wie Lexi auf der Treppe.
Verärgert über die Erinnerung und nicht gewillt, diesen Gedanken zuzulassen, ließ er seine Lippen über ihre Nasenspitze zu ihrem Mund wandern. Doch er berührte sie nicht, wartete auf ihre Reaktion. Diese folgte prompt, indem sie einen Arm um einen Nacken schlang und ihn die letzten Millimeter, die sie trennten, heranzog.
Sie schmeckte wie eine Blumenwiese im Frühling mit einem Hauch von Kaffee. Er konnte nicht widerstehen und fuhr mit der Hand in ihren Ausschnitt und umfasste ihre Brust.
Kein BH.
Er musste grinsen, als sie unter seiner Berührung erzitterte. Er nahm ihre Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte sacht. Emira seufzte in den Kuss hinein und er spürte ihre Zunge an seinen Lippen.
Die Tür der Cafeteria fiel ins Schloss und mit diesem Geräusch schreckte Emira zusammen und riß die Augen auf. Sie löste den Kuss, wand sich aus seiner Umarmung und stand auf. Nathan wich einen Schritt zurück und sah sie erstaunt an.
„Emira, was...", setzte er an.
„Ich... das... so bin ich nicht.", stammelte sie mit hochrotem Kopf, griff nach ihrer Tasche und ihrer Jacke und stürmte davon.
Völlig baff blieb Nathan stehen und sah ihr nach, wie sie mit wehendem Haar durch die Tür verschwand.
Verflucht, das ist nun heute schon das zweite Mal, das ein Mädchen vor mir davonrennt.
Er kratze sich am Kopf, seufzte und schnappte sich schließlich Alexis' Jacke, bevor auch er aus dem Gebäude stapfte. Draußen zündete er sich eine Zigarette an und machte sich auf den Weg zum Wohnheim. Die Jacke hatte er wieder über dem Arm und ihr Gewicht war die spürbare Erinnerung an den dunkelhaarigen Unglücksengel.
Also, bei Emira kann ich mir ja vielleicht noch vorstellen, warum sie abgehauen ist. Bin halt zu schnell zu weit gegangen....aber Lexi? Ich hab ja kaum drei Worte mit ihr gesprochen. Was bei der läuft würde mich ja schon interessieren...
Da war sie wieder, in seinem Kopf. In seinen Gedanken. Über seinem Arm hängend, leicht nach Leder und Gewitterluft riechend. Genervt schüttelte Nathan den Kopf.
Im Wohnheim angekommen, nahm er je zwei Stufen gleichzeitig, um dem beißenden Gestank im Flur so schnell wie möglich zu entkommen. Er schloss die Tür zu seinem und Kyles Zimmer auf und fand seinen Zimmerkumpanen mit Joshua vor. Sie saßen vorm Fernseher, beide Schienen völlig gebannt.
Verdammt, eigentlich hätte ich gerne noch etwas fortgesetzt...
„Hey Jungs...", sagte Nathan, aber wieder einmal durfte er nicht ausreden.
„Yo, sieh dir das an.", flüsterte Kyle ihm zu.
Nathan legte seine Tasche und die Lederjacke auf sein Bett, drehte sich zum Fernseher und erstarrte.
Was zum....?!
Auf dem Bildschirm lief ein Porno.
„Ey Jungs, ganz im Ernst... bei der Nummer bin ich raus. Ehrlich,..."
„Halt die Klappe, man! Sieh hin!", drängte ihn Kyle.
Joshua hingegen sagte kein Wort. Er saß wie versteinert da.
Was geht hier ab?
Völlig verwirrt blickte Nathan von Kyle zu Joshua, dann wieder zu Kyle, der aber den Blick wieder auf den Bildschirm gerichtet hatte.
„Da! Guck! Das ist sie!", rief Kyle aus und drückte die Pausetaste.
Nathan folgte der Aufforderung und sah zum Fernseher. Dort, im Standbild und leicht verschwommen, war eine junge Frau zu sehen. Sie war nackt, befand sich auf einem Tisch liegend, trug eine pinke billige Perücke und hatte scheinbar gerade Sex, was nicht nur durch die vorherigen Geräusche klar gewesen war, sondern auch an dem zum Stöhnen geöffneten Mund. Sie sah direkt in die Kamera.
Diese Augen... das... das ist Lexi.
Verdattert ließ sich Nathan auf sein Bett sinken. Er hätte diese dunklen, schwarzbraunen, düsteren Augen überall erkannt. Kurz spürte er ein Zucken in der Hose.
„Kann mir mal jemand erklären, was hier gerade läuft?", fragte er dann, auf den Fernseher deutend. „Und was soll der Scheiß? Verdammt, Kyle, mach das aus!"
Er spürte Wut aufkochen. Warum saßen seine zwei Kumpel hier und schauten sich einen Porno mit Lexi an?! Er fuhr zu Joshua herum.
„Warst du das? Hast du euch gefilmt?!" Seine Stimme polterte lauter, als er beabsichtigt hatte. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt.
Joshua sah ihn nicht an. Er sah auch nicht zum Fernseher, den Kyle nun ausgeschaltet hatte. Er starrte auf den Boden zwischen seinen Füßen. Bei Nathans Worten war er merklich zusammengezuckt, ansonsten rührte er sich nicht.
„Ey, jetzt krieg dich mal ein. Josh hat damit nix zu tun!", sagte Kyle. „Er hat das Video zugeschickt bekommen. Wir wissen auch nicht woher."
„Wie jetzt, zugeschickt?" Nathan verstand nicht, was hier los war.
„Via Mail. Der Absender ist nur so eine komische Zahlenkombination mit Buchstaben und Sonderzeichen, völlig ohne Sinn.", antwortete Kyle. „Wir haben keine Ahnung, wer dahintersteckt oder warum Josh die Mail geschickt wurde."
„Wahrscheinlich um mir zu zeigen, dass Lexi eine verschissene Schlampe ist." Joshuas Stimme war nur ein Flüstern, bei dem es Nathan kalt den Rücken runterlief. Der charmante, spitzbübische und zutiefst loyale Joshua saß wie ein Stein dort, immernoch mit Blick auf den Boden.
Nathan bemerkte, dass Josh gänzlich angespannt war. Seine Fingernägel schienen sich in seine Handflächen zu bohren.
Scheiße, man...
„Ich wollte dich nicht anschreien, Josh. Sorry, man...", murmelte er.
„Schon okay." Joshuas Stimme war kalt. „Ich muss jetzt zum Training. Bis nachher." Mit diesen Worten war er auch schon aufgestanden, griff nach seiner Schwimmtasche und war aus der Tür.
Fragend blickte Kyle zu Nathan. „Und jetzt?"
„Jetzt lassen wir erstmal dieses Video verschwinden."
„Geht nicht.", zuckte Kyle mit den Schultern. „Das Video wurde ja an Josh geschickt. Er hat es auf dem Handy und hat es gerade nur gestreamt."
Verfluchte Kacke.
„Meinst du... also... sollen wir das Lexi sagen?", kam es zögernd von Kyle.
„Keine Ahnung.", murmelte Nathan nachdenklich. Das Standbild von Lexi mit aufgerissenem Mund und der pinken Perücke hatte sich in sein Hirn gebrannt. Irgendetwas daran stimmte nicht. Aber er kam nicht darauf.
Kyle seufzte und begann mal wieder aufzuräumen, während er murmelte: „So eine Kacke, ey. Da findet Josh mal ne Braut und dann ist es ne Pornodarstellerin. Allerdings erklärt das auch, warum sie so gut im Bett ist. Hoffentlich hat er sich nichts geholt bei ihr, er sollte wohl mal beim Arzt vorbei."
Seine Worte stachen bei Nathan mehr, als dieser es für möglich gehalten hatte.
„Red nicht so einen Stuss, Kyle.", murrte er.
Erstaunt sah sein bester Freund ihn an.
„Was ist denn mit dir verkehrt? Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?"
„Entschuldige...", riß sich Nathan zusammen. „Ich hab gleich noch ein Treffen mit Miles und wenig Bock darauf."
„Hm, wieder eins seiner Geschäfte, bei denen du behilflich sein sollst?"
„Ja... wahrscheinlich. Keine Ahnung, was er diesmal will."
Kyle wusste Bescheid, dass Miles krumme Dinger drehte und dass Nathan damit zu tun hatte. Nur den Grund, weshalb Nathan das tat, hatte er Kyle nie erzählt. Und Kyle hatte nie gefragt.
Ob ihn das nun zu einem besonders guten oder zu einem ausgesprochen schlechten Freund macht, weiß ich auch nicht.
„Sorry, Kyle. Ich hab gerade blöd reagiert. Ich weiß nicht, was wir machen sollen. Ob wir überhaupt was machen sollen. Geht uns doch eigentlich nichts an, oder?", wechselte er dann das Thema.
„Hm, ja, kann sein. Ich red mal nachher mit Josh.", sagte Kyle.
„Mach das. Ich muss jetzt langsam los.", sagte Nathan mit Blick auf die Uhr. Es war schon nach sechs und er wollte vor seinem Treffen mit Miles noch was essen. „Bis später."
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