Kapitel 64

Geradewegs gehe ich auf das Fußballfeld zu. An meinen nackten Füßen spüre ich das grüne Gras. Es kitzelt leicht. Ein angenehmes Gefühl. Ich laufe über die Wiese. Ich fühle den kühlen Wind. Ich fühle mich frei.

An der Ostsee bleibe ich stehen. Im Sand lasse ich mich nieder. Ich schließe die Augen und lausche den Meeresgeräuschen. Ein schöner Ort.

"Wieso bist du weggelaufen?", fragt mich eine zarte Stimme. "Ich wollte hier her", antworte ich ohne mich umzudrehen. "Wieso bist du überhaupt wach geworden?"

"Ach Kjell. Thorin war hier. Wir... wir haben... eine Beziehungspause eingelegt", erzähle ich ihm schweren Herzens und kleine Tränen kullern mir über die Wangen. Der Zwilling kommt zu mir und setzt sich hin.

Nachdem er die einzelnen Tränen erkannt hat, wischt er sie mir weg und legt einen Arm um mich.

"Alles wird gut."-"Nein! Was ist wenn wir uns noch mehr entfernen? Wenn wir dann doch nicht heiraten werden? Was wird aus dem Kind? Wie soll mein Leben denn weitergehen? Ich möchte ihn nicht verlieren. Er ist mir wichtig! Sehr wichtig. Aber zwischen Thorin und mir ist es ziemlich kompliziert. Nicht mal zwischen uns war es früher so kompliziert. Wir streiten uns sehr oft. Meistens nur wegen Kleinigkeiten", ich fange an zu weinen.

Ich möchte ihn wirklich nicht verlieren. Ich könnte das nicht verkraften. Kjell nimmt mich in den Arm. Meine Sicht ist verschwommen. Ich kann kaum was erkennen.

Plötzlich sehe ich eine Person. Sie steht etwas weiter entfernt von uns. Dann ist sie wieder weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Sowas geht doch nicht. Es sei denn....

Nein. Das kann nicht sein. Wieso sollte jemand um diese Uhrzeit nach Mittelerde wollen? Thorin! Ich meinte doch noch zu ihm, er kann wieder nach Mittelerde zurück, weil er der Letzte ist den ich sehen will. Oh nein. Hoffentlich hat er es nicht so ernst genommen. Er soll morgen wieder her kommen. Ich werde ihn holen!

"Sollen wir wieder rein? Du scheinst müde zu sein."-"Ja. Lass uns wieder rein." Wir gehen wieder zurück ins Ferienhaus.

Ich schmeiße mich auf das Bett Rauf. Kjell kichert. "Nicht witzig." Er sagt nichts mehr. Er lächelt mich an und legt sich zu mir. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Wenige Sekunden später falle ich in einen traumlosen Schlaf.

Nächster Morgen
Ich wache auf. Sofort stehe ich auf und gehe mich schnell duschen. Dann putze ich mir die Zähne und ziehe mich rasch an.

Noch verbinde ich mir den Arm, da ich ein T-Shirt anziehe, was nicht oft vorkommt, und nicht will, dass jemand meine Narben sieht, die ich durch das Ritzen verursacht habe.

Für Kjell schreibe ich einen Zettel damit er Bescheid weiß.

Diesen lege ich aufs Bett und laufe los zum Hotel. Hoffentlich ist Thranduil wach. Wie spät ist es überhaupt? 8.29 Uhr? Okay. Er müsste wach sein!

Ich renne hoch zum Jungsapartment. Leise klopfe ich an. Bitte, bitte, bitte? Die Tür wird aufgemacht. Ein verschlafener Legolas steht im Türrahmen. "Darf ich rein? Ist dein Vater da?" Er sieht mich verwirrt an und nickt. Er geht zur Seite damit ich rein kann. Ich gehe rein. Sofort muss ich mir ein Lachen verkneifen.

Julia liegt quer auf Fili's Bauch und bei Anna sieht es aus als würde Kili sie zerquetschen. Ich sehe mich weiter um. Auf dem Boden sind überall Chipskrümmel. Jetzt fällt mir erst auf, dass Anna und Julia die Kleidung gewechselt haben.

"Thranduil?"-"Ja! Im Bad!" Ich gehe zum Badezimmer und öffne die Tür. Mein bester Freund steht ohne T-Shirt vor dem Spiegel und kämmt sich die Haare. Why Not?

"Hey na!" Er umarmt mich. "Hey. Könntest du mit mir nach Mittelerde reisen? Ich möchte Thorin holen."-"Eh... Natürlich. Kannst du mir das T-Shirt auf meinem Bett geben?" Ich nicke und hole das graue T-Shirt, welches auf Thrandy's Bett liegt.

"Was hast du mit deinem Arm gemacht?", fragt mich der Elb wärend er sich das Shirt über den Kopf zieht. "Nichts. Ich muss diesen Verband immer tragen. Hab mir früher den Arm verstaucht und eh... ja... muss das... eh tragen", versuche ich überzeugend zu erklären. Er fragt nicht weiter nach.

"Fertig? Oder musst du dich noch schminken?"-"Nein! Natürlich nicht. Bin jetzt fertig." Ich grinse. Ich nehme seine Hand und lese den Spruch auf meinem Armband vor. Keine Sekunde später wird es hell und wir landen im Erebor.

Wachen kommen auf und zugerannt und nehmen uns fest. "Hallo?! Was geht bei euch ab?" Die Zwerge gehen nicht auf meine Frage ein.

"Wo bringt ihr uns hin?"-"Zum König."-"Dwalin?"-"Woher wissen Sie meinen Namen."-"Das wüsstest wohl gerne!" Dwalin sieht mich sauer, sehr sauer, an. Dann führt er Thranduil und mich in den Thronsaal.

Thorin steht in seinen königlichen Sachen mit dem Rücken zu uns gewandt. "Thorin. Es sind der Elbenkönig, des Düsterwalds und ein Menschenweib in den Erebor eingedrungen. Was sollen wir mit ihnen machen?" Thorin dreht sich nicht um und sagt: "In den Kerker. Sie kriegen ihre Bestrafung."

Was? Ich habe mich doch verhört oder?! "Du willst uns im Ernst in den Kerker werfen?!", prostertiere ich. "Schweig!", ermahnt mich Dwalin.

Thorin dreht sich ruckartig um und sieht mir geschockt in die Augen. "Nicole! Was machst du hier?"-"Dich holen, du Idiot! Du bist noch nicht alle Achterbahnen gefahren", grinse ich.

"Thorin! Diese Frau hat dich beleidigt!", mischt sich Dwalin schon wieder ein. "Sie darf das!" Entgeistert sieht Dwalin ihn an. "Das ist meine Verlobte." Jetzt ist Dwalin überrascht. Tja. Hat er nicht gedacht nh?!

"Kannst du mir mal diese Fesseln lösen? Die tun weh. Und Thranduil auch!" Thorin kommt lächelnd auf mich zu und löst die Fesseln. Dann löst er die Thranduil's.

"Danke", hauche ich und falle ihm um den Hals. "Gern geschehen."-"Aber jetzt komm. Ich möchte auf die Achterbahnen." Ich halte ihm die Hand hin. Er nimmt sie grinsend an.

"Dwalin! Sag Dis Bescheid, dass ich wieder weg bin und sie übernehmen soll", befehlt Thorin bevor Thranduil seinen Spruch vorliest. Der Angesprochene nickt und verschwindet aus dem Raum. Thranduil liest seinen Spruch. Wie vorhin wird es hell und wir landen im Hansa Park. Vor Nessie.

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