Epilog

Ich bleibe stehen und betrachte die kleine Ansammlung von Häusern in der Ferne. Das Dorf liegt inmitten grüner Wiesen, auf denen vereinzelt Schafe weiden. Viele der wolligen Tiere sind an Menschen gewöhnt und lassen sich durch meine Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen.

Nachdem ich sie eine Weile lang betrachtet habe, zücke ich mein Handy und schieße ein paar Erinnerungsfotos. Von den Schafen und von Culloden, das in der Abenddämmerung besonders schön anmutet. Einige meiner Bilder schicke ich in jene WhatsApp-Gruppe, die den charmanten Namen Les idiots trägt und insgesamt nur drei Mitglieder hat: Grace, Adrien und mich.

Der Gedanke an meine Freunde zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich vermisse sie tatsächlich ein bisschen, obwohl ich den Männerurlaub mit meinem Vater bis jetzt sehr genieße. Erst dachte ich, dass sein Versprechen, welches er mir damals im Cabot Tower gegeben hat, nur so daher gesagt war. Bis sein Job einen längeren Urlaub zugelassen hat, sind nämlich einige Monate vergangen.

Inzwischen ist es Sommer und ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal so entspannt gefühlt habe wie jetzt. Ich glaube, das ist schon Ewigkeiten her. Das Handy vibriert in meiner Hand und ich schaue runter. Grace hat eine Reihe begeisterter Smileys gesendet. Scheinbar gefallen ihr die Fotos. Oder sie ist einfach immer noch happy, weil sie den Mathewettbewerb gewonnen und sich damit offiziell zum größten Brain in ganz England gekürt hat.

Absolut verdient, wie ich finde. Das denkt sogar Adrien, der seine Ferien bei Noel und dem Rest der Familie in Frankreich verbringt. Seinen Vater hat er bisher noch nicht getroffen. Eines Tages wird er ihn jedoch kennenlernen, so viel steht fest.

Chaque chose en son temps. Alles zu seiner Zeit.


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