11.
260 Tage
"Joe, ich schenke dir keine weitere Tasse Kaffee ein", schüttelte ich den Kopf und bereitete eine Getränke Bestellung zu. "Du hattest bereits zwei Tasse und Oli bringt mich um!", schnappte ich mir nun ihre leere Tasse.
"Habt ihr noch die Blaubeer-Muffins?", fragte nun meine Schwester und sah über die Theke.
In der nächsten Sekunde erschien John aus der Küche und legte ihr einen Blauere-Muffin hin. "Ich habe das Gefühl, dass ihr meine Gutmütigkeit total ausnutzt und auch meine Vorräte aufisst", legte John nun die fertigen Pancakes vor mich hin. "Deine Schwester tut wenigstens Etwas für das Essen", zeigte er nun auf mich und warf Joe dann einen Blick zu.
Joe grinste von einem Ohr zum andere. "Ich würde euch ja echt unter die Arme greifen, aber da ich schwanger bin, kann ich leider nicht", zeigte sie John leicht die Zunge und biss dann in den Muffin.
Ich kicherte vor mich hin und sah dann zu John. "Nimm es ihr nicht böse", lächelte ich ihn an und brachte danach die Bestellung zu den Gästen. Während ich einen Tisch abräumte, sah ich wie Grayson durch die Tür spazierte. "Hey Gray", grüßte ich meinen besten Freund von der Seite.
Überglücklich kam er auf mich zu. "Egal wie gut dein Tage lief, er wird besser!", meinte Grayson mit großen Augen und folgte mir durch das Café. Gray erzählte mir, dass er den Job im Kino bekam und nun jedes Wochenende am Abend dort aushelfen wird. Danach berichtete er mir von seinem - für ihn - unglaublichen Traum, in dem er nicht er selber war, sondern der Hund von Morgan Freeman. "Und während meinem Heimweg vom Kino, als ich über den Traum nachdachte, habe ich einfach einen 20 Dollar Schein auf der Straße gefunden - kannst du das glauben?", setzte er sich neben Joe hin und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.
"Habe ich richtig gehört? Du hast geträumt, dass du der Hund von Morgan Freeman bist?", fragte meine Schwester lachend und packte ihre Bücher und Notizblock ein.
"Unglaublich, nicht wahr?", riss Grayson erneut seine Augen auf und erzählte Joe jedes einzelnen Detail seines Traumes. Meine Familie kannte nun schon seit mehr als fünfzehn Jahren Grayson's "besondere" Art und stellte aus diesem Grund bei solchen Träumen keine Fragen mehr.
Während Grayson meiner Schwester von einem seiner anderen Träume erzählte, lehnte er sich leicht über die Theke und griff nach zwei frischen Keksen. "Und der nächste nicht-bezahlende Gast", kam John erneut aus der Küche und rollte seine Augen. "Lass wenigstens dieses Mal welche für die eigentlichen Gäste übrig", zeigte John nun mit dem Finger auf Grayson.
"John, ich habe Neuigkeiten-"
"Wenn es deinen Traum, einen Hund und Morgan Freeman involviert, möchte ich nicht davon wissen", unterbrach John meinen besten Freund und überreichte mir die nächsten Bestellungen. "Du bist mir am liebsten von Allen - wusstest du das?", fragte er mich und schenkte mir ein schnelles Lächeln bevor ich mich auf den Weg zum nächsten Tisch machte.
Meine Mittagspause verbrachte ich dann mit meiner Schwester und meinem besten Freund. Wir schnappten uns Essen aus Johns Café und setzten uns auf eine Parkbank in der Nähe hin. Als es jedoch wieder an der Zeit war zurück zu gehen, verabschiedete ich mich von Joe und Gray und machte mich dann auf den Weg zurück zu meiner Arbeit. "Schon zurück?", fragte John als ich durch die Tür spaziert kam. Ich machte mich auf den Weg in die Küche und band meine Schürze um.
"Irgendjemand muss doch für das ganze Essen arbeiten", meinte ich lachend zu John. Die Sache war, dass es John tatsächlich nie störte. An so vielen Tagen saßen meine Geschwister und ich an der Theke und aßen unser Mittagessen und machten ebenfalls unsere Hausarbeiten hier. John wusste schon immer von den Geldproblemen meiner Mutter - er war einer der Einzigen. Aus diesem Grund machte ihm die Tatsache, dass wir uns an manchen Tagen einfach nur bedienten, Nichts aus.
John kam auf mich zu und legte seine Hand um meine Schulter, leicht zog er mich in eine Umarmung. "Du warst mir schon immer am liebsten von Allen", wiederholte er sich. "Als deine Schwester hier arbeitete, herrschte das reinste Chaos."
"Danke John", lächelte ich ihn an und legte meine Hände um seinen Körper. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, dass er diese Worte nicht oft genug von uns hörte. John war schon immer für uns da - in den letzten Jahren sogar Öfters als mein Vater.
Die letzte Stunde waren bloß nur vier Gäste im Café. Aus diesem Grund holte ich meine Schulbücher aus meiner Tasche, schnappte mir Etwas zum Essen und machte mich auf einem Tisch breit. "Ich bin im Büro und mache die Abrechnung", rief John aus der Küche und verschwand dann im Hinterzimmer.
Als auch die letzten Gäste verschwanden, räumte ich die Tische ab und fing langsam damit an die Sessel hochzustellen. "Tut mir leid, wir haben geschlossen", meinte ich als ich plötzlich jemanden im Café hörte.
"Ich bin mir aber ziemlich sicher, dann musst du wohl das Schild umdrehen", meinte eine viel zu bekannte Stimme. Sofort drehte ich mich um und sah Harry vor mir stehen. "Geschlossen und dennoch riecht es hier nach frischgemachtem Kaffee?"
Ich fing an zu lächeln und rollte meine Augen. Danach machte ich mich auf den Weg zur Tür und drehte das Schild um und schloss die Tür ab. "Zufrieden?", fragte ich ihn. "Ich habe mir eben eine Tasse gemacht, möchtest du auch eine?"
Harry ging auf die Stühle hinzu und fing ebenfalls an sie auf die Tische hochzustellen. "Für mich würdest du die geputzte Maschine wieder schmutzig machen?", machte er auf überrascht und schenkte mir ein Lächeln.
Ich lächelte ihn falsch an und meinte: "Fühl dich nicht allzu besonders - in der Kanne ist noch ein wenig Kaffee übrig."
Harry grinste mich von einem Ohr zum anderen an und nickte: "Gerne." Danach setzte er sich auf meinen Platz hin und starrte auf meine Bücher. "Du lernst an einem Freitagabend?"
Ich ging um die Theke herum und goss den Kaffee in eine Tasse. "Ich hatte die letzte Stunde nicht besonders viel zu tun. Wieso sollte ich die Zeit dann nicht nutzen?", zuckte ich mit den Schultern und kam auf ihn zu. Die Tasse legte ich vor ihm hin und schnappte dann nach meiner. "Solang die Gäste bedient sind, ist es John völlig egal."
"Was hast du heute Abend vor? Außer dich in Schulbücher vertiefen?", fragte Harry und nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee. "Hättest du Lust und Zeit mit mir und einigen Freunden auszugehen?" Seinen Blick senkte er zu den Büchern und blätterte durch mein Chemie-Buch. "Wir gehen in die Bar, in der wir letztens waren. Und ich habe daran gedacht was für einen Spaß du letztens hattest. Also", sah er nun in meine Augen und schenkte mir ein schiefes Lächeln. "Was denkst du?"
Harry tat so als wäre es das normalste auf der Welt mit der Schwester seines besten Freundes auszugehen. "Denkst du nicht das wäre ein wenig Komisch?", fragte ich und hob meine Augenbraue.
Harry legte seine Stirn in Falten und sah mich fragend an. "Wir waren schon einmal zusammen aus. Und es ist nicht so als wären wir alleine und das hier wäre ein Date? Dein Bruder und Alex werden schon damit klarkommen, dass wir Etwas miteinander unternehmen? Immerhin sind wir Schulfreunde."
Meine Augenbraue ließ ich oben und schenkte ihm ebenfalls einen fragenden Blick. "Sind wir das?"
Nun hob er ebenfalls seine Augenbraue und lehnte sich leicht vor. Harry war nur wenige Zentimeter von mir entfernt. "Was sind wir denn sonst?"
In diesem Moment spürte ich es erneut. Dieses leichte Kribbeln, welches ich damals auf der Party neben ihm verspürte. Ein Gefühl, welches ich bis jetzt bloß nur am Anfang meiner Beziehung mit Alex fühlte - sonst bei keinem. Ich versuchte dieses Gefühl hinunter zu spielen und meinte: "Bekannte."
"Bekannte?", verkniff sich Harry ein Lachen und biss sich auf die Oberlippe während er zwischen meinen Augen hin und her sah. "Dann lass uns als Bekannte ausgehen um vielleicht schon am Ende des Abends Freunde zu werden."
Harry hatte Recht. Die Male, die ich mit ihm aus war, hatte ich tatsächlich Spaß. Immerhin besaßen wir Beide denselben Musikgeschmack und zusätzlich fiel mir das Reden mit ihm leicht. Aus irgendeinem Grund hatten wir immer ein Gesprächsthema. "Freunde? Das ist ein Schritt über Schulfreunde. Ich dachte du möchtest Schulfreunde sein."
Einige Sekunde sah mir Harry in die Augen. Plötzlich fing er an zu lachen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Verdammt Naveen, wieso musst du immer Alles so kompliziert machen?", seufzte er lachend.
"Da kennst du ihre Mutter und Schwester noch nicht", kam plötzlich John zurück. Der beste Freund meiner Mutter sah zwischen Harry und mir hin und her. In diesem Moment spürte ich die Röte in meinen Wangen - was dachte John eben von mir? Er war nie ein besonders großer Fan von Alex. Aus irgendeinem Grund konnte John schon damals sehen, dass Alex nicht der Richtige für mich war und ich entschied mich dafür seine Meinung zu ignorieren. "Du kommst mir sehr bekannt vor", meinte er schließlich zu Harry.
Sofort stand Harry auf und ging auf John zu - er streckte ihm seine Hand aus und antwortete: "Ich bin Harry - ein sehr guter Freund von Dean und ein ... Schulfreund von Naveen."
"Naveen?", hob John seine Augenbraue und sah dann zu mir. Natürlich wusste er, dass ich meinen vollen Namen hasste. Aus diesem Grund war er mehr als nur überrascht, dass ich mich in diesem Moment nicht darüber aufregte. "Ich kann den Rest übernehmen. Du genieße deinen Freitagabend", sprach er nun zu mir.
"Bist du dir sicher J-"
"Ich bin mir sicher Naveen", nutze er die Chance aus und lächelte leicht vor sich hin. "Deine Schwester war damals spätestens um vier Uhr schon Weg. Glaub mir, diese letzten zehn Minuten schaffe ich schon alleine."
Meine Sachen packte ich zusammen und ging dann auf John zu. "Wir sehen uns Morgen, John", schenkte ich ihm einen Kuss auf die Wange und warf Harry den "lass-uns-gehen"-Blick zu.
"Okay, ich komme mit, aber bloß nur unter einer Bedingung-"
"Ja, ich verstehe schon. Es ist kein Date", unterbrach er mich lachend und rollte sein Augen. Als er bemerkte, dass ich ihm nicht zu seinem Auto folgte, warf er mir einen verwirrten Blick zu.
Ich ging rückwärts in die entgegengesetzte Richtung und lächelte ihn an. "Nein, ich muss mich umziehen. Ich habe das Gefühl, dass ich nach Pancakes und Bacon rieche", lachte ich und roch an meinem Shirt.
"Wohin gehst du? Ich kann dich nachhause fahren", deutete er auf sein Auto und folgte meinen mit seinen Augen.
"Ich habe zwei gesunde Beine - ich genieße die frische Luft, ziehe mich zuhause um und wir sehen uns dann in der Bar", grinste ich von weiten an. Bevor ich mich jedoch umdrehte, schenkte ich ihm ein Peace-Zeichen.
Peace-Zeichen?
Ich drehte mich auf meinen Fersen um und verfluchte mich selber. "Ich kann dich abholen, Naveen!", rief Harry mir lachend hinterher. Seelisch machte ich mich schon auf seine Witze über mein Peace-Zeichen bereit.
"Wir sehen uns um acht in der Bar, Harry", rief ich ihm zu ohne mich umzudrehen und versuchte mich großen Schritten von der peinlichen Situation zu entkommen. Da ich nicht besondre weit von John's Café lebte, war ich in innerhalb von zehn Minuten bereits zuhause. Wie auch sonst an einem Freihabend, fand ich das Haus leer vor. Mom war wahrscheinlich auf dem Weg nachhause von ihrer Arbeit und Dean hing mit seinen Freunden ab. Schnell sprang ich unter die Dusche und zog mir danach frische Sachen an. In weiten, hellen Hosen und einem engem, schwarzem "Nirvana"-Shirt machte ich mich auf den Weg in die Küche. Für meine Mutter legte ich das Essen aus John's Café auf die Küchenzeile und schrieb ihr eine Notiz. Bevor ich das Haus jedoch verließ, räumte ich das Wohnzimmer auf und machte die Wäsche. Kurz vor acht schnappte ich mir die Schlüssel zu Moms Auto und verließ dann das Haus. Ich tippte die Adresse, die mir Harry zuvor schickte, in mein Handy ein und fuhr dann schon los.
Als ich bei der Bar ankam, stand kein Türsteher vor dem Eingang. Aus diesem Grund spazierte ich einfach hinein und drängte mich durch die Menge. Die Musik dröhnte aus den Lautsprechern, doch es störte mich kein Bisschen. Denn es war genau die Musik, die ich so mochte. An der Bar holte ich mir eine Coke und sah mich dann nach Harry und seinen Freunden um. Freunde, die ich noch gar nicht kannte.
Zuvor schrieb mir Harry, dass sie gleich neben der Bar standen und von dort aus die Liveband genossen. Ich zahlte mein Getränk und drehte mich erneut um. Wenige Sekunden fiel mir Harry in der Menge auf der anderen Seite der Bar auf. "Entschuldigung", sagte ich freundlich und drängte mich an den Personen vorbei um zu Harry zu gelangen. "Die Getränke sind nicht gratis - wieso sind dann so viele Menschen hier?", fragte ich lachend als ich endlich neben Harry stand.
"Oh Naveen!", rief er laut und sah mich strahlenden Augen an. Sofort drehten sich seine Freunde um und schenkten mir ebenfalls ein warmes Lächeln. "Leute, das ist Naveen", stellte er mich vor und meinte dann: "Das ist Dee und Casey", sah er nun zu mir.
Ich streckte zuerst Casey meine Hand zu. Casey besaß kurzes, welliges, schwarzes Haar welches perfekt zu ihrem hellem Gesicht und dunklen Augen passte. Augen, die sie jedoch hinter einer großen Brille versteckte. "Harry hat uns bereits von dir erzählt!", lächelte sie mich freundlich an.
"Schön dich kennenzulernen", meinte nun Dee. "Wir sind die zwei coolsten von Harrys Freunden - die anderen zwei treiben sich irgendwo in dieser Bar herum und suchen nach Begleitungen für später", lachte Dee worauf sich Falten auf seinen Schläfen bildeten. Beide waren etwas älter als Harry und ich. Doch aus irgendeinem Grund überraschte es mich nicht, immerhin trieb sich Harry ständig in solchen Bars herum.
"Ich dachte schon du wirst absagen", sprach nun Harry zu mir und nahm einen Schluck von seinem Bier. Sein Blick war auf die Band gerichtet. Aus diesem Grund nutzte ich die Chance und starrte ihn für einige Momente von der Seite an. Harry erzählte seinen Freunden von mir? "Was?", fragte Harry mich nun grinsend und sah in meine Augen.
"Ich bin bloß nur wegen der Musik hier", meinte ich und versuchte die Situation zu überspielen. In der nächsten Sekunde hörte ich Harry neben mir lachen, während ich mich versuchte auf die Band zu konzentrieren. Bevor er nur Etwas sagen konnte, sah ich aus dem Augenwinkel wie ein Junge lachend auf uns zu kam.
"Evan blamiert sich gerade total auf der Tanzfläche um ein Mädchen zu beeindrucken. Ihr kennt seine Tanz-", stoppte er und sah dann zu mir. Für einen Moment war er verwirrt und war sich nicht sicher, ob er mich kannte oder nicht.
"Connor, Naveen - Naveen, Connor", stellte Harry uns kurz vor und schüttelte dann lachend seinen Kopf. "Wieso denkt Evan noch immer er kann jemanden mit seinen Tanzkünsten beeindrucken?", fragte er lachend.
Connor streckte mir seine Hand aus und nahm einen Schluck von seinem Bier. Danach zeigte er auf mein T-Shirt und meinte: "Sag mir nicht du bist eines dieser Mädchen, welches Band T-Shirts trägt ohne die Band tatsächlich zu kennen."
In diesem Moment hörte ich wie Harry sich an seinem Bier verschluckte. "Du machst dir gerade einen Feind, Connor", lachte Harry hustend.
Meine Augenbraue hob ich und ließ nun seine Hand los. "Teste mich", forderte ich ihn mit einem frechem Lächeln heraus.
Connor verschränkte seine Arme vor der Brust und leckte sich leicht über die Lippen. "Oh-o", meinte Harry von der Seite.
"In welchem Jahr wurde Nirvana gegründet?", fragte Connor die erste Frage und sah mich herausfordernd an.
Ich fing spöttisch an zu lachen. "Dein Ernst? 1987- ihr erstes Album Bleach folgte bloß nur zwei Jahre später. Dann folgte das Album Nevermind im Jahr '91 und In Utero zwei Jahre später", verschränkte ich nun meine Hände vor der Brust.
"Nenne mir fünf Songs, die keine Singles waren, vom Album Nevermind", stellte er die nächste Frage. Connor dachte, dass er mir mit dieser Frage ein Bein stellen konnte. Doch in diesem Moment wusste er noch immer nicht, dass er es mit einem tatsächlichen Nirvana-Fan zu tun hatte.
Ich sah zu Harry, der das Geschehen vor sich beobachtete, und fing an zu lachen. "Breed, Polly, Territorial Pissing, Drain You, Lounge Act, Stay Away, On a Plain und Something in the Way", zählte ich ohne Probleme auf.
Connor fing an zu lachen und sah mir tief in die Augen. "Du hast Love Buzz vergessen", meinte er selbstbewusst und zuckte mit den Schultern. "Aber nicht schlecht, Naveen."
Meinen Kopf legte ich schief und sah ihn fragend an. Sogar Harry bemerkte den Fehler seines Freundes und fing leise an zu lachen. "Connor", betonte ich seinen Namen und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ich denke, dass du dich ein Wenig vertan hast. Love Buzz war eine Single aus dem Album Bleach", korrigiert ich ihn mit einem breitem Lächeln auf meinen Lippen.
Im nächsten Moment erkannte er ebenfalls seinen Fehler, worauf sein Lächeln von seinen Lippen verschwand. Bevor Connor jedoch Etwas sagen konnte, kam Harry ihm zuvor. "Ich habe dich gewarnt, Con."
Die nächste Stunde waren wir Alle damit beschäftigt über die Musik und die Band zu reden. Noch nie hatte ich Freunde, die sich ebenfalls so eine Begeisterung für Musik hatten. Grayson tat immer so, als würde es ihn interessieren, weil er wusste, dass es mir viel bedeutete. Doch die Realität war, dass ihn meine Musikrichtung gar nicht interessierte. Evan und Connor machten sich wieder auf den Weg weibliche Gäste kennenzulernen, während Dee, Casey, Harry und ich zurück blieben.
"Du bist also einer der Personen, die Peace-Zeichen machen?", verkniff sich Harry sein Lachen und nahm einen weitern Schluck von seinem Getränk. "Sehr süß", wanderten seine Augen nun zu mir.
Meine Augen rollte ich und setzte mich auf einen freien Barhocker. "Nicht immer - manchmal - eigentlich viel zu oft", gab ich schlussendlich lachend zu. "Ich habe versucht mir diese Angewohnheit abzugewöhnen-", zuckte ich mit den Schulter und lachte leise. "-klappt nicht so ganz."
Harry lehnte sich an die Bar neben mir an und sah mir tief in die Augen. Mit einem sanftem Lächeln sagte er: "Danke, dass du heute mit uns ausgekommen bist." Im nächsten Moment fühlte es sich so an, als würde er sich dazu zwingen von meinen Augen wegzusehen. "Sind wir jetzt Freunde?", fragte er nun mit einem anderem Lächeln und sah zur Band.
"Schulfreunde", antwortete ich und sah ebenfalls mit einem schiefem Lächeln zur Band.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Harry lachend seine Augen schloss und dann im nächsten Moment mich von der Seite anstarrte. "Wie werden wir dann Freunde?"
"Nun ja, ich müsste dich näher kennenlernen", sah ich ihm nun bei diesen Worten in die Augen. In diesem Moment spürte ich es mehr denn je. Dieses kleine Kribbeln in meinem Bauch und die leichte röte auf meinen Wangen. Harry schien die Rötung bemerkt zu haben, da er vor sich hin schmunzelte.
Aus irgendeinem Grund konnten wir Beide nicht wegsehen und starrten uns mit einem Lächeln in die Augen. Bei jeder anderer Person wäre mir dies viel zu viel - doch bei Harry nicht. Die Tatsache gefiel mir nicht. "Geh mit mir aus, Naveen. Nur du und ich", sagte Harry mit einer tiefen Stimme und unterbrach unseren Augenkontakt nicht.
Ich fing an zu lachen und rollte erneut meine Augen. Doch innerlich fragte ich mich, wieso er wohl mit mir ausgehen wollen würde? Wieso wollte er Zeit alleine verbringen? Wieso jetzt?
Als ich ihm keine Antwort gab, breitete sich erneut ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Harry schnappte nach seinem Bier und verschwand plötzlich in der Menge. Verwirrt versuchte ihm mit meinen Augen zu folgen, doch irgendwann verlor ich ihn. "Oh-o das Lächeln kenne ich viel zu gut", meinte plötzlich Casey neben mir. Meinen Kopf drehte ich sofort zu ihr um und legte meine Stirn in Falten - was meinte sie? "Harry hat irgendetwas vor."
Die nächsten Minuten saß ich mit Casey und Dee an der Bar und versuchte ihrer Konversation zu folgen. Doch aus irgendeinem Grund konnte ich mich nicht konzentrieren und fragte mich wo bloß nur Harry war. Da ich keinen Sinn mehr darin sah die Konversation der Zwei neben mir zu folgen, entschied ich mich dafür meine volle Aufmerksamkeit der Band zu schenken. Nach einer kurzen Pause tauchten sie in diesem Moment wieder auf der Bühne auf. "Wir hoffen ihr seid Alle bereit für den nächsten Song", grinste der Sänger durch die Menge und sah dann kurz auf die Seite. Er drehte sich zu seiner Band um und gab ihnen ein Zeichen. In der nächsten Minute ertönte die Melodie zu "Come On Eileen"
"Nein!", fing plötzlich Casey an zu lachen und packte mich an meiner Schulter. Verwirrt sah ich erneut zu ihr. War das ihr Lieblingssong? "Hast du es nicht gehört?", fragte sie mich mit großen Augen und sah aufgeregt zwischen meinen Augen hin und her.
"Was gehört?", fragte ich noch immer verwirrt. "Den Song?", schenkte ich nun der Band erneut meine Aufmerksamkeit und hörte ihnen bei der ersten Strophe zu. Doch spätestens beim nächsten Refrain hörte ich es ebenfalls. Meine Augen riss ich auf und sah zu Casey. "Warte, was?" Anstatt "Come On Eileen" sang die Band "Come On Naveen"
Plötzlich hörte ich Casey neben mir lachen. "Das ist auf Harrys Kappe gewachsen", sprach sie nun meine Gedanken aus und meinte dann: "Ich habe gewusst, dass er irgendetwas vor hat!"
Und im nächsten Moment stand Harry mit einem breitem Lächeln vor mir. Er streckte mir seine Hand aus und fing an zu tanzen. Dee und Casey sprangen plötzlich auch auf und tanzten ebenfalls zum Song. Beim nächsten Refrain sahen alle drei zu mir, sprangen herum und riefen lachend meinen Namen.
Als ich bloß nur sprachlos im Moment auf dem Barhocker saß, tanzte Harry lachend alleine mit seinen Freunden und unterbrach unseren Augenkontakt nicht. Nach dem zweiten Strophe und dem Refrain, wurde die Band leiser und sang: "Come on Naveen, too rye ay" immer und immer wieder und beschleunigte das Tempo nach jedem Mal. Währenddessen kam Harry mit kleinen Schritten auf mich zu - passend zum Rhythmus - und streckte mir singend beide Hände aus.
Während die ganze Szene sich vor mir abspielte, dachte ich darüber nach wie wohl ich mich in seiner Gegenwart fühlte und meine eigentlichen Probleme vergaß. Mit Harry hatte ich tatsächlich Spaß. Etwas, was ich mit sonst keinem außer Grayson hatte. In diesem Moment vergaß ich völlig meine Verpflichtungen, meinen Ex-Freund und die Tatsache, dass Dean diese Szenen bestimmt nicht gefallen würde. In diesen Sekunden dachte ich das erste Mal an mich. An mein Leben und meinen Spaß.
Als Harry plötzlich vor mir stand und nach meinen Händen griff, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Erst jetzt bemerkte ich, dass jedes einzelne Augenpaar auf uns gerichtet war, da der Sänger auf uns zeigte. Als die Musik den Höhepunkt erreichte, sprang ich auf und fing an zu lachen. Jeder jubelte, während Harry mich lachend in die Menge zog. Wir alle brüllten meinen Namen und sprangen während dem letzten Refrain herum.
Als die Musik immer leiser und leiser wurde, sahen Harry und ich uns schweratmend an. "Komm schon Naveen", lächelte er mich an und sah zwischen meinen Augen hin und her. All das machte er bloß nur damit ich mit ihm ausgehe?
Meine Hände nahm ich von seinen Schultern und ging einen Schritt zurück. Meine Haare strich ich hinter mein Ohr und unterbrach unseren Augenkontakt nicht. Ohne zu überlegen, antwortete ich mit einem Lächeln: "Okay."
(Hiii!! Die Story is ENDLICH BAAACK!!!! Ave und Harry kommen sich nun näher ... was denkt ihr darüber? Ich habe einfach so abnormal viel für diese Story geplant!!! Ich hoffe so sehr, dass sie euch soweit gefällt! Lasst mir eure Meinung hier - love u!)
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