8th Letter
H-Heiratsantrag
Verstappen&Leclerc
Für NicoleTre3
Nichtsahnend spazierte Charles am späten Nachmittag, voll bepackt mit Einkaufstüten, in seine Wohnung, die eigentlich leer sein müsste.
Eigentlich
Das war das passende Stichwort...
Denn als er das Licht im Flur anmachte, um sich seine Schuhe auszuziehen, erschreckte er sich gewaltig.
Vor ihm waren tausende von roten Rosenblättern verstreut. Die hatte er da bestimmt nicht hin getan.
Das hätte er sich gemerkt, auch wenn sein Gedächtnis weiß Gott nicht das beste war.
Wie ferngesteuert folgte er dem schmalen Pfad. Eigentlich hätte ihm anhand der Rosen schon lange klar sein müssen, wer bei ihm war, aber er wollte die Möglichkeit, dass es doch ein Einbrecher sein könnte, dennoch nicht ausschließen.
Vielleicht gab es ja auch Einbrecher, die einem zur Ablenkung Rosenblätter in die Wohnung streuten und einen dann eiskalt umzubringen, wenn man gerade nicht aufmerksam war. Wer wusste das schon?
Das wäre wenigstens mal eine neue Masche, die dem Opfer vor seinem brutalen Tod wenigstens noch ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern würde.
Wobei Charles dann wohl eiskalt in diese Falle getappt wäre, würde es sie geben.
Und das ohne ein Lächeln sondern mit einem verwirrtem Gesichtsausdruck.
Okay, vielleicht war die neue Einbruchsmasche doch nicht so toll....
Aber hätte ja sein können; so rein theoretisch...
Aber zum Glück war es kein Einbrecher, wie Charles erleichtert feststellte, als er die Tür zu seinem Schlafzimmer öffnete, in der der Pfad endete.
Denn dort stand plötzlich Max vor ihm, im Anzug und mit gemachten Haaren. Ein seltener Anblick, den Charles eigentlich genießen würde, wenn er nicht so absolut überrascht und perplex von Max' Anwesenheit.
Nicht nur, dass sie sich echt nicht oft sahen, sondern auch, dass max seinen Anzug nur aus dem Schrank kramte, wenn etwas Wichtiges anstand.
Also eigentlich gleich doppelt seltener Anblick; leider.
Im Kopf ging er noch mal seinen Terminkalender durch. Hatte er irgendwas vergessen? Geburtstag? Hochzeit? Event? Beerdigung? Aber selbst wenn, was hatte das mit den Rosen und Max' unsicherem Gesichtsausdruck zu tun?
Man sollte meinen, ein normaler Mensch sollte jetzt mal eins und eins zusammenzählen können, aber Charles' Gehirn funktionierte gerade etwas langsamer; um nicht zu sagen gar nicht.
Oder er war kein normaler Mensch; eins von beidem.
"Hey"; durchbrach Max' leise Stimme die Stille.
"Ähh... hey"; stotterte Charles nun auch etwas hilflos," Max, ich freu mich natürlich wahnsinnig, dass du da bist, aber... also... was soll das hier? Hab ich was Wichtiges vergessen?"
Unwissend sah Charles den Älteren an, der nur unsicher mit den Schultern zuckte.
Er wusste gerade nicht so ganz genau, ob Charles das ernst meinte oder ob er es mit Absicht machte, um einem 'Nein' aus dem Weg zu gehen.
War es nicht eigentlich ziemlich eindeutig?
"Ähh..."; murmelte der Ältere irgendwo zwischen unsicher und verwirrt," Ich dachte eigentlich, offensichtlicher geht es nicht."
Verunsichert zeigte er neben sich, wo an der Wand ein warm leuchtender LED Schriftzug angebracht war.
"Will you marry me", las Charles leise in seinem Kopf und ab da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er klatschte sich innerlich mit flacher Hand gegen die Stirn.
Oh Gott, wie kann man nur so dumm sein? Natürlich.
Sein Herz schlug gleich tausend Mal schneller, als sich ein, dieses Mal positiv und nicht verwirrt überraschtes, Lächeln auf seine Lippen legte und er ein paar Schritte näher kam.
Wie konnte ein einzelner Mensch so verpeilt sein?'
Diese vier Worte prangten fast in Lebensgröße vor ihm und er erkannte es nicht; wobei er es eigentlich auch ohne den Schriftzug hätte erkennen und verstehen müssen.
Allein der Rosenpfad sprach doch eigentlich für sich, oder?
"Charle, ich"; begann Max nun sanft lächelnd, nachdem er Max' kühle Hand in seine genommen hatte. Er versuchte sich an einem verliebten Blick in Charles' Augen, aber irgendwie wollte das alles nicht so ganz klappen.
Es war eher wieder dieses unsichere Funkeln in seinen Augen anstatt das verliebte.
Seine Mundwinkel zitterten manchmal unkontrolliert auf und ab, während seine Augen unsicher hin und her flackerten und den Blickkontakt nicht wirklich aufrecht erhalten konnten, auch wenn Max es so sehr versuchte.
"Ich... also... ach fuck"; fluchte er leise," Man, ich hab so lange gebraucht, um den perfekten Text zu lernen und jetzt hab ich alles vergessen... naja egal, ich... dann sag ich es dir jetzt einfach so."
Wieder machte er eine kurze Pause, in der er einmal tief durchatmete und dann wieder seinem Charles tief in die Augen sah.
"Charles, ich liebe dich. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Schon als wir uns das allererste Mal gesehen haben, wusste ich, das du etwas ganz, ganz Besonderes bist und dass zwischen uns irgendwas ist.. oder vielleicht mal werden könnte.
Als wir dann zusammen gekommen sind, war ich der glücklichste Mensch der Welt, ich meine, mit Charles Leclerc zusammen zu sein. Das schafft auch nicht jeder."
Amüsiert lachte der Jüngere auf. Max hatte schon immer ein Talent dafür gehabt, solche Sprüche in solchen Moment zu machen, aber irgendwie passte es gerade auch perfekt.
Perfekt für ihn; perfekt für sie.
"Ich liebe alles an dir; du bist der wohl perfekteste Mensch der Welt. Du bist mehr als perfekt für mich. Und auch wenn es mit uns und unseren Jobs vielleicht manchmal ein bisschen schwer ist, möchte ich dich nie wieder an irgendjemanden hergeben und deshalb möchte ich dich fragen, ob du mein Mann werden willst und mich heiraten willst."
Plötzlich war Max vor ihm auf den Knien und hielt mit unsicherem Lächeln eine kleine Schatulle hoch, in der sich ein Ring befand.
Ein Verlobungsring. Sein Verlobungsring.
Er war wunderschön. Schlichtes silber und ein kleiner Stein darauf.
Schlicht und elegant. Genau das, was Charles liebte. Aber nichts anderes hatte er von Max erwartet. Er wollte immer alles perfekt machen und das schaffte er auch immer wieder; genau wie heute. Auch wenn er seinen wahrscheinlich sorgfältig auswendig gelernten Text vergessen hatte.
"Ja"; rief Charles begeistert auf," Ja natürlich will ich."
Es hatte einen kurzen Augenblick gedauert bis Max seine so sehnlich erhoffte Antwort bekommen hatte, weil Charles noch so in seinen vorherigen Worten schwelgte, denn diese waren absolut perfekt.
Er liebte jedes einzelne Wort und jede Silbe so sehr, dass er hoffte, sie nie wieder zu vergessen.
obwohl sein Gedächtnis nicht das beste war...
Glücksgefühle jeglicher Art strömten durch seinen Körper, als sich seine und Max' Lippen zu einem liebevollen und zugleich leidenschaftlichen Kuss trafen. Man spürte deutlich, wie erleichtert Max nun war und Charles konnte das mehr als gut verstehen.
Ein magisches Gefühl umgab den Jüngeren, als er von seinem Freund... nein, Verlobten... den kühlen Ring an den Finger gesteckt bekam.
Andächtig fuhr er über das silber und sah Max dann in die vor Glück strahlenden Augen. Max sah exakt so aus, wie Charles sich fühlte.
Absolut überwältigt, überrascht und glücklich.
"Der ist so schön", staunte Charles überwältigt; er wusste gar nicht, wo er hin schauen sollte.
Zu Charles oder zum Ring?
"Ich hab mich echt schwer getan mit der Entscheidung", gab Max mit nervösem Lächeln zu," Ich glaube, die Verkäuferin war schon ziemlich fertig mit den Nerven."
"Du auch, wie ich dich kenne, du kleiner Perfektionist."
"Erwischt", lachte der Ältere und strich vorsichtig über das kühle Metall am Finger seines Freundes," Aber die Hauptsache ist, dass er dir gefällt."
"Das tut er definitiv."
Wieder, eigentlich ganz automatisch, verbanden sich ihre Lippen zu einem tiefen, gefühlvollen Kuss, der sich, jetzt wo sie verlobt waren, tatsächlich ein bisschen anders anfühlte.
Nicht besser oder schlechter, aber anders halt.
Wie sich ein Kuss zwischen zwei Verlobten nun mal so anfühlte...
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