6th Letter

F- Flying Dinner

Leon Goretzka&Joshua Kimmich
Für  Niall_love16

"Boah."
Staunend sah Joshua in die Höhe bis zum Ende des riesigen Turmes, der vor ihm prangte.
"Und da willst du heute Abend essen?"
"Klar", meinte Leon begeistert," Du nicht?"
Unsicher schluckte Josh. 
Er fand die Idee super und was er noch mehr liebte, war, dass Leon sich solche Gedanken darum machte, wie er ein besonderes Date für Josh und ihn machen konnte.
Aber ein Abendessen in dieser Höhe? War das überhaupt gesund?
Und vor allem: War das hier alles sicher?
Nicht, dass er seinem Freund nicht vertraute, aber irgendwie sah das alles... ungewöhnlich aus.

"Komm schon, Josh"; beharrte Leon und sah den Jüngeren bittend an," Das wird cool, glaub mir. Ich hab mir solche Gedanken gemacht..."

Nun musste auch Josh doch lächeln. Er konnte Leon aber auch nichts abschlagen und wenn er ehrlich war, dann wollte er es jetzt auch mal ausprobieren. Wer weiß schon, wann und ob er die nächste Chance dazu bekommen wird?
"Okay okay, du kleiner Chaot", grinste der Blonde und kassierte dafür einen leichten Schlag gegen die Schulter.

"Ey", empörte er sich," Was soll das denn jetzt?"
"Nichts nichts", erwiderte Leon nur unschuldig und zog Josh an seiner Hand in Richtung Eingang. 
Freundlich wurden sie in Empfang genommen und ihre Sitze wurden ihnen zugewiesen, nachdem ihnen ihre Sicherheitsgurte angelegt worden waren. Schon jetzt kam der Jüngere gar nicht so wirklich aus dem Staunen heraus. Ihn erinnerte das Ganze an so einen Skyfall-Turm oder wie die Dinger hießen, die man aus dem Freizeitpark kannte. Nur mit der Veränderung, dass die Sitze hier im Kreis angeordnet und in der Mitte ein kunstvoll gedeckter Tisch war.
Eine weiße Tischdecke lag darauf, einige Kerzen und andere Deko.
In der Mitte des Tisches wiederum war ein für Joshuas Wahrnehmung, viel zu kleiner Gang, in dem die Speisen anscheinend vorbereitet und angerichtet wurden.
Wie zur Hölle sollte hier jemand vernünftig arbeiten?
Das wäre wie, als wenn man ihn vor einen Kicker stellen würde und ihm sagen würde, er soll da jetzt bitte Fußball drin spielen...
Für Josh schier unmöglich.

"Und gefällt es dir?", fragte Leon nun vorsichtig; mittlerweile war er sich doch gar nicht mehr so sicher, ob das Date eine gute Idee gewesen war; Joshuas eher verhaltene Reaktion darauf hatte ihn irgendwie verunsichert.
Eigentlich hatte er gedacht, dass es dem Blonden gefallen würde.
Schließlich war es mal was anderes; etwas, was nicht jeder machte.

Doch dieser nickte nur und zwar sehr ehrlich und nicht aufgesetzt. Diesen kleinen aber feinen Unterschied kannte Leon inzwischen mehr als gut. Josh war für ihn wie ein offenes Buch; umso mehr hätte es ihn geärgert, wenn ihm das Date nicht gefallen hätte.

"Dann würde ich mal sagen", begann der Ältere und hob sein mit Champagner gefülltes Glas, das ihnen, wie es sich so gehört, zum Aperitif gereicht worden war," Auf einen schönen Abend."
Auch Josh hob sein Glas und ließ es mit einem leisen Klirren gegen das seines Freundes stoßen. "Auf einen wundervollen Abend mit dir."
Glücklich lächelten sie sich an, ehe sie beide einen Schluck nahmen und die Gläser dann wieder vor sich abstellten. 

"Sag mal", fragte der Blonde nach einer Weile irritiert," Sind wir die Einzigen? Ich meine, es geht schon in fünf Minuten los und außer uns ist noch niemand da."
Wissend zog Leon die Augenbrauen hoch.
"Was glaubst du, Babe? Dass ich ein romantisches Abendessen inmitten von fremden Leuten plane, die uns dann wahrscheinlich auch noch ansprechen und Fotos mit uns haben wollen? Also wozu bin ich denn Fußballer und verdiene jede Menge Geld?"

Jetzt schaute Josh noch verwirrter drein, denn irgendwie passte Leons Antwort für ihn nicht zu seiner Frage, obwohl es doch eigentlich so offensichtlich war.
"Warte mal.. du hast das alles hier gemietet? Nur weil du mit mir essen gehen willst?"
Hektisch schüttelte Leon den Kopf. "Ich hab das alles gemietet, weil du das Wichtigste in meinem Leben bist und ich will, dass du glücklich bist. Das ist doch wohl ein gewaltiger Unterschied, oder nicht?"

Fassungslos lachte der Blonde auf. Manchmal, in Momenten wie diesen, fragte er sich ,womit er einen so tollen Mann wie Leon verdient hatte. Er selber wäre auf eine solche Idee wohl nie gekommen. 
Aber für genau solche Aktionen liebte Josh seinen freund.
Immer wenn Josh dachte, dass es nicht noch besser werden könnte, setzte Leon noch einen oben drauf.
Aber auf eine bescheidene und irgendwie auch selbstverständliche Art und Weise; er protzte nicht mit seinem Geld, sondern benahm sich wie ein normaler Mensch und das liebte Josh.

"Du bist echt unfassbar, Leon."
"Aber du liebst mich."
"Was anderes habe ich auch nicht gesagt", grinste Josh triumphierend," Das eine schließt das andere ja nicht aus."
"Du immer mit deinen komischen Sprüchen", kicherte der Ältere amüsiert und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas.
Joshua hatte echt eine Neigung zu komischen deutschen Sprichwörtern und Redewendungen, die heute keiner mehr sagte; zumindest keiner in ihrem Alter.
genauso wie die seltsamen Hashtags, die er immer unter seine Insta-Bilder setzte.

Aber gut, es war Josh und Leon liebte auch das an ihm. Genauso wie er alles an diesem Mann liebte; bis ins kleines Detail.
Es waren also nur sie beide, also mal ganz abgesehen von dem Personal, von dem weder Josh noch Leon sich im Geringsten stören ließen.
Und Josh nahm sich vor, heute mal alles zu vergessen. Jede Sorge, jeden negativen Gedanken und wenn er noch so klein war; einfach alles.
Jetzt gab es nur Leon und ihn; und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie waren ja mitten in der Luft.
Niemand, der sie stören oder nerven könnte; oder sie voneinander ablenken. 
Josh liebte diesen lauen Sommerabend schon jetzt. 
Das Wetter war super angenehm und wenn sie erstmal oben waren, hätten sie sicherlich den perfekten Blick über die gesamte Stadt. 

Als sie langsam nach oben in Richtung Himmel fuhren, breitete sich im Körper des Blonden ein aufgeregtes Kribbeln aus und ein Grinsen schlich sich unweigerlich auf seine trockenen Lippen.
Schon jetzt war er so überwältigt von diesem Gefühl der Freiheit, dass er hier nie wieder runter wollte und auch Leon schien es genauso zu gehen. 
Es war ein ganz anderes Gefühl wie auf dem Boden.
Selbst, wenn sie genau das Gleiche essen würden wie in irgendeinem Restaurant auf dem Boden, würde es wahrscheinlich ganz anders schmecken; weil die Atmosphäre so anders und besonders war.

"Dann guten Appetit", lächelte Leon sanft, als sie beide ihre Vorspeise vor sich stehen hatten. 
"Dir auch, Le."
Allein die Vorspeise fand der Blonde so unglaublich lecker, dass er gar nicht wissen wollte, wie die nächsten Gänge schmecken würden, die gerade fleißig vorbereitet wurden. 

Man sollte meinen, es fühlt sich komisch an; so zu zweit als verliebtest Paar mit lauter Fremden um sich herum, die unweigerlich etwas von ihrem Gespräch mitbekamen, aber Josh war es egal. Er vertraute Leon, dass dieser alles geklärt hatte. Er vertraute ihm.
Heute wollte er einfach nur er selbst sein und das bedeutete auch, sich nicht zu verstecken. Das tat er sonst oft genug. 
Heute ging es mal nur um ihn und Leon.

"Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich dich liebe?"
Josh hatte gar nicht über diese Worte nachgedacht, seine Lippen hatten sie einfach so gebildet. Aber er war mehr als zufrieden mit ihnen; sie waren auch einfach die pure Wahrheit.
Auch wenn es kitschig klang und das eigentlich gar nicht Joshuas Art war, konnte er sich nicht erinnern, mal einen Menschen so sehr geliebt zu haben, wie er es bei Leon tat.
Er liebte diesen Mann irgendwie auf einen andere Art und Weise wie in seinen vorherigen Beziehungen.
Leon war anders; im positiven Sinne natürlich.
Josh war sich absolut sicher, dass seine Liebe zu Leon niemals enden würde.

Nickend ließ der Braunhaarige seine Gabel sinken. 
"Ich kann mich vage daran erinnern, aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn du es mir noch ein paar Mal sagst."
"Spinner", lachte der Blonde empört auf," Als würde ich dir nur einmal in der Woche sagen, dass ich dich liebe."
"Wenn es hochkommt", erwiderte der Ältere schulterzuckend, nachdem er sich bei der Kellnerin für den Hauptgang und Josh es ihm gleich tat, ehe er sich wieder zu seinem Freund wandte.
"Pass auf, was du sagst", zischte Josh irgendwo zwischen ernst und amüsiert," Du weißt, dass wir uns hier in fünfzig Metern Höhe befinden, oder?"
"Dann musst du mir aber vorher nochmal erklären, wie du mich hier umbringen willst, ohne dass du selbst gleich hinterher stürzt."
Laut atmete Josh auf, ehe er sich einen kurzen aber gefühlvollen Kuss von seinem Freund stahl," Gutes Argument."

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