1st Letter
A-Arsenal
Für meine liebe, liebe VaniOswald
Du gehst aber sofort rein, wenn was ist, okay?" Eindringlich sah Kai seinen Freund an, doch Jule verdrehte nur die Augen.
"Ist okay, Harvy", schmunzelte er belustigt über dessen Besorgnis, die Jule manchmal für etwas übertrieben hielt," Mir geht es gut und wenn doch irgendwas sein sollte, dann weiß ich doch, wo es rein geht."
Sanft legte der Blonde eine Hand an die Wange des Jüngeren.
"Ich mach mir doch nur Sorgen um euch beide"; gab Kai leise zu, während er eine Hand an Jules gewölbten Bauch legte. Dieser war gut unter einem von Kais Hoodies versteckt, doch Kai liebte das Gefühl, ihn anzufassen und zu streicheln dennoch unglaublich.
"Ich weiß und das liebe ich auch, aber jetzt musst du dich auf das Spiel konzentrieren. Ich komm klar und unserem Sohn geht es auch gut. Ich glaube, er schläft tief und fest."
Nicht ganz überzeugt nickte er. Eigentlich hätte er es viel lieber gehabt, wenn Jule das Spiel von zu Hause aus verfolgen würde, aber Jule hatte sich nicht davon abhalten lassen, ihn ins Stadion zu begleiten.
Hätte er wahrscheinlich auch nicht, wenn er Jule wäre...
"Aber du versprichst mir, dass du-"
"Jaha"; unterbrach Jule den Jüngeren schon fast genervt," Ich höre auf meinen Körper und gehe rein, wenn es mir zu viel ist, versprochen."
Jule kannte diesen Satz mittlerweile in- und auswendig; Kai meißelte ihm den jedes Mal ins Hirn.
Er konnte Kai ja verstehen, aber manchmal übertrieb er es wirklich ein bisschen.
"Gut", nickte Kai etwas beruhigter, ehe sein Trainer Kais Namen schon etwas ungeduldig rief; er musste jetzt auf den Platz.
"Bis später, Schatz", lächelte Jule sanft," Wir feuern dich von der Tribüne an."
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch", lächelte der Blonde verliebt, ehe er seinem Freund einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte und sich dann wohl oder übel von ihm lösen musste, um auf die Tribüne zu gehen.
Leicht lächelnd ließ er sich auf seinen Platz fallen und musste sich wirklich beherrschen, seine Hand nicht automatisch auf seinen Bauch zu legen.
In knapp drei Monaten würden sie ihren kleinen Sohn auf der Welt begrüßen und er freute sich schon unendlich doll auf diese neue, aufregende Zeit als Familie.
Es war nur ein Zufall gewesen; bei der obligatorischen Blutuntersuchung bei der jährlichen Leistungsdiagnostik am Anfang der Saison war festgestellt worden, dass Jule schwanger werden konnte.
Warum das nicht vorher schon festgestellt wurde, wusste Jule selbst nicht; es war schließlich nicht die erste Leistungsdiagnostik in seinem Leben...
Erst war es für die beiden ein gehöriger Schock gewesen, aber dann...
Sie hatten sich zum ersten Mal zusammengesetzt und so richtig über ihre gemeinsame Zukunft nachgedacht und darüber gesprochen.
Für sie beide war nach mehreren intensiven und irgendwie auch Kräfte zehrenden Gesprächen klar geworden, dass sie sich beide Kinder wünschten.
Zwar hatten sie immer gedacht, dass es für sie keinen anderen Weg als Adoption gab und das war auch okay für sie gewesen.
Aber jetzt?
Leibliche Kinder waren nochmal was anderes...
Seitdem hatten sie es versucht, aber es hatte nicht sofort geklappt, was bei beiden für Frustration gesorgt hatte, doch dann, ganz plötzlich, war Jule immer schlecht.
Sofort hatte er eine Vermutung gehabt und ein Gang zu Doktor Braun hatte sie bestätigt.
Er war schwanger.
Endlich...
Noch immer spürte Jule das Kribbeln in seinem Bauch, das er auch gespürt hatte, als er Kai von der Schwangerschaft erzählt und das breite, vorfreudige Grinsen in dessen Augen gesehen hatte.
Dieser Moment war so unbeschreiblich gewesen.
Noch immer hatte er dafür keine Worte.
Das Stadion war laut und auch wenn es nicht der Signal-Iduna-Park war, war die Atmosphäre wirklich beeindruckend und Jule fühlte sich auf Anhieb wohl.
Der Signal-Iduna-Park war trotzdem das Beste, auch wenn Kai das nicht so sah.
Kais Sorgen, dass es für ihn und das Baby zu laut sein könnte, bestätigten sich zumindest jetzt noch nicht, denn der Kleine meldete sich immer noch nicht.
Julians Lächeln jedoch wurde immer größer, als Kai dann den Platz betrat und sofort einen suchenden Blick zu ihm nach oben warf. Als er seinen Freund gefunden hatte, bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht, bevor er sich wieder aufs Fußballspielen konzentrieren musste.
Das tat Kai immer, um Jule dann unauffällig zuzulächeln und sich zugleich zu versichern, dass es ihm gut ging.
Jule lächelte dann immer zurück und nickte leicht, obwohl Kai das wahrscheinlich gar nicht sehen konnte.
Das Spiel begann und Jule beobachtete es mit Spannung, doch viel mehr achtete er dabei auf die Nummer neunundzwanzig; seinen Freund, der Papa seines Babys.
Kai...
Wie er konzentriert den Ball annahm und weiter passte, wie er den Platz innerhalb von Sekunden abscannte und wie er sich bewegte.
Jule könnte ihn hier und jetzt vom Platz holen und sich mit ihm allein in einen Raum einschließen.
Oder auf den Platz rennen und mit Kai wieder in ihre Leverkusen-Zeit zurückspringen; direkt in ihre Bravertz-Prime.
Schade, dass das im Moment nicht ging, aber wer weiß... vielleicht irgendwann mal.
Das Stadion wurde laut, als sich die Gunner dem Tor des Gegners näherten. In einem beeindruckenden Sprint war Kai annahmebereit vorm Tor und nahm den Ball gekonnt von Declan an, um ihn wenig später im Tor zu versenken.
Alle begannen zu jubeln, Julian eingeschlossen. Er sprang auf, stemmte die Arme in die Höhe und beobachtete mit strahlenden Augen, wie sein Freund, gefolgt von einigen anderen Spielern seinen Treffer feierte.
Es bildete sich eine Traube von Spielern um seinen Freund, die ihn umarmten, ihm auf den Nacken klopften und ihm mit breitem Grinsen etwas zuflüsterten.
Das Spiel lief gut; Arsenal gewann dank Kais überragenden Tor, für das Jule ihn heute Abend definitiv noch belohnen würde.
Immer wieder glitt Kais besorgter und dennoch glücklicher Blick in Richtung Jule; anscheinend wollte er schauen, ob sein Freund noch da war und ob es ihm wirklich gut ging.
Jule lächelte ihn dann, wie immer, beruhigend an; wohl wissend, dass Kai dies wahrscheinlich gar nicht sehen konnte.
Wie immer halt....
Zum Ende des Spiels wurde dann auch ihr ungeborenes Baby wach und bewegte sich fröhlich in ihm.
Jetzt war der Blonde doch froh, dass das Spiel zu Ende war; auch wenn er das Kai nicht sagen wird, denn dann würde dieser ihn gar nicht mehr ins Stadion lassen.
Es ging ihm ja nicht schlecht, aber diese ständigen und echt kräftigen Tritte taten wirklich weh.
Dennoch über den Sieg lächelnd begab er sich wieder vor die Kabine, um auf Kai zu warten, der draußen noch ein Interview geben musste. Er begrüßte ein paar Spieler, unterhielt sich kurz mit Declan und Jorghino. Sie wussten, als gute Freunde von Kai, von ihrem Nachwuchs und stritten sich immer noch um die Namensgebung, obwohl Kai und Jule sich schon längst auf einen geeinigt hatten; sie hatten es ihnen nur noch nicht gesagt.
Es war nämlich echt lustig, ihre heißen Diskussionen über den Namen zuzuhören.
Als er wieder allein war, legte er eine Hand auf seinen Bauch und strich sanft darüber.
"Du kannst ganz ganz stolz auf deinen Papa sein"; wisperte er leise, während er auf Kai wartete," Wegen Papa hat Arsenal heute gewonnen. Weil er der beste Fußballer der Welt ist."
Und kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, kam der Lockenkopf auch schon um die Ecke. Er sah angestrengt aus; sein Trikot klebte verschwitzt an seinem Körper und seine feuchten Locken hingen ihm in der Stirn, aber als er seinen Freund sah, breitete sich ein regelrechtes Strahlen auf seinem abgekämpften Gesicht aus.
"Hey", murmelte er leise und legte seine Arme sanft um Julians Bauch," Na, du bist ja wach, du kleiner Mann."
Bestätigend nickte Jule.
"Und geht es dir gut?"
Wieder hatten sich Sorgenfalten auf Kais Stirn gelegt; die Sorgenfalten, die Jule mittlerweile zu Genüge kannte.
"Uns geht es gut. Der Kleine will auch nur das wundervolle Tor feiern, das sein Papa gemacht hat."
Amüsiert lachte der Jüngere auf.
Jules Sprüche waren mnachmal ganz schön albern, aber wenn er ehrlich war, liebte er sie genau deshalb.
"Wir sind stolz auf dich, Harvy."
"Und ich liebe euch", antwortete Kai liebevoll, einen Kuss auf Jules Stirn drückend," Ich beeile mich, okay? Geh du doch schon mal ins Auto."
Nickend zog der Bremer die Autoschlüssel aus seiner Tasche und machte sich, nachdem Kai noch ein letztes Mal über seinen Bauch gestrichen hatte, auf den Weg zu ihrem Auto.
Erschöpft ließ der Dortmunder sich auf den Beifahrersitz fallen. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich zurück und streichelte über seinen Bauch. Diese Berührung beruhigte nicht nur das Baby in ihm, sondern auch ihn selbst. Er wusste selbst nicht so genau, warum, aber es war tatsächlich so.
Noch mehr beruhigte es ihn, wenn Kai seinen Bauch sanft streichelte; als wäre Jule das wertvollste, das er je gesehen hatte.
Auch wenn er es Kai nicht wissen lassen würde, hatte ihn das Spiel angestrengt; er hatte das Gefühl, selbst neunzig Minuten durchgespielt zu haben.
Aber er kannte das auch schon, denn seit er schwanger war, ging ihm des Öfteren mal schnell die Puste aus. Das nervte ihn zwar, aber er nahm das auch gerne in Kauf, denn es führte sie zu der Familie, die sich Kai und Jule schon so lange sehnlich wünschten.
Jule hatte gar nicht gemerkt, wie er in ein entspanntes Dösen verfallen war. Erst, als eine Autotür zu ging, öffnete er wieder seine Augen und sah Kai neben sich.
"Na", fragte dieser neugierig und, wie sollte es auch anders sein, sorgenvoll," Müde?"
"Bisschen", nuschelte Jule," Aber ich glaube, der Kleine schläft."
Ein Schmunzeln bildete sich auf Kais vollen Lippen.
"Ich bin so gespannt auf Decs Reaktion, wenn er hört, dass der Kleine Leandro heißen wird. Ich glaube, der beendet die Freundschaft mit mir."
Auch Jule kicherte und nickte leicht.
"Ich sag mal so, es könnte sein, dass wir unser weites Kind dann Declan nennen müssen."
"Auf gar keinen Fall", verwiegerte Kai, lehnte sich leicht zur Seite und umrahmte das Gesicht des Älteren mit seinen kühlen, weichen Händen.
Jule sah ihm verliebt in die Augen, legte seine Hand in Kais Nacken und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Lass uns nach Hause fahren", schlug der Blonde mit rauer Stimme vor," Ich muss dich doch noch für dein Tor heute belohnen."
Ein verdächtiges Glitzern erschien in den Augen des Londoners und seine Wangen wurden schlagartig rot.
"Ehrlich?", fragte er süffisant, während seine Hände langsam an Jules Körper herunterwanderten," Wie hast du dir das denn vorgestellt?"
Grinsend legte der Blonde seine Hand in den Schritt und massierte ihn leicht, während Kai ein leises Keuchen entfloh.
Fuck; was machten sie hier eigentlich?
Plötzlich und unerwartet löste Jule seinen Griff wieder, woraufhin Kai enttäuscht ausatmete.
Seine Hand wieder an Kais Wange legend, grinste Jule ihn triumphierend an; jetzt hatte er die Macht über Kai, die er haben wollte.
"Das zeig ich dir zu Hause, Harvy."
Kurze Anmerkung zum Anfang:
Es wird hier nicht immer mit den Jahreszeit hinkommen, also es kann sein, dass ich zwischen Sommer und Winter hin und her springe und es hat auch nicht alles mit Weihnachten zu tun! Just for your information my lovesssss...
Ich hoffe, ihr mögt den Spaß hier trotzdem haha
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