15th Letter
O- Oma und Opa besuchen
Havertz&BrandtTW: Mpreg
"Da seid ihr ja endlich", rief Jules Oma freudig aus, nachdem sie ihrem Enkel und dessen Freund die Tür geöffnet hatte.
"Tschuldigung, Oma", lächelte Jule entschuldigend," Wir standen noch im Stau."
"Ist doch nicht schlimm. Jetzt seid ihr ja."
Dann zog sie Jule und Kai nacheinander in eine innige Umarmung.
Sie freute sich so sehr, ihren Enkel mal wieder zu sehen, denn das kam, aufgrund seines Jobs viel zu selten vor.
Etwas, dass Julian an seinem Job hasste, denn so fies es auch klingen mag; er wusste nicht, wie oft er noch so mit ihnen reden können wird.
Umso schöner war es, dass es jetzt mal geklappt hatte und dass nicht nur Julian sondern auch Kai mitgekommen war.
"Kommt durch in den Garten. Opa steht schon fleißig am Grill."
Liebevoll warf Jule einen Blick zu Kai, welcher zurück lächelte und nach Jules kühler Hand griff, während sie den Weg durch das Haus auf die Terrasse des Gartens ansteuerten.
Der große Garten, mit dem der Blonde so viele tolle Kindheitserinnerungen verknüpfte.
Wie oft sie seine Großeltern hier besucht hatten und wie oft er hier mit Jannis und Jascha im Garten Fußball gespielt hatte. Meistens so lange, dass sie danach so müde waren, dass sie noch auf der Heimfahrt eingeschlafen waren.
Und wie oft sie damals mit dem Hund ihrer Großeltern hier gespielt hatten; vielleicht kam daher Jules große Liebe zu Hunden.
Und bald würde hoffentlich wieder jemand so ausgelassen herumtoben wie er und seine Brüder es damals getan hatten....
Im Garten stand, wie versprochen, Julians Opa am Grill und drehte konzentriert das Fleisch um.
An seinen Grill ließ er niemanden; das war sein Gebiet und er machte daraus manchmal auch eine sehr große und komplizierte Wissenschaft.
Hin und wieder auch etwas sehr kompliziert...
Aber wenn man ehrlich war, dann war es das bei Jule manchmal auch, denn wenn Kai und Jule grillten, dann musste Kai, genauso wie Jules Oma, einen Sicherheitsabstand zum Grill hallten, damit es keinen Streit gab.
Der Tisch, auf den die Sonne sanft herab schien, war bereits gedeckt und es standen auch schon Salate und Baguette auf dem Tisch bereit. Jule hatte auch angeboten, etwas mitzubringen, doch seine Oma hatte es dankend abgelehnt; sie wusste wahrscheinlich auch ganz genau warum, denn Jule und Kochen waren keine gute Kombination. Etwas, das sich in den nächsten Wochen auch noch dringend ändern musste.
Und außerdem liebte sie es, ihren Enkel mit den besten Rezepten abzufüllen; auch wenn diese gegen seinen Ernährungsplan verstießen.
Das war ihr dann herzlich egal und Jule konnte einfach nicht nein sagen.
"Hallo Opa", begrüßte der Blonde seinen Großvater, welcher herzlich lächelnd aufsah und die zwei Neuankömmlinge ebenfalls kurz in seine Arme zog.
"Sollen wir noch etwas machen?"
Verneinend schüttelte seine Oma, die gerade mit Besteck in der Hand raus gekommen war, den Kopf.
"Setzt euch hin. Wir sind doch fertig jetzt."
"Und wie geht es dir, Kai?", fragte Julians Oma interessiert, nachdem sich alle hingesetzt hatten; bis auf ihren Ehemann, der noch hochkonzentriert am Grillen war.
"Gut", lächelte der Lockenkopf und legte sanft eine Hand auf seinen gewölbten Bauch; Julian folgte dieser Bewegung mit einem vorfreudigen Lächeln im Gesicht.
"Abgesehen davon, dass mich die Kleine nicht mehr schlafen lässt und mir manchmal ganz schöne Rückenschmerzen besorgt, ist wirklich alles super. Ich bin schon fast ein bisschen traurig, dass es bald vorbei ist."
Verstehend nickte sie und strich sich eine graue Haarsträhne hinters Ohr.
"Das kann ich gut verstehen. Es wird eine schöne und aufregende Zeit für euch."
Zustimmend nickte das junge Paar.
Ja, das würde es definitiv, aber es gab nichts, auf das sie sich mehr freuen könnten.
"Aber wir freuen uns schon unendlich"; erzählte Jule mit einem breiten Grinsen.
"Das glaube ich. Wir freuen uns auch schon, unsere Urenkelin bald kennenzulernen."
Lächelnd kramte der Blonde ein Ultraschallbild von der letzten Untersuchung vorgestern aus seiner Hosentasche und reichte es seiner Oma, welche es wiederum staunend betrachtete.
"Sie lutscht da gerade an ihrem Daumen"; berichtete Kai und zeigte auf besagte Stelle.
"Ich seh das jetzt schon; das wird ein wunderschönes Mädchen", seufzte sie glücklich und reichte es wieder an ihren Enkel," Wir auch Zeit, dass mal wieder ein Mädchen in die Familie kommt."
Leise kichernd stupste Kai seinen Freund an, welcher daraufhin auch lachen musste.
"Aber es geht eurer kleinen Maus auch gut, oder?", schaltete sich Julians Opa, der nun endlich mit dem Fleisch an den Tisch kam, ein und gab jedem dabei etwas auf den Teller.
Die beiden hatten sich so sehr gefreut, als Jule ihnen offenbart hatte, dass er Papa werden würde und gemeinsam mit Kai eine Familie grünen würde.
Seine Oma hatte sogar ein bisschen geweint, weil sie sich so sehr auf das neue Leben in der Familie freute.
"Alles in Ordnung. Obwohl die Ärztin vorgestern auch nochmal ganz deutlich gesagt hat, dass Kai sich mehr ausruhen soll und nicht mehr jeden Tag die Wäsche von draußen nach oben ins Schlafzimmer schleppen soll oder das ganze Haus von links auf rechts drehen soll."
Bei seinem letzten Satz sah er eindringlich zu seinem Freund, welcher nur genervt die Augen verdrehte. Immer wieder kam es wegen genau diesem Thema zu kleinen Reibereien zwischen den werdenden Eltern. Kai wollte sich noch am Haushalt beteiligen und nicht einfach nur rumliegen, während Jule, genau wie die Ärztin, der Meinung war, dass Kais Körper Ruhe brauchte und er sich lieber öfter mal hinlegen sollte; zumal Kai schon seit beginn der Schwangerschaft mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte.
Jule hatte einfach Angst, dass Kai, wenn er irgendwann mal nicht da war, umkippen könnte und dann niemand da war, der ihm helfen könnte.
"So schlimm wie du das immer machst, ist es auch wieder nicht", winkte er ab, was Jule nur verzweifelt den Kopf schütteln ließ. Manchmal fragte er sich, warum Kai so ein verdammter Sturkopf war.
Aber eigentlich sollte er es so langsam gewohnt sein.
"Aber Julian unterstützt dich doch vernünftig, oder Kai?", hakte Julians Oma skeptisch nach.
"Ja, tut er", beruhigte Kai sie," Er trägt mich mehr oder weniger auf Händen und tut alles, damit es mir und dem Baby gut geht."
Beruhigt nickte sie.
"Das ist auch das Mindeste, was du für deinen Freund tun kannst, Julian."
"Jaha"; gab Jule schon fast ein bisschen genervt zurück," Ich kümmere mich ja auch gut um ihn, aber auf die Couch fesseln, kann ich ihn ja auch schlecht."
Jule wusste, dass seine Großeltern sich auch nur Sorgen machten und dass auch Kai es keineswegs böse mit ihm meinte, aber manchmal, so wie jetzt, hatte er einfach das Gefühl, dass sich die drei gegen ihn verschworen hatten.
Dabei wollte er doch, genauso wie sie, nur, dass es Kai und ihrer kleinen Tochter gut ging.
Seufzend ließ Julians Oma ihren Blick durch den großen Garten schweifen.
"Ich freu mich so, dass hier endlich bald wieder ein bisschen Leben rein kommt"; lächelte sie selig," Kinder sind doch was Schönes."
Verliebt sahen Kai und Jule sich an; Jules Hand drückte die seines Freundes noch ein bisschen mehr und seine frei strich kurz über seinen Bauch.
Auch Julians Oma legte ihren Blick jetzt wieder fürsorglich auf den Freund ihres Enkels. Sie musterte ihn liebevoll. Sie könnte sich keinen besseren Partner für ihren Enkel wünschen; mittlerweile liebte sie Kai genauso sehr wie Jule und freute sich sehr für die beiden, dass sie nun endlich Nachwuchs bekamen.
"Wir haben auch noch eine Kleinigkeit für euch"; meinte Jules Opa, nachdem sie mit dem Essen fertig waren, und zauberte ein kleines Paket unter dem Tisch hervor, um es Kai zu reichen.
"Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen", lächelte Kai dankbar.
"Ach Quatsch. Jetzt macht schon auf."
Kurz sah Kai zu seinem Freund, um sich zu versichern, doch dieser nickte ihm nur auffordernd zu und drückte leicht seinen Oberschenkel.
Vorsichtig löste Kai das Papier und es kam ein weißer, schlichter Body im Stil eines Fußballtrikots zum Vorschein, der Kai so überwältigte, dass ihm sofort die Tränen kamen; daran waren wohl nicht zuletzt die Hormone schuld. Er hasste das so sehr; seit er schwanger war, war er so emotional, dass er sich selbst auf die Nerven ging.
Aber er konnte es einfach nicht abstellen und zum Glück war Jule auch immer für ihn da und hielt seine emotionalen und manchmal auch dramatischen Stimmungsschwankungen aus.
"Dankeschön", flüsterte er leise schluchzend," Das ist wunderschön."
Mit hochgezogenen Mundwinkeln beobachtete Jules Mama die Szene und fragte sich kurz, ob das Geschenk eine gute Idee gewesen war; immerhin wollte sie Kai eigentlich nicht zum Weinen bringen.
"Och Kai nicht weinen", versuchte Jule seinen Freund zu trösten und legte zärtlich einen Arm um ihn.
"Danke Oma und Opa", bedankte auch er sich strahlend," Den nehmen wir auf jeden Fall mit ins Krankenhaus."
Vorsichtig strich er über den Arm des Jüngeren und versicherte seinen Großeltern mit einem kurzen Blick, dass sie alles richtig gemacht hatten und Kai vor Freude weinte und keineswegs traurig war.
Kai wischte sich seine Tränen mit dem Handrücken weg und legte dann wieder eine Hand auf seinen Bauch, um sanft darüber zu streichen.
Die Kleine war gerade wie aufs Stichwort wach geworden und ärgerte ihren Papa jetzt mit ihren fiesen Tritten; wie immer.
Aber auch wenn es ihm jetzt weh tat, wusste er jetzt schon, dass er die Tritte bald sehr vermissen würde.
Dennoch wollte er diesen seltenen aber wunderschönen, ruhigen Nachmittag jetzt auch genießen, denn es würde wahrscheinlich auch das letzte Mal sein, dass sie Jules Großeltern zu zweit besuchen kamen, denn wenn sie das nächste Mal kommen, werden sie schon zu dritt sein.
Und darauf könnten sich weder Kai und Jule noch Jules Großeltern nicht mehr freuen als sie es jetzt bereits taten.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top