10th Letter

J- Joggen

Brandt&Terzic
Für lillyfee1929

TW: Mpreg


Das ist jetzt nicht dein ernst, oder?"
Zweifelnd sah Edin seinen Freund an, welcher hoch motiviert in Sportklamotten vor ihm stand. 

"Was denn?", fragte Jule grinsend, als wäre es das Normalste der Welt, im siebten Monat noch joggen gehen zu wollen; vor allem mit dem Bauch, den Jule schon vor sich her schob.
"Jule, ich will dir jetzt wirklich nicht zu nahe treten, aber meinst du nicht, dass du dich in deinem Zustand vielleicht etwas mehr ausruhen solltest, anstatt joggen zu gehen?", versuchte der Ältere vorsichtig, um Jule nicht irgendwie versehentlich auf den Fuß zu treten, seinen Freund in seinem Eifer zu bremsen; ohne Erfolg. 

"Also die Ärztin hat gesagt, dass joggen sogar gut sein kann, solange ich keine Schmerzen oder andere Beschwerden habe und die habe ich nicht."
"Ja, aber was, wenn dir was passiert"; gab Edin schon fast ein bisschen ängstlich zu bedenken. Auf seiner Stirn waren schon kleine Sorgenfältchen, während er besorgt zwischen Jule und seinem inzwischen beachtlichen Babybauch hin und her sah.
 "Ich meine-"

"Was soll denn schon passieren?", schnitt der Blonde ihm euphorisch das Wort ab, während er mit seinem Aufwärmprogramm, oder was auch immer das war, begann," Soll mir die Fruchtblase platzen, oder was?
Edin, du musst das alles langsam mal anfangen, ein bisschen lockerer zu sehen. Ich bin schwanger und nicht totkrank, okay? Du musst mich nicht in den goldenen Käfig einsperren. Ich merke schon selbst, wenn etwas nicht stimmt und dann sage ich dir das auch sofort, okay?"
Reuevoll sah Edin seinen Verlobten an. Es tat ihm leid, wie er sich manchmal verhielt, aber er konnte nicht wirklich etwas dafür. Die Angst in ihm dominierte ihn.
"Ich weiß, aber ich will doch nur nicht, dass euch was passiert."
"Ich weiß das Edin und ich finde das auch total süß, aber ich würde mich auch gerne mal wieder ein bisschen selbstständig bewegen können und da gehört joggen gehen auch dazu. Und außerdem hab ich das Gefühl, dass es mir echt gut tun wird; ich hab schon echt lange nichts mehr gemacht und ich verspreche dir auch, dass ich keinen Sprint hinlege oder so. Ich mach nur so schnell, wie ich wirklich kann und höre auf meinen Körper. Versprochen."

Langsam nickte Edin. 
Er konnte Jule ja verstehen. Gerade als Profisportler war es sicher nicht einfach, von jetzt auf gleich, alles herunterfahren zu müssen, weil man nicht nur Verantwortung für sich sondern auch für ein kleines Baby trug.
Und er glaubte ihm, dass er langsam machen würde; Jule würde sich und schon gar nicht dem Baby ja selbst nicht schaden wollen.

"Aber wenn du willst, dann kannst du ja mit mir mitkommen. Alleine joggen ist eh langweilig."
"Wirklich?", fragte Edin nun hoffnungsvoll; innerlich hatte er schon die Befürchtung gehabt, dass Jule jetzt sauer war und für den Rest des Tages nicht mehr mit ihm reden würde, doch das Gegenteil schien der Fall zu sein.
Manchmal wurde er aus seinem Freund echt nicht schlau; aber gerade war es ihm sehr lieb, dass Jule ihm diesen Vorschlag gemacht hatte.

"Hab ich dir jemals verboten, mit mir joggen zu gehen?"; wollte der Jüngere lachend wissend, doch Edin gab ihm gar keine Antwort mehr, sondern verabschiedete sich mit einem flüchtigen Kuss und einem 'Ich geh mich schnell umziehen' in Richtung Schlafzimmer.

Grinsend strich Jule über seinen Babybauch. 
"Dein Papa hat einen ganz schön großen Beschützerinstinkt", flüsterte er leise, sodass das Edin es nicht mitbekam," Aber ich finde das süß, wie sehr er sich Sorgen um dich macht. Nur manchmal übertreibt er es ein bisschen."
Jule sprach sehr oft mit seinem Baby; irgendwie beruhigte ihn das sehr und auch das Baby, denn immer wenn es trat und Jule begann, mit ihm zu reden, war es sofort ruhiger.
Das war etwas, was Jule nach der Geburt auf jeden Fall vermissen würde, aber dann konnte er dieses Ritual ja direkt mit ihrem Kind weiterführen und das würde er definitiv.

~~

Ein paar kleine Straßen führten die beiden  von Edins Haus zu verlassenen Feldwegen, die eine schöne Aussicht über Felder und Himmel boten.
Das Wetter war gnädig mit ihnen, denn  die Sonne schien  und es war angenehm warm, aber gleichzeitig auch nicht so warm, dass man um seinen Kreislauf bangen musste.
Wenn das der Fall wäre, hätte Edin ihre Joggingrunde wahrscheinlich gecancelt, bevor sie richtig angefangen hatte.

Bevor sie ihre etwas schneller gewordenen Schritte durchs Joggen ersetzten, legte der Trainer des Bvb nochmal seine Hand auf den Bauch des Blonden und sah diesen eindringlich an.
"Du sagst aber sofort, wenn was ist oder wenn du ne Pause brauchst oder so, klar? Nicht auf Teufel komm raus den Helden spielen wollen, haben wir uns verstanden?"
"Hab ich verstanden"; nickte Jule brav und legte ebenfalls kurz seine Hand neben die von Edin, ehe sich beide von Julians Babybauch lösten und in ein leichtes Joggen verfielen. 

Erleichtert atmete Jule durch und streckte seine Nase kurz in Richtung Himmel. 
Es fühlte sich gut an, sich endlich mal wieder frei bewegen zu können. Vielleicht hätte er schon viel früher mit Edin darüber reden sollen. 
Er wusste ja, dass der Ältere es nur gut mit ihm meinte, aber manchmal übertrieb er einfach in bisschen; wenn auch unbewusst und vor allem unabsichtlich.
Es war eher anstrengend für Jule, nichts machen zu dürfen und von Edin den ganzen Tag ins Bett verfrachtet zu werden und außerdem konnte so ein bisschen Bewegung auch nicht schlecht fürs Baby sein, oder?

 Jule schaffte auch eine erstaunlich lange Strecke; mit so viel hätte er selbst nicht mal gerechnet. 
Klar, er lief etwas langsamer als normal, aber die Strecke war dennoch relativ lang. 
Das Baby meldete sich nicht ein einziges Mal und auch sonst hatte er keine Beschwerden. 
Im Gegenteil; es fühlte sich verdammt gut an, auch wenn er sich manchmal ein bisschen komisch vorkam.
Er wollte zumindest nicht wissen, wie es aussah, wenn er lief und dabei so eine Kugel vor sich her schob.
Aber das war ja auch zweitrangig im Moment.

Doch irgendwann, nach ein paar Kilometern spürte der Blonde, wie ihm langsam die Luft ausging und er immer kurzatmiger wurde und als dann noch ein leichtes Ziehen in seinem unteren Bauch einsetzte, wurde er langsamer und fasste Edin am Unterarm. 
"Pause"; japste er außer Atem, verlor mehr und mehr an Tempo bis er schließlich nur noch ging.
Edin, besorgt wie immer, hatte er auch gestoppt und stützte seinen Freund sanft an dessen linken Taille und rechten Oberarm. 

"Geht es, Jule?"
"Mh"; brachte dieser nicht ganz überzeugend rüber, weshalb Edin ihn vorsichtig zu einer Holzbank navigierte, die ihre besten Jahre auch schon hinter sich hatte.
Aber ihren Zweck erfüllte sie noch.
"Komm, setz dich hin."
Jule kam dieser Aufforderung prompt nach. 
Es dauerte eine Weile, bis er wider zu Atem kam. Edins Hände lagen dabei ununterbrochen auf Jules Bauch und streichelten ihn beruhigend; immer ein Augen auf Julian, damit er eingreifen konnte, sollte etwas passieren. 
Irgendwann stand Jule dann wieder vorsichtig auf; seine Hand lag noch immer auf seinem Bauch, doch er sah nun wesentlich besser aus als noch vor ein paar Minuten. 

"Es geht wieder"; lächelte er matt," Danke Edin."
"Für dich immer."
"Ich glaube, ich muss meine Strecken doch noch ein bisschen kürzen", seufzte Jule leise, aber er war nicht sauer. Nein, er war stolz auf seinen Körper, dass er eine so weite Strecke mit seiner Kugel geschafft hatte.
"Und ich glaube, dass ich mit dir mitkommen werde, wenn du joggen gehst. das kann wirklich gefährlich werden, Jule."
"Ja, hab ich gemerkt", gab dieser nun doch leicht gereizt von sich," Danke Schatz."
Lächelnd legte der Halbkroate einen Arm und die Schulter des Blonden. 
"Und den Rest gehen wir jetzt lieber"; beschloss der Ältere, nachdem er einmal kurz durch Julians verschwitzte Haare gefahren war," Spazieren gehen ist auch gesund."

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