5th December
Baby, It's Cold Outside
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Nach dem Vorfall in Audreys Haus habe ich sofort meine Mutter angerufen und Audrey Sam. Meine mom kam mich abholen und damit Audrey nicht alleine war, kam ihr Freund, solange bis ihre Eltern wieder da waren.
Ich stand in der Küche und schnitt gerade eine Organge durch, als Marcus hinein kam.
"Hey, was machst du gerade?", fragte er. Ich sah kurz hoch.
"Ich mache mir einen frisch gepressten Orangensaft. Sieht man doch." Er seufzte und stellte sich mir gegenüber an den Küchentresen. Eine Weile musterte er mich nur.
"Was ist los?", fragte er dann irgendwann. Ich sah auf die Orangenhälfte, die keinen Saft mehr enthielt. Ich schmiss sie weg und nahm mir die nächste.
"Zoe, komm schon, rede mit mir." Ich sah wieder zu ihm hoch. Ich presste noch die Hälfte der Orange aus, bevor ich den Saft in ein Glas schüttete und einen Schluck davon nahm. Kurz schloss ich die Augen, bevor ich meinte: "Kann wirklich etwas aus jemandem werden, wenn man betrunken auf einer Party zusammen getanzt hat?" Verwirrt sah er mich an.
"Ich...ich versteh nicht recht." Ich seufzte und stellte das Glas vor mir ab.
"Marcus. Auch wenn ich dich nicht von Anfang an mochte, jetzt tu ich's." Ernst sah ich ihn an.
"Wow. Danke", meinte er sarkastisch grinsend und hob eine Augenbraue.
"Ich vertraue dir und da du nicht mein wirklicher Vater bist, bitte ich dich, nichts meiner Mutter zu erzählen, wenn ich dir jetzt etwas anvertraue...okay?"
Er runzelte seine Stirn und beugte sich ein Wenig vor. "Was hast du angestellt, Zoe?"
"Versprich es!"
"Okay!", abwehrend hob er die Hände. "Jetzt sag schon! Bist du in Gefahr?" Ich schüttelte meinen Kopf.
"Auf der Party gestern, da..."
"Ja?" Marcus sah mich abwartend an.
"Ich hab zu viel getrunken und habe mit einem Jungen getanzt, der mich nachher auch ins Bett gebracht hat, als ich nicht mehr geradeaus laufen konnte." Schuldig sah ich zu Marcus, doch dieser war sprachlos.
"W-wie...aber...warum?"
"Das ist mir schon einmal passiert", gab ich seufzend zu. "Damals war es wegen dad...aber da ist es sogar schlimmer gekommen. Also war es gestern noch harmlos."
"Was ist das letzte mal passiert, Zoe?", fragte Marcus besorgt. Ich erzählte ihm von Emilio, dem Kuss und dem Tanz auf dem Tisch. Es tat gut es jemandem zu erzählen, der nicht Audrey war.
"Weiß deine Mutter davon?" Mit einem Dein-Ernst-BLick sah ich ihn an. "Oh. Richtig. Sie soll es auch nicht erfahren, schon verstanden." Er tat so, als würde er seinen Mund wie ein Reißverschluss zu ziehen. Dankend lächelte ich ihn an.
"Also willst du nun wissen, ob aus dir und dem Jungen, mit dem du gestern getanzt hast, etwas werden kann", schlussfolgerte er.
"Nein! Ja...ach ich weiß es nicht! Audrey meint, er ist Single und total nett und so, aber nur weil ich einmal mit ihm auf einer Party getanzt habe, betrunken wohlgemerkt, heißt das doch nichts!" Verzweifelt sah ich ihn an.
"Hm. Das ist schwierig. Du müsstest ihn näher kennenlernen, würd ich sagen." Genau in diesem Moment wurde die Haustür aufgeschlossen und meine Mutter kündigte sie sich an. Sie hatte mich eben nur abgelassen und war noch einkaufen gefahren.
Schnell nahm ich mein Glas zur Hand und trank noch einen Schluck daraus.
"Hey, ihr zwei! Na? Worüber redet ihr so?", fragte meine Mutter und gab Marcus einen schnellen Kuss auf die Lippen. Mein Stiefvater und ich sahen uns an.
"Ach...pf...Zoe hat mir nur erzählt, wie es gestern auf der Party so war", log er, wobei das ja nur die halbe Wahrheit war, also eigentlich keine Lüge.
"Schön! Freut mich, dass ihr euch gegenseitig in eure Welten einbezieht!" Sie ging ins Wohnzimmer und ich sah wieder zu Marcus. Ich blies meine Wangen auf und ließ die Luft dann entweichen. Mit meinem Glas machte ich mich auf den Weg nach oben.
In meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und checkte mein Handy. Zwei neue Nachrichten von Unbekannt, Sechs neue Nachrichten von Audrey, 14 aus der Kursgruppe und noch ein paar andere. Ich ging auf Audreys Chat.
Audrey[15.23] Hey Zoe
Audrey[15.23] Habe Zach deine Nummer gegeben
Audrey[15.24] Oh und er wird dich bestimmt gleich anschreiben
Audrey[15.32] Bitte ignorier ihn nicht! Er ist wirklich total nett!
Audrey[15.35] Ey! Mich brauchst du jetzt aber auch nicht zu ignorieren!
Audrey[15.41] K. Gehe jetzt mit Sam in die Stadt, schreib mir einfach, wenn du dein Handy endlich mal ansiehst!
Ich schickte ihr Lachsmileys und ein paar Herzen. Dann klickte ich auf die unbekannte Nummer.
Unbekannt[15.25] Hi Zoe. Ich bin's, Zach
Unbekannt[15.27] Morgen treffen wir uns alle im Park...kommst du auch?
Ich überlegte kurz. Audrey würde mich so oder so fragen und letzten endes würde sie mich mitschleppen, als könnte ich auch gleich auf Zachs Einladung eingehen.
Ich[16.03] Klar! Ich würde sehr gerne mitkommen! :)
Sofort speicherte ich seinen Kontakt ein. Ich trank meinen Saft aus und ging dann zu meinem Bücherregal. Ich wollte endlich dieses eine Buch beenden, welches ich schon seit einigen Monaten laß. Ich hatte einfach keine Zeit gehabt.
Das Regal stand neben dem Fenster. Draußen war es schon fast stockduster, nur ganz leicht konnte man noch etwas erkennen. Zum Glück waren die Straßenlaternen an. Eine Bewegung im Augenwinkel machte mich auf das Haus gegenüber unseres bemerkbar. Ich sah nach draußen. Das Licht war angegangen, doch keiner kam aus dem Haus oder ging zu diesem hin. Das war so gruselig!
Ich entschied mich, die Rolläden runter zu machen, doch ich stoppte in meiner Bewegung. Ich starrte nach draußen auf die Straße. Dort stand jemand. Ich stützte mich an meiner Fensterbank ab und sah mir die Person genau an. Es schien ein Junge zu sein, mit den Händen in den Hosentaschen und nur einem T-Shirt und einer Strickjacke drüber. War der bescheuert!? Es war eiskalt draußen!
Als ich erkannte, dass die Person genau zu mir sah, schreckte ich kurz zurück. War das der Stalker, der mich schon die ganze letzte Woche beobachtet und verfolgt hatte?
Ich wollte dem endlich ein Ende setzen, weswegen ich vom Fenster verschwand und schnell die Treppen nach unten rannte. Ich riss die Haustür auf und da stand er noch. Mitten auf unserer Straße. Ich ging auf ihn zu und als ich nah genug war, blieb ich wie angewurzelt stehen und sah den Jungen mit leicht geweiteten Augen schockiert an. Das war der Junge von der Party! Der Typ, der mich von der Haustür aus beobachtet hatte!
Er drehte seinen Kopf leicht zu mir und lächelte leicht. "Hallo, Zoe. Schön dich kennenzulernen."
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Das Rätsel des unbekannten Stalkers wird langsam aufgelöst...was denkt ihr, wer er ist? Hat er wohl böse Absichten? Oder doch gute? :)
Spy ☆_☆
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