1st December
Wonderful Dream (Holidays Are Coming)
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Viele reden immer vom Weihnachtswunder...ihr glaubt nicht an Wunder? Nun, das habe ich auch für eine lange Zeit nicht getan. Ob ich jetzt daran glaube? Oh ja! Ihr wollt wissen, wieso ich meine Meinung geändert habe? Hier ist meine Geschichte:
"Nur noch eine Woche Schule! Dann sind endlich Ferien!" Audrey schien sehr glücklich darüber und hatte ein großes Grinsen im Gesicht, während sie ihren Spind zu schloss. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Kursraum.
"Oh bitte nicht! Weihnachtszeit bedeutet Familienzeit!", stöhnte ich genervt auf und verdrehte die Augen. Ich hasste es.
"Hey! Sei nicht so negativ!"
"Ich kann einfach nicht verstehen, warum alle so sehr Weihnachten mögen."
"Dein Ernst!?" Audrey sah mich schockiert an. "Kekse backen! Weihnachtsfilme mit der Familie und dem Freund schauen! Geschenke für alle kaufen! Das ist doch großartig!"
"Fünf Kilo zunehmen wegen dem ganzen Essen... Filme alleine schauen, weil sich die Familie nicht großartig für mich interessiert und ICH habe KEINEN Freund... Das ganze Geld für andere ausgeben, anstatt sich selber etwas schönes zu gönnen... Ja, Weihnachten ist großartig!", sagte ich sarkastisch. Sie verdrehte bloß die Augen.
"Sei einfach leise!", meinte sie und schüttelte den Kopf. Ich musste grinsen, während wir zu unseren Plätzen im Kursraum liefen und uns setzten. Wir warteten nicht lange und unser Lehrer betrat den Raum. Sofort waren alle still und sahen nach vorne.
"Ich will, dass ihr einen Aufsatz darüber schreibt, wie ihr die Weihnachtszeit und die Ferien verbringt. Ihr startet heute und Abgabe ist die erste Stunde nach den Ferien! Wer mir dann nicht einen mindestens 5-seitigen Aufsatz abgibt, der bekommt eine 6!" Der ganze Kurs war nicht erfreut darüber und stöhnte auf. Dann wurden Zettel und Stifte herausgekramt und alle fingen an zu schreiben. Ich hatte meinen Kopf auf meiner rechten Hand abgestützt und kaute nachdenklich auf dem Ende meines Stifts, während ich nach draußen sah. Das Wetter war grau und es sah aus, als würde es gleich anfangen zu schneien. Ich wusste nicht, was ich schreiben sollte. Fünf Seiten waren echt viel, dafür, dass wir gerade mal zwei Wochen Ferien hatten und ich keinen Plan hatte, was ich machen würde.
"Ich hasse ihn!", beschwerte sich meine beste Freundin, als wir an meinem Spind standen. "Zum Glück brauche ich ihn für zwei Wochen nicht zu sehen!" Ich lachte und nickte. Da hatte sie recht. Unser Englischlehrer übertrieb es immer gewaltig mit den Aufgaben und hatte keine Scheu, uns genug Aufgaben über Ferien und Wochenenden aufzudrücken.
Ich machte meinen Spind zu und nachdem wir auch Audreys Englischbuch weggebracht hatten, gingen wir Heim. Ich wohnte nicht weit von der Schule entfernt und Audrey wohnte nur eine Straße weiter als ich, weswegen wir morgens immer zusammen zur Schule und nachmittags zusammen zurück gingen.
"Bye, Zoe!", rief sie mir zu, sobald wir bei mir angekommen waren.
"Bis morgen, Audrey!" Ich öffnete die Haustür und ging hinein. Im Flur zog ich mir die Schuhe aus und hing meine Jacke auf. Ich ging in die Küche und sah meine Mutter über drei aufgeschlagenen Büchern am Küchentisch sitzen. Ich holte mir ein Glas aus dem Schrank und stellte mich dann neben sie. Mein Blick lag auf den Büchern.
"Was ist das?", fragte ich. Ich ahnte nichts Gutes.
"Weihnachtskekse, -kuchen und andere Dinge, die man in der Weihnachtszeit machen kann. Dekoration zum selber machen, zum Beispiel." Alarmiert sah ich zu meiner Mutter.
"Wir haben doch nie so etwas gemacht", meinte ich, nicht sehr erfreut über die Idee, dieses Jahr damit anzufangen.
"Es gibt immer ein erstes Mal", antwortete sie bloß. Ich atmete laut aus und holte mir Orangensaft aus dem Kühlschrank. "Das wird bestimmt toll!", meinte sie und ich sah sie skeptisch an.
"Ich brenne jetzt nicht darauf, etwas mit dir, Marcus und Chloe für Weihnachten zu basteln", gab ich zu.
"Komm schon, Zoe! Ich weiß, wir hatten eine schwere Zeit, als richtige Familie, aber jetzt ist doch alles gut!" Ich seufzte und nickte betrübt.
"Ja. Sorry, mom. Aber ich bin einfach noch nicht daran gewöhnt." Sie stand auf und zog mich in eine Umarmung.
"Das ist okay, ich kann es ja verstehen. Wir hatten genug Probleme mit deinem Vater."
"Ja", sagte ich bloß, weil mir die Worte fehlten. Ich hatte keine Ahnung, was ich dazu hätte sagen können. Ich konnte meiner Mutter nicht einfach sagen, dass ich Weihnachten hasste. Es war ja nicht nur die Zeit, die man mit der Familie verbrachte. Es war irgendwie...alles.
Als ich kleiner war, hatte ich nie an Santa Claus geglaubt. Ich fand es schon immer absurd, dass er in einer Nacht allen Kindern auf der Welt Geschenke brachte. Für mich schien es einfach nicht möglich. Natürlich hatten meine Eltern versucht, den Mythos von Santa Claus aufrecht zu erhalten, vor allem für meine Schwester Chloe. Sie war vier Jahre älter als ich und glaubte eine lange Zeit an Santa. Und falls ihr euch jetzt wundert, ja, ich heiße Zoe und meine Schwester hat den Namen Chloe. Unsere Eltern waren nicht sehr kreativ - wie man sehen konnte.
"Aber ich habe gute Neuigkeiten!", fing meine Mutter wieder an und ließ mich los, um mich anzusehen. "Chloe kommt schon früher zu uns und bringt ihren Freund mit!" Sie war wirklich glücklich darüber, ich lächelte aber nur schwach. Ich hatte nichts gegen meine Schwester, ich liebte sie, aber ich fand das mit ihrem Freund überhaupt nicht erfreulich.
"Freund? Sie ist immer noch mit diesem Jeffrey zusammen!?", fragte ich fassungslos.
"Nein. Sie hat mit ihm Schluss gemacht, als sie erfahren hat, dass er sie betrügt."
"Ich wusste es!", sagte ich und zeigte auf meine Mutter. "Ich habe ihr hundert Mal gesagt, dass sie ihn rausschmeißen soll!"
"Ich weiß und sie hat es auch endlich getan. Ich konnte ihn auch nicht sonderlich gut leiden. Aber ihr neuer Freund, Tyler, scheint ein ganz netter Junge zu sein. Sie verstehen sich sehr gut. Ich freue mich schon ihn kennenzulernen!"
"Hoffentlich geht das diesmal gut", murmelte ich. Jeffrey war wirklich ein Idiot. Das spürte ich von Anfang an. Seine Aura gefiel mir einfach nicht.
"Hast du Hausaufgaben für morgen auf?", fragte meine Mutter dann und wechselte somit das Thema.
"Nope. Habe schon alles in der Schule erledigt."
"Perfekt, dann kannst du ja mit mir mitkommen", sagte sie und schnappte sich die Schlüssel vom Tresen.
"Wohin?" Ich runzelte die Stirn.
"Einkaufen. Ich habe ein paar interessante Rezepte gefunden, brauche aber noch ein paar Dinge dafür."
Ich zuckte mit den Schultern. "Okay." Ich hatte nichts besseres zu tun und ich fand es schon immer toll, mit einkaufen zu fahren. Keine Ahnung wieso, aber schon seit ich ein kleines Kind war, fuhr ich immer mit, wenn ich Zeit hatte. Vielleicht lag es an der Schokolade, die mir meine Mutter immer kaufte oder ich genoss die Zeit, in der ich mit ihr alleine war.
Ich folgte ihr ins Auto. Während sie den Motor startete, sah ich aus dem Fenster. War da nicht gerade jemand am Zaun des Nachbarn gewesen? Hm. Bestimmt nur ein Vogel oder so.
Ich schob den Gedanken beiseite und freute mich auf die kurze Zeit, die ich mit meiner Mutter alleine war. Allerdings stellte sich der Kurztrip als nicht ganz so glorreich für mich heraus und ich wünschte, ich wäre einfach zu Hause geblieben.
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1. Dezember! Das erste Türchen des Adventskalenders darf man heute öffnen :D
Habt ihr einen Adventskalender? Wenn ja, was für einen? Was war heute drin?
Spy😊
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