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Farbsprenkel
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"Nein... Leute... Kommt schon. Hört auf zu quatschen und packt mit an. Wenn ihr helfen würdet, dann wären wir in einer guten Stunde mit allem durch und könnten auf den Weihnachtsmarkt", sprach Niall und versuchte irgendwie aufmunternd zu klingen.
Ich wandte mich von dem Mann vor mir ab und blickte zu einem meiner engsten Freunde, welcher seine Augenbrauen zusammengezogen und die Hände in die Hüfte gestemmt hatte. "Naja, du hättest auch einfach ein Unternehmen mit dem Umzug beauftragen sollen", fing ich an und wurde von seiner Freundin, Maggie, unterbrochen.
"Er wollte lieber selbst anpacken. Seid froh, dass ihr erst jetzt hier seid. Gestern war es die reinste Katastrophe. Heute müssen wir nur ein paar der übrigen Kartons ausräumen", sprach Nialls Freundin, schnappte sich eine der Kisten, welche mit einem blauen Punkt versehen war und trug ihn in die Küche.
"Ich habe zwar das nötige Kleingeld, aber so ein Unternehmen kommt mir nicht ins Haus, die können ja nichts und machen alles verkehrt. Letztes Mal haben sie mein Gemälde falsch eingepackt und die mussten zur Restauration. Nochmal mache ich das nicht mit", sprach Niall und beantwortete somit meine anfänglichen Worte.
"Gemälde?", fragte der Mann, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, belustigt und nahm damit das Gespräch wieder auf. Ich musterte ihn kurz, bis ich wieder zu Niall sah. "Oh, wusstest du das nicht? Niall ist ein begnadeter Sammler. Er besitzt genau 3", lachte ich und rollte mit meinen Augen als Niall nur schnaubte und den nächsten Karton holte.
"Was hat er denn?", fragte der mir noch unbekannte Mann.
Ich sah Niall einen Moment nach, bis ich mich dem Blauäugigen zu meiner Linken widmete. "Er ist ein paar Mal auf eine Fälschung reingefallen... Niall wollte Geld sparen und hat die Kunstwerke nicht beurteilen lassen", erwiderte ich und hielt dem Mann endlich meine Hand hin. Das ich nervös war mich jemand Neuen vorzustellen versuchte ich weitestgehend hinunterzuschlucken.
Aber hier war es okay. Hier waren nur Menschen, welche ich mochte, ich kannte die Wohnung und alles. Hier brauchte ich nicht nervös zu sein. Zumindest versuchte ich mir all das, seitdem ich hier war, einzureden.
"Ich bin übrigens Harry Styles, Kunstrestaurator."
Der Mann vor mir machte große Augen, begann zu Lächeln und nahm meine Hand in seine kleinere. "Louis Tomlinson, Kunsthistoriker", sprach er mit einer nun wirklich warmen Stimme und drückte meine Hand leicht.
Vor Erstaunen öffnete ich meinen Mund leicht und sah Louis überrascht an. "Das- Das ist eine schöne Überraschung", erwiderte ich nach einem Moment und ließ seine Hand vor lauter Überraschung nicht los.
Meine Nervosität, dass er jemand Neues war, ließ beinahe nach und rückte in den Hintergrund. Sie war eigentlich immer da, ein grundlegendes leises Summen, welches immer in meinem ganzen Körper tönte.
"Es ist wirklich eine schöne Überraschung", wiederholte Louis meine Worte, betrachtete unsere Hände für einen Augenblick und löste seine Hand von meiner als Niall wieder neben uns stand und leise grummelte. "Na toll, ich hätte nur einen von euch beiden bitten sollen mir zu helfen. Das kann ja was werden."
Ich hörte meinen besten Freund kaum zu und war immer noch fasziniert davon, dass Louis diesen Beruf ausübte. Sonst kannte ich niemanden, welcher sich ebenfalls mit Kunst beschäftigte. Niall konnte man mit seiner mickrigen Sammlung und fehlendem Wissen kaum als Kunstliebhaber bezeichnen.
"Ach, du kannst ruhig beleidigt sein, Ni. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du so einen wunderbaren und hübschen Mann kennst?"
Bei Louis' Worten wurde ich unruhig und biss mir verlegen auf die Lippe. Das konnte er doch wohl kaum ernst meinen.
"Weil ich weiß, wie du mit Männern umgehst Louis. Deshalb", erwiderte er schroff. Das Gesagte sorgte für ein unangenehmes Gefühl in meiner Magengegend. Meine Nervosität loderte wieder auf und zwang mich dazu einen Schritt nach hinten zu gehen. Aus meinem Augenwinkel sah ich wie Maggie wieder einen der Kartons schnappte und entschied mich dazu die beiden stehen zu lassen und ihr zur Hand zu gehen.
"Danke dir Harry", lächelte Maggie, ging mir mit einem anderen Karton hinterher in die Küche und lehnte sich Minuten später an die Küchenzeile und sah mich aufmunternd an. "Niall hat es wirklich ein wenig unglücklich formuliert. Er ist ziemlich gereizt und Louis ist wirklich nicht so ein Arsch, wie er ihn gerade eben dargestellt hat."
Ich brummte nur und begann das Besteck einzusortieren. "Weißt du, ich habe immer dieses Pech. Es sind immer die falschen Menschen, welche ich toll finde. Jetzt treffe ich auch noch jemanden der im gleichen Berufsfeld arbeitet, unglaublich schön aussieht und so ein süßes Lächeln auf den Lippen hat und dann kommt der Kommentar von Niall."
"Vielleicht solltest du dir erst deine eigene Meinung von Louis bilden? Ich kenne ihn noch nicht so lange und bisher war er wirklich unbeschreiblich nett und zuvorkommend. Keine Ahnung, was vorgefallen ist, dass Niall ihn so vor anderen Leuten beschreibt." - "Niall sagt sowas doch nicht einfach so...", erwiderte ich und legte die letzte Gabel in den Besteckkasten.
"Mag sein, aber das ist keine Sache über die ich reden kann, da ich nicht dabei war. Da musst du dich schon an einen der beiden und am besten an Louis wenden, wenn du ihn wirklich weiter kennenlernen willst", sprach sie mit ruhiger Stimme und legte ihre Hand auf meinen Unterarm.
"Ich weiß, dass dir das alles schwerfällt...", fing Maggie an und strich mit ihren Fingern über meine Haut. "Lass den Abend so gut es geht auf dich zukommen, ja? Womöglich machst du dir zu viele Gedanken."
"Ja... Ja, vielleicht", nuschelte ich, ignorierte ihre letzten Worte und biss mir unsicher auf die Lippe. Allein vom Äußeren gefiel mir Louis unglaublich gut und in der letzten Stunde, welche wir bereits hier waren, hatte er auch einen netten Eindruck gemacht... Besonders süß fand ich seine Tätowierung am Handgelenk.
Sechs relativ große Punkte nebeneinander von rot bis lila.
Ich trug ebenfalls einen Regenbogen unter meiner Haut, jedoch kaum sichtbar für andere Menschen an meiner Hüfte. Ich hatte lange gebraucht bis ich zu mir selbst stehen konnte und so war dies eine kleine Stützte für mich, um mich daran zu erinnern, wer ich war und was meinem Herzen guttat. Tatsächlich hatte ich mein Outing nie, die wenigstens wusste das ich pansexuell war und mich einfach in einen Menschen verliebte.
Leider hatte ich bisher immer das Pech und verguckte mich in den falschen... Jedes verdammt Mal. Ich-
"Harry?" Ich zuckte bei meinem Namen zusammen, schloss die Schublade an der ich immer noch stand und blickte zu Louis, welcher neben mir an der Arbeitsplatte lehnte und mich interessiert musterte. "Alles in Ordnung? Du hast die ersten Male nicht reagiert."
"Alles bestens", erwiderte ich vielleicht ein bisschen zu unsanft und räusperte mich. "Wegen dem was Niall gesagt hat..."
"Ich... Ich möchte es nicht wissen."
"Aber-"
"Louis, wirklich, ich mag es nicht wissen. Ich weiß die du heißt und was du machst, später werde ich vielleicht mehr herausfinden, aber ich will nicht noch mehr voreingenommen sein, okay?"
Louis sah mich mit großen Augen an und nickte schnell. "Eh ja, dann... dann ist ja alles gut?" Ich nickte nur und faltete den leeren Karton auseinander und stelle ihn zu den anderen an die Wand, vielleicht musste später ja noch einmal etwas eingepackt werden. Ich traute mich nicht mehr zu Louis zu sehen und ging mir den nächsten Karton holen, um diesen auszupacken.
Tatsächlich schaffen wir in einer Stunde noch recht viel, weshalb wir mittlerweile zu sechst im Flur standen und uns dick einpackten. Es waren noch zwei dazugekommen, welche ich gar nicht kannte. Ein Mann mit schwarzen Haaren und Begleitung. Sie waren bereits in einen warmen Wintermantel gehüllt und hatten sich beim jeweils anderen eingehakt.
"Ah Harry, das sind Zayn und Liam, beide Arbeitskollegen von mir." Ich nickte, hob meine Hand zur Begrüßung und schloss anschließend meinen Mantel. Mir war nicht ganz wohl das noch jemand, den ich kaum kannte, da war. Je mehr Leute es wurden desto mehr verstellte ich mich, einfach aus Angst das man mich sonst nicht mögen würde.
Es war eine blöde Angewohnheit jedoch konnte ich es auch einfach nicht lassen.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Maggie eine Weile später als wir den Weihnachtsmarkt betraten und von lauter Buden und glänzenden Lichtern begrüßt wurden. "Ja, alles gut", erwiderte ich mit einem Lächeln, das nicht einmal so gemeint war.
Ich war wirklich nicht so der Mensch für größere Menschenansammlungen. Am liebsten saß ich in meinem kleinen Kämmerchen, Farbpalette zur linken, Pinsel und Spatel zur rechten und mit einem sanften hellen Licht und Lupe, welche mir die verletzten Stellen des Gemäldes vergrößerte.
"Na komm, holen wir uns einen dieser Schneebälle?"
"Schneebälle?", fragte ich verwirrt und sah Maggie nicht gerade überzeugt an. "Ach du weißt schon, diese gebackenen Kugeln. Die bestehen aus den Resten vom Ausstechen der Plätzchen. Die gibt es sogar mit Füllung oder mit Schokolade überzogen."
"Ist das nicht eigentlich dieses besondere Gebäck aus-"
Maggie kicherte. "Ja, eigentlich schon, aber diese Schneebälle haben mit den anderen nichts zu tun." Sie zog leicht an meinen Arm und sah mich bittend an. "Dort ist auch gerade nichts los. Da kannst du deinen ersten Schneeball genießen und einmal kurz Luft holen." Ich ließ meine Schultern hängen und nickte leicht.
Maggie lächelte wieder, griff nach meiner Hand und zog mich zu der kleinen Bude, wo gerade eine junge Dame einen anderen Mann bediente. Als sie dort fertig war, richtete sie ihren Geweih-Haarreif und lächelte uns freundlich an. "Hallo ihr beiden, was möchtet ihr haben?"
Ich erwiderte nichts und sah erwartungsvoll zu Maggie, welche leise seufzte, mir in die Seite stupste und dann irgendwas bestellte. Wenige Augenblicke später standen wir an der Seite und Maggie musterte mich gespannt als ich in meinen ersten Schneeball biss.
"Wenn... Wenn du mich die ganze Zeit so ansiehst, dann..." - "Ich bin nur gespannt was du dazu sagt, alsoooooo? Wie schmeckt es?" Ich musste belustigt mit meinem Kopf schütteln, probierte das Gebäck und nickte begeistert. "Es ist lecker", erwiderte ich auf ihre Frage und biss direkt nochmal ab.
Sie schien mit meiner Antwort zufrieden, aß ihr Gebäck ebenfalls und klopfte sich den heruntergerieselten Puderzucker vom Schal. "Sollen wir wieder zu den anderen? Fühlst du dich bereit?" Ich wollte ihr gerade antworten, da hatten uns schon die anderen entdeckt und kamen mit schnellen Schritten her.
Louis war derjenige, welcher mir ein leichtes Lächeln schenkte und sich an meine Seite gesellte. Ich erwiderte sein Lächeln nur leicht, denn die Anwesenheit der anderen machte mich direkt wieder nervös. Ich zerknüllte die Serviette in der das Gebäck eingewickelt war und vergrub meine Hände tief in meinen Manteltaschen.
Ob Nialls Freunde merkten wie nervös ich war?
Mir war bewusst das Maggie es auffiel, aber sie war ja auch diejenige, welche das von mir gewöhnt war. Ich hörte kaum bei den Gesprächen zu, wusste nicht auf wen ich mich konzentrierten sollte, da alle ein wenig durcheinander sprachen und fühlte mich plötzlich als würde ich versinken.
"Harry?", fragte Louis auf einmal und bot mir seine Hand an. Nervös lächelte ich und sah hilfesuchend zu Maggie, welche nur leicht nickte. "Ja?", fragte ich dennoch und sah wieder auf seine Hand. Louis machte eine kleine einladende Geste wobei seine Finger leicht zuckten.
Etwas unsicher und mit einem flauen Gefühl im Magen zog ich meine linke Hand aus der Manteltasche und legte sie zögerlich in seine. Louis lächelte, drückte meine Hand und strich mit seinem Daumen in kreisenden Bewegungen über meinen Handrücken.
Ich fragte mich, warum er das tat. Wollte er, dass ich Nialls Worte keinen Glauben schenkte oder war es vielleicht jetzt dieser Louis, von dem Maggie gesprochen hatte? Ich versuchte meine Gedanken ein wenig im Zaum zu halten, unvoreingenommen zu sein und atmete durch.
"Danke", flüsterte ich und hatte mich dafür ein wenig zu ihm gebeugt. Louis nickte. "Halte dich einfach fest, okay?" Benommen biss ich mir auf die Unterlippe, schmeckte dabei noch etwas von dem Puderzucker und atmete aus. "In Ordnung."
"Du kannst... Du kannst dich auch auf die Farbsprenkel konzentrieren", schlug er auf einmal vor und brachte mich damit aus dem Konzept. "Eh, was?", fragte ich etwas unbeholfen und brachte Louis damit zum Lachen. "Deine Finger, du hast noch Acryl an deinen Händen."
Erschrocken sah ich auf meine Hände hinab und entdeckte die bunten Farbspitzer an meinen Fingerspitzen. "Oh...", hauchte ich überrascht und versuchte ein paar der Farbtropfen abzunibbeln. Mir stieg die Röte ins Gesicht, da es bestimmt so aussah als könnte ich mir nicht die Hände waschen. Peinlich berührt knibbelte ich weiter, wurde dann aber von Louis aufgehalten, welcher auch meine andere Hand festhielt.
"Das ist doch nicht schlimm", sprach er und drückte meine Hände leicht. Ich erwiderte nichts darauf und hob unsicher meinen Blick. Da uns gerade alle musterten entzog ich Louis meine Hände, vergrub sie wieder in meinen Manteltaschen und ging ein wenig beiseite.
Mir war es so unheimlich unangenehm, dass mir auch plötzlich die Tränen kamen. Es machte mich wütend, das dies passierte, weswegen mir nur noch mehr Tränen in die Augen stiegen. "Haz?", fragte Maggie, welche direkt neben mir stand, doch ich schüttelte meinen Kopf leicht. "Ich... Ich sollte gehen", sprach ich an sie gerichtet und hielt meinen Blick gesenkt.
"Harry, du musst wirklich nicht, es ist doch alles-" Doch ich verneinte es leise und schreckte auf als ich einen Arm um meine Taille spürte. "Komm, wir gehen ein Stück." Ich sah Louis nicht an, nickte nur, da ich nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen wollte und ging mit ihm mit.
Louis sprach kein Wort, ich ebenfalls nicht und so liefen wir nah beieinander, Hand in Hand über den Markt und gingen immer den Weg, wo die wenigsten Menschen sich tummelten. Nach einer Weile hatte sich mein Inneres weitestgehend beruhigt. Es dauerte noch ein wenig, bis ich meine Stimme wiederfand und mich bei ihm bedanken konnte.
"D-Dankeschön", sprach ich etwas unbeholfen, musterte ihn unsicher und hielt die Luft an. Louis blieb mit mir stehen, sah sich kurz um und zog mich an eine Stelle neben den Buden, wo gerade niemand anderes war. "Du musst dich nicht bedanken. Es ist alles gut, ich helfe gerne."
Mit einem flauen Gefühl sah ich auf, blickte in seine strahlenden blauen Augen und nickte langsam und unsicher. "Ich meine das ernst, Harry. Ich helfe dir wirklich gerne und-"
"Ich... Ich glaube dir ja", versuchte ich einigermaßen deutlich auszusprechen, atmete tief durch und brauchte eine weitere Minute bevor ich überhaupt weitersprechen konnte, doch Louis lächelte mich an, schüttelte seinen Kopf und legte seine Hand nach einem fragenden Blick an meine Wange.
"Atme tief durch, ja? Ganz langsam." Ich schloss meine Augen, tat das, was Louis mir sagte und holte tief Luft. "Gut, sehr gut und jetzt nochmal. Ganz tief durchatmen, Harry." Ich fühlte mich total albern, kam dem aber nach und öffnete meine Augen als mein Herz nicht mehr so sehr in meiner Brust raste.
Mein Blick fiel direkt auf ihn. "Ist es besser?" Ich murmelte ein leises und unsicheres 'Ja', versuchte meine roten Wangen zu verstecken und senkte meinen Blick. "Sollen wir zu den anderen, oder möchtest du lieber nach Hause?"
Ich überlegte einen Moment, ließ meinen Blick über die Menschen schweifen und spürte wieder die brodelnde Nervosität in meiner Brust. Doch plötzlich fühlte ich noch etwas anders. Louis hatte die obersten Knöpfe meines Mantels geöffnet und seine Hand auf meinen Oberkörper gelegt. Sie lag genau über der Stelle meines Herzens. Von dieser Stelle strahlte eine so unglaubliche Ruhe aus, welche mich erleichtert Luft holen ließ.
Ich kannte dieses Gefühl nicht. Noch nie hatte mich etwas so schnell von der tobenden Nervosität in meinem Inneren in Schutz genommen. Sprachlos sah ich zu ihm und wusste gar nicht was ich sagen sollte.
"Das war vielleicht ein wenig zu viel des Guten", sprach Louis nachdem ich immer noch nicht reagiert hatte und wollte seine Hand wegziehen, doch schneller als ich überhaupt denken konnte -es war als würde ich aus Reflex handeln- legte ich meine Hand auf seine und behielt sie an Ort und Stelle.
"N-Noch einen Moment", wisperte ich und hatte Angst, dass ohne seine Berührung die Nervosität zurückkommen wurde. Vom ganzen Nachdenken war mir schon schlecht und mein Kopf tat weh. Kurz hob ich meinen Blick und konnte sehen, dass gerade niemand auf uns achtete.
Langsam holte ich Luft und zog Louis' Hand zurück. Er musterte mich besorgt, knöpfte meinen Mantel wieder zu und strich über die Knopfleiste. "Wie sieht es aus? Soll ich dich nach Hause bringen?"
Ich nickte benommen und hörte die Stimmen der anderen. Nach einem kurzen Blick sah ich, wie sie näher kamen und Niall nicht wirklich begeistert aussah und Louis anvisierte. "I-Ich..." Louis löste sich ganz von mir und die Nervosität und innere Unruhe kehrte auf einen Schlag zurück. Es nahm mir fast den Halt und ließ mich einen kleinen Schritt nach vorne machen, um nicht zu fallen.
Direkt war Louis wieder da, ich spürte seinen Arm um meiner Taille und atmete auf als er meinen Kopf an seine Schulter drückte. "Dann bringe ich dich nach Hause." Ich hörte nicht mehr was er zu Niall sagte, konzentrierte mich nur auf den Körper neben mir und atmete seinen Duft ein.
Er roch ein wenig nach meinem kleinen Restaurierkämmerchen... Als hätte er den ganzen Tag zwischen Gemälden gesessen und sie begutachtet. Ich konzentrierte mich nur auf diesen Duft und überlegte an was für eine Farbe er mich erinnerte.
Gelb. Vielleicht mit ein wenig schwarz gemischt um einen dunkleren, dreckigeren Ton zu erhalten, aber es war gelb.
"W-Würdest... Würdest du mitkommen?", fragte ich als Maggie die Diskussion zwischen Niall und ihm beendet hatte. "I-Ich habe Angst, dass ich keine Luft bekomme." Bei meinen Worten atmete Niall genervt aus und bekam direkt eine Standpauke von Maggie, welche mich auch entschuldigend ansah.
Louis blickte mich überrascht an, lächelte plötzlich ganz sanft und strich mir eine Strähne hinters Ohr. "Wenn ich dir helfen kann, dann ja. Dann komme ich gerne mit."
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