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Von meiner kleinen Sonnenblume für euch Sonnenstrahlen ♥️
Thanks alyssadormidera for being part of this calendar

Glouis
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"Mannoooo..."

Vorsichtig schielt Harry erneut zu seinem besten Freund rüber. Leise grummelt dieser vor sich hin und schnalzt schon wieder genervt mit der Zunge.

Er hat gesagt, er soll ihm nicht helfen. Aber Harry versteht nicht warum. Er hat ihm doch versprochen, er verrät ihn vor seiner Mama nicht. Aber Louis ist einfach so stur. So knittrig wie gerade schon seine Augenbrauen aussahen, traut Harry sich aber auch gar nicht, nochmal zu fragen.

Er mag nicht, wenn Louis böse auf ihn ist.

Wirklich, also so richtig, richtig doll böse war Louis aber noch nie auf Harry. Zum Glück. Louis ist nämlich der beste Freund auf dem ganzen Planeten, da ist der kleine Lockenkopf sich ganz sicher.

Jedes Geheimnis ist bei ihm gut aufgehoben, noch nie hat Louis auch nur ein Wort von dem weiter erzählt, was Harry ihm anvertraut hat. Egal ob es seine Mama, Miss Turner, die Kindergärtnerin, oder doch Johanna war - der Junge, dessen Hose immer mit Hosenträgern oben gehalten wird, hat ausnahmslos immer dicht gehalten.

Auch wenn letzteres Mädchen wirklich hartnäckig versucht hat, ihn mit Gummibärchen zu bestechen.

Trotzdem hat Louis nicht nachgegeben. Und das, obwohl die kleinen rosanen Bärchen doch seine Lieblingssorte sind. Aber nein, bis heute wissen nur die beiden, dass Louis Harry seine Sporthose nicht bloß geliehen hat, weil dieser die so cool fand. Nein, eigentlich war er vor der Fahrradprüfung so unfassbar nervös, dass er sich ein kleines bisschen in die eigene Cordhose gemacht hatte.

Doch durch Louis, seinen besten, besten Freund hat nicht mal von den roten Wangen jemand etwas mitbekommen. Er hat ihn auch nicht ausgelacht, nicht mal ein bisschen. "Kann passieren, alles cool!" hat er ihm versprochen und ist sofort mit ihm an der Hand losgelaufen, um seine Radlerhosen zu holen. Harrys Jeans hat er stattdessen in seine eigene Tasche gepackt, ihm das Indianerehrenwort gegeben, seiner Mama zu sagen, er hätte ihm versehentlich Apfelsaft drüber gekippt, damit Harry sich nicht schämen muss.

Aber Louis behält sein kleines, peinliches Geheimnis nicht nur für sich, weil er es hoch und Indianer-heilig versprochen hat. Nein, vor allem schweigt der Wuschelkopf wie ein Grab, weil er nicht mag, wenn die sonst so leuchtend grünen Augen des niedlichen Jungens traurig werden. Sie verlieren dann immer dieses leichte Glitzern, dass Louis so gern hat. Viel, viel lieber hat er es, wenn er ihn stattdessen zum Lachen bringt.

Und das kann Louis besonders gut. Oh, und wie gut er das kann. Nichts lässt die Grübchen so tief und die Wangen so rosig werden, wie Louis. Und manchmal muss er dafür nicht mal ein Scherzkeks, wie Mama immer sagt, sein. Nein, oft reicht es schon, wenn er ihn einfach bloß schief angrinst. Oder da ist.

Ja, von Zeit zu Zeit ist es schon genug, dass sein Lou in seiner Nähe ist, um Harry dazu zu bringen, seine Milchzähnchen der Welt zu präsentieren.

Jetzt gerade kann er allerdings auch nicht verhindern, dass dessen verzweifelter Versuch, eine Weihnachtsmann-Schlitten zu basteln, ihn in immer kürzer werdenden Abständen kichern lässt.

Die Watte, muss Harry zugeben, ist heute allerdings auch äußerst störrisch und möchte sich ums Verrecken nicht zu einem fluffigen Weihnachtsmannbart verarbeiten lassen. Nein, stattdessen klebt sie bloß an Louis' Händen. Genauso wie die Pfeifenreiniger, die zu Rentiergeweihen werden sollten. Einer davon bappt sogar an seinem hinteren Oberarm und Harry ist sich nicht mal sicher, ob er das überhaupt schon gemerkt hat.

Sicher ist er sich allerdings, dass der süße Wuschelkopf noch nichts von dem roségoldenen Glitzer auf seiner Wange weiß. Heimlich wünscht er sich, dass das noch einen Moment so bleibt, denn Harry findet, sein Lieblingsfreund sieht damit noch ein bisschen hübscher aus, als sowieso schon.

Falls das überhaupt geht. Harry ist sich nämlich sicher, dass Louis nicht nur der Beste, sondern auch der Schönste von allen ist.

Leider sehen das die ganzen Mädchen aus der Marienkäfergruppe aber genauso und geben ihm ständig kichernd Küsschen auf die Wange. Erst heute Morgen standen sie wieder zu dritt bei ihm und haben ihn einfach so abgeknutscht.

Harry mag das nicht. Nein, er mag es überhaupt nicht, wenn die doofe Mädchen seinem Louis so nah kommen. Jedes Mal bekommt er dann so komisches Bauchweh, so doll, dass er sogar schon seine Mama gefragt hat, ob sie weiß was mit ihm los ist. Anne weiß sowas nämlich immer, weil sie der schlauste Mensch auf der gaaanzen weiten Welt ist.

Und auch dafür hatte sie selbstverständlich eine Antwort.

"Das kann passieren, wenn man jemanden ganz doll lieb hat, aber ist kein Grund, zum Doktor zu gehen. Nimm ihn einfach ganz fest in den Arm, wenn du dich so fühlst, dann geht's deinem Herzchen bestimmt schnell besser."

So ganz hat Harry nicht verstanden, warum sie plötzlich von seinem Herzen gesprochen hat, aber er hat es einfach so hingenommen. Mama wird schon wissen, wovon sie redet.

Weil es ihm heute Morgen allerdings besonders dolles Bauchweh gemacht hat, wie die doofen Ziegen kichernd an seinem besten Freund rumgeküsst haben, hat er sich spontan entschieden, ihm anstatt einer Umarmung ebenfalls ein Küsschen auf die Wange zu geben.

Und da hat er dann verstanden, was Mama meinte, denn irgendwie hat sich sein Herz dabei kribbelig angefühlt.

Die anderen allerdings haben ihn bloß mit großen Augen angeschaut. Auch Louis wirkte im ersten Moment etwas überrascht, aber hatte wohl trotzdem nichts dagegen. Zumindest hat er niedlich gekichert.

Als die Mädchen dann allerdings angefangen haben zu tuscheln, hat Harry dann doch mal nachgefragt, warum sie so komisch drauf sind. "Weil Ihr beide Jungs seid." Verdutzt hat Harry da die Augenbraue hochgezogen. "Ja und? Wo ist da der Unterschied?" wollte er wissen. "Küssen macht man da nicht." - "Oder liebst du Louis etwa auch?" wollte dann Annabelle wissen, die immer voll neugierig ist. "Ja, am allermeisten von Euch allen!" hat der Lockenkopf daraufhin stolz erwidert, blind gesteuert von diesem doofen Drücken in seinem Bauch, das bei der schnippischen Frage der blöden Kuh erneut ganz doll aufgeflammt ist.

Sofort haben die drei dann wieder begonnen aufgeregt zu flüstern und auch Louis hat ihn erschrocken angeschaut. Etwas unsicher hat Harry dann "Was denn? Du bist doch mein bester Freund? Mama sagt doch auch immer zu mir, dass sie mich liebt?" gestammelt, woraufhin die blauen Augen seines Gegenübers schnell wieder etwas schmaler wurden, als er zu Lächeln begonnen hat. "Die Mädchen meinen das... anders. Wie deine Mama und Robin, weißt du?"

Nachdenklich hat er dann die Augen zusammen gekniffen. Mama und Papa haben sich auch lieb, natürlich. Und die geben sich auch Küsschen. Aber das tun sie genauso beide auch bei Harry. Wo ist denn da jetzt der Unterschied?

"Ich erklär's dir nachher, versprochen." hat sein bester Freund ihm dann schnell zugeflüstert, als er gesehen hat, wie die grünen Äuglein vor Überforderung schon etwas feucht wurden.

Er weiß, dass dem 1 Jahr jüngeren Jungen das recht schnell passiert und das ist ihm vor den anderen dann immer so unangenehm. Er mag doch kein Baby mehr sein, das bei jedem Pups weinen muss. Louis findet das nicht schlimm, er hat vor einem Jahr auch noch viel geweint, aber natürlich versucht er alles, damit sein Hazza wieder lächelt.

Und das hat er mit diesem Versprechen (und seinem Vanillepudding, den er mit Harry geteilt hat) auch innerhalb weniger Minuten geschafft. Trotzdem ist Harry noch den ganzen Tag etwas nachdenklich, was die Mädchen so tuschelig gemacht hat. Was ist denn falsch daran, dass er gesagt hat, dass er Louis liebt? Und was hat es damit zu tun, dass sie beide auf die Jungs-Toilette gehen?

Leise hört Harry Louis erneut grummeln und schreckt dadurch aus seinen Gedanken hoch. Er versucht gerade durch wildes Wedeln die Kufen seines Schlittens von seinen Fingern zu bekommen. Erfolglos. Also greift Harry nun doch, verbotenerweise, nach dem Stück Pappe und zieht es vorsichtig von Louis' Haut. "Warum ist deins eigentlich schon wieder so schön? Meins ist immer nur ein hässlicher Papphaufen." schnauft dieser daraufhin leise. "Deins ist auch schön." versucht Harry ihn aufzumuntern, auch wenn das Wort 'schön' vielleicht wirklich etwas übertrieben ist.

Aber 'Notlügen sind okay, wenn man eine geliebte Person zum Lächeln bringen möchte' hat sein Stiefpapa Robin ihm mal erklärt, als seine Mama mal beim Backen Zucker und Salz vertauscht hatte und die Plätzchen wirklich grausam geschmeckt haben.

"Bullshit, ich hab' versagt." grummelt Louis, dem schon wieder etwas Watte an den Händen pappt. Wo auch immer die so plötzlich wieder herkommt. "Pscht, Loueeeh! Du darfst doch nicht fluchen..." flüstert Harry aufgeregt und sieht sich um. Doch weder Miss Turner noch Mister Horan hat wohl davon mitbekommen, weshalb Harry durchatmet. Louis hat schon so oft Ärger bekommen, weil er so gerne die bösen, verbotenen Wörter benutzt. Manchmal macht er das sogar absichtlich, das weiß er genau. Doch so groß Harry's Angst, dass Louis Schimpfe bekommt, auch sein mag, irgendwie mag er es auch, wenn sein Freund so frech ist.

Seine Mama meinte, dass wäre schon immer so gewesen, alle schwärmen für den kleinen Rebell. Auch das hat Harry nie wirklich verstanden. Aber er gibt es so ungern zu, wenn er etwas nicht versteht, dann muss er immer weinen. Er will sich nicht doof fühlen.

"Jay findet es bestimmt auch ganz doll hübsch!" Vorsichtig stupst Harry ihn an und beobachtet ihn dabei, wie er versucht, seine Hände und die Watte daran an seiner Hose abzuwischen. Stattdessen sammelt er dadurch allerdings nur noch mehr Flusen von dem Cordstoff auf und hat nun auch noch dunkelgrüne Handinnenflächen. "Außerdem sieht das von Johanna noch viel blöder aus."

Louis blickt auf und sieht in die Richtung des kleinen, hellblonden Mädchens, das noch verzweifelter als Louis dort sitzt, den Bastelkleber nicht nur an den Händen, sondern sogar in den langen Haaren hat. Ihre beste Freundin pflückt ihr gerade die Federn, die eigentlich an die Engelsflügelchen sollten, aus den einzelnen Strähnen und gibt ihr ein Küsschen auf die Stirn, damit die zitternde Unterlippe sich schnell wieder beruhigt, bevor die Dämme brechen können.

"Guck mal, Ally darf auch helfen..." flüstert Harry und muss schmunzeln, als Johanna vor Schreck Schluckauf bekommt, als ein schimmerndes Herzchen aus ihrem Pony purzelt. Das Sternchen an Ihrem Kinn sucht sie nun auch schon seit 5 Minuten. "Komm, wir gehen aus Glouis mal wieder Louis machen, okay?" Finster blickt Louis seinen Freund an, der grinsend die Klebetube hochhält, um seinen Witz zu erklären.

Lang kann er die finstere Miene allerdings nicht beibehalten, denn er setzt nach kurzer Zeit ein schelmisches Grinsen auf und bohrt seinen kleistrigen Zeigefinger in Harrys linkes Grübchen.

Und bleibt kleben.

Nur mit Hilfe von Mister Horan schaffen die beiden, ihre dauerhafte Verbindung wieder aufzulösen, ohne das einer von beiden ernsthaften Schaden nimmt.

Nur zu einem ausgiebigen Besuch im Badezimmer wurden die beiden vom Kindergärtner anschließend verdonnert...

Nach dem Mittagessen, während alle anderen schlafen, machen die beiden albernen Scherzkekse es sich in der Kuschelhöhle gemütlich und erzählen sich dämlich kichernd gegenseitig Blödsinn. Oftmals sind es nicht mal richtige Wörter, die die beiden sich da zu wispern, doch es geht ums Prinzip. Hauptsache es ist ein Geheimnis und alle anderen sind neidisch, weil sie es nicht wissen.

Als dann beiden wirklich nichts mehr einfällt, traut Harry sich doch noch einmal nachzufragen. "Loueeeh?" Besagter brummt nur fragend, während er gerade so konzentriert, dass seine Zungenspitze etwas zwischen den Lippen herausguckt, ein Loch in der Decke über den Stuhlwänden mit seinem Finger noch größer friemelt. "W-Wieso meinten die Mädchen denn heute Morgen, dass ich dir kein Küsschen geben darf?"

Sofort läuft der Wuschelkopf rosig an und lässt die Decke los. "Uhm... weil es unterschiedliche Arten gibt, wie man sich lieb haben kann." Grübelnd drückt Harry die Lippen aufeinander. "Guck mal, deine Mama hat dich ganz doll lieb, weil sie eben deine Mama ist, aber in Robin ist sie verliebt. Die sind ein Paar, weißt du?" Langsam nickt der Junge, weshalb seine brauen Locken etwas auf und ab wippen. "Und das heißt, Annabelle und so wollen mit dir... ein Paar sein?"

Unwissend zieht Louis die Schultern hoch. "Weiß nicht, die kommen einfach immer an und küssen mich, dabei will ich das gar nicht." Erschrocken hebt Harry die Augenbrauen. "Dann sag denen das, die dürfen das doch nicht einfach machen..." Gedankenverloren nickt sein Freund. "Aber du darfst das." sagt er etwas schüchtern lächelnd. Kurz überlegt Harry angestrengt. "Aber sind wir dann nicht auch ein Paar?" Wieder zucken Louis' Schultern ahnungslos in die Höhe. "Weiß nicht, ob das so funktioniert."

"Oder geht das nur bei Mädchen?" Darauf weiß Louis allerdings sofort eine Antwort. Verneinend brummt er "Hmn-hmn, das geht auch bei Jungs, hat Mama mir erklärt. Deshalb hab ich zwei Onkel, Liam und Zayn." Aufgeregt beißt Harry sich auf die Lippe. "Cool!"

Beide müssen nach wenigen Sekunden, in denen es kurz still war, dämlich kichern. "Aber..." erneut legt Louis die Stirn in Falten. "...aber die küssen sich nicht nur auf die Wange. Hab' mal gesehen, dass die das auch auf den Mund machen." stellt er fest. Harry nickt. "Ja, machen Mama und Papa Robin auch." stimmt er ihm zu.

"Das fühlt sich bestimmt witzig an..." kichert der Kleinere der beiden nach einer weiteren, kurzen Pause. "Sollen wir mal probieren?" fragt Louis sofort aufgeregt, doch Harry legt die Stirn in Falten. "Aber sind wir dann nicht wirklich, also wirklich wirklich ein Paar?" fragt er unsicher. "Ist doch nicht schlimm, oder?" Harry gluckst. "Nö." Beide kichern erneut. "Ich meine, ich hab dich lieb und du mich auch und ich glaube das ist das, was wichtig ist dafür, hat Mama gesagt." fasst Louis zusammen. Sein Freund nickt ihm zustimmend zu. So hat seine Mama ihm das auch erklärt.

"Siehst du, ist doch ganz einfach." grinst der Ältere breit und gibt seinem Gegenüber ohne Vorwarnung ein Küsschen auf den Mund. Vor Schreck hüpft Harrys Puls in die Höhe und er dreht verlegen sein Gesicht in das Kissen neben sich. Seine Bäckchen sind so warm, dass sie gegen den weichen Stoff richtig zu glühen scheinen. Leise hört er seinen besten Freund kichern und sieht, nachdem er sich getraut hat, zumindest ein Auge wieder vorsichtig zu öffnen, wie dieser sich grinsend die Hand vors Gesicht hält.

Er richtet sich langsam etwas auf und brabbelt "Mach nochmal..." Also stiehlt sich Louis noch ein weiteres Küsschen, sodass Harry das doofe Bauchweh von heute morgen schon wieder ganz vergessen hat. Beide können nicht aufhören, dämlich zu kichern, denn dafür kribbelt es viel zu lustig in ihren Bäuchen.

Immer wieder finden die gespitzten Lippen der beiden Jungen zueinander, sodass sie in der Aufregung doch tatsächlich das Plätzchenbacken verpassen, auf das sie sich heute morgen doch noch so doll gefreut haben...

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