Zwei Auf Demselben Weg
Die Wut des Jungen hatte scheinbar nachgelassen, denn er fuhr langsamer. Er war im Wald und fuhr still vor sich hin. Bisher schien es als hatte er ein Ziel gehabt, doch nun blieb er an einer Kreuzung stehen. Ratlos schaute er die Abzweigungen entlang und schien nicht zu wissen in welche Richtung er nun wollte. „Brauchst du Hilfe?", riss ihn eine freundliche Stimme aus den Gedanken und ließ ihn herumfahren zu einem Mädchen, welche auf ihrem Fahrrad neben ihm hielt, bevor sie, wie er, abstieg und ihn fragend anschaute. „Du siehst aus als wüsstest du nicht so ganz wohin und ich kenne mich hier gut aus.", erklärte sie und lächelte.
Zögerlich lächelte der Junge zurück, bevor er seinen trockenen Mund befeuchtete. „Ehm...", begann er, bevor er einmal tief ein und aus Atmete und noch einmal begann: „Kennst du einen Ort, an dem man gut entspannen kann?" „Klar!", rief sie und zeigte gerade aus. „Du musst diesem Weg folgen. Wenn du an eine große Eiche kommst musst du rechts dem Weg folgen und dann ist da irgendwann ein Dornenbusch. In der Nähe vom Dornenbusch ist eine Bank. Auf der kann man prima entspannen.", kurz stockte sie, bevor sie fragte: „Ist sowas was du suchst?" Langsam nickte der Junge und murmelte ein leises danke.
„Nichts zu danken! Solltest du wieder Hilfe brauchen, dann frag mich einfach wieder!", sie schwang sich wieder auf ihren Drahtesel und grinste fröhlich vor sich hin, bevor sie ein Lied anstimmte zu summen und die Gabelung nach rechts einbog. Verwundert schaute er ihr einen Moment nach, bevor auch er sich auf sein Fahrrad schwang. Er wollte gerade in die Pedale treten, als ihre Stimme ihn aufhielt: „Wenn du dem Weg einfach weiter folgst kommst du irgendwann wieder an eine Kreuzung, folgst du dem rechten weg, kommst du auf den hier und kannst eine Schlaufe zurückfahren! Das ist kürzer, als wenn du den Weg zurück fährst den du gekommen bist!"
Leicht verwirrt schüttelte er den Kopf, während er dem Mädchen nun doch hinterher schaute, wie es hinter den Bäumen verschwand. Diese Fremde war wirklich hilfsbereit. Nun begann er auch sanft zu lächeln. Die kurze Begegnung lenkte ihn von dem ab, was zu Hause auf ihn wartete. Er holte Schwung, trat in die Pedale und folgte dem Weg gerade aus. Mal schauen, wo ihn ihre Beschreibung hinführte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top