Ein Fahrrad In Blau
Der Junge, welcher gerade sein Fahrrad aus dem Mehrfamilienhaus aus dem Keller schleifte, war vielleicht 18 oder 19 Jahre alt. Er war blond und seine Haare waren zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden. Das Fahrrad war neu und kaum benutzt. In der erst aufgegangenen Sonne glitzerte es blau vor sich hin, auch wenn es eigentlich einen Ton zwischen Lila und Blau besaß.
Der Junge war wütend. Donnernd setzte er das Fahrrad auf dem Boden ab und stieß einen frustrierten Laut aus, bevor er wieder kurz im Haus verschwand. Er steckte die Wasserflasche, welche er geholt hatte in den entsprechenden Halter, bevor er laut fluchend sich auf das Fahrrad schwang und kräftig in die Pedale trat. Sein Haar flatterte wild im Fahrtwind und an einen Helm dachte er nicht. Er hatte wahrscheinlich nicht mal einen.
Seine Hände verkrampften sich ums Lenkrad, seine unterdrückte Wut steigerte sich in seinem Tempo und immer mehr und mehr gewann er an Geschwindigkeit. Die Haut des Jungen war Sonnengebräunt, auch wenn er meistens zu Hause saß und kaum das Haus verließ, so war es einfach sein natürlicher Teint für den er oft Komplimente bekam. Seine Haut war weich, zeugte davon, dass er selten schwerere Arbeit tat. An seinen Fingern konnte man Reste von Farbe erkennen, er schien sich wohl künstlerisch auszutoben.
Seine nackten Füße waren in abgetragen Sandalen und die blaue kurze Hose reichte ihm, während er saß nicht bis zu den Knien, würde es aber bestimmt tun, wenn er nicht in Bewegung wäre und so immer und immer wieder falten in das Himmelblau warf. Es war Sommer, weswegen er keine Jacke mitgenommen und nur im T-Shirt unterwegs war. Das Shirt war unscheinbar, einfarbig in einem sanften rosarot. Eine Lieblingsfarbe konnte man bei dieser Kombo nicht erraten.
Wenn man genau hinschaute, so konnte man, wenn das Shirt sich entschloss ein wenig in die Höhe zu flattern, hinten den Bund einer grau-rot-gelb karierten Boxer-Short erkennen. Doch wer schaute schon auf die Farbe der Unterhose, die jemand trug? Nun, der Junge nahm eine scharfe Kurve, erschreckte dabei zwei Passanten, doch interessierte sich nicht dafür. Stur, so als hätte er ein Ziel, zu dem er eilig hinmüsse, fuhr er ohne wirklich Rücksicht zu nehmen weiter. Noch einmal nahm er eine scharfe Kurve, hatte mühe sich mit dem Tempo in ihr zu halten, denn er Rutschte mit seinem Schwung ein wenig ab, bevor er gerade Wegs auf den Wald zusteuerte.
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