𝐃𝐫𝐞𝐢
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Die kleinen Holzhütten des alljährigen Waldweihnachtsmarktes waren auch dieses Jahr wieder bunt dekoriert. Tannenzweige, Lichterketten, kleine rote Christbaumkugeln, die Stände waren individuell von ihren Standbetreibern geschmückt worden, wodurch einer weihnachtlicher als der vorherige aussah. Wie jedes Jahr war die Auswahl groß: Von einer Bratwursthütte über Stände, die selbst gemachten Weihnachtsschmuck verkauften, bis hin zu einem kleinen Christbaumverkauf und natürlich ganz wichtig: ein Glühweinstand.
Meine Familie kochte und verkaufte schon seit Generationen selbst gemachten Glühwein und allerhand verschiedene Sorten von Punsch auf eben diesem Weihnachtsmarkt. Die Rezepte waren ein Familiengeheimnis, das von Generation zu Generation weitergegeben und von Klein auf eingetrichtert wurde, damit es ja nicht in Vergessenheit geriet. In der Umgebung waren wir, und vor allem unser Glühwein, bekannt wie ein bunter Hund, weshalb ich nicht nur die Heiztöpfe gefüllt hatte, sondern noch zahlreiche Flaschen hinter der Hütte stehen hatte, da die Erfahrung gezeigt hatte, dass die Gäste nicht nur am Markt direkt eine heiße Tasse trinken wollten, sondern auch gerne für Zuhause noch eine Flasche kauften.
Während ich als Kind jedes Jahr dabei war und überwiegend in der Hütte vor dem Heizlüfter gesessen hatte, weil es oft einfach nur bitter kalt war, war es dieses Jahr das erste Mal, dass ich ganz alleine den Hüttenhüter spielte. Dafür musste ich erst zweiundzwanzig Jahre alt werden. Mein Vater war höchst penibel, was seinen Stand anging, und würde es seine Gesundheit zulassen, würde er im hohen Rentenalter noch in dieser Hütte stehen.
Es passte ihm überhaupt nicht, dass er nun stattdessen zuhause sitzen musste.
„Oscar", strahlte Miss Everet, eine ältere Dame, die selbst gestrickte Socken und Handschuhe verkaufte, und winkte mir schon aus der Ferne zu. Früher war ich auch oft in ihrer Hütte gesessen, da es bei ihr immer leckere, selbst gemachte Plätzchen gab, die ich verschlungen hatte wie ein Staubsauger. Außerdem hatte sie immer eine kleine Kerze mit ätherischen Ölen, die ihrem Stand eine ganz besonders weihnachtliche Note gab.
Miss Everet war in meiner Kindheit schon alt, wodurch ich mich jedes Jahr aufs Neue wunderte, wie alt sie wirklich war. Als ich meine Mutter einmal nach ihrem Alter gefragt hatte, hatte selbst Mama nur gesagt, dass sie die ältere Dame nur ‚älter' kannte.
„Wie schön, dich auch dieses Jahr wieder hier zu haben."
„Ich kann doch den Waldweihnachtsmarkt nicht verpassen", schmunzelte ich und legte das Geschirrtuch mit dem ich gerade die Ablage trocken gewischt hatte, beiseite. In wenigen Minuten öffnete der Markt seine Tore, wodurch jeder noch die letzten Vorkehrungen traf, um die Gäste bestmöglich beglücken zu können. Dadurch war es auf dem kleinen Platz, um den die Hütten kreisrund aufgebaut waren, recht voll war.
Die letzten Feuertonnen wurden noch angezündet und die wenigen Sitzgelegenheiten nochmals vom fallenden Schnee befreit.
Der Schneefall hatte über die letzten Stunden stark zugenommen. Während heute morgen leidlich eine Frostschicht den Boden bedeckte, konnte man die kahlen, grünen Wiesen mittlerweile schon nicht mehr sehen. Die Zweige der umstehenden Bäume senkten sich unter dem Gewicht der Schneemaßen und Mister Barcak verteilte auf dem Trampfelpfad, der sich den Vormittag über beim herrichten gebildet hatte, Salz, damit die Gäste nicht ausrutschten.
Lautsprecher, die über den gesamten Platz verteilt waren, spielte leise Weihnachtsmusik und die blinkende Beleuchtung verlieh diesem urigen Plätzchen noch das letzte Bisschen Adventsstimmung. Hier konnte selbst der Grinch nicht länger grinchig bleiben.
„Wenn du Plätzchen möchtest, dann komm einfach kurz in meiner Hütte vorbei. Ich habe extra viele eingepackt", lächelte die ältere Dame und winkte mir noch einmal zu, ehe sie in ihre Hütte verschwand, die schräg gegenüber meiner stand.
Mit einem letzten Blick auf die Uhr überprüfte ich noch einmal die Flaschen, von denen ein paar wenige ihren Platz unter der Ablage, auf der die Heiztöpfe standen, gefunden hatten, damit sie gleich griffbereit waren, bevor ich noch einmal sicherging, dass die Schrift auf meinen Preistafeln trotz des Schnees noch lesbar war.
Als ich dann mit allem zufrieden war und in meine vom Heizstrahler angenehm warme Hütte zurückkehrte, überprüfte ich ein letztes Mal, ob die Heiztöpfe auch die richtige Temperatur hatten und ich alle Tasse ausgespült bereit gestellt hatte.
In diesem Moment öffnete dann auch der Markt seine Tore und ein paar Vorfreudige strömten gleich auf den Platz.
Je später der Tag wurde, desto dunkler wurde nicht nur der Himmel, durch die untergehende Sonne, sondern auch der starke Schneefall reduzierte die Sicht. Die Blinklichter an und in den Hütten taten ihr Möglichstes um genügend Licht zu spenden, während auch die flackernden Flammen der Feuertonnen großzügig Licht brachten.
Trotz allem ließen sich die Besucher nicht von ihrer guten Laune abbringen, sie kauften fleißig ein, aßen üppig und tranken vor allem jede Menge Glühwein und Punsch. Ich bekam viel Lob und verkaufte auch zahlreiche Flaschen.
Mehrmals bekam ich gesagt, dass ich meinen Eltern schöne Grüße ausrichten sollte und Mama vor allem ein großes Lob geben sollte, weil der Glühwein dieses Jahr wieder sagenhaft gut geworden war.
Ich nickte jedesmal lächelnd und versicherte ihnen, dass ich es ihnen ausrichten würde. Vor allem Mama würde sich darüber sehr freuen.
Gerade hatte ich wieder einige Kunden bedient und da gerade nicht viel los war, lehnte ich mich entspannt gegen meinen Heizlüfter und zog meine Handschuhe, die beim Ausschank sonst nur störten, wieder über meine Finger. Ich war echt froh, dass ich in der Hütte zumindest vom Schneefall geschützt war und mich nicht wie die Gäste mit heißen Getränken um die Feuerstellen tummeln musste, um warm zu bleiben.
„E-entschuldigen Sie?", winselte plötzlich jemand, den ich erst sehen konnte, als ich mich über die Ablage hinüber beugte.
Ein kleiner Junge, vielleicht vier oder fünf Jahre, stand mit nervösem Blick vor meiner Hütte und spielte mit einem fünf Euro Schein in seinen Fäustlingen. Seine Mütze war tief in sein Gesicht gezogen und der hohe Schal verdeckte beinahe den Rest. Der starke Schneefall hüllte seine kleine Gestalt in wenigen Minuten in einen kleinen Schneemann, was ihn irgendwie noch niedlicher aussehen ließ.
„H-haben S-sie h-heiße Schokolade?", stammelte er leise, sodass ich mich schwer tat ihn über die Musik und die redenden Menschen versehen zu können.
„Robert!", tadelte ein groß gewachsener Mann, der in dem Moment zu uns herantrat und die gleiche gestrickte Mütze trug, wie der Junge. „Hier gibt es keine heiße Schokolade. Du kannst Punsch haben", erklärte der Mann und hob den Knirps kurzerhand auf seine Arme, sodass ich den Kleinen nun auch besser sehen konnte.
„Entschuldigen Sie bitte", lächelte der Mann. „Wir hätten gerne einen Kinderpunsch. Der ist alkoholfrei, oder?", fragte er zur Sicherheit nach und ich nickte gleich.
„Einen Augenblick bitte", bat ich höflich und bückte mich unter die Ablage. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte Mum Kakaopulver eingepackt. Ich hatte auch einen Wasserkocher da, eigentlich um mir selbst Tee machen zu können, aber hierfür würde das auch passen.
„Ich habe Kakaopulver da. Ich könnte einen heißen Kakao mit Wasser machen", bot ich an, als ich das Pulver gefunden hatte und mich wieder in die Senkrechte begab.
„Das... wäre sehr nett", erwiderte der Ältere und der kleine Mann, Robert, begann daraufhin breit zu strahlen und hielt mir zitternd, ihm war wahrscheinlich kalt, den fünf Euro Schein entgegen.
„Nein, nein, das geht aufs Haus", lächelte ich, woraufhin der Ältere nur den Kopf schüttelte, dem Jungen den Schein abnahm und ihn über die Ablage hinweg auf den Tisch im Inneren der Hütte legte.
„Danke", erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln, ließ den Schien jedoch dort liegen.
„Magst du in meine Hütte und dich etwas aufwärmen, während du auf deinen Kakao wartest?", fragte ich lächelnd nach. Robert sah fragend zu dem älteren Mann, der einen Augenblick zögerte und dann langsam nickte. Daraufhin begann der Knirps zu zappeln und ich konnte nur lachend die Tür an der Seite der Hütte öffnen, die der Junge gleich fand und mit einem zufriedenen Seufzen ins Innere trat.
Ich klopfte auf die Sitzfläche des Barhockers, der extra hier stand, damit ich nicht den ganzen Tag stehen musste, und der Junge kletterte eifrig hinauf.
Ich setzte sogleich das Wasser auf und schüttete eine gute Menge an Kakaopulver in eine Tasse, damit es nicht allzu wässrig schmeckte.
„Ich hätte gerne einen Glühwein", lächelte der Ältere, als ich mich wieder zu ihm drehte, lehnte einen Ellenbogen auf die Ablage und schob sich damit ein wenig unter das kurze Vordach der Hütte, um etwas Schutz vor dem Schnee zu finden.
„Kommt sofort."
Ich ließ ihm eine dampfende Tasse hinunter und stellte sie vor ihn hin. Er wollte erneut seinen Geldbeutel zücken, doch ich schüttelte nur den Kopf und deutete auf den Schein, den er mir eben gegeben hatte. „Das ist damit abgegolten", schmunzelte ich, was auch ihn zum schmunzeln brachte.
„Deine Hütte ist voll schön", grinste der Junge und sah sich mit großen Augen im Inneren um.
Mama machte sich jedes Jahr eine große Mühe um die Hütte schön und von Jahr zu Jahr abwechslungsreich zu schmücken. Diesmal bedeckte ein roter Samt die gesamte Rückwand und kleine Lämpchen, der Lichterkette, die dahinter versteckt war, schauten aus kleinen Löchern hervor, sodass es beinahe aussah wie ein funkelnder Sternenhimmel. An der Decke hatte sie zahlreiche Christbaumkugeln befestigt, die in unterschiedlicher Höhe hinab hingen und mich zum Glück nur wenig einschränken. Zumindest nachdem ich sie aufgefordert hatte, sie etwas höher zu hängen, da ich doch ein wenig größer war als sie und mir andauernd den Kopf dran gestoßen hatte.
„Danke. Die hat meine Mama dekoriert", ließ ich ihn wissen und er nickte verstehend.
„Miss Briggs?", fragte der Ältere, der mittlerweile beide Hände um die Tasse gelegt hatte. Offenbar war es vor der Hütte doch deutlich kälter als herinnen.
Ich nickte, keinesfalls verwundert darüber, dass man meine Mutter kannte. Sie war Grundschullehrerin in der einzigen Grundschule hier in der Gegend, Vorsteherin des Chors und half ehrenamtlich bei sämtlichen Veranstaltungen. Jeder, der hier lebte, hatte schon einmal irgendwie mit ihr zu tun gehabt.
„Dann musst du Oliver sein, oder?"
„Fast, Oscar." Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Mein Vater heißt Oliver. Unsere Namen werden oft durcheinander gebracht", ließ ich ihn wissen, was ihn lachend nicken ließ.
„Ich bin Connor", stellte er sich vor und hielt mir höflicherweise seine Hand entgegen. „Und das ist mein kleiner Bruder Robert."
„Bobby", korrigierte Robert seinen großen Bruder, der daraufhin nur nickte.
„Schön dich kennen zu lernen, Bobby", lächelte ich dem Kleinen zu und nahm den fertigen Wasserkocher von der Station und füllte das Wasser in die Tasse. Mit einem Plastiklöffel, mehr hatte ich leider nicht da, rührte ich so lange um bis sich das ganze Pulver aufgelöst hatte, ehe ich ihn noch ein wenig stehen ließ, damit er abkühlen konnte.
Erst dann zog ich meine Handschuhe wieder über.
Man hörte ein aufforderndes „Connor" über den Markt schreien, was meinem Gegenüber kurz den Kopf schütteln ließ.
„Ich bin gleich wieder da. Kann ich ihn kurz bei dir lassen?", fragte Connor und nickte in Richtung Bobby, der mit großen Augen die blinkenden Lichter an dem Samtstoff beobachtete.
„Klar", lächelte ich. „Die kannst du mir auch kurz geben." Ich deutet auf seine Tasse, die er mir mit einem Lächeln reichte, ehe er zwischen den Menschen an den Feuertonnen verschwand.
„Er geht wahrscheinlich zu Omi", erzählte Bobby plötzlich und sah zu mir auf. Ich lehnte mich neben ihn gegen eine Tischkante und hielt probeweise meine Hand an seine Tasse, um zu schauen, ob es schon ein wenig abgekühlt war.
„Wer ist denn deine Omi?", fragte ich nach, um etwas Konversation zu machen, da gerade sonst niemand an meinem Stand war.
„Omi Susi", strahlte der Knirps und deutete dann auf seine gestrickte Mütze. Ich brauchte einen Moment, um eins und eins zusammen zu zählen und nickte dann verständnisvoll.
„Miss Everet ist deine Omi, oder?" Bobby brauchte sichtbar ein paar Augenblicke um meine Frage zu beantworten und nickte dann.
„Das ist meine Omi", stimmte er mir zu.
Es dauerte wirklich nicht lange, bis Connor wieder erschien. Diesmal war er noch stärker voller Schnee und schüttelte seinen Kopf ein wenig, um den Schnee von seiner Mütze loszubekommen.
„Magst du nicht auch reinkommen?", fragte ich netterweise. Meine Hütte war groß genug, da wir sonst immer Minimum zu zweit herinnen gestanden hatten, und Bobby brauchte auf dem Hocker kaum Platz.
„Das... wäre nett", antwortete er zögernd, also öffnete ich ihm die Seitentür, wo er seine Stiefel etwas abklopfte, den Schnee von seinen Schultern strich, und dann herein trat.
„Oh!", stellte er gleich fest, während ich noch die Tür schloss. „Hier ist es richtig angenehm warm", schmunzelte er und zog den Reisverschluss seines Mantels ein wenig auf.
„Richtig warm", stimmte Bobby ihm zu und ließ seinen Kopf nickend auf und ab hüpfen.
Das sah irgendwie niedlich aus.
„Deswegen hat Oma mich gerufen." Connor zog plötzlich eine Tüte voller Plätzchen aus seiner Manteltasche und präsentierte sie mir begeistert. „Sie hat uns hier gesehen und meinte, du magst die so gerne."
Ich nickte begeistert und nahm die Tüte dankbar entgegen.
Ich wollte den ganzen Abend schon zu ihr hinüber schauen, aber wenn man alleine in einer Hütte stand, konnte man nicht einfach so gehen. Vor allem da Miss Everet gerne sehr verratscht war und man nicht nur mal schnell zu ihr gehen konnte.
„Danke", strahlte ich und zog die kleine, rote Schleife auf, ehe ich hastig aus meinem Handschuh schlüpfte und das erste Plätzchen in meinen Mund schob.
„Mhh, fandaschdisch", nuschelte ich mit vollem Mund und schloss genießerisch die Augen. Ihre Plätzchen waren einfach göttlich.
Connor beobachtete mich lächelnd und nickte zufrieden über meine Freude. „Schön, dass sie dir schmecken. Da freut sich Oma."
Ich zeigte Connor seine Tasse und reichte auch Bobby seine, da sie meiner Meinung nach eine gute Temperatur erreicht hatte, und naschte weiterhin ein paar Plätzchen, während ich auch ab und an wieder einen Kunden bediente.
Durch den immer stärker werdenden Schneefall wurden die Gäste jedoch weniger und die umstehenden Hüttenbesitzer fingen langsam an, ihre Stände für die Nacht sicher zu machen und ihre Waren vor der Nässe zu schützen, da für die kommende Nacht ein Schneesturm vorhergesagt war, der sich durch den bereits starken Schneefall schon ankündigte.
Ich blieb unterdessen weiterhin entspannt in meiner Hütte stehen, achtete darauf, dass die Heiztöpfe warm waren und beobachtete das Geschehen.
„Magst du nicht auch zusammenräumen?", fragte Connor, der mittlerweile seine zweite Tasse Glühwein hatte und sich ebenfalls ab und an an einem Plätzchen bediente. Bobby saß unbekümmert auf dem Hocker und schien sich trotz fehlender Aktivitäten nicht zu langweilen. Er erinnerte mich ein wenig an mich in meiner Kindheit, als ich jedes Adventswochenende in dieser Hütte verbracht hatte. Ich war auch nie gelangweilt.
„Nein, ich warte bis alle abgebaut haben, da sie dann meistens noch etwas Warmes trinken wollen", lächelte ich, was Connor nicken ließ.
„Dann bringe ich Bob kurz zu unserer Oma und komme dann zurück um dir zu helfen", kündigte Connor an und nickte seinem Bruder zu, der gleich vom Hocker rutschte und mit einem dumpfen Ton mit seinen Winterstiefeln auf dem Holzboden aufkam.
„Das passt schon. Du musst mir nicht helfen", wank ich dankbar ab, doch Connor schüttelte nur den Kopf.
„Bobby, sagt Tschüss und bedanke dich für die heiße Schokolade."
Bobby sah kurz zu seinem Bruder und dann lächelnd zu mir. „Tschüss und danke für die heiße Schokolade", strahlte er und ich tat es mit einem zufriedenen Nicken ab.
Ohne einem weiteren Wort öffnete Connor die Seitentür, ließ Bobby hinaus, ehe ich ihnen zusehen konnte, wie die beiden Männer gemeinsam über den fast leeren Platz gingen, um zu ihrer Oma zu gelangen.
Wie angekündigt kam Connor gute zehn Minuten alleine wieder zurück und bedankte sich als ich ihn wieder in die Hütte ließ, da es für mich noch nicht zwei zum abräumen war.
„Meinst du, du hättest noch so eine heiße Schokolade für mich?", fragte Connor und hielt mir seine leere Glühweintasse entgegen.
„Klar", schmunzelte ich wohlwissend, dass auch Connor bewusst war, dass es keine heiße Schokolade, sondern lediglich Kakao war, und bereitete zwei Tasse mit Pulver vor, da ich plötzlich auch Lust auf einen hatte.
So standen wir wenigen Minuten später still nebeneinander in der kleinen Holzhütte, jeder hielt seine Möchtegern heiße Schokolade in den Händen und beobachteten die wenigen verbliebenen Besucher.
Die Weihnachtsmusik war mittlerweile ausgeschaltete worden, wodurch lediglich das leise Reden der Leute und das dagegen recht laute Knistern der Feuerstelle unweit meiner Hütte die Nacht beschallte. Nur das Summen des Heizlüfters in meiner Hütte störte die Sinnlichkeit dieses Momentes, bis Connor sich kurzerhand hinunter lehnte und ihn ausschaltete.
Dadurch blieb nur noch das angenehme Knistern des Feuers übrig.
Irgendwann legte Connor selbstbewusst seinen Arm um meinen Körper und zog mich vorsichtig gegen seine Seite, sodass wir nah beieinander standen und uns gegenseitig Wärme spendeten. Dass der Heizlüfter ausgeschaltet war, spürte man recht schnell, doch Connors Körper direkt an meinem, die heiße Schokolade in meinen Händen und das knisternde Feuer ließen mich trotzdem mollig warm fühlen.
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