2. Dezember
Es klopfte an der Tür. Eine junge Frau mit lockigem Haar und zierlicher Statur fluchte. Sie hatte ein Blech Kekse in der Hand, welches sie grade aus dem Backofen geholt hatte. Vorsichtig stellte sie das Blech auf die Arbeitsplatte und hastete zur Haustür. Überall im Haus roch es wunderbar nach Weihnachten und es sah auch so aus: Es hingen bunt geschmückte Tannenzweige an den Türen und der Christbaum war auch bereits von hell leuchtender Pracht.
Diie Brünette öffnete die Tür und schlug sich überrascht die Hand vor den Mund. "Hey, Liv." murmelte der Mann, der vor der Tür stand. ER war etwa im Alter der Frau und hatte ebenfalls braune Haare. Sein grauer Mantel war triefnass und weiß, draußen schneite es wie wild. Die Frau, Liv, stand immer noch wie angewurzelt da. Der Mann lachte. "Ehm.. darf ich rein?"
Liv starrte weiter und nickte abwesend. "Klar". Sie schloss die Tür hinter ihm und durchbohrte ihn weiterhin mit Blicken. Sie schluchzte und schüttelte den Kopf. Eine Träne kullerte ihre zarte Wange hinunter und tropfte in ihren roten Pulli. "Ich dachte du wärst für immer weg, Ash" flüsterte sie. Er ging auf sie zu um sie zu umarmen, doch sie stieß ihn weg. "Wie konntest du mir das nur antuen?!" schrie sie. "Weißt du eigentlich welche Sorgen ich mir gemacht habe?!". Kleinlich zog sich Ash zurück. "Liv, ich wollte..." , "Nichts wolltest du! Du bist einfach abgehauen mit deiner bescheuerten Freundin um.. Was nochmal zu tun?". Liv funkelte ihn böse an und atmete tief ein. Sie wollte nocheinmal losschreien doch Ash unterbrach sie.
"Liv! Hör mir zu! Du bist nach der Highschool hierhergezogen ohne mir etwas zu sagen! Alle deine Freunde haben gemeint du wärst in Australien! Ich habe versucht die anzurufen, aber du gehst ja nie dran! In 10 Jahren hast du keinen eizigen Anruf angenommen! Ich bin nicht schuld, um das mal klar zu stellen!"
Liv starrte ihn an und Tränen quollen wieder aus ihren Augen. "Wa-Warum hast du nichts gesagt? Un-Und warum kommst..kommst du erst jetzt?" fragte sie und began wieder zu schluchzen. Diesmal erwiederte sie die Umarmung ihres besten Freundes. Sie drückte ihn ganz fest an sich und weinte sich an seiner Schulter aus. So wie in alten Zeiten.
Etwas später saßen beide auf dem Sofa und assen die bereits kalten Kekse die Liv gebacken hatte. Sie waren trotzdem lecker, obwohl sie warm viel besser gewesen wären. Die beiden hatten viel geredet. Über die vergangenen 10 Jahre und alle Errungenschafften und Tieffälle. Liv war wieder zum heulen zumute als sie hörte, wieviel sie in Ash's Leben verpasst hatte. Die beiden kannten sich schon seit der Krabbelgruppe und seit Liv denken konnte, war sie in Ash verschossen. Wirkliche Hoffnungen hatte sie allerdings noch nie. Bis zu ihrem 14 Lebenjahr dachte sie, Ash wäre schwul, doch als sie in der 9, Klasse in in einer Beziehung mit einem Mädchen erlebt hatte, glaubte sie nicht mehr daran.
Ash ging es nicht anders. Er zwar erst seit der 10. richtig verknallt, wusste aber vorher schon das da was anderes außer Freundschaft war. Eigentlich wollte er es Liv sagen, doch er traute sich nicht. Er hatte sie nichtmal neidisch gesehen, als er in seiner ersten Beziehung war. Vielmehr noch, sie hatte sich für ihn gefreut. Warum also sollte sie in ihn verschossen sein?
Die beiden saßen noch lange in dem festlichen Raum. Nachdem die Kekse weggeputz waren, bestellten sie sich Pizza und sahen einen Weihnachtsfilm nach dem anderen. Liv genoss die Stimmung sehr. Es war so weihnachtlich und festlich. Und friedlich. So als könne nicht auf dieser Welt diesen Moment zerstören. Langsam fielen Liv die Augen zu. Ihr Kopf sank auf Ash's Schulter und weckten ihn aus dem Halbschlaf. Lächelnt blickte er zu Liv hinunter und legte eine Decke um ihre Schultern. Er merkte es zwar nicht, aber sie lächelte auch.
Als Ash aufwachte, war es fast noch dunkel. Nur ein matter Schein glitt durch die weißen Vorhänge und erhellte den Raum ein wenig. Vorsichtig legte Ash Liv's Kopf auf das Sofa und stand auf. Nachdem er seine Blase entleert hatte, suchte er die Kaffeemaschiene und kochte zwei Kaffee. Der Duft war ein Genuss für seine Nase und er schloss die Augen. So roch ein wirklich guter Morgen.
Ash setzte sich zu Liv aufs Sofa. Liv war bereits wach geworden und blinzelte mit den Augen. Als Ash ihr den Kaffee in die Hand drückte, lächelte sie müde und gähnte. "Danke, Ashton" schmunzelte sie. "Ey" rief Ash empört "Du sollst mich doch nicht so nennen!". Liv lachte. "Aber das hört doch keiner" , "Stimmt". Ash lachte mit und die beiden sahen sich an. Irgendwann stellte ash seinen Kaffee auf den Wohnzimmertisch und stand auf. "Komm mit" sagte er zu der verdutzten Liv und nahm sie bei der Hand. Er drehte sich mit dem Rücken zu ihr und began an an der Deko herrum zu fummeln.
"Hey was.. " , "Shhhh" machte Ash und drehte sich um, die Hand hinterm Rücken gehalten. Liv sah ihn fragend an. Ash began. "Ich glaube.." fing er leise an und streckte seinen Arm nach oben. "Da gibt es eine Sache, die wir machen müssten". Er öffnete seine Hand. Drin befand sich ein Mistelzweig. Liv blickte Ash an. "Das ist eindeutig der schrägste Antrag den ich je bekommen habe", "Antrag auf was?" fragte Ash. "Na auf Liebe" meinte Liv.
Und dann küsste sie ihn, wie es noch nie einer getan hatte.
Frohe Weihnachten!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top