3. Dezember- Scheußliche Kekse backen und sie jemandem anbieten


"Okay, los geht's." Shawn klatscht unternehmungslustig in die Hände. Ächzend stemme ich mich vom Boden hoch und drücke meinen Rücken durch, der durch das lange Sitzen wehtut.

"Äh, Moment mal.", stoppe ich meinen besten Freund, der schon zur Treppe geeilt ist, "bei wem wollen wir denn backen?"

Er zuckt mal wieder mit den Schultern. "Meine Mum ist da. Und deine?"

Ich nicke. "Auch. Aber die hat sich wahrscheinlich mit ihrem dicken Schinken in ihr Arbeitszimmer verzogen. Also sollten wir ungestört sein."

Er guckt mich lange an, bevor er nach unten stürmt, allerdings trampelt er so laut die Stufen herab, dass man meinen könnte, es würde ihm jemand folgen.

Kopfschüttelnd laufe ich ihm hinterher, jedoch in normaler Lautstärke.

Shawn wartet schon ungeduldig am Ende der Treppe auf mich.

"Mensch, Zara! Komm in die Pötte. Ich will so schnell wie möglich anfangen."

Mein Gott. Wie kann man nur so ungeduldig sein? "Jaja. Wir haben doch genug Zeit." In langsamen Tempo ziehe ich mir die Stiefel und die Jacke an."

"Zaraaaa!" Wie ein beleidigtes Kleinkind stampft Shawn mit dem Fuß auf und verschränkt seine Arme vor der Brust. Fehlt nur noch, dass er anfängt zu schmollen, denke ich grinsend und gehe vor ihm aus dem Haus.

Kaum ist die Tür aufgeschlossen, stürmt mein Nachbar ins Innere und zieht sich hastig die Jacke vom Leibe. Die Schuhen kickt er in die Ecke und hastet in die Küche, in der es nach kurzer Zeit rumort und klappert.

Warum genau ist er nochmal mein bester Freund? Manchmal wusste ich das selbst nicht, dabei ist Shawn der perfekte Freund.

Leise seufzend geselle ich mich zu ihm und sieh mal einer an, er rührt doch tatsächlich Teig. Da hat es jemand aber ganz eilig.

"Nur damit das klar ist: Wir wollen hier niemanden vergiften oder so."

"Ach echt?", er verdreht die Augen, "Zara hör endlich auf mich jedes Mal wie ein Baby zu behandeln."

Genervt stoße ich Luft aus und zwinge mich ruhig zu bleiben. "Ich bengandle dich nicht wie ein Baby, aber ich denke du weißt ganz genau, dass du oft zu voreilig bist und Dinge falsch machst. Ich will hier keinen vergiften. Schließlich sollen es besinnliche und frohe Weihnachtstage werden. Da habe ich keine Lust jemanden im Krankenhaus zu besuchen."

"Clan down!", ist alles was er dazu zu sagen hat.

Angesäuert greife ich nach den Zutaten, die wild auf der Arbeitsfläche verteilt sind, und gebe sie in eine Schüssel.

Etwas freundlicher frage ich nun meinen immernoch besten Freund:"Was hast du denn scheußliches in deinen Teig gemischt!"

"Honig.", erklärt er stolz und auf seinen Lippen bildet sich ein kleines Lächeln.

"Super. Hast du eine Idee, was in meinen Teig könnte?" 

Er überlegt und holt Camembert aus dem Kühlschrank. Skeptisch mustere ich ihn. "Sicher?" 

"Klar. Unsere Eltern sollen doch auch was schmecken."

"Na gut." Etwas angeekelt schneide ich einen Teil von dem Käse in kleine Stücke und werfe sie in den Teig. Nun krame ich allerdings doch die Rührmaschine hervor und lasse sie die Arbeit machen. Mit den Händen in einem Teig zu kneten, wo Käse drin ist... Bäh! Das ist wirklich ekelhaft!

Shawn hat inzwischen fertig geknetet und rollt den Teig auf dem Tisch aus. Inzwischen habe ich die Ausstechformen zusammengesucht und reiche sie ihm. Und jetzt beginnt das Ausstechen. Ich helfe ihm, doch zuvor hatte ich noch die Rührmaschine ausgestellt. 

So stechen wir lauter Tannenbäume, Sterne, Herzen, Geschenke und vieles mehr, bis mir der Arm schlapp wird. 

Erschöpft sehe ich Shawn an. "Was machen wir mit dem Rest?"

"Probieren?" Die Antwort kommt zögerlich aus seinem Mund.

"Okay. Auf 3.", wir nehmen uns beide ein Stück Teig, "1,2,3." 

Langsam kauen wir und sehen uns dabei an. Ich nicke zufrieden. "Gar nicht mal so schlimm. Aber um sie eklig zu machen, verzieren wir sie am Ende noch schön, ja?" Ich zwinkere ihm zu und mache mich daran, meinen Teig auszurollen, während Shawn das fertige Blech in den Ofen schiebt.

Und so beginnt das selbe von vorne. Wir stechen und stechen, bis ich das Gefühl habe, meine Arme fallen ab.

Das ebenfalls fertige Blech wird in den Ofen geschoben und das andere nehmen wir wieder heraus. Jetzt geht es an's verziehen.

Ich suche im Schrank nach Lebensmitteln, die gut auf unsere Kekse passen würden. Und zack! Mir fällt das Pommesgewürz ins Auge. Innerlich reibe ich mir die Hände. Das wird lustig.

Strahlend halte ich Shawn meinen Schatz vors Gesicht, der natürlich Feuer und Flamme ist.

Vorsichtig verteilen wir das Gewürz auf der Oberfläche der Kekse. Aber nur ein bisschen, nicht dass es zu scharf wird.

Geschafft. Nachdem wir meine Kekse (die mit Käse) mit Nutella und Zuckerguss bestrichen haben, legen wir von jeder Sorte einen Keks auf einen Teller. Einen Teller für Karin und einen für meine Mum. Shawn's und mein Dad sind noch nicht zu Hause, sodass sie leider unsere Aktion verpassen.

Lachend machen wir uns auf den Weg zum Arbeitszimmer meiner Mutter. Davorstehend klopft Shawn zaghaft an die Tür. Meine Mutter antwortet sofort mit einem "Herein." 

Sie sitzt an ihrem Schreibtisch und tippt eifrig an ihrem Computer. Als sie jedoch sieht, dass Shawn und ich vor ihr stehen, beginnt sie zu strahlen und unterbricht ihre Arbeit.

"Oh, ihr habt gebacken. Ich hab mich schon gewundert, was hier so lecker riecht." Sie grinst uns erfreut an. 

"Ähm, ja. Wir haben neue Rezepte ausprobiert und wollten dich fragen, ob du unsere Kreationen probieren möchtest."

Sie leckt sich über die Lippen. "Gerne."

Shawn stellt den Teller vor ihr hin. Als sie nach dem Honig- Pommesgewürz- Keks greift und abbeißt, halten er und ich gespannt die Luft an.

Sie laut und schluckt, bis sie nach ihrem Wasserglas greift und es in einem Zug leert.

"Was um Gottes Willen habt ihr in den Teig getan?", entsetzt sieht sie uns an.

"Ähm..." Wir können nicht mehr an uns halten und erzählen ihr die ganze Geschichte. Meine Mutter lacht Tränen und nicht immer wieder. 

"Ihr seit mir zwei Halunken. Glücklicherweise habe ich den anderen Keks nicht gegessen. Entschuldigt mich bitte, aber ich muss weiterarbeiten."

Brav trotten wir aus dem Zimmer und lehnen uns an die Wand. "Puh. Immerhin haben wir die erste Challenge geschafft."

"Gib Check!" Shawn und ich klatschen ein und machen uns auf den Weg zu seiner Mutter.

Diese reagier ähnlich wie meine Mutter, nur das sie den anderen Keks gegessen hatte und danach zum Mülleimer hechtete, um alles wieder auszuspucken, da sie es beim besten Willen nicht hatte runterschlucken können.

So sitzen wir fertig aber glücklich bei Shawn auf dem Dachboden und lachen uns schlapp. Zum Glück hatten wir nicht vergessen die Kamera aufzubauen und uns beim Backen zu filmen.

Grinsend setzen wir einen dicken, fetten, roten Hacken auf das Blatt.

1. Challenge: Gelöst!



Hui, irgendwie war es ganz schön anstrengend, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!!!

Vielleicht schreibe ich morgen 2 Kapitel, schließlich muss morgen der 4. und 5. Dezember kommen. An Nikolaus gibt es vielleicht 2 challenges, sonst kommt das mit den 24 nicht hin. Naja ich muss mal gucken :)

Bis dann

Plappermaul :D

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