28.10.18

Ich bin weggerannt, habe die Augen verschlossen, habe statt zu versuchen zu lächeln nur Tränen vergossen. Ich schaute nie hin, in der leisen Hoffnung, es würde nicht geschehen, würde ich es nicht sehen. Ich bemitleidete mich selber, alles blieb stets beim Alten, ich scheiterte dabei, mein Leben frei zu gestalten. Wenn es zu schwierig für mich wurde, versteckte ich mich nur, wie in einem Gang mit tausend Türen, doch ich blieb immer bloß im Flur. Ich war blind für all die Möglichkeiten, veränderte schlechte nie in gute Zeiten. Stattdessen beschwerte ich mich über all die Trauer, verschanzte mich selbst hinter einer Mauer. Ich ließ andere nicht an mich heran, weinte still und blieb allein, den Kummer, der tagtäglich wuchs, fraß ich in mich komplett hinein. Mit mir zufrieden war ich nie, strebte immer nur nach mehr, wollte erfüllt mit Liebe sein, doch war niemals etwas anderes als leer. Ich war hoffnungsvoll, naiv und feige, selbst mein allergrößter Feind, doch nichts in dieser Welt ist so unmachbar wie es anfangs scheint. Hab ewig nach dem Licht gesucht, war jahrelang im Dunkeln, doch nur ich allein bin in der Lage nun zu funkeln. Muss die Mauer einreißen und mich mit Selbstliebe füllen, um mich durch und durch mit Optimismus einzuhüllen. Muss meine Grenzen überschreiten, alte Hürden überwinden, um in noch so dunklen Zeiten den Lichtschalter zu finden. Ich muss mutig sein und wachsen, doch das werde ich hinkriegen, um zu beginnen, dieses Leben und mich selbst zu lieben.

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