24.08.18
Sie hält die Luft an.
Jeder Moment wäre ein Moment, in dem sie etwas sagen könnte, sich zeigen könnte, die Stille mit Wörtern füllen könnte.
Sie kann, doch will nicht.
Sie will, doch hat Angst.
Denn es könnten Wörter sein, die andere nicht hören wollen.
Er verschließt die Augen.
Jeder Augenblick wäre einer, den er sehen könnte, aufnehmen könnte, nie wieder vergessen könnte.
Er kann, doch will nicht.
Er will, doch hat Angst.
Denn es könnten Bilder sein, die er nicht sehen will.
Sie begegnen sich jeden Morgen an der einen Ampel, die immer rot ist und erst nach zwei Minuten das Licht wechselt. Doch sie haben sich noch nie bemerkt.
Denn jeden Morgen hält sie die Luft an und er verschließt die Augen. Jeden, bis auf den einen, an dem die Ampel plötzlich grün ist, ohne vorher rot zu sein. Es ist ein Morgen wie kein anderer. Sie atmet aus und füllt den Moment mit Wörtern. Er schlägt die Lider auf und füllt den Augenblick mit Blicken.
Wörter, belanglos, die man sofort wieder vergisst.
Bilder, unbedeutend, die man überall sieht.
Und dennoch hätten sie in diesem Moment nichts Schöneres sagen und sehen können.
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