Kapitel 9

KAPITEL 9

~ Marco's Sicht ~

Ich musste mich heute auf den Weg zur BVB Geschäftsstelle machen. Heute stand ein Gespräch mit Sebastian und Mario an. Es wurde heute also offiziell, dass Mario und ich das Team übernehmen werden. Ich bin mal gespannt, wie die anderen darauf reagieren werden.
Ich zog mir ein schwarzes Hemd an und knöpfte dieses zu.
Die Kinder waren schon auf den Weg zur Schule und May kam gerade aus dem Badezimmer- nackt.

"Hast du kein Handtuch?", fragte ich belustigt und musterte May von oben bis unten.
Sie stellte sich neben mich und richtete den Kragen meines Hemdes. Dann drückte sie mir einen Kuss auf den Mund.

"Du siehst toll aus."

"Danke", grinste ich und blickte May in die goldenen Augen.

Ich küsste sie kurz und dann verschwand May aus meinem Ankleidezimmer.

          "Schatz!", sagte ich und zog mir meine Schuhe an. Sie kam aus der Küche und blickte mich an.

"Was denn?"

"Wie wäre es? Winterpause, wir beide alleine in den Urlaub?", schlug ich Freischnauze vor.

"Was ist mit den Kindern?", wollte sie sofort wissen.

"Meine Eltern werden schon auf die beiden aufpassen", meinte ich und schnappte mir die Mappe mit den Unterlagen.

"Mal gucken", meinte May.

"Begeisterung pur", murmelte ich.

"Wir haben zwei Kinder. Spontaner Urlaub ist nicht."

"Es sind noch vier Monate. Wir feiern noch Weihnachten mit den beiden. Ich denke, dieses Silvester würde Kane sicherlich bei Curts feiern und Mina bei Oma und Opa."

"Ich weiß nicht."

"Überlege es dir, Schatz", sagte ich. "Dann gucke ich heute noch nach und suche Vorschläge raus, wo wir hinkönnen."

Ich ging zu May und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. "Ich muss dann auch los. Die Arbeit ruft. Dir Wünsche ich viel Spaß bei der Arbeit. Ich liebe dich. Bis nachher."

"Danke dir auch. Bis später, Schatz", sagte sie, als ich zur Tür ging. "Ich liebe dich auch."

Grinsend war ich aus dem Haus verschwunden und machte mich auf den Weg zur Geschäftsstelle. Mario wartete schon auf dem Parkplatz auf mich.

"Dann geht es wohl los", meinte Mario motiviert. Ich war genauso motiviert und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Sebastian.

Das Gespräch verlief ziemlich schnell, wir unterschrieben die Verträge und es wurden Fotos gemacht. Damit wurde das auf der Internetseite veröffentlicht und offiziell.

"Wir sollten heute essen gehen", bemerkte Mario, als wir uns auf den Weg nach unten machten.

"Essen gehen?", wollte ich wissen. "Ich weiß nicht. Wir sollen erstmal zum Trainingsgelände. Das Team muss uns kennenlernen", ich klopfte Mario auf die Schulter und ging zum Parkplatz.

"Dann fahren wir eben dahin. Wer trainiert die, wenn Dede es nicht macht?"

"Der Trainer der U-21. Aber die Auswechselungen sind schon startbereit."

Mario nickte zustimmend.
"Dann machen wir das mal."

Die Spieler waren ziemlich überrascht, als Mario und meine Wenigkeit dort auftauchten. Der Trainer überließ uns das Reden und wir erklärten wieso wir da waren.

Einige Spieler waren Feuer und Flamme, da wir für sie Helden der Kindheit waren. Andere waren gar nicht begeistert. Aber die werden wir noch umstimmen. Mario und ich hatten ein paar gute Taktiken bereit und wollten alles ändern, damit wir Dede weiter beehren können.
Der Typ hatte einen sau guten Job gemacht. Letzte Saison zweiter Platz. Die Bayern-Platzhirsche hatten seit Jahren ihren Tiefpunkt- dafür ist Werder Bremen - nachdem sie sich endlich von Wiesenhof - getrennt haben Spitze unterwegs und hat sich dieses Jahr nach langen Jahren wieder die Meisterschaft in der Tasche.
2004 - ist ja auch lange Herr, als die Jungs unter Thomas Schaaf und mit Ailton die Meisterschaft holten.
Ich meine, hallooo, wir haben das Jahr 2029, in den letzten Jahren sind viele Meister geworden. Nicht nur die Bayern und wir. Selbst Hamburg hatte es mal geschafft - okay nur in der zweiten Liga, aber gut. Dafür hatte St. Pauli bei uns die Vizemeisterschaft, während der BVB in meinem letzten Jahr Meister wurde- und das wieder unter Kloppo.
Ich fand es ziemlich witzig, dass sich Eintracht Braunschweig fünf Jahre in der ersten Liga halten konnte.
Drei Jahre spielten sie gegen den Abstieg, ein Jahr schafften sie es bis zum fünften Platz - Euro League - und nur ein Jahr danach, da geschah das Braunschweiger Wunder- sie wurden Meister.
Und da wurde mir klar, dass May neben einer Biene in Herzen noch einen Löwen hatte. So wie sie abgegangen ist. Sie ist sogar zur Meisterfeier nach Braunschweig gefahren.
Jaja, Braunschweig spielt weiterhin übrigens in der ersten Liga. Da kann man ruhig mal klatschen. Hamburg im zweiten. Anscheinend haben sich einige Underdogs nach oben gekämpft. Einige Überdogs sind gefallen.
Da gab es noch so viele Geschichten zu den letzten 13 Jahren Fußball. Aber da war so wenig Zeit.
Mario und ich haben die "Dienstpläne" aus, wann wann Training ist und alles.
Dede hatte sie immer schon um 8 und 9 auf den Trainingsplatz gejagt.
Wir wollten 11 Uhr drauß machen - wie bei Kloppo damals.
Dede kam nach Tuchel- immer schon um 8 Training.

Morgen würde dann also mein erster Arbeitstag als Trainer los gehen, weshalb mir dieses bescheuerte grinsen nicht mehr aus dem Gesicht entfleuchen will.
Zu Hause war ich dann wieder alleine. Meine Frau war arbeiten, und Tochter und die pubertäre Kreatur büffelten in der Schule.
Ob Kane genauso gegenüber seinen Klassenkameraden und Lehrerin ist?
Vielleicht war es auch einfach nur die Phase in der er seine Eltern scheiße fand und neue Grenzen austesten will.

Aber May und ich legten ihn ja sofort Steine in den Weg. Hm, das war auch gut so. Desto früher er lernt: 'so geht es nicht', desto schneller wird ihn bewusst, dass es nicht mehr so weiter geht. Hoffe ich mal.

Nachdem ich sämtliche Onlinemedien durchgegangen bin, lachte ich nur noch.

Das Götzeus-Trainer-Dou

Götzeus ist zurück - als Trainer des BVB's

Woody und die Pummelfee reloaded

Transfer Wahnsinn! Marco Reus (40) und Mario Götze (37) übernehmen den Trainerposten von Leonardo Dede und Lucas Barrios bei Borussia Dortmund.

Der BVB hat seine beiden Ausnahmetalente wieder!

Bla bla bla...

Ich legte mein iPhone weg und beschloss ein wenig den Haushalt zu machen. Hab ja sonst nichts großartiges zu tun. Als mich ein Anruf der Schule erreichte.

~ Kane's Sicht ~

Da saß ich also, den alten und fetten Sack von Direktor gegenüber in seinem stinkenden Büro. Er redete eindringlich auf mich ein, während ich nur mit verschränkten Armen vor ihm saß und den Wackeldackel auf dem Schreibtisch anschaute.

"Kane, du musst doch einen Grund haben", redete er weiter auf mich ein.

Ich antwortete nicht. Das einzige was von mir kam, war ein verachtendes Schnauben.

"Kane, dein Vater wird hier gleich auftauchen. Dann musst du es ihn erklären."

Ich stellte weiter auf Durchzug und bewegte mich. Ich lehnte mich noch vorne und der Direx dachte, ich würde endlich was sagen. Aber das einzige was ich machte war, mit meinem Finger auf den Kopf des Wackeldackels zu drücken, damit er sich weiter bewegen konnte.

Der Direx seufzte und lehnte sich in seinem Bürostuhl, wo er sich reinquetschte nach hinten. Das erklärte wieso im Hauswirtschaftskurs immer Öl, Butter und Schmalz fehlte- sonst bekamen die den Kerl da nicht raus.
Erkenntnis des Tages.

Dann saßen wir eine gefühlte Ewigkeit einfach nur da. Die ersten zwanzig Minuten hatte er versucht, irgendwas aus mir herauszubekommen, aber ich schwieg weiter. Dann gab er es einfach auf und wandte sich den Papierkram auf seinem Schreibtisch zu, während ich am Däumchen drehen war.

"Herr Eichelsack", sagte die Sekretärin und betrat das Büro.

Ich lachte innerlich auf. Deshalb ich die ganze Zeit nur Direx gesagt, nur wenn ich an den Namen dachte, lag ich vor Lachen heulend auf den Boden.

"Herr Reus ist da", fuhr die Tippse fort. Der Direx nickte nur und die Tippse machte platz. Papa kam rein und schaute mich grimmig an.

"Ah, Herr Reus, gut das sie da sind", bemerkte der Direx und stand von seinem Platz aus. Papa blickte ihn an und streckte seine Hand raus. "Guten Tag."

"Guten Tag, Herr Direktor", sagte Papa und schüttelte seine Hand. Ha! Er erwähnte auch kein bisschen seinen Nachnamen. Ich denke, Papa musste sich genauso zusammenreißen nicht los zu lachen, wegen den Namen. "Was ist passiert?"

"Setzen Sie sich und dann können wir ja darüber reden", sagte der Direx und setzte sich in seinem Bürostuhl. Papa setzte sich auf den Stuhl neben mich und starrte mich an.

"Würdest du mir sagen, was los ist?", fragte Papa geduldig.

Ich wich seinen Blick aus und starrte wieder den Wackeldackel an.

"Mit mir wollte er auch nicht reden, Herr Reus", bemerkte der Direktor.

"Dann klären Sie mich auf", forderte Dad auf und schaute zu ihm.

"Ich habe Sie hier herbestellt, Herr Reus, da Ihr Sohn Kane ziemlich aus der Reihe getanzt ist- wenn ich das nett ausdrücken soll-"

"Ja, wat is nun?", fragte Papa ungeduldig.

"Ihr Sohn hat sich mit einen seiner Mitschüler angelegt. Jason Rieping, sagt Ihnen was? Die beiden haben sich auf den Schulhof geprügelt!"

Papa blickte fassungslos zu mir. "Ist das dein ernst?", fragte er sauer.

Ich hielt Papa meine Hand mit den aufgescheuerten und blutigen Fingerknöcheln hin. Da hatte er seine Antwort.

"Wieso?", fragte Papa mich, nachdem er tief durch geatmet an.

"Mir ist zu Ohren gekommen, dass Kane wohl Jasons Cousine Solin beleidigt hat!"

"Ich habe Solin nicht beleidigt! Und außerdem ist Solin nicht seine Cousine sondern Stiefschwester. Bleiben Sie realistisch!", platzte es aus mir heraus. Beide blickten mich an. Papa mit seinem Warnblick- den er sich von Mama angeschaut hatte. Mama konnte den sowieso besser.

"Und wieso prügelst du dich dann mit Jason?", fragte Papa.

"Dieser Idiot hat mich als Hurensohn beleidigt. Er beleidigte Mom. Du hättest auch so reagiert!"

"Nein! Ich hätte irgendein Spruch los gelassen, aber ich wäre nicht auf ihn drauf gegangen", Dad wandte sich zum Direktor. "Wo ist Jason jetzt?"

"Krankenhaus. Ihm fehlt ein Zahn."

Papa blickte zu mir, während ich am schmunzeln war.

"Kane!", zischte Papa sauer. Huiiii, der Blick.

Ich schaute wieder ernst und spielte weiter mit dem Dackelblick herum.

"Und wieso hat er dich als Hurensohn beleidigt, wenn es all die Jahre eigentlich zwischen euch ging?", wollte Papa wissen.

"Keine Ahnung", meinte ich schulterzuckend- das war eine Lüge. Ich wusste wieso Jason mich beleidigt hat und es hatte mit Solin zu tun.

"Er weiß es nicht", meinte Dad zum Direktor. Irgendwie verstand ich nur die Ironie in seiner Stimmlage. Der Direktor seufzte nur. "Und nun?"

"Ich werde Kane von der Schule suspendieren. Drei Tage lang. Heute -Montag -, Dienstag und Mittwoch. Donnerstag sehe ich dich wieder", er blickte zu mir. "Von da darfst du einen Monat dreimal die Woche nachsitzen. Montag, Mittwoch und Freitags. Und Kane, du kannst mit einer Anzeige rechnen, wegen Körperverletzung. Jugendknast oder Geldstrafe-"

"Jugendknast ist ein wenig übertrieben, finden Sie nicht auch", warf Papa ein. "Der Junge hatte sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. War noch nie im Kontakt mit der Polizei."

"Stimmt, bei Ihrem Familiennachnamen wird es dann sicherlich nur eine Geldstrafe sein-"

Papa schnaubte. "Ich weiß worauf Sie hinauswollen", grummelte Papa.

"Dann beglückwünsche ich Sie dafür", sagte der Direktor ironisch. "Ich dulde keine Schlägereien noch Mobbing an meiner Schule. Kane das ist dein erster Strike. Beim dritten fliegst du endgültig."

Ich sagte nichts.

"Man kann auch nichts dafür, wenn der Nachwuchs die kriminelle Energie seines Vaters-"

"Hömma, ich bin jahrelang mit gefälschten Lappen unterwegs gewesen. Ist das Ihr ernst? Andere Väter sind Schläger und Räuber- Gott das ist mir zu blöd. Kane wir gehen."

"Sie sind nur einer Haftstrafe entgangen weil sie in den Medien Präsenz zeigen."

"Ich bin einer Haftstrafe entgangen, da es von der Dortmunder Staatsanwalt ausgerechnet wurde, wie viel ich von meinem Gehalt blechen muss. Schönen Tag noch. Kane!"

Ich schnappte mir meine Schultasche und folgte Dad nach draußen.
Auf dem Weg nach Hause ignorierte er mich total, obwohl ich eigentlich mit einer Standpauke gerechnet hätte.

Aber, dass wird dieses Mal wohl Mama übernehmen- und da graut es mir schon vor. Argh.

"Auf dein Zimmer und lass dich hier nicht blicken", knurrte Dad und schubste mich zur Treppe.

"Ist ja gut", meinte ich und trottete nach oben. Dad ließ die Haustür knallen und meckerte weiter über sinnloses Zeug herum.

Dann saß ich wieder den restlichen Tag auf meinem Zimmer und las ein Buch. Das Lied von Feuer und Eis.

Laut Mama hatte Papa mir das als ich zwei Jahre war immer vorgelesen - und jetzt wusste ich wieso Papa die ganze Zeit einige Stellen erst gar nicht erwähnt hat.

"Ach, wie nett. Die wird von Khal Drogo unfreiwillig bestiegen. Ahja!", grummelte ich ironisch und las trotzdem weiter. Das waren die einzigen Bücher die mich fesselten. Ich las sonst nie. Außer Schulbücher - wenn auch gezwungen.

Ein Blick auf meine Piratenweckeruhr, die hatte mir Papa besorgt, da ich ja kein Handy mehr hatte, verriet mir, dass es kurz nach fünf Uhr war. Gott war ich ein langsamer Leser. Hm.

Meine Zimmertür ging auf und Mina kam rein.

"Kannst du nicht anklopfen?", meckerte ich meine Schwester an. Sie blickte mich verdutzt an.

"Ich wollte dich doch nur was fragen", nuschelte sie eingeschüchtert und blickte mich mit ihren Rehaugen an.

Seufzend legte ich das Buch bei Seite. "Was denn?", fragte ich netter nach.

"Ich hab's vergessen. Ich komme später wieder", meinte Mina und war aus meinem Zimmer verschwunden. Die Tür ließ sie ja auch noch offen.

"Mina! Die Tür!", rief ich und fluchte herum. Ich stand auf und ging zur Tür, aaaaaber, da stand die, meine Mutter, kochend vor Wut.

Ich schaute auf sie herab. "Hi", sagte ich.

"Hi?", knurrte sie und drückte mich sauer ins Zimmer. Mama knallte die Zimmertür zu und ich setzte mich auf mein Bett. "Was musste ich da gerade von deinem Vater hören?"

"Es tut mir leid. Aber Jason hat-"

"Aber Jason hat?", platzte es aus Mama heraus. "Junge,  du hast ihn einen Zahn ausgeschlagen!"

"Er hat dich beleidigt!"

"Der Junge ist dumm wie Brot. Das ist Bestrafung genug! Da brauchst du ihn nicht eine reinhauen!"

"Er hat meine Mutter beleidigt. Das lasse ich nicht auf mich sitzen!"

"Wieso hast du nicht mit irgendeinem Spruch gekontert, den du sonst immer parat hast. Nein, da gehst du einfach drauf."

"Stimmt nicht!", rief ich. "Er hat mich beleidigt, ich habe nur gesagt, dass er aufpassen soll, was er zu mir sagt, dann ist er auf mich los und ich habe mich nur mit diesen einen Schlag gewehrt. Frag Curtys. Frag Nico. Frag Pia und sonst wen! Herr Eichelsack, dieser Typ, hat nur Jasons Freunde befragt und nicht meine. Ist ja klar, dass sie er denen glaubt! Und das war keine Schlägerei. Ein Schlag und Jason war k.o."

"Und das freut dich, dass du ihn mit einem Schlag zu Boden gebracht hast?", fragte Papa und kam ins Zimmer, nachdem Mama ein "Respekt", in meine Richtung geflüstert hat.

"Grinse ich?", fragte ich mit ernsten Gesichtsausdruck.

"Nö", sagte Papa knapp. "Du bist aber von der Schule suspendiert wurden. Außerdem darfst du mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen. Dann bist du vorbestraft! Ist doch toll, oder?"

"Nee, ist es nicht, aber wenn man meine Mutter beleidigt und dann noch auf mich los gehen will, hab ich mich nur verteidigt!"

"Wieso hat dich Jason beleidigt. Ihr habt nichts die Jahre miteinander zu tun gehabt und dann das aufeinmal?", wollte Mama wissen.

"Das ist kompliziert?"

"Wie heißt sie?", fragte Mama sofort und stämmte die Fäuste in die Hüften.

"Da-da ist keine-"

"Selin? Oder so?", meinte Papa. "Jasons Stiefschwester."

"Solin", murmelte ich und wich den Blicken meiner Eltern aus. Diese tauschten einen Blick aus, ehe Mama meinte, dass es ein Männergepräch sei. Sie haute Dad auf den Rücken und verließ mein Zimmer.

Wenigstens zog sie normal die Tür zu und Papa setzte sich neben mich.

"Klärst du mich über diese Salin auf?"

"Dad, Solin."

"Solin, Sidolin, Jacke wie Hose", sagte Papa und blickte mich eindringlich an.

"Muss ich?"

"Du musst nicht, aber ich zwinge dich", sagte Papa und blickte mich mit seinem Gedankenleserblick an. "War Sido auf Curts Party?"

"Dein Ernst?", fragte ich nur.

"Okay. Solin, war auf der Party von Curtys."

Ich nickte.

"Was habt ihr so gemacht? Händchen gehalten?"

Oh man. Wohin sollte uns das hier noch führen.

"Dad, ich bin siebzehn. Aus dem Alter bin ich raus."

"Ich halte mit deiner Mom auch noch Händchen", sagte Dad irritiert.

"Ihr seit auch alt."

"Möchtest du noch zum Trainingsverbot und Elektroverbot und Hausarrest noch Taschengeld-"

"Nein, Dad", warf ich sofort ein.

"Ich höre", meinte er auffordernd.

Ich holte tief Luft und erzählte ihm das. Er hörte zu, warf mal nicht seine bescheuerten Kommentare ein, was ich als siebtes Weltwunder abstempelte.

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