Kapitel 5

KAPITEL 5

~ Kane's Sicht ~

"Nico, kommst du jetzt mal endlich?", fragte ich ihn. Wir waren bei Expert. Und bei Expert standen halt die Geräte aus, an denen man zocken kann. Während ich also den bescheuerten Gutschein geholt hatte, stand mein Cousin an den Geräten und schrie dabei rum, als er Battlefield 32 zockte.

"Steeeeeeeeerb!"

Die Leute guckten schon, weshalb ich zu ihm hin ging.

"Das imperativ von sterben wird mit I gebildet und nun komm."

Ich packte Nico am Kragen seines T-Shirts und zog ihn raus.

Wir verließen die Thier-Galarie und machten uns auf den Weg zum Bus. Dieser war mal wieder mit zum Anschlag gefüllt und der Busfahrer, der ja eindeutig aus Berlin kam, dass sah ich an der Kappe mit der Aufschrift: Ick bin ein Bärliner-, war am herummeckern. Es wollten noch Leute mit einsteigen, aber da die Idioten nicht durchgingen, geht das auch nicht.

Der Motor Busses verstummte und der Busfahrer kam aus seiner Kabine.

"Mir doch ejal. Ick hab allet dabei. Ick hab Stullen dabei. Ick hab Kaffee dabei", motzte er herum. Die Leute seufzten genervt und gingen durch, damit auch endlich mal die anderen Leute einsteigen konnten.

Nico stupste mich an und zeigte vor sich. "Guck mal", flüsterte er mir zu.

Ich folgte seinem Blick und musste erstmal suchen, bis ich was fand. Da hatten wir das gesuchte schon gefunden. Emilia- ohne Jason. Sie quetschte sich durch die anderen Menschen hindurch, um gleich an der Tür stehen zu können.

"Hey, Emilia", krätzte ich, da wir gleich an der Tür auf den Plätzen saßen.

Sie blickte zu mir und wollte mir antworten, als ihre Mutter plötzlich neben ihr stand. Emilias Mutter konnte mich noch nicht so wirklich leiden und ich fragte mich wieso.

Sie schaute mich mit den großen bedrohlichen grauen Augen an und Emilia wandte sich von mir ab. Ich wich ihren Blick aus und starrte aus dem Fenster, während Nico neben mir am Singen war.

"Würdest du mal die Gusch halten!", rief der Busfahrer.

Nico verstummte und wurde rot, als ihn sämtliche Menschen anblickten. Ich weiß nicht, was er hatte. Er sang eigentlich ganz gut. Fand ich jetzt.

Nebeneinander gingen wir beide her und redeten über Gott und die Welt.

"Emilia ist echt süß", meinte Nico.

"Aber zwölf. Sieht aber älter aus."

"Ihre Mutter kommt mir irgendwie bekannt vor", sagte Nico nachdenklich. "Wie heißt Emilia noch mal mit Nachnamen?"

"Böhs, oder so", meinte ich und blickte auf mein Handy. Hach. Pia hatte mir geschrieben.

Pia war ein Mädchen bei mir aus der Klasse und wir schreiben halt miteinander. Ich fand sie eigentlich ganz nett. Aber momentan hatte ich keine Lust oder zu schreiben, weshalb ich mein Handy wieder in die Hosentasche schob.

"Kommt mir auch bekannt vor. Dann frage ich mal Mama. Vielleicht weiß die bescheid."

"Ich kann ja mal Papa fragen. Oder Mama", sagte ich.

Wir beide verabschiedeten uns und jeder machte sich auf den Weg nach Hause.

Ich machte noch mal einen Abstecher und goss die Blumen an zwei Gräber. In den letzten Jahren, habe ich kennengelernt was das Thema Tod bedeutet. Ich musste zwei geliebte Menschen verlieren.

"Mach's gut", sagte ich an beiden Gräbern und machte mich auf den Weg nach Hause.

"Gutschein bekommen?", fragte Papa mich, als ich ins Wohnzimmer kam. Er saß im Wohnzimmer und zockte auf der PlayStation herum. Ich zog den Gutschein hervor und legte ihn auf die Kommode im Wohnzimmer. Da ging er wenigstens nicht verloren. "Schnapp dir einen Kontroller und spiele gegen deinen Alten."

"Sicher", sagte ich zufrieden und zockte also gegen meinen Dad FIFA.

"Kennst du eigentlich Emilia?"

"Wer zum Henker ist das?", stellte Papa hochkonzentriert die Gegenfrage.

"Emilia Böhs?"

Papa blickte zu mir und schaute echt komisch. Wieso auch immer stand Mama auf der Matte. Mit Schaum in den Haaren und Handtuch um den Körper gewickelt.

"Du machst alles nass", bemerkte Papa.

"Böhs- Bitte was?"

"Durch eure Reaktionen zu schließen, kennt ihr eine Böhs."

"Ich hab Caro letztens gesehen. Dumme Kuh", motzte Mama rum.

"Wer ist Caro."

"Emilias Mama", sagten Mama und Papa gleichzeitig. "Emilia ist doch die Tochter von Robert Lewandowski."

Da machte es klick. "Achsoooo", machte ich. "Wieso mögt ihr ihre Mutter nicht?"

"Ist ja schließlich deine Ex-Freundin, würdest du. Ich hab Schaum zwischen meinen Pobacken", grummelte Mama in Papas Richtung.

Ich blickte verstört zu ihr, die verließ das Wohnzimmer.

"Dad? Du warst mit Emilias Mom zusammen?"

Er nickte und erzählte mir die Geschichte. Caro war mit Papa zusammen gewesen, obwohl er noch Gefühle für Mama hatte. Caro hatte bemerkt dass Papa ihn nicht mehr liebte und hat daraufhin was mit Robert angefangen. Die wurde dann schwanger von dem und beide machten an einem Tag Schluss miteinander. Da erfuhr Caro erstmals von mir.

Robert hat sich dann doch irgendwann von Caro getrennt, weil er lieber bei seiner Frau bleiben wollte und Caro stand alleine mit dem Baby da.

Sie war sogar so verzweifelt, dass sie versucht hatte, Mama und Papa auseinander zu bringen, in dem sie behauptete Papa sei doch der Vater von Emilia. Was ja nicht sein kann. Zwischen Papa und Caro lief nichts mehr.

Auf jeden Fall ist Mama so ausgerastet, dass sie Caro eine verpasst hat - Papa bekam einen Lachanfall als er mir das erzählte - seitdem lässt Caro uns in Ruhe. Das war vor sieben Jahren gewesen.

Papa wischte sich die Tränen aus den Augen. "Das war so legendär. May stellte sich vor Caro und schaute sie mit ihrem Cutie-Pie-Blick an. Dann hat sie ausgeholt und Caro hatte eine gebrochene Nase."

"Die hat Mama deswegen nicht angezeigt?"

Papa schüttelte seinen Kopf. "Nee, das hat sich Caro anscheinend nicht getraut", lachte Papa. "Deine Mutter hat eine ziemliche Rechte."

"Sie ist Schottin", grinste ich. "Was willst du erwarten?"

Papa lachte leise. "Stimmt. Gut das ich noch nie Bekanntschaft mit der gemacht habe. Aber da muss ich ihr schon ziemlich auf die Nerven gehen."

"Wie Caro."

"Deine Mom hat einfach nicht verstanden, wie Caro mich betrügen konnte", meinte Papa.

"Würdest du das Mama antun?", hakte ich nach.

"Was?"

"Sie betrügen?"

"Niemals", sagte Papa sofort. "Mama ist die einzige Frau mit der ich Zusammenleben will. Dafür liebe ich deine Mutter so abgöttisch. Das könnte ich ihr nicht antun."

"Dann ist gut."

"Wie kommst du eigentlich auf Emilia?"

"Die geht bei mir auf die Schule. Selbe Klasse. Superbrain."

"Ist die nicht zwölf oder so?"

Ich nickte. "Wird noch dreizehn."

"Na dann. Aber die Intelligenz kann die wieder von Caro noch von Robert haben-"

"Stell dir mal vor, Robert ist gar nicht der Vater. Sondern jemand anderes", lachte ich. Papa stimmte mit ein.

Ich saß in meinem Zimmer und machte meine Hausaufgaben. Es war elf Uhr. Eigentlich wollte ich schon schlafen, aber wenn einem im Halbschlaf einfällt, dass man noch einen Berg Hausaufgaben zu erledigen hat, dann muss man da wohl durch. Zwei mal bin ich für je eine Stunde eingeschlafen. Hab dann aber wieder weiter gemacht, nachdem ich vor Müdigkeit geheult habe. Um halb drei war ich dann fertig und konnte ins Bett gehen.

Am nächsten Tag war ja wieder Schule. Und wir hatten in der dritten und vierten Sport. Brennball stand an.

"Kane. Netter Versuch!", rief mir mein Sportlehrer hinterher, als ich am laufen war. Ich warf den Ball dieses eine mal nicht durch die ganze Turnhalle. Ich ließ den Ball gleich vorne fallen und rannte los.

Alina war dran. Schreckliche Werferin. Pia traute sich nicht weiterzulaufen und blieb auf der Matte stehen. Ich riskierte es und lief zu ihr. Gerade rechtzeitig, blieb ich neben ihr stehen.

"Hi", meinte ich.

"Hi", sie blickte mich mit großen Augen an. "Alles gut?", fragte sie.

"Alles cool und bei dir?", stellte ich die Gegenfrage.

Sie nickte. "Bist du morgen auch auf Curts Party?"

"Als sein bester Freund? Ja?", meinte ich stirnrunzelnd.

"Schon ein Geschenk?"

Ich nickte. "Du?"

"Gutschein von Expert!", sagten wir beide gleichzeitig und mussten lachen. Deswegen verpeilten wir es total weiterzulaufen.

"Kane! Pia!", rief Jacky uns zu.

Wir wurden mitgerissen und liefen los.

Plopp.

Beide verbrannt.

"Ach, so ein Mist!", fluchte ich auf und blieb stehen. Pia ebenfalls. Wir gingen am Rand zurück zur Schlange der Werfer und Läufer unseres Teams, damit die anderen weiter spielen konnten.

Nach Sport war ich immer so aufgedreht und wollte am liebsten Fußball spielen, aber das ging ja nicht in Englisch. Da war ich sowieso der beste drinnen. Wenn Mama und Mina und noch englisch reindrückt.

Wir beide wollten es. Mit dem fünften Lebensjahr hat Mama damit bei mir angefangen. Ich sprach ziemlich gut. Mina ging so. Manchmal, unterhielten Mama und ich uns auch auf Englisch. Das war selten, Papa war dann immer genervt deswegen.

"Was glaubt ihr, wie wird, das Spiel werden", meinte Papa, als er Nico und mich nach Brackel fuhr, wo wir das Spiel hatten. Nico saß hinten und ich auf dem Beifahrersitz. Papa fuhr mal wieder total normal. Das eine Mal, als nur wir beide in dem Aston saßen, musste er meinen einen auf Vin Diesel zu machen. Er versuchte auf einem leeren Parkplatz zu driften, was aber total in die Hose ging. Damit nicht alles. Mama war mit Mina unterwegs gewesen und hatte das gesehen. Sie hatte ihn total ausgelacht und das dann selber gemacht.

Beließen wir es dabei, dass Mama Talent im Driften hat und Papa im Fußball. Naja, wenigstens kam Mama immer kostenlos an Reifen ran, wenn sie sie abgefahren hatte. Sie war ja an der Quelle.

"Die sind Erster und wir sind Zweiter. Wird ein knappes Spiel, Papsch", bemerkte ich und schnallte mich ab, nachdem Papa geparkt hatte. Nico und ich sprangen aus dem Geländewagen und rannten sofort zu den Umkleiden.

"Klar, wie auch immer!", hörte ich Papa rufen, wenig später knallten drei Autotüren zu, die Nico und ich offen gelassen hatten.

~ Marco's Sicht ~

Ich schloss mein Auto ab, nachdem ich die Türen zugeknallt hatte. Mit meinem Handy in der Hand und Nachrichten schreiben - Anrufe vom BVB Geschäftsführer Sebastian Kehl hatte ich auch nicht - machte ich mich auf den Weg zum Spielfeld- dort standen schon einige Eltern und begrüßten mich.

"Hi", sagte ich nett und stellte mich an die Absperrung. Das gegnerische Team machten sich bereits warm. Auch die BVB-Jungs kamen aufs Feld. Kane und Nico unterhielten sich und fingen an zu lachen, als sie einen gegnerischen Spieler gemustert hatten. Die beiden waren echt schon Lästerschwestern. Das kommt dann wohl von ihren Müttern. Wenn Yvonne und May aufeinander trafen, dann ging das genauso. Lästern, kichern, Lästern und flüstern und dann wieder lachen.

Das Spiel war im vollen Gange, ich beobachtete das Spiel genau und die Spielweise von Kane. Wenn man meine und seine verglich, würde man keine Unterschiede finden. Da kam er von mir und das konnte ich immer noch nicht glauben. Ich hätte eher gedacht, dass mein Sohn eine eigene Spielweise hat, aber so war es nicht. Er bewegte sich genauso wie ich, weshalb er Woody Junior von seinen Kollegen getauft wurde.

Als es in die Halbzeit ging stand es 1:1- Nico hatte eine Bude gemacht, nach toller Vorarbeit von Kane. Neben der Spielweise von Kane, habe ich auch die anderen Spieler beobachtet, weshalb ich es nicht mehr aushalten konnte und zu dem Trainer der Jungs ging.

Er blickte mich wirklich entsetzt an, als ich ihn Verbesserungsvorschläge für die Aufstellung gab.

"Wollen Sie mich verarschen?", fragte er mich.

"Es ist doch nur ein gut gemeinter Rat", antwortete ich. "Also, denke ich, nein."

"Ich bin hier der Trainer, nicht Sie, Herr Reus."

"Wie gesagt, es war nur ein Vorschlag gewesen", sagte ich ruhig, während er mir am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre.

"Ich kann auf Ihre Vorschläge gekonnt verzichten", motzte der Kerl weiter herum. "Es sei denn, Sie finden meine Spielweise beschissen?"

"Würde ich sie dann verbessern wollen?", sagte ich dann pampig.

"Also finden Sie meine Spielweise beschissen?"

"Sieht ganz danach aus", gab ich giftig zu und dann erklärte ich den Kerl noch einmal ganz genau, wieso seine Taktik nicht wirklich auf ging und Nicos Tor eben nur ein Glückstreffer aus dem Nichts war.

"So ein Bullshit", motzte der Trainer weiter herum. "Ich weiß schon, wie ich mein Team zu trainieren habe. Also gehen Sie zurück auf Ihren Platz und schauen Sie Ihren Sohn zu. Aber gegen Sie mir verdammt noch mal nicht auf die Nerven."

Er schubste mich bei Seite und ich blickte ich irritiert an. "Wenn Sie meinen. Heulen Sie nachher aber nicht herum, wenn das Team dann doch verliert. Und wehe", drohend hielt ich ihm den Zeigefinger unter die Nase. "wenn Sie den Jungs auch nur ein Fitzelchen die Schuld geben, dann kriege Sie es mit mir zu tun. Sie sind derjenige, der das hier vermasseln wird."

"Du, Pisser", zischte er nur.

"Ich hab nicht gesagt, dass Sie mich duzen dürfen", grummelte ich. "Wenn dann Sie Pisser, Sie Pisser." Damit ließ ich den Kerl stehen und stellte mich zurück an meinem Platz zu den Eltern. Sofort wurde ich von ein paar Vätern angesprochen, was ich denn beim Trainer gemacht habe.

"Dem gesagt, dass es nichts mit der Taktik weiter wird", sagte ich nur und starrte wieder auf das Feld zurück, wo die Jungs das Spielfeld wieder betraten. Kane kam zu mir gelaufen, dass Gesicht wirklich grimmig, als er mit dem Trainer geredet hatte.

"Alles gut?"

"Ich wurde ausgewechselt", meinte er sauer. "Und ich darf mich bei dir bedanken."

"Kane!", rief ich ihn hinter her, als er zurück zur Bank lief. Na prima. Das ging ja wieder nach hinten los.

Kane blickte während der letzten 45 Minuten sauer zu mir und ich wich seinen Blick aus, da er mir verdammt noch mal weh tat, da er mir die Schuld gab - okay, ich war daran Schuld, dass er ausgewechselt wurde. Mist.

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Momentan habe ich einfach keine genauen Vorstellungen wie ich diese Geschichte eigentlich weiterschreiben soll. Wir fehlen hier irgendwie die Ideen, ich denke, dass merkt man auch an den langweiligen Kapiteln, weshalb ich bei DIESER Geschichte eine Pause einlege.
Ich denke auch nicht, dass ich mich anderen Geschichten widmen werde und werde für unbestimmte Zeit eine Pause auf Wattpad einlegen.

Ich hoffe ihr habt Verständnis,

Dia.

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