Kapitel 47
KAPITEL 47
~ Kane's Sicht ~
"Eh, und wie lief Solin's Geburtstag weiter?", fragte Curtys mich, als wir von Auba zum Spiel gefahren wurden. Es war Samstag und wir hatten ein Heimspiel in Brackel. Anstatt er meine Frage beantwortet, gegen wen wir den spielen, was ich mal wieder vergessen habe, versuchte er mich die ganze Zeit nach dem Geburtstags-Date mit Solin auszufragen. Irgendwann ging mir das so auf den Keks, dass ich ihn das doch erzählte, obwohl ich das nicht gerade vor Auba besprechen wollte, da ich wusste, dass Auba immer wieder seine unpassenden und idiotischen Kommentare rein haute, die ich gar nicht wollte.
"Hast du sie weggeflankt?", wollte Auba sofort wissen.
"Nein", brummte ich.
"Wie? kein Poppen?"
"Genau, kein Poppen."
"Ist sie dir noch nicht mal vor Dankbarkeit auf die Knie gefallen?"
"Nein."
"Nicht mit dem Mund an deinem Würstchen?"
"Nein?"
"Noch nicht mal mit der Hand?"
"Auba, da lief nichts sexuelles zwischen uns."
"Was ist mit einem Kuss? So zum Abschied?"
"Einen Kuss auf die Wange von Solin und mehr nicht. Jetzt wechseln wir das Thema. Ist ja noch schlimmer, als wie mit meinen Eltern darüber zu reden. Ey, Curt, gegen wen spielen wir jetzt verdammt noch mal?"
"Die behinderten blauweißen Schwuchteln aus Gesindelhausen", antwortete Auba an seiner Stelle. "Wieso du nicht weißt. Du bist Spieler für die Mannschaft, nicht ich."
"In seinem Kopf schwirrt doch nur noch der Name Solin herum", kicherte Curtys.
"Junge Liebe ist schön. Aber triffst du auf sowas wie Alysha, dann ja und dann Nein, Ih, geh weg, weissu?"
"Solin kann man kein bisschen mit Alysha vergleichen, Auba."
"Sehe ich genauso", stimmte Curtys zu. "Ich rede eigentlich nicht schlecht von meiner Mutter. Aber sie ist eben ein heuchlerisches Miststück."
"Das is' noch harmlos", stimmte Auba nickend zu. "Wegen der wurde May angeschossen. Nicht schön und nicht gut."
"Ganz und gar nicht gut."
"Absolut nicht gut. Wir können froh sein, dass nichts schlimmeres passiert ist."
"Ist es, deine Mutter ist schwanger und sie ist nicht gerade die Jüngste."
"Ja, natürlich ist das Scheiße, dass sie in dem Alter noch ein Baby bekommt. Wegen Risiko und so. Aber es ist trotzdem schön. Vielleicht hat Gott ja endlich erbarmen mit mir, und ich bekomme einen kleinen Bruder."
"Oder Gott haut dir noch einen rein und du hast noch eine Schwester an der Backe", lachte Auba belustigt und fügte noch schnell hinzu: "So wie mit der Flatterfotze, die jetzt in deinem Team ist."
"Bitte nicht schon wieder das Thema. Ich will das der einfach aus dem Team verschwindet, sonst überlege ich mir es, dass ich das Team verlasse. Vor allen Dingen hieß es erst, dass Jason mit seiner Mutter weggezogen ist. Aber nein, da steht er da einfach in der Kabine und wird von Udo als neues Teammitglied vorgestellt. Wieso er auf einmal? Er hat sich, so weit ich weiß, nicht für Fußball interessiert."
"Er meinte, er hätte mal als Kind Fußball gespielt. Da war er angeblich so gut, dass er sogar von Real Madrid ins Kindercamp eingeladen wurde, wer's glaubt", erzählte Curtys. "Dann hat er aufgehört, weil seine Mutter nicht mehr das Geld hatte. Jetzt hatte er ein Video von sich als Kind und als jetzt an den BVB geschickt, hat sich damit für den Stipendium beworben und wurde angenommen."
"Zum Kotzen", brummte ich.
"Hast du mit Udo geredet?", fragte Auba mich. Er blickte in den Rückspiegel und schaute mich für drei Sekunden an, ehe er wieder nach vorne auf die Straße guckte.
"Wieso sollte ich mit dem reden?", stellte ich die Gegenfrage.
"Damit er weiß, was zwischen euch beiden vorgefallen ist, du Otto."
"Ach, Udo interessiert sich sowieso nicht für unsere Probleme. Wir müssen immer top sein und wenn einer down ist wegen Privatenproblemen, dann wird auch nur noch gemeckert. Er ist nicht gerade der beste Trainer. Mama hatte sich auch schon zig Mal mit den in den Haaren gehabt."
"Wieso fährt May dich nicht?", fragte Auba mich.
"Sie ist in der Werkstatt, Papa ist ja in London wegen dem Spiel."
"Mina?"
"Mina hat keinen Führerschein und ist mit Mama mit. Es hat sie anscheinend mal von der Xbox weggerissen."
"Weil Joe über das Wochenende mit seinen Eltern in Buxtehude ist", beendete Curtys meinen Satz. "Kommen die nach?"
"Keine Ahnung, ob die dahin kommen. Aber ich kann es schon sehen, dass Mama wegen Jason am meckern sein wird. Und das mit Recht."
"Wir sind da", sagte Auba und fuhr auf den Platz.
"Ich bin nicht blind, Papa", kicherte Curtys und schnallte sich schon mal ab, bevor wir überhaupt parken konnten. Nachdem Auba geparkt hatte, stiegen wir aus. Auba ging zu den anderen Eltern, die schon da war, darunter die Mutter von Jason. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als er andeutete, Jasons Mutter zu begrüßen. Sie wollte lächelnd die Begrüßung annehmen, doch Auba zog die Hand zurück und zeigte ihr den Stinkefinger, ehe er sich mit dem Rücken zu ihr drehte und mit einem anderen Vater am Reden war.
"Papa weiß schon, was er machen muss", lachte Curtys, als wir weiter in Richtung Kabinen gingen. In der Kabine sah ich schon den größten Wichser auf den Planeten auf meinem verdammten Platz sitzen. Er unterhielt sich gerade mit einen unserer Mitspieler, als ich mir seine Trainingstasche schnappte und auf den Boden pfefferte. Ich baute mich vor Jason auf und blickte sauer auf ihn runter. Er wandte sich zu mir und zog nur eine Augenbraue hoch.
"Du sitzt auf meinem Platz!", sagte ich.
"Hier steht aber dein Name nicht drauf."
"Muss es nicht. Jeder hat hier seinen Stammplatz und du sitzt auf meinem", machte ich ihm klar. "Also bitte ich dich höflich, dass du deinen verseuchten Arsch von meinem Platz erhebst und dir einen neuen suchst."
"Ja, im Mülleimer ist noch Platz", fügte Curtys hinzu und stellte sich neben mich.
"Ich will keinen weiteren Stress", sagte Jason und hob unschuldig die Hände hoch. Er stand von meinem Platz auf und schnappte sich seine Schuhe. Gerade als er sich auf einen anderen Platz setzen wollte, kam Nico reingestürmt und schmiss seine Trainingstasche auf seinem Platz.
"Ist meiner", sagte dieser und drückte Jason bei Seite. "Musst wohl auf dem Klo gehen."
"Was ist hier schon wieder los?", hörte ich Udo rufen. "Ach, die drei Hühner von der Stange machen mal wieder Terz, was?" Er blickte Curtys, dann Nico und zum Schluss mich an. Dann blickte er zu Jason. "Was ist los?"
"Ach, es gab nur ein Missverständnis. Ich saß auf Kane's Platz und das fand er nicht so gut", erklärte Jason gespielt kleinlaut.
Udo streckte ein bisschen seinen Bierbauch raus und blickte zu mir. "Was regst du dich so auf, Kane? Du hast einen Platz für zwei Personen. Der ist eigentlich für dicke Leute gemacht. Ist es so viel verlangt, sich den Platz mit deinem Teamkollegen zu teilen?"
"Ja!", rief ich sauer.
"Du bist einer der größten Teamplayer hier in der Mannschaft. Ich bin davon ausgegangen, dass du unserem Neuen alles zeigst und mit ihm den Platz teilst."
"Nee, teile ich eben nicht."
"Doch teilst du! Keine Widerrede. Jason und du auf dem Platz da. Ich hole nun mal kurz die neue Aufstellung und dann besprechen wir alles."
"Neue Aufstellung?", fragte Curtys.
"Ja, neue Aufstellung. Hab ein bisschen was verändert", sagte Udo und quetschte sich zwischen uns. Er hob Jasons Tasche auf und schmiss diese neben meine auf die Bank.
"Kann ich nicht mit Jason tauschen?", fragte Nico Udo.
"Nein, könnt ihr nicht", antwortete Udo streng und verschwand aus der Kabine. Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss und wir zuckten alle zusammen.
"Das ist doch zum kotzen", brummte Nico. "Wieso dürfen wir nicht tauschen?"
"Nee, wir behalten unsere Plätze und ich sehe das beim besten Willen nicht ein, dass ich mir meinen Platz teilen muss."
"Komm mal wieder runter", hörte ich Kevin sagen. "Was hat dir dieser Jason getan?"
"Geht euch nichts an", brummte ich und schnappte mir die Trainingstasche von Jason, um die in den Müll zu pfeffern. Kevin riss mir diese aus der Hand und schmiss sie zurück auf die Bank.
"Kack dich nicht so ein, Alter. Ich habe keinen Bock auf so einen gottverdammten Kindergarten. Wir haben ein Spiel, ja, ein Spiel. Bau doch einfach mal Konzentration für das Spiel auf und nicht, wie du den Neuen fertig machst, obwohl der dir nichts getan hat."
"Ach, leck mich doch. Breite dich auf meinem Platz aus. Ich verpiss mich aufs Klo, da muss ich eure Hackfressen nicht ertragen", ich schnappte mir meine Sachen und verschwand durch die offene Tür in Richtung Duschen. Fand endlich meine Ruhe in einer der Kabinen.
"Man kann es auch übertreiben. Nur weil man Reus heißt muss man nicht einen auf VIP machen", hörte ich Kevin rufen.
"Wichser!", knurrte ich und trat gegen die Wand.
"Halt's Maul Kevin!", hörte ich meinen Cousin rufen, wenig später hörte ich Schritte und ich horchte auf.
"Weißt du, ich finde in unserem Team gibt es ziemliche Hurensöhne, was sagst du dazu, Kane?", hörte ich meinen Cousin fragen. Wenig später knallte die Tür, der anliegenden Kabine zu.
"Ja, was soll man dazu noch sagen", antwortete ich und machte mit dem Fuß den Klodeckel runter, obwohl die Toiletten ziemlich sauber waren. Ich setzte mich auf dem Klo und seufzte frustriert.
"Ist hier noch eine Kabine frei?", hörte ich Curtys sagen.
"Kannst du nicht zählen? Wir haben fünf Kabinen. Zwei sind besetzt. Was glaubst du wie viele dann noch frei sind."
"Halt die Fresse, Nico, oder ich piss dir auf dem Kopf", sagte Curtys genervt.
"Was macht ihr überhaupt hier?", fragte ich und begann mich dann auch mal in meine Spielerklamotten zu quetschen.
"Glaubst du wir lassen dich alleine?", hörte ich Curtys sagen.
"Isso, wir halten wenigstens zu dir. Haben wir schon, als wir in die Windeln geschissen haben und machen wir bis zum Tod. Es sei denn, einer von euch vögelt meine Freundin?"
"Welche Freundin?", fragte ich.
"Eine thailändische Lady-Boy, kannst du nicht als Freundin bezeichnen, wenn sie einen längeren Schwanz hat, als du", fügte Curtys lachend hinzu.
Ich ebenfalls. Man, auf diese beiden konnte ich mich immer wieder verlassen. Immer wieder. Sie mussten nur den Mund aufmachen, und ich vergas für einen kurzen Moment die Welt um mich herum.
"Man, seit ihr beiden wieder witzig", brummte Nico eingeschnappt.
"Mensch, Nico, wir lieben dich doch", sagte ich aufmunternd.
"Genau, wir lieben dich gerade deswegen, dass du so verpeilt bist", stimmte Curtys zu.
"Ich liebe euch auch."
Unsere teilweise gute Laune, zerschlug sich in einer Sekunde sofort, als wir Udo brüllen hörten. "Wo sind die drei Hühner von der Stange?!"
"Gehen wir, bevor wir im Klo ertränkt werden", sagte ich.
"Ich bin noch nicht mal fertig mit umziehen", hörte ich Curtys sagen.
"Wie langsam bist du?", wollte Nico wissen.
"Alter, vielleicht weil ich am Scheißen bin? Ich kann besser Scheißen, wenn ich Konversation betreibe."
"Wie kann ich das nur vergessen", murmelte ich.
"REUS! AUBAMEYANG! BINNER!"
"JAHA!"
~ May's Sicht ~
"Und du sitzt jetzt immer hier und machst nur den Papierkram, ja?", fragte Mina mich, als wir bereits zwei Stunden auf der Arbeit saßen. Ich saß im Büro und machte den ganzen anstehenden Papierkram, während Mina neben mir auf der Couch saß und sich mal von ihrem Mini-DVD-Player abwandte. Sie hatte den Film, den sie schaute pausiert und blickte zu mir.
"Ja, was anderes lässt mich Marcel ja auch nicht machen. Und ich habe hier jetzt erstmal das sagen, da er ja mit Papa in London ist. Keine Ahnung, wieso er da aufeinmal hin wollte."
"Vielleicht brauchte Onkel Marcel erstmal Urlaub von hier. Du weißt, er hängt sich ja nur in die Arbeit rein."
"Stimmt auch wieder", nickte ich.
"Ja, in einer halben Stunde ist hier eh Feierabend, dann wird der Laden dicht gemacht und wir können zum Spiel hin."
"Ja, dann schaffe ich noch ein bisschen den Film."
"Guckst du nicht mehr die Eiskönigin?"
"Der ist doch schon längst vorbei", seufzte Mina. "Ich gucke gerade Vaiana."
"Was soll ich sagen, hey, voll gerne", sang ich vor mich hin. "Schon wieder?"
"Ich liebe diesen Film?"
"Ja, aber du guckst den fast jeden Tag."
"Ich gucke den jeden Tag", verbesserte Mina mich. "Und weißt du wieso?"
"Nein."
"Ich bin die Lieder am Lernen und jetzt frage wieso?"
"Joe liebt die Lieder und den Film?"
"Nein. Du weißt doch, dass ich in der Musical-AG bin und Joe wird Maui spielen. Das steht fest. Am Montag sind die Audditions für Vaiana."
Ich drehte mich zu meiner Tochter um. "Du und singen? Du und auf einer Bühne stehen? Du und schauspielern? Du?"
"Ja, ich", nickte Mina. "Hast du mich schon mal singen hören?"
"Ja, eben. Ich hab dich schon mal singen hören", sagte ich. Was soll ich sagen. Mina war nicht gerade die beste Sängerin. Eine Katze, der man den Schwanz rausreißt? Die trifft wenigstens jeden Ton. Auch wenn es jetzt hart klingt. "Mina, überlege dir das gut."
"Warte, willst du mir durch die Blume sagen, dass ich nicht singen kann?"
Ich schnitt eine kleine Grimasse. "Ja, ein wenig", nickte ich.
"Ich kann singen, Mom. Wann hast du mich das letzte Mal singen hören?"
"Als du zehn warst. War nicht gerade schön für meine Ohren. Kane wollte sich Kerzenwachs in die Ohren stopfen. Erinnerst du dich."
"Aaah!", quietschte Mina und ich zuckte zusammen. Sie knallte den DVD-Player zu und sprang auf. "Ich werde dir beweisen, dass ich singen kann. Du wirst es am Tag des Musicals hören."
"Ich bin mir sicher, dass es vorher sein wird", sagte ich. "Jetzt sei nicht sauer deswegen, ok?"
"Bin ich nicht, weil wie gesagt, ich werde es dir zeigen. Ich kann singen und du wirst begeistert von mir sein. Und jetzt brauche ich Ruhe. Ich muss üben?"
"Bringt es dir was, dass du dir nur den Film tausend Mal angucken? Du musst üben, Mina. Tanzen und singen."
"Mach ich. Was glaubst du, wieso ich manchmal länger in der Schule bleibe." Sie schmiss sich wieder auf die Ledercouch, steckte sich die Kopfhörer in die Ohren und klappte den DVD-Player auf.
"Alter Schwede", murmelte ich nur und drehte mich wieder zum Schreibtisch hin.
"Irgendwas stimmt hier nicht", murmelte ich, als ich wenig später mit Mina in Brackel ankam. Mein erster Blick wanderte auf das Spielfeld, wo das Derby ablief. Sie waren schon eine halbe Stunde am spielen und ich blickte zu meinem Sohn, der mit angepisster Miene versuchte zu spielen. Doch er stand nicht mit Curtys in der Spitze, wie gewohnt. Nein, wieso auch Curtys, der saß schmollend auf der Bank und starrte Udo sauer in den Rücken, während diese Fehlgeburt namens Jason auf seiner Position spielte. Kane und Jason gemeinsam an der Spitze? Der Udo spinnte doch wieder rum. Was hat der Typ wieder gefressen, dass er wieder mal so eine bescheuerte Idee umsetzte?
"Mama ruhig bleiben", sagte Mina, während ich schon seinen Namen voller Verachtung knurrte. "Wir holen uns was zu essen. Sucuk? Für uns beide? Ja, gut. Ich geb aus, du musst mir nur Geld geben." Ich drückte Mina einen zwanziger in die Hand. "Für ich zwei mal, oder drei mal."
"War mir klar", sagte sie und ging zur Bude, wo zwei Mütter den Verkauf machten. Ich ging zu Auba, der unten stand und Udo ebenfalls den Aubameyangischen Killerblick zu warf.
"Dreckiger Hund."
"Hey, vergleiche bitte keine Hunde mit dem da", sagte ich, als ich neben Auba stand.
"Sorry", meinte Auba nur. "Kann ich nicht fassen. Mein Sohn auf der Bank und dieser Pisser muss mit Kane spielen."
"Kane! Abspielen!", brüllte Udo sauer.
"Schrei ihn nicht an!", rief Auba sauer rüber.
"Eltern haben die Klappe zu halten!"
"Ich gebe dir gleich was", sagte Auba drohend und zeigte die geballte Faust.
"Bleib ruhig Auba, dass kann doch nur in einem Desaster enden." Ich haute Auba beruhigend auf den Rücken und wandte mich wieder dem Spiel zu.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top